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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

113 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Tod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

10.11.2022 um 11:19
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 09.07.2022:Ich bereue nichts so sehr wie jenen Tag, an dem ich anfing die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Da passiert so vieles, zu viel. Es ist vollkommen egal, ob es positiv oder negativ ist.
Eigentlich ist alles bedeutungslos, wenn man sich Fragen stellt, die niemand beantworten kann und es bleibt einem nichts übrig,
als sich damit abfinden zu müssen, bis man eben dahinschwindet.

Ich finde das ziemlich verzweifelnd, einsam und unglücklich.
Wieso gibt es jedoch einige die trotz dieser Erkenntnis,
welche eigentlich nicht mal eine ist weil man es nicht beantworten kann,
alles andere als verloren scheinen?
Ich bin keine Philosophin, aber ich philosophiere so penetrant vor mich hin.
Manchmal kommt es mir so vor, als wäre die Philosophie gefährlich,
weil man sich darin so verlieren kann, als würde man nicht mehr hinausfinden.

Bisher konnte doch keine der Kernfragen über das Leben und das Universum beantwortet werden
und dennoch scheint das für einige kein Problem zu sein und das würde ich gern nachvollziehen können,
wie man so hinterfragend, nachdenklich, antwortsuchend und doch glücklich zugleich sein kann,
obwohl man sich dessen bewusst ist, keine Antworten auf jene Fragen zu bekommen, zu keiner Erkenntnis diesbezüglich zu gelangen.
Deshalb sehe ich die Philosophie wie ein zweischneidiges Schwert, oder eher wie die Macht.
Solche Menschen mit Hang zum Philosophieren nennt man öfter Melancholiker. Ich gehöre auch dazu, habe aber mit den Jahren versucht, daraus für mich sinnvolle Lösungen zu finden, die mir im Leben helfen, denn auch ich merkte, wie kontraproduktiv es sein kann, im Philosophieren stecken zu bleiben, wenn das keine Veränderung und Handlung im Leben herbeiführt.

Denn etwas müssen wir derzeit akzeptieren: die Tatsache unserer irdischen Endlichkeit (ich persönlich glaube aber an die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod). Das müssen wir wohl oder übel akzeptieren. Wenn ich es nicht täte, würde ich mich ausgiebig mit den Überlieferungen von Menschen beschäftigen, die sich dahingehend weiterentwickelt haben auf spiritueller Ebene, um ihr Leben zumindest zu verlängern. Ich würde mich danach ausrichten, möglichst gesund zu leben und darauf achten, warum besonders alte Menschen so alt geworden sind, wie sie wurden.

Da ich jedoch an die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod glaube, hege keine Angst vor dem irdischen Tod. Ich möchte jetzt zwar noch ausreichend lange leben, um meine Lebensziele zu erreichen und ein gutes Fortkommen meiner Familie ohne mich zu gewährleisten, aber eigentlich möchte ich nicht all die künftigen Katastrophen auf Erden miterleben. In vielerlei Hinsicht habe ich genug erlebt und brauche nicht eine unendliche Fortsetzung desselben.

Meine philosophische Heimat sind die Stoiker der Antike geworden. Wie oft planen wir Tage, Wochen und Monate im Voraus. Dabei sind es oftmals Minuten oder gar Sekunden, die über unser Leben entscheiden. Das erinnert mich wiederum an die ergreifende Rede des römischen Stoikers Seneca zur ZEIT, die mich sehr berührt hat. Seneca hat nämlich eine andere Sichtweise zur Kürze der Zeit. Das ist relativ. Es liegt auch daran, wie jemand seine Zeit nutzt. Wer seine Zeit zu nutzen versteht, habe genug Zeit, findet Seneca.
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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 10:56
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb am 09.11.2022:Aber es sei der "Ameise" andererseits unmöglich, selbst eine Philosophie - oder Haltung - zu entwickeln,
die derartige spirituelle Erkenntnisse zulässt?
Warum diese Abhängigkeit?
Ich gebe zu, dass der Vergleich mit der Ameise nicht perfekt ist, wenn man ihn auf das ganze Menschsein oder meinetwegen auch auf das Menschwerden bezieht. Deswegen will ich ergänzend einräumen, dass dieser Vergleich mit der Ameise lediglich auf den Denkapparat des Gehirns mit dem Verstand als dessen Produkt zutrifft. Dazu gehören auch viele "Gefühle" und Sentimentalitäten, die manche Menschen für etwas besonders Wertvolles und Hohes erachten, die es jedoch nicht sind.

