@EikyuWie ich zu der Vorstellung und Überzeugung von einem Gott gekommen bin, kann ich dir nicht sagen. Sie hat sich im Laufe der Zeit gebildet. Stück für Stück vervollständigt. Ich bin da sozusagen allmählich hinein gewachsen. Da war kein Punkt in meinem Leben, sondern eine kontinuierliche Entwicklungslinie. Ich habe sozusagen schon immer an einen Gott geglaubt.
Du kannst natürlich fragen, was du willst, auch nach einem: Was war vor Gott? Aber ich sage dir: Da war nichts davor, Gott war davor und war schon immer und ein davor gibt es bei Gott nicht !
Zeitloses wirken gibt es nicht. Einer Wirkung geht immer eine Ursache voraus. Dieses Prinzip funktioniert nur innerhalb der Zeit. Weil es einen Ablauf darstellt. Ohne Zeit wäre alles in einem Augenblick schon da. - So ungefähr denke ich mir das bei der Gottheit. Eben schon immer, ohne davor oder danach - Augenblicklich alles da. Auch die darin enthaltenen unendlich vielen potentiellen Möglichkeiten.
Erklären kann ich das nicht so gut. So als wenn man zB. alles was wir kennen im Verlaufe der Zeit in einem einzigen Augenblick geschähe, also alles auf einmal da wäre. Und dieser Augenblick eben schon immer existiert hätte und immer existieren wird.
So wie ein Foto, welches ja auch einen Augenblick sozusagen auf Dauer festhalten kann. Nun denke dir eine Langzeitaufnahme vom Urknall bis heute, wo alle Ereignisse auf einmal drauf sind und die als schon immer da gewesen und immer sein werdend... So ungefähr stelle ich mir das vor.
Du schreibst:
"Wenn du etwas magst, aber nicht sagen kannst warum, entscheidet dein Unterbewusstsein."
Ja vielleicht hat auch mein Unterbewusstsein entschieden, dass ich an einen Gott glaube.
:DDas muss ich mir aber auch nicht selbst begründen, warum. Denn dazu müsste ich dann mein Unterbewusstsein fragen. Vielleicht gibt es mir irgendwann mal eine Antwort. Ich könnte dir auch sagen: Es ist nicht nur ein Glaube im Sinne einer Vermutung, sondern eine innere Gewissheit. Nur, dann fragen die anderen immer nach Beweisen. Die kann ich nicht erbringen. Also lasse ich es.
Ich bin auch nie auf die Idee gekommen zu glauben, ich tat es schon immer
:DIch meine, so wie du argumentierst, kann man auch fragen: Da du ja bist, musst du doch auch wissen, warum du bist und wann du mal auf die Idee gekommen bist, zu sein? ...
:DGibt es auf solche Fragen eine Antwort?
Die zwei Plätze in deinem Bewusstsein lasse ich mal aus, dazu hat Awaresum dir ja schon etwas geschrieben.
Dass ich durch Diskussionen mit anderen zu anderen Denkweisen komme und ich dadurch Dinge hinterfrage, die ich glaube zu Wissen und damit auch zu neuen Erkenntnissen komme, sowie, dass es meinen Geist anregt, ist auch der Grund warum ich hier und in anderen Threads so gerne diskutiere
:DIch schrieb:
"Wenn Gott einfach nur IST, schreibe ich diesem erst einmal gar keine Attribute zu. Ausser eben dass es einfach IST und schon immer IST... Reines SEIN also."
Darauf Du:
"Sein ist bereits ein Attribut, weil es mehr als sein Gegenteil darstellt."
Das SEIN muss mindestens eine Eigenschaft besitzen und wenn es nur die ist, zu SEIN, denn sonst wäre es ja nicht
:DWas stört dich denn daran? Warum darf ein SEIN denn keine Eigenschaft besitzen? Wenn es nicht einmal die besäße, dass es IST, dann wäre es nicht. Und damit wäre es das NICHTSEIN. Aber das gibt es auch nicht ! Denn wenn es das gäbe, müsste es auch eine Eigenschaft haben, dann aber wäre es nicht mehr NICHTSEIN ...
