sören42 schrieb: Und ich stelle mir die Frage, ob die Ermittlungen - was natürlich auf dem Papier so ist - in der Praxis wirklich immer mit der gleichen Intensität und Gewissenhaftigkeit ablaufen, egal ob es um eine Person ohne Lobby und mit unstetem Lebenswandel geht oder ein respektiertes Mitglied der Gesellschaft.
Ich glaube eher, dass die Polizei eher anspringt, wenn es sich um jemanden mit ganz klaren Abläufen handelt und er oder sie - ohne Erklärung - von diesen Abläufen abweicht und verschwindet. Da liegen sicher auch persönliche Erfahrungswerte der Polizisten zu Grunde, und klar, die können natürlich falsch sein, da sie ja auf dem Bild basieren, was andere Leute von der Person zeichnen.
Wir hatten in unserem Kaff den umgekehrten Fall: Zuverlässige junge Frau geht aufs Dorffest (spielte dort in der Musikkapelle) und verabredete mit ihren Eltern, vor Mitternacht zu Hause zu sein. War beim Auftritt, unterhielt sich noch mit der Person, die zugesagt hatte, sie heimzubringen und verschwand spurlos. Polizei riet erst, noch abzuwarten, alle Beteiligten waren sich 100% sicher, dass etwas passiert sein mussten. Suchtrupps wurden losgeschickt, per "Facebook" und "Dorfgruppe" gefahndet, das gesamte Dorf in heller Aufregung, zur Mittagszeit des Folgetages war man überzeugt, es war ein Mord passiert. Polizei sprang auch an. Ende vom Lied: Sie war heimlich in jemanden verliebt gewesen, die beiden hatten sich nach dem letzten Auftritt getroffen, er nahm sie mit zu sich nach Hause ... man schlief am nächsten Morgen einfach lang, da frisch verliebt. Damit war man komplett geoutet und "not amused", dass das Verschwinden schon so große Kreise gezogen hatte.
