evaline schrieb:Von Anfang an war es ein hin und her, da er eigentlich noch Kinder möchte.
Sowas endet meiner Erfahrung nach (also Beobachtungen in meinem Umfeld) auf Dauer immer mit einer Trennung oder damit, dass beide sich auf eine Beziehung einschießen in der eigentlich beide nicht glücklich sind.
Das bedeutet natürlich nicht, das es immer so ausgeht, sondern ist wirklich nur meine Erfahrung.
Als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte und wir feststellten, dass wir uns mit dem "Wir sind nicht in einer Beziehung, sondern verstehen uns einfach mal super." selbst in die Tasche lügen haben wir uns hingesetzt und diskutiert was für und was gegen die Wahrscheinlichkeit spricht, dass eine Beziehung eine gute Idee ist.
Wir waren da beide 18 bzw 19. Obwohl ich damals schon wusste, dass es für ich mehrere mögliche "Lebensentwürfe" gibt.
Ich wusste von klein auf, was ich beruflich machen will und das aus einem Bauerntrampel wie mir nie ein Stadtmensch werden wird, war mir da auch schon klar. Alles andere aber stand ziemlich offen.
Allerdings so, dass ich ihn auch bat, dass er sich Gedanken zum Thema "Kinderwunsch" macht.
Was genau ich später will wusste ich natürlich noch nicht, aber ich hab ihm auch deutlich gesagt, dass ich mir das "offen halten" will und es daher für mich nicht sinnvoll ist eine feste Beziehung mit ihm einzugehen, wenn er "niemals und unter keinen Umständen" je Kinder will.
Da das damals aber genau sein "Plan" war hat er sich "Bedenkzeit" erbeten und kam schließlich zu dem Schluss, dass er sich mit mir in jeder Hinsicht alles vorstellen kann.
Lange Rede, kurzer Sinn:
In dem Alter in dem wir damals waren ist der "Schaden" meist begrenzt, wenn die Kinderwunschfrage doch zum Problem wird.
Aber mein Grund das damals so klar zu formulieren lag tatsächlich daran, dass wir auf eine Art zusammen passten die ich nie für möglich gehalten hätte.
Darauf wollte ich mich wirklich nur einlassen, wenn die offensichtlichen Elefanten im Raum besprochen und raus gebracht wurden.
Wäre er bei "Niemals Kinder" oder "Ich würde nie aufs Land ziehen." geblieben oder hätte damit, dass ich wenn es hart auf hart kommt meine Tiere über alles und jeden stelle (bzw Tiere und Kinder, sollten mal welche da sein), dann hätte ich diese Beziehung beendet bevor sie noch intensiver wird.
Das
evaline schrieb:Von Anfang an war es ein hin und her, da er eigentlich noch Kinder möchte.
klingt zwar, als hättet ihr den Elefanten im Raum zwar deutlich gesehen und auch drübr gesprochen..
Dann aber habt ihr (vermutlich Beide) gehofft, dass er von alleine weg geht.. Tun sie aber leider nicht.
Manche Probleme lösen sich mit der Zeit wie von selbst, wenn man sie offen bespricht. Aber dieses erfahrungsgemäß eben nicht.
Hattet ihr dieses "hin und her" immer nur wie ein "kleines Problem" behandelt? oder habt ihr auch schon ganz direkt besprochen, dass dieses Thema zu denen gehört bei der Liebe und Zeit in vielen Fällen einfach nicht genug sind?
Wenn ja, war schon mal zu erkennen, dass er oder Du gewusst hat, dass man aus solch einer "Erkenntnis" ggf schon viel früher Konsequenzen hätte ziehen müssen mit denen dann eine enge, lebenslange Freundschaft möglich gewesen wäre?
evaline schrieb:Bzw ob er wirklich auf ein Leben mit Kindern verzichten kann.
Wie genau sieht sein Kinderwunsch denn konkret aus?
"Kinderwunsch" kommt ja in "all shapes and sizes".
Ich komme aus einem Umfeld in der Adoptionen und Pflegekinder noch das normalste waren
:)Ich hatte zwei Mütter, einen Bruder mit dem ich weder genetisch noch auf dem Papier verwandt bin.
