Der Prozeß gegen Marcus Kaarma (Tod von Diren Dede in Missoula, USA)
17.12.2014 um 21:16Guilty.
dike schrieb:Aber immerhin hat auch diese Jury die Botschaft klargemacht: Castle doctrine is no licence to kill.und das ist gut so und richtig so.
Sisu schrieb:Aber in Deutschland hat nicht jeder Hampel eine dicke Knarre unterm Kopfkissen liegen, deswegen fallen Notwehrfaelle nicht so oft so drastisch aus.nun, Herr Kaarma hatte sie nicht unterm Kopfkissen liegen, sondern eiskalt vorbereitet in der Hand. Deswegen ist er ja auch schuldig gesprochen worden. Was auch gut so und richtig so ist...
Comtesse schrieb:Wenn das OK wäre, müsste bald jeder, der ein fremdes Grundstück betritt, um sein Leben fürchten, also auch Leute, die nach dem Weg fragen wollen, Hilfe brauchen, sich betrunken in der Tür geirrt haben, Kekse verkaufen wollen etc. pp.!da gibts eh den Fall eines (schwarzen) jungen Mädchens, das einen Autounfall hatte und beim Anklopfen um Hilfe erschossen wurde...
pfiffi schrieb:das deutsche Notwehrrecht - ich sage das laienbehaftet - ist übrigens gar nicht so weit entfernt von der castle-doctrin.Und trotzdem habe ich noch nie von einem Deutschen gehört, der in seiner Garage eine Falle für Einbrecher gestellt hat, um die dann zu erschießen. ;) Ich denke, wenn jeder Honk ohne Prüfung, psychologische Begutachtung etc. eine Schusswaffe tragen und nutzen darf, muss man sich nicht wundern, dass solche Dinge passieren. Choleriker gibt es überall, aber zum Glück haben hierzulande die wenigsten eine Schusswaffe greifbar, wenn sie gerade einen ihrer Anfälle kriegen, sonst gäbe es auch hierzulande garantiert viele solcher und anderer Fälle, wo ein "Irrer" um sich ballert, um sich abzureagieren.
This court will be remembered for what this sentence is today.
sylvana schrieb am 18.12.2014:da gibts eh den Fall eines (schwarzen) jungen Mädchens, das einen Autounfall hatte und beim Anklopfen um Hilfe erschossen wurde...@Comtesse
Comtesse schrieb am 18.12.2014:Ja, der wurde deswegen ja auch verurteilt danach, das wäre ja noch schöner, wenn man jeden, der an die Tür klopft, einfach durch die geschlossene Tür erschießen dürfte!Die beiden Fälle unterscheiden sich durch den Vorsatz, der beim Detroiter Fall wohl nicht gegeben war, und die besondere Heimtücke, mit der Kaarma die Tat plante und eine regelrechte Falle auslegte. In Anbetracht des nachgewiesenen Vorsatzes und der Heimtücke kommt Kaarma mit einem effektiven lebenslänglich eigentlich noch glimpflich davon. Der Richter hat ja auch betont, dass eine Freilassung nach 20 Jahren keineswegs selbstverständlich sei. Mein Eindruck war, dass er den Täter eigentlich gar nicht für bewährungsfähig hält.