mitH2CO3 schrieb:Und ja, was könnte einem kurzen, menschlichen Leben Sinn verleihen, wenn man nicht gerade bereits in Rente ist?
Willst du damit andeuten, als junger Mensch hat man keine Zeit um seinen Leben einen eigenen Sinn zu geben?
:(mitH2CO3 schrieb:und in's echte Leben gehen? Hm …
Mir gefällt es Wissen zu erfahren und mit anderen zu teilen/auszutauschen!
:) Ich verstehe nicht, wieso das Internet oft so schlecht gemacht wird, schließlich gehört es in der heutigen Zeit nun mal einfach mit dazu, oder ist kaum noch wegzudenken. Natürlich ist es auch mal schön komplett von all dem fern zu bleiben, aber es kommt ja auch letztendlich darauf an, was man daraus macht. Für mich wäre es zum Beispiel kein "echtes" Leben, einfach nur Kinder zu bekommen und mich dran zu erfreuen irgendwann Haus, Auto und Mann zu haben - also, dieser "übliche" Werdegang halt. Ich traf mal jemanden vor ein paar Jahren, der auch 25 war und sich dann vollkommen verzweifelt bei mir ausheulte, als wäre er in einer Midlife-Crisis...ich habe ihn gefragt, was er auf einmal für ein Problem hat und dann empfand er es ernsthaft als SCHLIMM, in seinem Alter noch kein erfülltes Leben zu haben. Daraufhin fragte ich ihn was er bitte mit einem erfüllten Leben meint und er meinte ernsthaft: "Keine Kinder, ein Haus und ne Frau zu haben!". Ich mein, wenn man das als Ziel so möchte, ist es vollkommen in Ordnung, aber man sollte sich doch deshalb nicht so fertig machen oder gar DAS als einzige Lebenserfüllung betrachten. Aber gut, vielleicht bin ich da grundsätzlich zu anders, denn "erfüllend" wäre für mich viel mehr irgendeinen wissenschaftlichen Durchbruch zu erreichen, mit dem man die Welt verändern könnte, oder irgendwas anderes, weltveränderndes.
Und der Satz von dir erinnert mich halt gerade an jenen Menschen, wegen dem "ins echte Leben" !
:ask:mitH2CO3 schrieb:Wenn man mal bilanziert und reflektiert ob Grübeln bzw. zielloses Denken als solches tatsächlich weiterbringt, könnte das Ergebnis ernüchternd sein.
Es ist "schlimm", wenn man einfach so ist und nicht anders kann als nachzudenken und herumzugrübeln.
:D Da ist halt immer der Hoffnungsschimmer, einen Ausweg aus dem Leben zu finden, um es mal anders auszudrücken. Nur eben nicht in Form des Todes.
mitH2CO3 schrieb:Maybe wäre es eine sinnvolle Option, eine Ausbildung/Studium im jeweiligen Interessensbereich durchzuziehen, damit man durch seine wissenschaftliche Arbeit der Menschheit weitere Entwicklung ermöglicht? Hm ...
Maybe wäre es eine sinnvolle Option, erst mal mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit (bspw. 'Tafel'), in einem sozialen Praktikum oder in der Entwicklungshilfe auszuprobieren, wie es ist, bedürftige Menschen zu unterstützen? Hm ...
Sowas tat ich bereits, in vielerlei Hinsicht, also ehrenamtliche Tätigkeiten, aber das ist ein völlig anderer Bereich, auch wenn man da charakterliche Eigenschaften erfährt, wie sonst nirgendwo, also positiv betrachtet. Hmmm.
:melden: Hmmm, ich werde irgendwie nicht schlau aus deinen Sätzen.
mitH2CO3 schrieb:Zum Glück ist das Gros der Menschen intelligent genug einen mehr oder weniger erfüllenden Job zu finden und zu machen, dabei auch Kinder groß zu ziehen und sich ggf. sogar noch ehrenamtlich zu engagieren. Danke, und Hut ab vor diesen lebensklugen und empathischen Menschen aus allen Bereichen, die unsere Gesellschaft mit ihrem Tun und Handeln am Leben erhalten!
Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber war es nicht sogar eine These Kants, die da besagte: Handeln ist das Prinzip des Seins?