Die geistige Dimension des Menschen ist wieder etwas ganz anderes, damit ließe sich viel mehr erfassen. Aber dieses andere und wirklich große und machtvolle ICH schlummert bei den meisten, deswegen können sich viele eine außerkörperliche Existenz gar nicht vorstellen, weil sie eben nur jenes kleine ich kennen, welches ihrem Gehirn entspringt.

Daher hast du Recht, wenn du schreibst:
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb am 09.11.2022:Was ich glaube, ist dass es nicht denken, sondern "kontemplatives Erfassen" ist, was den Zugang ermöglicht.
Also "über Bande" funktioniert: eine (philosophische) Haltung, die sowohl das Betrachten zulässt, als auch dessen Reflektion.
(Also sowohl das Beobachtete reflektieren als auch sich als den Beobachter.)
und
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb am 09.11.2022:Ich schätze, es geht mehr darum, die Wahrheit zuzulassen, das scheinst du auch so zu sehen, oder?
Eine solche Haltung ist nur dem geistigen Ich möglich. Aber bei den meisten muss es zuerst geweckt werden, damit sie es zulassen.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb am 09.11.2022:Glaubst du nicht, dass auch "das Falsche" irgendwie dazu gehört, bei diesen "höheren Tatsachen"?
Durchaus. Es ist ein weites Feld, und man könnte darüber viele Abhandlungen veröffentlichen. Die Möglichkeiten und auch die Gefahren sind schier unendlich. Die persönlichen Ansichten und Einstellungen zum Beispiel spielen dabei eine große Rolle. Sie können darüber bestimmen, zu welchen Ebenen man die Verbindung aufnimmt und auch darüber, wie man die empfangenen Botschaften, die in den meisten Fällen als Bilder gegeben werden, selbst interpretiert und in Wort und Schrift weitergibt. Das betrifft die "Seher" selbst. Und was dann deren Anhänger daraus machen, ist wieder eine Sache ganz für sich. Alle Religionen liefern ja zum Himmel schreiende Zerrbilder dessen ab, was deren Begründer einst der Menschheit wirklich bringen wollten.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 12:50
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Alle Religionen liefern ja zum Himmel schreiende Zerrbilder dessen ab, was deren Begründer einst der Menschheit wirklich bringen wollten.
Darum reden wir ja über Philosophie - und nicht Religion.
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Die persönlichen Ansichten und Einstellungen zum Beispiel spielen dabei eine große Rolle. Sie können darüber bestimmen, zu welchen Ebenen man die Verbindung aufnimmt und auch darüber, wie man die empfangenen Botschaften, die in den meisten Fällen als Bilder gegeben werden, selbst interpretiert und in Wort und Schrift weitergibt. Das betrifft die "Seher" selbst
word.

Aber -
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:weil sie eben nur jenes kleine ich kennen, welches ihrem Gehirn entspringt.
Da sehe ich einen (sehr verbreiteten) Denkfehler, bzw. Trugschluss. Denn dieses "kleine Ich" ist das Ego, welches eng mit dem Bewusstsein des eigenen Körpers verbunden ist. Es ist ständig damit beschäftigt, Signale darüber auszuwerten, ob es uns gut geht - oder nicht.
Und das ist insofern ne "Gehirnsache", weil diese Signale im Hirn ausgewertet werden, aber die Informationen beziehen sich erstmal rein auf die "materiellen Strukturen".
Und hey, wenn man es einfach dabei belässt - nicht mehr und nicht weniger - dann tut das den Trick eigentlich schon.
Ich finde nix verwerfliches dabei, grundsätzliche Orientierung darüber zu haben, ob einem warm oder kalt ist, man Hunger hat oder satt ist.

