Unsicherheiten in der Beziehung
21.02.2017 um 14:24@Laucott
Analysieren wir mal:
Er kommt zu ihr, mit einem Strauß roter Rosen. Und sagt ihr, dass er sich wünschen würde, dass sie jeden Tag bei ihm ist. (Zitat TE aus dem Eingangspost)
Ist ja auf den ersten Blick erstmal eine durchweg positive Aussage. Unstrittig. Das ganz untermalt mit Rosen. Eine tolle Geste der Wertschätzung. Und jetzt schaut mal neutral, was diese Aussage transportiert. Erstmal hat er sich darüber ja anscheinend schon etwas länger Gedanken gemacht. Sonst hätte er keine Rosen dabei. Das unterstreicht doch eine gewisse Verbindlichkeit.
Und jetzt die andere Seite. Was kommt bei ihr an?
Und jetzt kommen die Rosen wieder ins Spiel. Er steht also freudestrahlend vor Ihr, hat Rosen vorbereitet und ist in Erwartung ihrer absolut positiven Reaktion. Und sie?
Sie tut wahrscheinlich etwas, das er niemals erwartet hätte. Sie ist zurückhaltend und kann damit gar nicht umgehen in diesem Moment. Siehe Zitat oben. Das registriert ein Mann sofort. aber den Grund kennt er nicht. Erstmal ist da Ablehnung, die bei ihm ankommt.
Natürlich ist er dann beleidigt. Der Verdacht, dass es ihr wohl doch nicht so ernst ist, kann sich da schon aufdrängen. Und das, obwohl ihre Intention ein ganz andere ist.
Folge: Er zieht sich zurück, schraubt seinen einsatz nach unten. Wahrscheinlich weil er beleidigt ist, Angst hat sie zu verlieren und sauer ist zugleich. Stichwort Ego!
Er zieht sich also zurück. Und unser TE macht sich einen Riesenkopf darum, was hier falsch gelaufen ist und wieso er so ein Arsch ist, der sich plötzlich nicht mehr meldet und sich zurückzieht. Und dann kommt unweigerlich das:
Versteht ihr jetzt so ein wenig was ich meine?
Ums mal deutlich zu machen. Ich an seiner Stelle hätte sowas gemacht, vielleicht sogar auch mit Rosen, ist aber prinzipiell unwichtig.
Sie in den Arm genommen, ihr tief in die Augen geschaut und nach einem langen Kuss ihr ins Ohr gehaucht, wie sie es fände, mal demnächst ein gemeinsames Wochenende ohne Kinder (wenn machbar) zu verbringen in einem schönen Wellness-Hotel.
Irgendowas in der Richtung. Das transportiert die exakt gleiche Botschaft ohne in irgendeiner Art Verbindlichkeit zu erzeugen oder Druck aufzubauen. Es sagt: Ich möchte meine Zeit mit Dir verbringen! Dieses Drama wäre gar nicht erst entstanden!
So, puuuhh langer Text. Hoffentlich liest´s jemand....
Laucott schrieb:Aber erfahrungsgemäß ist nach Klappe zu auch der Affe tot (in dem Fall die angehende Beziehung) ;)Ich sehe hier an dem Beispiel das genaue gegenteil. Klappe auf, affe tot.
Laucott schrieb:Das glaub ich hat auch niemand versucht Dir aufzuschwatzen;), ging ja rein um offene KommunikationNochmal, ich habe nix, absolut nix gegen offene Kommunikation, um Gottes willen. Schau dir doch das Beispiel von TE mal genau an:
gerade beim Entstehen einer Beziehung.
Analysieren wir mal:
Er kommt zu ihr, mit einem Strauß roter Rosen. Und sagt ihr, dass er sich wünschen würde, dass sie jeden Tag bei ihm ist. (Zitat TE aus dem Eingangspost)
Ist ja auf den ersten Blick erstmal eine durchweg positive Aussage. Unstrittig. Das ganz untermalt mit Rosen. Eine tolle Geste der Wertschätzung. Und jetzt schaut mal neutral, was diese Aussage transportiert. Erstmal hat er sich darüber ja anscheinend schon etwas länger Gedanken gemacht. Sonst hätte er keine Rosen dabei. Das unterstreicht doch eine gewisse Verbindlichkeit.
