Cold Case: Der Mord an Cornelia Pfau | Freiburg im Breisgau | 1990

Hedapi schrieb:Der Täter könnte ebenfalls alkoholisiert gewesen sein weswegen er sich keine Mühe machte die Leiche zu beseitigen.
Daraus würde ich nicht unbedingt schließen dass er Cornelia nur flüchtig kannte.

Oder aber der Täter könnte auch plötzlich so geschockt über seine Tat gewesen sein, als er realisierte, was er da getan hat -> einen Menschen getötet, dass er nicht in der Lage war, ruhig und mit Kalkül zu überlegen, wo er die Leiche denn nun "am besten" und "am unauffälligsten" loswerden könnte...
Ließe sich auch in das Szenario mit einem (stark) alkoholisierten Täter einfügen, als ihm klar wurde, was er "angerichtet" hat, verließ er nur noch fluchtartig den Ort - was allerdings ja voraussetzen würde, dass Tatort = Fundort gewesen ist.

@ThoFra
Bei der Obduktion wurden 2,2 Promille festgestellt. Ob es Abwehrspuren gab, daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern was in der Akte stand. Aber das werde ich nochmals erfahren.

@Hedapi
Ich denke auch das der Täter Ortskenntnisse hatte und eher aus der Gegend war. Auch das die ganzen Sachen was meine Mutter bei sich trug dann im mooswald / Freiburg gefunden wurden. Wieso sollte er dahin fahren und die Sachen entsorgen da würde es andere Stellen geben die näher liegen würden oder eher in frage kommen wenn er keine Ortskenntnis gehabt hätte.

@DieTochter
Nicht nur Ordskentnisse.... bei allem was ich bisher über den Fall weiß würde ich fast sicher sagen er stammt aus dem Freiburger Raum.

@DieTochter
Die große Frage , die dich ja auch beschäftigt ist wie deine Mutter die zuletzt in Schliengen wohnte zu diesen Kontakten in Haslach kam.
Im Podcast war die Rede von Aufenthalten oder einem Aufenthalt in der Psychiatrie.... vielleicht im Raum Freiburg ?
Hat sie da jemanden kennen gelernt oder sich jemandem anvertraut, mal Namen genannt?
Vielleicht weit hergeholt, ging mir aber gerade durch den Kopf.
Ob sich da jemand erinnern kann und sich vielleicht doch noch meldet 🙏

Hedapi schrieb:Ob sich da jemand erinnern kann und sich vielleicht doch noch meldet

genau darauf sollte man hinarbeiten. Und darum muss der Fall wieder mehr in die Öffentlichkeit - und es wäre auch sinnvoll, wenn XY ungelöst noch einen Beitrag bringen würde...

DieTochter schrieb:Ich gehe davon aus, das sie dort nach dem einsteigen in das fzg gesehen wurde.

Ich glaube, das ist einer der Dreh- und Angelpunkte im Fall. Einmal, wo war CP mit wem und welchem Auto vor der letzten Sichtung und dann weswegen ist sie beim wem ins Auto gestiegen und danach, wohin fuhr sie dann mit wem? Wer hat dazu was gesehen oder gehört oder Vermutungen oder weiß einfach was?

Gerade das Geschehen nach der letzten Sichtung ist ja relevant und interessant.

Wenn man davon ausgeht, dass CP ihren Mörder offenbar (gut) kannte, dann müsste ja auch jemand aus ihrem Umfeld was dazu sagen können. Wenn man davon ausgeht, dass der Mörder sich örtlich auskannte, ggf sogar dort wohnte, müssten ja auch seine Bekannten und sein Umfeld evtl was gesehen, gehört usw haben oder kannte daher auch CP.

Ich vermute, ohne da zu viel spekulieren zu wollen, dass das soziale Umfeld von CP ebenfalls oftmals in schwierigeren Lebenslagen war und sich in entsprechenden (Trinker-?) Kreisen bewegte. Der Täter und sein soziales Umfeld dann ggf ebenfalls. Da dann Zugang zu Zeugen zu bekommen, ist sicherlich nicht einfach. Das mag heute aber anders sein.

@fortylicks
Genau darauf arbeite ich hin. Aktenzeichen Cyber kann den Fall nur ausstrahlen wenn die Kripo und Staatsanwalt den Fall frei gibt. Das wiederum würde ein neues aufrollen bedeuten. Und genau das möchte ich. Ich will das die Akte geöffnet wird. Die Ermittlungen nochmal gestartet werden und auch neue evtl. Weiteren DNA Spuren untersucht wird. Zeugen und verdächtige von damals, die heute noch leben wiederholt befragen und eine DNA entnehmen. Vielleicht befindet sich die heiße Spur schon längst in der Akte, dann kann man lange warten bis von außen was kommt!

DieTochter schrieb:Zeugen und verdächtige von damals, die heute noch leben wiederholt befragen und eine DNA entnehmen. Vielleicht befindet sich die heiße Spur schon längst in der Akte, dann kann man lange warten bis von außen was kommt!