Du schreibst:
"Wenn du also alles rückwärts laufen lassen würdest, denkst du, du würdest zu dem Zeitlosen Punkt des Wirkens kommen?"
Ja.
"Und wenn ja, dann könntest du nach einem davor fragen.
Kannst du das, hast du eine Erklärung davor, warum diese Wirkung eintraf."
Fragen könnte ich, aber ich wäre bereits bei einem Gott angelangt, der mir sagt: Da war nichts davor... Aber eine Erklärung dafür habe ich nicht.
Du schreibst:
"Was ist dieses Nichtsein, ist es anders als das Sein, oder verstehst du darunter, das dass Sein erst wurde ?"
Bei allem was SEIN hat, welches geschaffen wurde, war vorher das Nichtsein. Bei Gott, dessen SEIN ein ungeschaffenes ist, was schon immer war, gibt es kein werden.
Nichtsein ist also wenn man so will, für alles geschaffene dessen Präexistenz. Diese müsste allerdings dennoch beim URSEIN zumindest in der Form einer potentiellen Möglichkeitsform schon vorgelegen haben und das schon immer
:DDu schreibst:
"Deine Vorstellungen unterscheiden sich nicht von denen Awaresums."
Doch, in einigen Punkten schon. Jedenfalls hat mich Awaresum selbst heute darauf aufmerksam gemacht. Oder aber, ich habe ihn nicht verstanden.
Ich schrieb:
"Aus Nichts kommt Nichts"
Darauf Du:
"Das ist richtig, aber „durch“ das Nichts, gibt erst das Sein/Seiende.
Erkläre mir warum das Sein die Eigenschaften hat, die es hat?"
Erkläre mir, wie es durch das Nichts (was es nicht gibt, denn sonst wäre es etwas und damit nicht mehr Nichts) das SEiN erst gibt?
Die einzige Eigenschaft die das SEIN hat IST das SEIN. Hätte es diese nicht, wäre es NICHTSEIN. Und das gibt es nicht, siehe obige Klammer.
Warum das SEIN diese Eigenschaft, die eigentlich keine ist, sondern das SEIN selbst ist, hat liegt in der Logik. Denn hätte es diese Eigenschaft des SEINS nicht, wäre es auch nicht.
Warum versteifst du dich immer auf irgendwelche Wirkweisen?
Du schreibst:
"Die Wirkweise muss definiert werden, ähnlich dem „Es darf nicht Nichts geben“. Wie werden denn diese Aussagen festgelegt?"
Durch die Logik?
Ich schrieb:
"Es ist richtig, ich beschränke mich auf die Aufmerksamkeit plus das durch sie erschaffene. Etwas anderes gibt es auch gar nicht ! Was soll ich sonst noch dazu nehmen?"
Darauf Du:
"Nun weiter oben schriebst du: „Nur mit dem Unterschied, dass unser SEIN eben ein durch das URSEIN geschaffenes ist und irgendwann einen Anfangspunkt hat. Davor war es Nichtsein.“Demnach gibt für dich doch etwas anderes ."
Und wo ist das Problem? Du kannst doch nicht das NICHTSEIN noch dazu nehmen, dass es gar nicht gibt? Wenn es das NICHTSEIN gibt, dann wäre es nicht NICHTSEIN sondern SEIN !
Dem Nichts kann man keine Eigenschaften zuordnen, auch nicht die, dass es IST, denn dann wäre es nicht mehr NICHTS. Daher kann es das nicht geben, zumindest nicht nach unserer Logik. Wenn wir die allerdings verlassen, dann ist alles und nichts natürlich möglich. Dann gibt es auch quadratische Kreise. Denn in der Unlogik ist alles und nichts möglich.
Das aber ist nur im Reich der Fanatsie erlaubt
:D Definieren kann man da aber nichts mehr...
:DDu schreibst:
"Demnach wäre der Gott von dem du hier sprichst einfach der Urknall."
NEIN. Das habe ich nicht gesagt. Ich weiß nicht, warum du dich immer auf den Urknall fixierst, für mich ist das nicht der Beginn allen SEINS. Mein Blick geht noch darüber hinaus. Verlasse den Urknall als ein völlig unbedeutendes kleines Ereignis im gesamten Schöpfungswerk der Gottheit. So als wenn es nur ein Sandkorn am Meeresstrand sei...