Als letztes Jahr mein Vater starb, löste es im Krankenhaus Verwirrung aus, das neben meiner Schwester und mir nicht nur meine "Stiefmutter" (ich mag das Wort nicht, sie ist ein sehr wichtiger Teil meiner Familie), sondern auch meine Mutter und ihr Mann am Bett meines Vaters standen
:)Wer zur Familie gehört wurde immer nach Gefühl entschieden. Die beste Freundin meiner Mutter hatte immer einen Draht zu mir, der sich zwischen meiner leiblichen Mutter und mir nie eingstellt hat und während mich mit meiner Schwester wenig verband war der Sohn dieser Ziehmutter immer mein Bruder.
Die Scheidung meiner Eltern bzw beide "Zweithochzeiten" haben meine Familie um wunderbare Menschen bereichert und wenn mein Vater von seiner Mutter sprach, die er sehr liebte, dann meinte er nicht die Frau die ihn geboren hat, sondern die Nachbarin die ihn aufzog.
Also:
Möchte Dein Partner eine Frau "begatten", sie durch die Schwangerschaft begleiten in der das Kind das seine Gene trägt heranwächst, nach der Geburt einer der ersten sein der es festhält, den Namen mit aussuchen, sich immer mal im Kind "wiedererkennen" und der einzige und wahrhaftige Papa sein?
Oder will er mit der Frau die er liebt gemeinsam all das, was er zu geben hat (Liebe, Erfahrungen, Weltanschauungen usw) an einen jungen Menschen weitergeben und dabei zusehen, wie sich aus all dem trotzdem ein ganz einzigartiger, individueller Mensch entwickelt und dem dann, wenn es Zeit ist das Nest zu verlassen, ggf den seit Generationen im Familienbesitz weiter vererbten Kartoffelstampfer feierlich überreichen?
Ersteres geht mit Dir eben nicht und Letzteres kann vom "selbstgezeugtem" Kind bis zum Teenager den man als Adoptiv- bzw Pflegeeltern aufnimmt alles sein, denn dazwischen gibt es fast unendlich verschiedene Möglichkeiten.
Eine "Garantie, dass alles läuft wie gewünscht" gibt es bei keiner der zahlreichen Möglichkeiten gemeinsam ein Kind aufzuziehen.
Hast Du ihn mal gefragt was bei ihm konkret "Kinderwunsch" bedeutet und ob dabei für ihn wirklich nur dieser EINE Weg in Frage kommt, der als Einziger mit Dir als Partnerin unmöglich ist, oder ob es keinen Weg gibt der zu Euch und Eurer Beziehung passt.
Deine Schilderungen (gehe ich unten nochmal drauf ein), lesen sich zumindest für mich als sei seine Vorstellung vom Kinderkriegen... nun ja..., formuliere ich es mal nett und sage:
"Nicht ganz altersgemäß."
evaline schrieb:Das letzte mal habe ich gekämpft wie eine irre, um ihn zurück zu holen.
Von so etwas halte ich grundsätzlich nichts.
Eine Beziehung um die man kämpfen muss ist es meiner Ansicht nach niemals wert aufrecht erhalten zu werden.
Wenn man selbst einen Fehler gemacht hat, der zum Bruch geführt hat oder führen könnte, dann kann das eine Ausnahme sein, allerdings auch nur dann, wenn man in erster Linie mit sich selbst kämpft bzw hart daran arbeitet die Ursachen für das Fehlverhalten in den Griff zu bekommen und dann darf man natürlich auch Zeit und Kraft darein investieren dem (Ex)Partner deutlich zu machen, dass man nicht nur einsichtig ist sondern massiv an dem Problem arbeitet, zumindest solange derjenige nicht den expliziten Wunsch äußert in Ruhe gelassen zu werden.
Erkämpft sich ein Partner, der nichts falsch gemacht hat (bzw nicht schuldhaft oder fahrlässig der Beziehung geschadet) den "Angebeteten" erfolgreich zurück ist meiner Ansicht nach die Chance auf eine Beziehung auf Augenhöhe ein für alle Male vorüber.
evaline schrieb:Die Vernunft sagt, lass ihn gehen denn es wird immer Thema sein.
Dann handle auch vernünftig, aber das beinhaltet auch sich mit ihm an einen Tisch zu setzen.
evaline schrieb:soll ich mich jetzt zurück ziehen.. soll ich abermals kämpfen.. ich weiss es einfach nicht.
Ich halte beides für falsch.
Ich empfehle:
Reden.
Aber diesmal eben mit klaren Prämissen.
Einigt Euch darauf, dass das Gespräch, dass über die Zukunft Eurer Beziehung entscheidet, erst dann abgeschlossen ist, wenn ihr zu einer gemeinsamen Entscheidung gekommen seid.