Genau. Spuren abgleichen und hoffentlich einen DNA-Treffer finden einerseits und mit Zeugenaussagen die Spuren untermauern. So dass ein tragfähiges und belastbares Szenario vor Gericht standhalten kann.

@DieTochter
Weiß du denn, ob im Blut deiner Mutter Drogen gefunden wurden?
Vielleicht wurde ihr was ins Glas geschüttet und dadurch willenlos gemacht?
Ich denke, das könnte in der Bar vielleicht gewesen sein.

darkstar69 schrieb:dass das soziale Umfeld von CP ebenfalls oftmals in schwierigeren Lebenslagen war und sich in entsprechenden (Trinker-?) Kreisen bewegte. Der Täter und sein soziales Umfeld dann ggf ebenfalls. Da dann Zugang zu Zeugen zu bekommen, ist sicherlich nicht einfach. Das mag heute aber anders sein.

Ich befürchte, dass einige der (Zeit-)Zeugen von damals inzwischen bereits verstorben sein könnten.
Zum einen natürlich allgemein aufgrund der langen Zeitspanne von immerhin 34 Jahren, die seit dem Mord an Cornelia vergangen ist und zum anderen ist im "Trinkermilieu" die Lebenserwartung auch nicht unbedingt die Höchste.
Bliebe zu hoffen, dass es eine*n Zeugen*In gibt, der oder die es in der Zwischenzeit geschafft hat, sich aus dem "Trinkermilieu" zu lösen und dadurch so wie auch durch die vielen vergangenen Jahre heutzutage vll eher bereit ist, eine Aussage zu tätigen.

LARA43 schrieb:Vielleicht wurde ihr was ins Glas geschüttet und dadurch willenlos gemacht?

Theoretisch natürlich möglich.
Allerdings sind "k.O-Tropfen" nicht allzu lange nachweisbar im Gegensatz z B zu Rohypnol (Flunitrazepam -> ein starkes Benzodiazepin und damals auf der Drogenscene sehr "beliebt", wurde auch u a auch als "Vergewaltigungsdroge" bekannt), was deutlich länger nachweisbar ist.

ThoFra schrieb:Bliebe zu hoffen, dass es eine*n Zeugen*In gibt, der oder die es in der Zwischenzeit geschafft hat, sich aus dem "Trinkermilieu" zu lösen und dadurch so wie auch durch die vielen vergangenen Jahre heutzutage vll eher bereit ist, eine Aussage zu tätigen.

Ja, das bleibt zu hoffen, dass möglichst viele die Zeiten und das Verhalten überlebten und heute in der Lage sind, darüber zu sprechen und Hinweise zu geben. Mit Abstand, mit mehr Gesundheit evtl, mit weniger szenebedingtem Misstrauen gegenüber Polizei. Ich kann mir vorstellen, dass man in der Szene oder im sozialen Umfeld schon viel über diesen Mord sprach und dabei auch Äußerungen fielen, die (heute) ggf relevant sein könnten. Das könnte mit den aktenkundigen Aussagen und Hinweisen und Spuren von damals abgeglichen werden.

Falls eine (szenebedingte) Beziehung zum Täter bestand, oder eben jemand einen Verdacht hegt, diesen aber aus beziehungstechnischen Gründen nie zu äußern wagte, kann dies ja heute auch anders sein.

@ThoFra
Das war mir garnicht bewusst, dachte, das man alles noch im Blut nachweisen kann?
Frage mich, welche Drogen damals benutzt wurden, um Frauen willenlos zu machen?

LARA43 schrieb:Frage mich, welche Drogen damals benutzt wurden, um Frauen willenlos zu machen?

Ist die Frage, inwiefern sie willenlos gemacht werden musste. Wenn sie zunächst freiwillig mitging, ggf zunächst sogar freiwillig Zärtlichkeiten austauschte, musste sie ja erst einmal nicht willenlos gemacht werden. Zudem war sie deutlich eingeschränkt bei über 2 Promille, selbst wenn sie das gewohnt war. Wenn der Täter deutlich überlegen und ggf weniger betrunken oä war, brauchte er da nicht viel Willenlosigkeit. Bei einer gewissen Willenlosigkeit hätte womöglich auch keine Notwendigkeit einer vermutlichen Verdeckungstat oder einer Tat wegen Gegenwehr bestanden.

Aber es gab natürlich auch damals schon verschiedene Benzos und andere Drogen, die unbemerkt, zB flüssig oder als Schmelztablette verabreicht werden konnten. Ich vermute, es wurde ein umfassendes Drogenscreening gemacht? Dann wären diese aber gefunden worden. Inwiefern andere Drogen wie GBL usw, die schneller verflüchtigen, gesucht und gefunden worden wären, bei einer Leiche, wäre die Frage.

Aber ich denke, das war hier gar nicht der Fall, dass der Täter so vorsätzlich handelte.