Ich schrieb:
"Null ist und bleibt immer Null und Null plus Null wird niemals Eins werden können... Das wäre unlogisch"
Du darauf:
"Das ist richtig, ich behaupte auch nicht das aus dem Nichts etwas wurde, sondern „durch“."
Und wie??? Hast du darauf auch eine Antwort?
Du schreibst:
"Aus 0 kann in der Tat nichts werden, aber aus 01."
Das ist richtig. Aber 0.1 ist nicht mehr Nichts
:DIch schrieb:
"Womöglich ist diese Gottheit selbst auch in dieser dualen Form die für jedes SEIN erforderlich sein MUSS, um sich seiner SELSBT gewahr zu werden, vorhanden? Also SEIN und SEIENDER in einem..."
Du darauf:
"Dann muss diese Gottheit auch eine Ursache haben..."
Wieso muss sie das?
Du fragst:
"Wo denkst ist das Sein/Seiende vor der Geburt des ersten Universums?"
Eine ähnliche Frage habe ich Awaresum gestellt. Nur da war es kein Universum, sondern Kirschkerne, in einem anderen Thread. Seine Antwort: Es gibt keine Kirschkerne...
Also diese Frage könnte ich dann so benatworten: Es gibt kein Universum...
:DDie Frage kann ich dir nicht beantworten. Wie gesagt, ich habe sie Awaresum (ein wenig anders) auch gestellt und seine Antwort, siehe oben.
:DDu schreibst:
"Alles was was insgesamt eine Wirkung darstellt ist auch eine Wirkung.
[Sein/Seiendes] = eine Wirkung.
Ursein alleine gibt es nicht."
SEIN ist aber keine Wirkung, sondern die Ursache. Wieso soll es eine Ursache für eine Wirkung alleine nicht geben?
Du schreibst:
"Ja sicher gibt es unterschiedliche Vorstellungswelten, dass ist aber genau das Problem, da es nur eine Wahrheit gibt."
Naja, es ist interessant, dass ich immer gleich vom Gegenteil belehrt werde. Hat nicht jeder IN sich seine eigene Wahrheit?
Wenn du an einer Ampel stehst und sie zeigt rot an, dann sagst du: Die Wahrheit ist, dass die Ampel rot anzeigt. Nun springt sie auf grün und du sagst: Die Wahrheit ist, dass sie nun grün anzeigt. Ein Farbenblinder würde das aber anders sehen
:D Bei diesem würde die Wahrheit diese sein: Die Ampel zeigt oben ein Licht an, das bedeutet stehen bleiben. Das ist die Wahrheit ! Danach zeigt sie unten das gleiche Licht an, was besagt, dass wir jetzt rüber gehen dürfen. Das ist die Wahrheit !
Nun, was ist die Wahrheit? Dass die Ampel ein rotes und ein grünes Licht anzeigte? Hat der Farbenblinde denn gelogen? Für ihn gab es weder rot noch grün, dessen Wahrheit war: Es sind zwei gleiche Lichter, das eine war nur oben, das andere unten...
:DDu fragst:
"Was meinst du, welches der vielen Gedankenkonstrukte auf dieser Welt, ist wohl am nächsten an der Wahrheit dran, und wie wurde das festgestellt ?"
Weißt du, diese Fragen kann ich dir nicht beantworten, da ich selbst noch ein Suchender bin. Ich habe die gleichen Fragen und keine Antwort darauf. Inzwischen bin ich eher der Ansicht, dass jeder seine eigene Wahrheit hat
:D Du:
"...nur würdest du dann an eine falsche Annahme glauben, wie es auch eine falsche Annahme ist, die Illusionen eines Show-Magiers für wahr zu halten."
Wer kann das schon beurteilen und wie will er das tun? Traust du dich?
Und wie willst du einem Farbenblinden die Farben erklären? Oder einer Wespe weiß machen, dass ein Rapsfeld nicht Lila sondern Gelb sei?
