LANGERRINGEN
Leiche im Baggersee: Viele Gerüchte machen die Runde
Die Polizei bestätigt die Identität des Toten. Ermittler gehen von Selbstmord aus. Der Mann war an sein Fahrrad gebunden. Es gibt Fakten, aber auch Gerüchte. Von Carmen Janzen
Am Weiher bei Langerringen, dort, wo am Freitag eine Leiche entdeckt worden ist, wirkt es gestern ganz idyllisch. Löwenzahn und Gänseblümchen wachsen, die Sonne spiegelt sich im Wasser. Doch der Schein trügt. Von dem schrecklichen Fund zeugen immer noch blaue Gummihandschuhe, die Rettungskräfte am Freitag wohl vergessen haben. Am Boden finden sich auch viele typische Abdrücke von Feuerwehrstiefeln und unzählige Fliegen schwirren über der Stelle, an der die verweste Wasserleiche gelegen haben muss, nachdem sie aus dem See gezogen wurde.
Wie wir nun mehrfach von unterschiedlichen Quellen erfahren haben, handelt es sich um den seit 2. Februar Vermissten aus Untermeitingen. Sowohl die Kleidung des Toten, eine rote Jacke, die er dabei hatte, als auch das gefundene graue Tourencrossrad lassen keine Zweifel mehr zu.
Gerüchte in Langerringen und Untermeitingen
Fast neun Wochen hat er wohl im See gelegen. Mit einem Seil an sein Fahrrad angebunden, sei er aufgefunden worden, das bestätigen unsere Informanten, die nicht namentlich genannt werden möchten.
Viele Gerüchte machten in Langerringen und in Untermeitingen, dem Wohnort des Vermissten, in den vergangenen Tagen die Runde. Gar von einem Verbrechen war die Rede. Jemand hätte ihn angefahren und anschließend im See entsorgt. Doch die Fakten sprechen dagegen. Der Tote wies nach unseren Informationen keine offensichtlichen Verletzungen auf und auch das Rad sei unbeschädigt gewesen, weshalb ein Selbstmord wahrscheinlicher erscheint.
Doch auch das bleibt vorläufig Spekulation, denn eine offizielle Aussage seitens der Polizei gibt es noch nicht. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung soll nun die exakte Todesursache klären. Bei der Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord wollte man gestern Nachmittag noch nicht einmal die Identität des Totes bestätigen, da die Ergebnisse des Zahnabgleichs noch immer nicht vorliegen.
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