Aha! Siehst du! Genau DA liegt das Problem, bis auf das mit der ehrenamtlichen Tätigkeit, aber genau das kann doch nicht die Lebenserfüllung sein einfach zu tun was von einem von klein auf erwartet wird. Man wird ja regelrecht in so ein Lebensformat hineingepresst. Frauen sollen Kinder gebären und Hausfrauen sein und Männer sind die großen Erfinder, ne danke. Ich weiß, das klingt jetzt zu übertrieben, aber mir reicht schon wenn auch nur ein einziger meint zu erwarten ob ich als Frau keinen Kinderwunsch habe?! Nur weil ich ne Frau bin? Nö, ich mag Kinder nicht, zumindest will ich nie welche und ich will auch kein Haus, oder Auto oder Mann der meint einzig und allein nur DAS ist die Erfüllung des Lebens, der dann am besten noch das Wort "Schatz" gebraucht!
:melden: :bier:mitH2CO3 schrieb:Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber war es nicht sogar eine These Kants, die da besagte: Handeln ist das Prinzip des Seins?
Hoffentlich meint er handeln im Sinne von Wissen und Erkenntnis erlangen.
DerHilden schrieb am 11.07.2022:Würde das denn etwas Entscheidendes ändern? Das Empfinden, vergänglich zu sein und nicht alles tun zu können, was man vielleicht möchte, bleibt das gleiche.
Es wäre definitiv nicht das Gleiche, wenn wir JETZT die Möglichkeit hätten einige Jahrzehnte länger zu leben, langsamer zu altern. Ich rede davon, dass ein Menschenleben doch grundsätzlich viel zu kurz ist! Was sind schon (Mit Glück) 80-100 Jahre, bei denen man mit Pech ab 60 schon anfängt Probleme zu haben, oder bei all den Lebensmitteln noch früher...
Wenn ich mir schon vor Augen halte, dass ne plumpe Kartoffel 50 mal mit 50 verschiedenen Pestiziden besprüht wird, bevor sie im Laden landet, selbst eine Bio-Kartoffel wird überwiegend mit Pestiziden behandelt, es ist dann nur weitaus weniger, schonender. Ist ja schon mal besser, aber gut wir weichen vom Thema ab.
DerHilden schrieb am 11.07.2022:Eine Verlängerung ändert nichts an dem grundlegenden Empfinden der Vergänglichkeit.
Doch, sehr wohl. Wenn es nämlich jetzt möglich wäre und nicht von Anfang an, dann wäre das definitiv anders.
nocheinPoet schrieb am 11.07.2022:wie die meisten Menschen so durch das Leben schreiten, oder das Wunder der eigen Existenz überhaupt erkennen zu können. Wie kann man jeden Tag das Licht der Sonne hinnehmen und nutzen, ohne sich zu fragen, wo ist das Teil und wie funktioniert es?
DU SAGST ES!!! Genau das ist doch so verwunderlich. Wie kann man sich nicht dieser Vergänglichkeit bewusst sein? Manchmal habe ich das Gefühl man will lieber davor wegrennen, es in all den Dingen ertränken, die man tun kann, als wollte man sich möglichst mit allem ablenken, aber einerseits kann ich es niemandem verübeln.
:(nocheinPoet schrieb am 11.07.2022:Die Menschen früher haben meiner Meinung nach mehr Fragen nach den Dingen gestellt, hatten aber viel weniger mögliche Antworten und Wege diese zu bekommen, heute wo wir Internet haben und so vieles so schön aufbereitet nur noch konsumiert werden muss, greifen immer weniger zu.
Ja, das ist ziemlich schade, aber deshalb mag ich das Forum hier und frage lieber genau HIER alles nach, oder rege zum mit-hinterfragen an, weil es einfach persönlicher und menschlicher ist, als alles zu googlen.
Die Mühe etwas herausfinden zu wollen, durch Erfahrung und lernen geht mehr und mehr verloren, so fühlt sich das an.
nocheinPoet schrieb am 11.07.2022:Mag Nietzsche und sein Denken, wie er die Dinge fand, wie er sich durchs Leben grübelte. Auch von der Mathematik kommt man dahin, ergibt sich aus den möglichen Kombinationen, so könnte eine identische Erde in weiter Ferne existieren, die genau wie unsere aufgebaut ist, auf der wer wie Du und ich leben, gleicher Aufbau durch Atome. Die Frage der Fragen ist nur eben, warum bin nicht nicht jede mir identische Struktur als ich bewusst? Also wenn es sie dann gibt.
Das ist der Haken an der Sache. Alles hat wohl einen.