Ihr seit jetzt klüger als vorher, wisst jetzt beide, dass es kein Problem ist, dass von alleine weg geht oder bei dem "Liebe schon einen Weg finden wird." (also es sei denn, ihr einigt Euch auf eine Frau, die ihr als Teil Eurer Familie aufnehmen möchtet, die Euch beide lieb hat und noch mindestens ein Kind möchte, aber so eine Art von Beziehung ist nicht für jeden geeignet und auch nicht in jedem Umfeld eine gute Idee).
Dass das Gespräch erst beendet ist, wenn ihr zu einem Schluss gekommen seid bedeutet übrigens nicht, dass ihr das an einem Tag/in einer "Sitzung" klären müsst, sondern lediglich, dass ihr Euch darauf einigt, dass es geklärt werden muss ehe ihr Euch entweder trennt oder zum Alltag zurückkehrt in der Hoffnung, dass es sich wieder von selbst löst und sei es nur wieder für ein paar Wochen oder Monate.
Zu dieser Klärung gehört dann u.A. auch was genau er denn mit "Kinderwunsch" meint, ob das mit Dir wirklich nicht möglich ist/Du nicht den gleichen Lebensentwurf mittragen kannst und dass es für ihn jetzt endlich mal an der Zeit ist eine verbindliche Entscheidung zu treffen.
Wenn Du ihn wirklich liebst, dann solltest Du ihm auch sagen können, dass es Dich zwar traurig macht, aber dass Du verstehst, dass das für ihn so wichtig ist (grade, weil Du ja selbst Mutter bist).
Dann habt ihr ggf langfristig betrachtet als Freunde noch eine Chance.
knopper schrieb:Dem gegenübersteht aber dann wieder das die Zeit wo noch der / die Richtige kommen kann begrenzt ist...
Das ist höflich gesagt "Blödsinn".
Wenn man tot ist, dann findet man eher keinen Lebenspartner finden, aber davor gibt es keinen Zeitpunkt ab dem die Chance dem Menschen mit dem man sein Leben teilen möchte größer oder kleiner ist.
Eine Situation in der die "Partnerfindungswahrscheinlichkeit" bei 100% liegt gibt es genauso wenig wie die bei der sie auf 0% fällt.
knopper schrieb:Ich kann jedenfalls die Sprüche wie "für dich kommt auch noch die Richtige" mittlerweile nicht mehr hören… ich frage mich bloß…wann?
Wurde Dir nicht dazu gesagt, dass sie nicht an Deiner Haustür klingeln und sich Dir als Deine Traumfrau vorstellen wird, sondern Du Dich in dem "Partnerfindungsprozess" aktiv einbringen musst?
(Ich spreche da allerdings nicht von Singlebörsen, Speeddating und Co).
Gezielt nach einem Partner suchen funktioniert meiner Erfahrung nach nicht. Man kann aber die Wahrscheinlichkeit aktiv erhöhen.
evaline schrieb:Er meinte das Kinderthema ist vom Tisch, er wäre jetzt ohnehin schon zu alt.
Hat er in der Situation vermutlich auch selbst gedacht/gehofft und musste dann feststellen, dass Beides nicht stimmt bzw er sich das dauerhaft nicht einreden kann.
borabora schrieb:rhapsody3004 schrieb:
Entweder man liebt einen Menschen so, wie er oder sie ist, dann schafft man es auch mit diesem Menschen ohne weitere Zutaten glücklich zu sein.
So einfach ist es irgendwie nicht.
Da hat
@borabora völlig Recht.
Es mag viele Dinge geben, die man gemeinsam durchstehen kann, wenn man sich liebt.
Aber ein Kinderwunsch ist etwas anderes.
Denn ein Kind ist das Einzige, dass jeder verantwortungsbewusste Mensch jederzeit und ohne nachdenken zu müssen über alles andere, also auch den Lebenspartner stellen würde.
Auch bzw grade dann, wenn man in einer gesunden Beziehung ist.
Wenn man sich wirklich liebt, dann liebt man den Partner auch noch, wenn er 20kg zunimmt, beim Heckenschneiden ein Bein verliert und reicht auch nicht die Scheidung ein, wenn der Partner mit einem kläffenden Hund, einer Siamkatze (der Tod jeder Blumenvase) usw heimkommt.