Und jetzt die andere Seite. Was kommt bei ihr an?
Veritasaequita schrieb: Wir sahen uns regelmäßig und sehr oft und trotzdem sagte er, dass er sich wünschen würde, dass ich jeden Tag bei ihm bin.Das Wort "trotzdem" sagt schon einiges. Sie ist anscheinend über diesen Wunsch überrascht. Ihr scheint die Frequenz zu genügen, evtl. weil es organisatorisch auch gar nicht anders möglich ist. Das heißt, auch wenn Sie Lust haben sollte ihn öfter zu sehen, ist erstmal etwas Druck aufgebaut. Zitat:
Veritasaequita schrieb:Ich habe in der Situation gewiss erstaunt reagiert, weil ich ja schon so oft bei ihm war und wusste gar nicht, wie er jetzt auf einmal darauf kam, dass er mich noch mehr sehen möchte. Das wäre ja dann wirklich einem Einzug gleichzusetzen. Ich dachte nur, wie ich dass zeitlich alles schaffe sollte mit dem hin und her.Sie kann ihm jetzt doch gar nicht überschwänglich in die Armne fallen und sich freuen. Aber das hatte er sich sicherlich so in etwa erhofft von dieser Situation.
Und jetzt kommen die Rosen wieder ins Spiel. Er steht also freudestrahlend vor Ihr, hat Rosen vorbereitet und ist in Erwartung ihrer absolut positiven Reaktion. Und sie?
Sie tut wahrscheinlich etwas, das er niemals erwartet hätte. Sie ist zurückhaltend und kann damit gar nicht umgehen in diesem Moment. Siehe Zitat oben. Das registriert ein Mann sofort. aber den Grund kennt er nicht. Erstmal ist da Ablehnung, die bei ihm ankommt.
Natürlich ist er dann beleidigt. Der Verdacht, dass es ihr wohl doch nicht so ernst ist, kann sich da schon aufdrängen. Und das, obwohl ihre Intention ein ganz andere ist.
Folge: Er zieht sich zurück, schraubt seinen einsatz nach unten. Wahrscheinlich weil er beleidigt ist, Angst hat sie zu verlieren und sauer ist zugleich. Stichwort Ego!
Er zieht sich also zurück. Und unser TE macht sich einen Riesenkopf darum, was hier falsch gelaufen ist und wieso er so ein Arsch ist, der sich plötzlich nicht mehr meldet und sich zurückzieht. Und dann kommt unweigerlich das:
Veritasaequita schrieb:Ohne Vorkommnisse und aus heiteren Himmel meldete er sich nicht und ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmt. Dann kam der berühmte Satz: "Wir müssen sprechen..!" Er redete diesen ganzen Schwachsinn von wegen, dass er sich unsicher sei bla bla.Und voilá, willkommen Drama!
Versteht ihr jetzt so ein wenig was ich meine?
Ums mal deutlich zu machen. Ich an seiner Stelle hätte sowas gemacht, vielleicht sogar auch mit Rosen, ist aber prinzipiell unwichtig.
Sie in den Arm genommen, ihr tief in die Augen geschaut und nach einem langen Kuss ihr ins Ohr gehaucht, wie sie es fände, mal demnächst ein gemeinsames Wochenende ohne Kinder (wenn machbar) zu verbringen in einem schönen Wellness-Hotel.
Irgendowas in der Richtung. Das transportiert die exakt gleiche Botschaft ohne in irgendeiner Art Verbindlichkeit zu erzeugen oder Druck aufzubauen. Es sagt: Ich möchte meine Zeit mit Dir verbringen! Dieses Drama wäre gar nicht erst entstanden!
So, puuuhh langer Text. Hoffentlich liest´s jemand....