Das passt irgendwie zur These dass wir in einem schwarzen Loch leben könnten.
Vielleicht könnte sich genau deshalb das Leben immer wiederholen? Aber wenn das so ist, wo sind dann all unsere Vorfahren? Würde man sowas erst erfahren, wenn man stirbt und wiederkommen könnte? Erinnert auch an die Geschichte mit dem Ei. Kennst du bestimmt!
:)nocheinPoet schrieb am 11.07.2022:Das hab ich auch öfter erlebt, kommt immer wieder mal vor, einige Mal was die Synchronizität so hoch, dass ich es mir nicht mehr mit "Zufall" erklären kann, also man versucht es ja so ...
Das ist echt mysteriös mit den Synchronizitäten und was genau soll es denn nun sein? Reiner Zufall? Das glaube ich nicht. Das Fragwürdige an der Sache ist nämlich:
wenn Zufälle sich halt ganz zufällig ereignen und nur jene Wahrscheinlichkeiten darstellen, wie oft dies und das vorkommen kann, wieso passiert das dann auch mit Dingen, die jedoch nur von uns ausgehen - von der jeweiligen Person?
Stell dir zum Beispiel vor du denkst jetzt gerade an eine ganz bestimmte Person, die du lange nicht mehr gesehen hast und plötzlich im selben Moment steht sie vor deiner Tür. Den Part kennen wir ja bereits, aber wenn man die Wahrscheinlichkeiten mal richtig auseinandernimmt und es mit dieser bayesschen Statistik auskleidet, dann sind es aber ganz schön viele, passende Zufälle die ineinandergreifen und diese eine Wahrscheinlichkeit in dem Augenblick möglich machen, in dem du an die Person denkst. Ich finde das schon äußerst kurios, fast schon zu kurios um natürlich zu sein oder einfach Zufall...
:hä: Was für ein passender Zufall ist das denn, dass alle Gegebenheiten sich zu diesem Ereignis ergeben, dessen Wahrscheinlichkeit aber äußerst gering sein MUSS, wenn man diesen Zufall(dass die Person an die du gerade denkst vor deiner Tür steht) mal auseinandernimmt! Sie muss ja nicht nur zufällig auch an dich gedacht haben, sondern zufällig auch in der Nähe sein, zufällig Zeit haben, zufällig den richtigen Moment abpassen dass auch du da bist. Da spielt so viel eine Rolle und dennoch passiert sowas des Öfteren?
Mir kommt das manchmal vor, als hätten wir einen "sechsten" Sinn für sowas. Wie es ja von Jung so dargestellt wurde. Er setzte sich mit diesem Phänomen so intensiv auseinander aber bis Heute scheint es trotzdem ungeklärt, als wollte man sich nicht wirklich damit auseinandersetzen obwohl es doch so fragwürdig ist!
AgathaChristo schrieb am 11.07.2022:Kann mich erinnern, dass vor ca. 40 Jahren mal daran geforscht wurde, Unsterblichkeit zu erlangen. Da haben sich auch viele verstorbene Prominente einfrieren lassen, um in einer anderen Zeitspanne wieder erweckt zu werden. Man hört nichts mehr davon, aber ist sicher nicht vom Tisch.
500 Jahre Leben wäre eine Zumutung für mich, allerdings nicht, wenn Freitod gestattet wäre.
Das halte ich aber für unwahrscheinlich, denn ein künstlich programmiertes längeres Leben wird das ausschließen oder aber dafür zahlen müssen. Nichts ist umsonst, denke mal.
Leben und Sterben bestimmen nicht wir, ist ein Naturgesetz und sollte nicht missbraucht werden.
Hoffe, bin nicht vom Thema abgekommen. Ich philosophiere auch gerne.
Ob man komplett eingefrorene Menschen wieder zum Leben erwecken kann? Scheint äußerst schwierig, nahezu unmöglich. Fragt sich wo das Bewusstsein "währenddessen" hin ist.
:( Das mit dem Freitod ist interessant, aber meinst du man würde das dann auch tun wollen?
Ich kann mir schon vorstellen, dass der Mensch irgendwann mal in der Lage sein wird seine Lebenszeit so zu manipulieren, dass er eben langsamer altert und länger lebt, also mehr als man es jetzt schon teilweise kann in der Medizin. Ich spreche hier wirklich von einer Verlängerungen einiger Jahrzehnte. Ist aber alles spekulativ.