Aber wenn einer von beiden sich sehnlichst ein Kind wünscht, dann nutzt die größte Liebe mitunter nichts.
knopper schrieb (Beitrag gelöscht):Wo ich das erstaunlicherweise in letzter Zeit recht deutlich feststelle, ist da der Tagesrhytmus den jeder so hat...besser gesagt den alle haben....mir scheint es fast so als wären alle Deutschen da irgendwie "synchronisiert", nur ich tanze irgendwie komplett aus der Reihe. :D
Irgendwie scheint jeder zu denken, dass er "als Einziger aus der Reihe tanzt".
Hast Du Dir schon mal überlegt wie viele Leute in Schichten arbeiten, Angehörige betreuen, neben dem Vollzeitjob noch Abendschule oder Studium angehen, Nächte durchbüffeln für nen Abschluss oder eine Zusatzqualifikation, zwei oder mehr Jobs unter einen Hut kriegen müssen, weil entweder ein Gehalt kaum fürs Nötigste reicht oder sie sich etwas mehr leisten wollen und sei es nur der Luxus ihren Kindern ein Studium oder eine kostspielige Ausbildung zu ermöglichen?
Bzw. darüber wie weit man diese Liste fortsetzen könnte?
Wie um Alles in der Welt, kommst Du da darauf, dass "nur Du aus der Reihe tanzt", während "alle anderen Deutschen" einem gleichgeschaltetem Tagesrhythmus nachrennen
:) ?
Du bist genauso individuell wie jeder Andere auch.
Allerdings mit der Ausnahme, dass ich bei Deinen Gedankengängen viel öfter Probleme habe nachzuvollziehen wie die zu Stande kommen als bei anderen Menschen (Kinder, geistig Behinderte, Psychopathen und Grundschullehrer eingeschlossen).
Aber da ich nicht als Maßstab geeignet bin ist das von weniger als nur geringfügiger Bedeutung.
Rumo schrieb:Ich persönlich finde es befremdlich, nach 5, 6 Monaten von Kinderkriegen zu sprechen
Rumo schrieb:Es gibt in Beziehungen einfach elementare Fragen, die passen müssen, damit ein gemeinsamer besteht. Da gehört Kind ja oder nein definitiv dazu.
Magst Du so lieb sein und mir das nochmal "für Doofe" erklären, denn irgendwie versteh ich nicht was Du meinst.
Einerseits scheinst Du (wie ich auch) der Ansicht zu sein, dass "Willst Du Kinder?" eine Frage ist, die man grade ab einem bestimmten Alter sehr früh zu Beginn einer festen Beziehung stellen sollte, aber was meinst Du dann mit "befremdlich, nach 5, 6 Monaten von Kinderkriegen zu sprechen" ?
Zumal
@evaline ja klar stellt, dass es genau aus dem Grund eine Frage der Zukunftsgestaltung ist, nicht der Gegenwart:
evaline schrieb:Generell, wenn ich noch auf normalem Weg Kinder bekommen könnte, wäre das Thema Kinder bei mir eh noch nicht aktuell, da viel zu früh.
Rumo schrieb:Nun kannst du kein Kind mehr haben, wie ich das verstanden habe. Darf man ganz ungeniert fragen, wieso nicht?
Für mich lesen sich @evalines Beiträge eher so, dass sie zwar weiteren Kindern nicht abgeneigt wäre, aber manche lesen sich für mich als sei das nur ihm zu liebe ein Thema oder als sei ihr irgendwie schon klar, dass dieser Mann (zumindest nach dem was wir hier erfahren) eine Einstellung zum Kinderkriegen hat, die zumindest die Frage zulassen muss ob es im Interesse des Kindes wäre hier nun mit dem Kopf durch die Wand zu rennen um seinen Kinderwunsch zu erfüllen:
evaline schrieb:Ich habe ihm zwar eine Adoption oder gar eine Leihmutterschaft im Ausland vorgeschlagen, aber das möchte er alles nicht.
evaline schrieb:Ja, genau. Genetisch wäre es unser gemeinsames Kind. Ich trage es nur nicht selbst aus. Aber ich denke das ist ihm zu viel Aufwand.
evaline schrieb:Getrennt nicht wirklich, er hatte sich einfach nicht mehr gemeldet.
Ganz ehrlich, aber wir alle wissen, dass weder in einer Beziehung, noch einer Schwangerschaft immer alles gut geht.
Bei Schwangerschaft und Geburt kann es Komplikationen geben, das Kind kann mit einer Behinderung auf die Welt kommen, gesund geboren werden und später durch Krankheit oder Unfälle "gezeichnet" werden.