LARA43 schrieb:Das war mir garnicht bewusst, dachte, das man alles noch im Blut nachweisen kann?
Frage mich, welche Drogen damals benutzt wurden, um Frauen willenlos zu machen?

Im Blut grundsätzlich nachweisen, ja, die Frage ist halt nur, wie lange.
Zu Deiner letzten Frage habe ich in meinem vorherigen Posting ja schon ein Bsp angeführt, natürlich gäbe es noch zig weitere Möglichkeiten, möchte den Thread hier aber ungern in die Richtung "wie mache ich jemanden (gleich welchen Geschlechts) willenlos durch Substanzen" abgleiten lassen.

@LARA43
Es wurden keine Drogen bei oder in ihr gefunden / nachgewiesen! Ich denke die Mitfahrgelegenheit kam ihr recht denn nicht zu vergessen ist das viele Gepäck was sie bei sich hatte. Sie wollte also irgendwohin dazu benötigte sie so oder so eine Mitfahrgelegenheit. Das Trampen war ihr vertraut, sie hatte keine große Angst in fremde Fahrzeuge zu steigen oder evtl. nicht fremde Fahrzeuge!

Es gab auch viele bekannte im Umfeld die einfach nur mal gelegentlich tranken. Es waren nicht nur Alkis. Könnte mir gut vorstellen das heute einige ein geregeltes Leben führen und heute evtl. eher bereit wären was bedeutungsvolles auszusagen. Früher war die Angst vielleicht zu groß.

Irgendwo da draußen befindet sich das passende Puzzleteil man muss nur genau hinhören und die richtigen Menschen erreichen. Das brauch Geduld. Aber umso mehr man darüber spricht um so größer ist die Chance an die entscheidenden Hinweise zu kommen

☘️✊🏻✊🏻

Gehe auch nicht unbedingt davon aus, dass der Täter Cornelia schon länger "beobachtet" hat (z B in der Kneipe) oder vorab schon geplant hatte, sie zu vergewaltigen, geschweige denn zu töten.

Vermute eher ein - mehr oder weniger - zufälliges Zusammentreffen der beiden.
Wie Du @DieTochter ja schon geschrieben hast, suchte Deine Mutter wohl eine Mitfahrgelegenheit, der Täter war sowieso mit seinem Auto unterwegs, sah Cornelia, sie stieg in sein Auto ein, er hat wahrscheinlich bemerkt, dass sie "nicht ganz nüchtern" war und könnte sich somit spontan zu einer "sexuellen Annäherung" entschlossen haben, Cornelia wird sich wahrscheinlich versucht haben, gegen ihn zur Wehr zu setzen, die Situation geriet schließlich außer Kontrolle, sodass er sie (im Anschluss an die Vergewaltigung?) tötete.
Ist eigentlich bekannt bzw. steht dazu wahrscheinlich etwas im Bericht des Rechtsmediziners/der Rechtsmedizinerin, ob Cornelia zuerst getötet oder zuerst vergewaltigt wurde?

DieTochter schrieb:Sie wollte also irgendwohin dazu benötigte sie so oder so eine Mitfahrgelegenheit.

Wohin sie damals ursprünglich wollte, ist vermutlich nicht bekannt?

DieTochter schrieb:Ich denke die Mitfahrgelegenheit kam ihr recht denn nicht zu vergessen ist das viele Gepäck was sie bei sich hatte. Sie wollte also irgendwohin dazu benötigte sie so oder so eine Mitfahrgelegenheit.

Das kann natürlich sein, das sie getrampt ist und leider dabei auf ihren Mörder stieß.
Da sie das Trampen gewohnt war, ist sie ahnungslos bei einem fremden oder Bekannten eingestiegen?

Heute war die Tochter bei der Landesschau des SWR. Da kann man den Verlauf des tragischen Abends nochmal genau anhören. Außerdem wird dort erwähnt, dass es am 14. Januar noch einen weiteren Bericht in der Sendung "Brisant" im Ersten gibt. Interessant auch, dass die Ermittler auf Nachfrage aussagten, dass der Fall bereits als Cold Case digitalisiert wurde und bei neuen Hinweisen die Ermittlungen sofort wieder aufgenommen werden könnten!

https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/studiogaeste/natascha-pfau-sucht-den-moerder-ihrer-mutter-100.html

Bleibt nur zu hoffen dass dieser Hinweis kommt und die Ermittlungen wieder aufgenommen werden.
Dann besteht auch die Möglichkeit dass der Fall bei Aktenzeichen ausgestrahlt wird. 🙏

Beim Thema "Zufallsopfer" oder "geplant" bin ich irgendwie zwiegespalten.

Natürlich kann es sein, dass Jemand ein leichtes Opfer gesucht hat oder schon länger ein Auge auf Cornelia geworfen hatte. Aber es gibt auch genug Männer, die es unattraktiv finden, wenn eine Frau betrunken ist. Andersrum natürlich auch genug Frauen, die sich vor betrunkenen Männern ekeln.