Mord live im Internet - Reaktionen?!

@diegraefin
Deine Argumentation ist schlüssig und überzeugend. Bleibt zu hoffen, dass sich das gewünschte Bewusstsein tatsächlich auch einstellt.

Da fällt mir eine passende tätsächliche Begebenheit ein. Ein früherer Nachbar fuhr, als er Rentner war, zu jedem Unfall in seiner Umgebung zum Gaffen. Eines Tages fuhr er wieder zu einem schweren Unfall und stellte nach einer Weile plötzlich anhand der Kennzeichen fest, dass es sich bei einem Unfallbeteiligten um seine Tochter und seine Frau handelte. Seine Frau war schwerstverletzt. Von da an fuhr er nie mehr zum Gaffen.

@Giselle-Sophie

Na, das war ja eine böse Lehre, die dein Nachbar da erteilt bekommen hat, da mag man ja gar nicht mehr an einen Zufall glauben. Gottes Mühlen mahlen langsam, fällt mir dazu nur ein, aber am Ende bekommt scheinbar doch jeder seine Lektion.

@diegraefin
Ja, es war ein solcher Schock. Er war "geheilt". Einige waren hämisch, weil er wirklich der erste bei jedem Unfall war und je schlimmer, desto "interessanter". Ganz ehrlich Gräfin, als mir das meine Mutter erzählte, war ich nicht hämisch. Ich dachte nur "gut, dass er es nun lässt". Aber zu denken hat es mir sehr gegeben.

@Giselle-Sophie

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mir hämische Gefühle hätte verkneifen können, aber das liegt daran, dass ich diese Gaffer so sehr verabscheue, dass ich dann wahrscheinlich echt spontan gedacht hätte "Geschieht ihm Recht!" Für seine Frau und Tochter tut mir das Leid, aber am Ende hat er nur die passende Quittung bekommen für seine emotionslose Gedankenlosigkeit vorher... Manche brauchen anscheinend so eine harte Lektion, weil Ihnen der Gedanke, wie SIE sich denn als Opfer (oder Angehöriger von Opfern) fühlen würden, wenn Leute zum Gaffen kämen, so sonst nie gestellt hätten.

Ich kriege auch immer echt die Wut, wenn ich selbst mal in so einen Stau gerate und dann merkt man, wenn man durch ist, der Unfall war gar nicht die Stauursache, sondern die Leute, die extra langsam dran vorbeifahren mussten. Einmal hatte ich einen auf der Autobahn vor mir, der machte auf der linken Spur mitten im Überholvorgang plötzlich ohne ersichtlichen Grund eine Vollbremsung, ich wäre dem fast hinten draufgedonnert, weil auf unserer Seite vor dem alles frei war und ich mit so einer Bremsung deshalb nicht rechnen konnte. Habe mich total erschrocken und gedacht, was war denn? Katze? Reh? Neee, auf der Gegenfahrbahn stand ein Polizeiauto, da musste er mal gucken, was da los ist... Ich hab glaub ich 10 Sekunden non-stop auf die Hupe gedrückt, so sauer war ich, ich hätte den Typ am Liebsten aus dem Auto gezogen, weil ich wegen dem so einen Schreck bekommen und fast einen Unfall hatte (an dem ich natürlich dann auch noch in Augen der Polizei Schuld gewesen wäre, weil ich ja bei ihm aufgefahren wäre), nur weil er glotzen musste.

@diegraefin
Ich freue mich, dass du gerade zur Reaktion auf solch eine "Lehre" nochmals deine Gedanken geäußert hast. Denn mir ist der Fall heute nacht nochmals durch den Kopf gegangen und nun kann ich meine damalige Reaktion nochmals ein bisschen differenzierter beschreiben. Das waren also Nachbarn, ich sagte Tante und Onkel. Die Tante mochte ich ganz gerne. Sie wäre von ihm wahrscheinlich nicht geheiratet worden, wenn sich da nicht schon ein Kind angekündigt gehabt hätte. Sie war in meinen Augen "redlich", er ein bisschen "windig". Als sie dann vor etlichen Jahren verstarb, hat er mehr um sich selbst getrauert, weil er nun keine Frau mehr hat.
Dass er seine Sensoren nach jedem Martinshorn ausrichtete und sofort hinterher fuhr, wurde natürlich von den meisten Dorfbewohnen sehr distanziert gesehen. Es war schon im Bewusstsein der Leute, dass man sowas eigentlich nicht tun sollte. Entsprechend war dann dieser Unfall nicht nur das übliche Ortsgespräch, sonder eben verbunden mit der Genugtuung: So, nun hat ers mal selbst abgekriegt. Jetzt wird er wohl geheilt sein!
Mir tat die Tante wirklich leid. Sie kam im Hubschrauber nach Würzburg es gab nur noch wenig Haut. Offenes Fleisch überall, das man nicht mal abdecken konnte. So musste sie mehrere Wochen liegen. Lange war unklar ob sie überleben würde. Sie hat es gottseidank als unfallgezeichnete Frau noch ein paar Jahre durchgehalten. Mein Empfinden ihm gegenüber war so: "Das soll dir eine Lehre gewesen sein! Hoffentlich hat's bei dir endlich geklingelt!" (Eigentlich ähnlich, wie oben bei den Leuten auch, aber den "Schaden" gönnte ich ihm wirklich nicht, weil mir eben die Tante leid tat.)

Deine Empfindungen Gaffern gegenüber kann ich ganz nachempfinden, jedoch um gerade nochmals auf diesen Nachbar-Onkel und dieses Filmexperiment zu kommen, dieser Mann hätte sich mit größter Wahrscheinlichkeit durch den Film nicht 'bekehrt'. Erst als es sein eigener Schaden war, ließ er davon los. (Er ist inzwischen verwirrt im Altersheim gestorben. R.I.P.)

Die Frage ist eher, gibt es sowas nicht schon ?
YNC.com; machovideo.com; extreme fuse; mentalzero !

Ich halte es auch nicht für ausgeschlossen, das es so etwas wie Hostel in Wirklichkeit gibt.
Man hat ja auch die Fälle von Dutroux - Fritzl - der Kannibale von Rothenburg/Hessen,(das ist von mir nur etwa 80Km entfernt - da schüttelt es mich !) nicht für möglich gehalten.

In einem Nachbarort von mir hat ein älteres Ehepaar in einem eigenen Haus gewohnt. Als der Mann im Bett gestorben ist, hat die Frau noch acht Nächte neben ihrem toten Mann geschlafen. Das ist erst raus gekommen, als die Tochter zu Besuch kam.

Was bringt das ein Mord im Internet anzusehen, jeder muss froh sein das er selbst nicht vorzeitig Ermordet wird oder Verunfallt, irgendwo abstürzt... oder was weiß ich, da werde ich nicht noch im Internet solche Dinge ansehen das der oder die noch schneller drauf geht.
Leben heißt das Motto.

es würde wahrscheinlich in Wirklichkeit funktionieren,denkt mal an "Die Welle" oder das Experiment, das Milgram-Experiment....Mord im Internet wäre zwar sehr krass,aber in der heutigen Zeit nicht unvorstellbar