Ein Mann, dem all Deine Vorschläge, die zeigen wie weit Du für ihn gehen würdest (ich bin nicht sicher ob das was Gutes ist) offenkundig ohne tieferes Gespräch ablehnt...
Für mich "klingt" es zumindest so, als läge ein erhebliches Problem darin, dass er irgendwie davon überzeugt zu sein scheint, dass "Ein Kind kriegen", doch etwas ganz Einfaches ist.
Als würde er sich das alles schon komplett vorgestellt haben:
"schwanger werden, Baby austragen, Ultraschallbilder rumzeigen, Geburt, stolze Eltern sein, Kind malt in der Grundschule schöne Bilder, wird als Jugendlicher nicht einmal in ernstere Schwierigkeiten geraten und wird dann Klassenbester und Herzchirurg."
Das ist jetzt absichtlich etwas "überzeichnet", aber kannst Du Dir wirklich vorstellen, dass ein Mann, der so denkt, Gespräche und Probleme zu lösen versucht indem er Dir einfach ausweicht..
(FÜNF Tage "einfach nicht melden"? im Ernst? Das würde ich kaum nem 20 jährigem Verzeihen, geschweige denn ihm hinterherlaufen...)
Was glaubst Du passiert, wenn sein Wunsch in Erfüllung geht:
Du (oder eine andere Frau) wird von ihm schwanger und es verläuft eben NICHT alles optimal.
Siehst Du diesen Mann dann wirklich mit Dir zusammensitzen, ernsthaft über Lösungswege diskutieren und auch mal die A....backen zusammenkneifen und Hand in Hand mit Dir durch jedes Unwetter gehen, dass sich im Leben so eines Kindes ergeben kann?
evaline schrieb:Adoptieren möchte er nicht, da er nicht glaubt ein fremdes Kind richtig lieben zu können.
Da wärs bei mir schon vorbei.
Wie ist denn seine Beziehung zu dem Kind, das Du mit in die Beziehung gebracht hast?
oder ist das schon erwachsen (also im Sinne von "hat das Nest verlassen").
Lebt mein Kind aus einer früheren Beziehung mit im Haushalt bzw besucht mich regelmäßig, weil z.B. das Sorgerecht mit dem Vater geteilt ist, dann würde so eine Aussage mich komplett davon abschrecken mit diesem Mann ein Kind zu bekommen.
Ich habe schon viel zu oft miterleben müssen, dass neue Partner sich zunächst super mit ihren Stiefkindern verstanden haben, dann kam ein "Eigenes" und auf einmal war alles anders.
Und das waren Menschen, die nie von sich gedacht hätten, dass sie da Unterschiede machen würden und dies unbewusst und mit einem schlechten Gewissen tun.
Aber bei der Aussage ist ja praktisch vorprogrammiert, dass Dein Kind nach Geburt eines Geschwisterchens sehr schnell und sehr unschön erleben dürfte, wie es ist das "Kind zweiter Wahl" zu sein.
Mir wäre dieses Risiko viel zu groß.
An dem Wunsch selbst Vater zu werden ist nichts verwerflich, aber viele seiner Aussagen die Du hier mit uns teilst liegen gewaltig zwischen "super kindlich" und "unglaublich Ich-bezogen".
Willst Du beides in der Nähe Deines Kindes? in der Nähe eines weiteren Kindes?
evaline schrieb:Und Leihmutter, da kann ich mir nur vorstellen das der Grund ist, da er keine Schwangerschaft miterleben kann dann. Also nicht so richtig halt.
Auch das ist grundsätzlich verständlich, aber irgendwie habe ich so den Eindruck, dass er da nur die schönen Vorstellungen einer Schwangerschaft vor seinem inneren Auge hat und nicht daran denkt, dass das auch heißen kann, dass Du bei Komplikationen lange liegen musst, ggf gar im Krankenhaus, wo Du Dich dann drauf verlassen müsstest, dass er Dein Kind (das ja nicht sein "Echtes" ist) betreut, sofern es bei Dir lebt.
Bei dem was Du so schreibst kommen mir zumindest Zweifel, dass er auch nur daran denkt, dass so eine Schwangerschaft nicht immer nur schön ist.
evaline schrieb:Ich denke mir da ein bisschen, wenn er mich aber wirklich lieben würde, dann würde er diesen Weg mit mir gehen.
Nicht zwingend.
Ich denke, dass Du sehr wohl weißt, dass es z.B. ein großer Fehler wäre, wenn Du nur ihm zu liebe ein Kind bekommen würdest, obwohl Du eigentlich gar keins mehr möchtest.
