@James_T Ich muss dir Recht geben.
Sie braucht Hilfe.
Seitdem ich das Buch JEIN von Stefanie Stahl gelesen habe, weiß ich allerdings auch, dass die Betroffenen es nicht als Hilfe empfinden, wenn man ihnen Tipps etc geben kann.
Man kann es so formulieren: Sie empfinden es so, als sollten sie selbst die Ketten anschleppen, an die man sie legen will.
So ihr Denken. Und sie wollen ja Freiheit und Unabhängigkeit - aber auch Nähe. Da sie gleichzeitig Angst vor Nähe haben, ergibt sich das Spiel von Nähe und Distanz. Beides geht nicht und so tänzeln sie hin und her und fühlen sich in beidem nicht wohl.
Ja, das Selbstwertgefühl ist das, woraus sich alles weitere ergibt. ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass sie kein sonderlich großes hat...
Freunde hat sie nur wenige. D der eine wohnt in Kassel, der, mit dem sie über alles redet...Naja....Die Andere in der Nähe, aber über alles redet sie mit der auch nicht..
Wie wunderbar nachzulesen ist, verhalte ich mich als Partner wie ein Suchtkranker. Das macht die sache nicht leichter, denn je mehr man kämpft, desto mehr ziehen sie sich zurück... Der Kontakt ist momentan wieder weg und ich habe beschlossen, es dabei zu belassen. Sie soll sich melden, wenn sie das will -obwohl ich nicht weiß, ob ich das will, denn es jagt mir jedes Mal aufs neue ein Messer ins Herz..
Stahl beschreibt es so: Weil man als Partner praktisch nur "angefüttert" wurde, kam es nie zur Sicherheit etc in der Beziehung. So konnte man nie über das Verliebtsein (=Vorspeise) hinaus bis zur Hauptspeise (Sicherheit). Deswegen konserviert sich das verliebtheitsgefühl viel länger und auch extremer.
Na geil. Was freu ich mich.
Heißt im Klartext:
Egal, was ich tue, wie ich es tue, oder wann ich es tue- es hilft nichts, es treibt sie höchstens noch weiter weg. Fluchtreflex.
Ich bin ohnmächtig, und ich bleibe ohnmächtig.
Das Einzige, was ich tu kann, ist, sie loszulassen. Irgendwie. Dass man als Partner mit einem "Suchtkranken" verglichen wird, macht es nicht einfacher, denn genau das ist es im Grunde genommen.
Man ist nur glücklich mit der Person, die Gedanken kreisen ständig um sie, man weiß dass es einen kaputt macht nur zu kämpfen und tut es dennoch, man nimmt Nachteile in allen Lebenslagen in Kauf für den Kampf, man hat Entzugsymptome (depressive Zustände), viele vergebliche Versuche loszukommen oder kontrolle darein zu bekommen,... so Stahl. Und irgendwie stimmt es so auch...