In der Wahrnehmung des anderen ist auch dessen Wahrheit, zumindest für ihn und in einer fassbaren Form.
Es gibt mit Sicherheit auch noch eine übergeordnete einzige Wahrheit, aber ich behaupte mal, die kennt niemand von uns ! - Auch Du nicht !
Ich schrieb:
"Und wenn du mich fragst: Ja wie kommt denn das SEIENDE bei Gott zustande? Dann würde ich sagen: Genauso wie bei uns selbst."
Du:
"Indem es das Ursein ist, hat es einen Anfang, es stellt eine Wirkung da, und Sein gibt es wie gesagt ohne dem Seienden nicht, von daher beschreibst du nicht die Ursache sondern die Wirkung."
Doch ich beschrieb die Ursache. Du bist derjenige der immer wieder auf die Wirkung zu sprechen kommt. Und das URSEIN hat keinen Anfang. Es hat nur eine Wirkung auf alles nachfolgende SEIN als dessen Ursache. Da
Du schreibst:
"Du sagst also das Sein der Gottheit ist unendlich?
Also deine Annahme wäre Sein/Seiendes ist unendlich, also im Grunde eigentlich die Aufmerksamkeit?"
Ja !
Du schreibst:
"Unser Sein ist nicht unendlich, wie den auch?
Die Menschen wird es irgendwann nicht mehr geben, weil das Universum ein thermisches Gleichgewicht erreichen wird.
Wenn sie sich nicht vorher ausgelöscht haben, oder durch andere Ursachen vernichtet werden."
Woher willst du das wissen?
Die Menschen als materielle Wesenheiten mit einem Körper vielleicht nicht, aber ihr SEIN wird es auch danach noch geben. Einmal SEIN, immer SEIN
:DUnd das Universum ist nur ein ganz winziger Augenblick einer vorübergehenden, wenn auch nach unseren Zeitmaßstäben unendlich lang scheinenden Existenz.
Auslöschen kann sich nur das, was ohnehin nur von einer vorübergehenden Existenz ist, aber ich denke, nichtmal das, sondern es kann sich nur umwandeln. Alles was IST, das bleibt auch, was sich ändert ist nur die Form, aber niemals das SEIN.
Du schreibst:
"Nach dem was du schreibst ist der Urknall für dich Gott.
Oder meinst du es gibt auch ein davor?"
Du wiederholst Dich !
Nein, Gott ist die Ursache des Urknalls, aber nicht der Urknall selbst. Und ein davor gibt es beim Urknall schon, aber nicht bei Gott.
Du schreibst:
"Das Sein/Seiende kann man aber reduzieren..."
Dann tue das mal ! SEIN hat keine andere Eigenschaft als zu SEIN. Was willst du daran noch reduzieren. Nimm dem SEIN das SEIN und du hast kein SEIN mehr, sondern das NICHTSEIN. Das aber ist kein eigentliches Reduzieren mehr, sondern eine komplette Auslöschung.
Eine Art der Reduzierung wäre die Teilung. Aber darüber sprachen wir schon, das ist nicht möglich. Also was soll das sein, eine Reduzierung des SEINS ohne es selbst auszulöschen?
Du schreibst:
"Eben deswegen ist das Nichts der Urgrund von allem, weil es nicht Nichts geben kann."
Nichts ist Nichts. Wenn es Nichts nicht geben kann, kann es auch nicht der Urgrund allen SEINs sein.
Du:
"Es hängt also alles voneinander ab.
Jedes mal wenn du dich entscheidest, gibt es auch eine andere Möglichkeit. Und diese Möglichkeit ist auch vorgegeben."
Ich bin nicht der Maßstab aller Dinge. Es hängt aber tatsächlich alles voneinander ab. Und jede Entscheidung ist eine von mindestens einer zweiten Möglichkeit. Und die Möglichkeiten sind vorgegeben, weil sie von den jeweiligen Umständen abhängen und den Entscheidungen die ich daraufhin treffe...sowie den Entscheidungen der anderen und deren Umständen und den jeweiligen Möglichkeiten die sich daraus ergeben... Das sehe ich auch so. Aber was willst du mir damit eigentlich sagen?