Würde er sich aus Liebe zu Dir auf einen Weg einlassen, den er für sich nicht als gut und richtig empfindet, dann wäre das genauso falsch.
Und nun das dicke aber:
Wenn er Dich wirklich lieben würde und Du Dich darauf verlassen könntest, dass er Dir ein guter Partner und dem Kind ein guter Vater ist, dann würde er das zumindest alles ausführlich mit Dir durchsprechen.
evaline schrieb:Ja, genau. Genetisch wäre es unser gemeinsames Kind. Ich trage es nur nicht selbst aus. Aber ich denke das ist ihm zu viel Aufwand.
evaline schrieb:Und Leihmutter, da kann ich mir nur vorstellen das der Grund ist, da er keine Schwangerschaft miterleben kann dann. Also nicht so richtig halt.
Würde er Dich wirklich lieben und einen verlässlichen Vater abgeben, dann müsstest Du nicht "denken" bzw "Dir vorstellen", warum er was nicht will, denn er hätte das mit Dir
besprochen.
Dazu eine Beziehung von Angesicht zu Angesicht zu beenden bzw erstmal auf Eis zu legen braucht man übrigens auch sehr viel mehr Liebe, Loyalität und Rückgrat als es bedarf wenn man sich einfach so tagelang nicht meldet.
Dazu braucht man nicht außer Feigheit und Egozentrik.
Wenn das Baby so ein kleiner Wurm mit Koliken ist, dass die ersten Wochen seines Lebens durchbrüllt, weils Bäuchlein weh tut, zieht er dann in ein Hotel oder zu nem Freund und wartet, dass Du Dich schon meldest sobald es durchschläft?
evaline schrieb:Er muss endlich für sich selbst wissen was er wirklich will.
Erstens das.
Zweitens:
Bist Du Dir ganz sicher dass Du (und Dein Kind) nichts Besseres wollen/verdienen?
Jemanden, dem ihr genug seid (oder der seine eigenen Zwerge mit in die Beziehung bringt) bzw jemand der die Zukunft mit Dir gemeinsam plant und Dir nicht einfach nur mitteilt, wie er sie gerne hätte=
evaline schrieb:Aber er will darüber immer nicht reden, weil ihn das dann wieder beschäftigt. Aber vielleicht ist auch genau dass das Problem?
Ich kenne den Mann nicht und möchte ihm auch nicht das Unrecht tun, das zwangsläufig damit verbunden wäre, wenn ich mir ein Bild von ihm mache, dass nur auf dem basiert, was Du hier mit uns teilst.
Deswegen meine Anmerkungen bitte immer nur auf das was Du schilderst beziehen, nie auf den Menschen, den ich nicht kenne.
Aber das was Du schreibst... das lässt mich eher vermuten, dass er diese Gespräche scheut, weil er keinen Bock hat das mit Dir durchzusprechen.
Natürlich beschäftigt ihn das! Buhu...
Aber ggf solltest Du ihm mal erklären, dass es auch Deine Zukunft ist über die er nicht reden will, weil es ihn "zu sehr beschäftigt".
evaline schrieb:Ja.. ich würde alles versuchen was möglich ist, um ihm diesen Wunsch zu erfüllen, weil ich ihn liebe, weil er mir wichtig ist.
Jetzt mal Hand aufs Herz, denn Du klingst eigentlich sehr viel vernünftiger und erwachsener.
Angenommen es wäre irgendwie möglich.
Du schenkst ihm wie auch immer ein Kind, weil er das so möchte.
Dann merkt er, dass Kinder Geld, Zeit und Aufwand ist und man als Elternteil auch bei dem gesündesten und bravsten Kind Momente haben kann in denen man heulend in der Ecke sitzt, weil JEDER die Lösung eines Problems zu kennen scheint, außer man selbst.
Du machst den Eindruck, dass Du das Kind in diesem Fall auch allein gut groß bekämst bzw irgendwann mit einem Stiefpapa, der von dem "Stief" nichts wissen will.
Würdest Du dem Kind je erklären können, was Du auf Dich genommen hast, weil dieser Mann, der Dir kein Stück entgegen gekommen ist "Vater werden" wollte?
Ist es dem Kind gegenüber wirklich fair das als Entscheidungsgrundlage zu nehmen?
Natürlich ist es auch wichtig, dass Du Dich fragst, ob es Dir gegenüber fair ist, aber im Gegensatz zu einem Ungeborenen kannst Du das selbst entscheiden.