Und es ist, "Philosophietechnisch" verdammt schwer, auch nur einen einzigen Schritt weiter zu kommen, wenn diese Stellschraube einrosten soll. Was nutzt einem ein "Feind im eigenen Kopf"? Es reicht vollkommen aus, denke ich, sich dieser "Fehlerquelle" bewusst zu sein und sie in dem Bewusstsein zu pflegen, dass es ohne halt auch nicht geht.

Wären wir ein Auto, würden wir die Benzinanzeige ja auch als "wesentlich" für das Erreichen entfernter Ziele betrachten,
obwohl "das Fahren" mit den Reifen, der Übersetzung und dem Benzin mehr zu tun hat als dem, was auf der Benzinanzeige steht.

Es wären halt "individuelle Fehler", an die wir "glauben" müssten, statt wie bislang an die "eine Antwort".

An der Stelle hatten wir bislang immer einen Gott, der einem diese Fehler verzeiht - aber auch da war "Einsicht" der erste Schritt - den "Gott" braucht man dafür gar nicht. "Gnade" mit dem eigenen Ego tut den Trick auch, jedenfalls in meinen Augen.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 14:49
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Was nutzt einem ein "Feind im eigenen Kopf"? Es reicht vollkommen aus, denke ich, sich dieser "Fehlerquelle" bewusst zu sein und sie in dem Bewusstsein zu pflegen, dass es ohne halt auch nicht geht.
Das sehe ich auch so. Ich habe "das kleine ich in meinem Kopf" noch nie als Feind betrachtet. Es ist notwendig, um im Hier und Jetzt erfolgreich sein zu können oder überhaupt überleben zu können. Deswegen gehe ich nicht konform mit denjenigen, die gegen das sog. "Ego" wettern und es bekämpfen wollen. Aber ich habe diesem kleinen Ich auch nicht die volle Kontrolle über meine Weltanschauung überlassen, sondern ich habe gesagt: sorge dafür, dass es mir gut geht, dass meine Konten sich mit Dollars, Euronen und CHFs füllen, damit ich mein Traumleben verwirklichen kann, damit dieses Erdenleben zu einem Fest für mich wird. Du bist mein Werkzeug, wir sind Verbündete im Hier und Jetzt und kämpfen gemeinsam gegen die Widrigkeiten, die von draußen uns angreifen wollen. Doch einst wird der Tag kommen, an dem wir uns werden trennen müssen, wenn mein Körper zu Staub zerfällt und ich meine Weltenwanderung fortsetze. Vergiss das nicht.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 15:12
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:dass meine Konten sich mit Dollars, Euronen und CHFs füllen, damit ich mein Traumleben verwirklichen kann, damit dieses Erdenleben zu einem Fest für mich wird. Du bist mein Werkzeug, wir sind Verbündete im Hier und Jetzt und kämpfen gemeinsam gegen die Widrigkeiten, die von draußen uns angreifen wollen.
Glaubst du wirklich, das Konzept Geld wäre eine reine Ego-Sache?

Ich glaub ja nicht mal, dass das Konzept "Konzepte" ein Ego-, also Körper-Ding sei (ein Konzept ist immateriell, also "geistig".)

In meiner Erfahrung ist das Ego für die beiden Zustände "Leid" und "Freude" zuständig.
Aber Freude bekomme ich nicht mit Geld, damit vermeide ich nur Leid.
(Vielleicht ist das das eigentlich "zweischneidige" - dass wir die Abwesenheit von Leid für "Freude" halten wollen,
damit wir weiter an "Geld" glauben können - statt an so was wie "Selbstwirksamkeit" zu arbeiten.)
---------------
Ist zwar tendenziell o.t. - aber dieses "kleine Ich", das Kinder-Ego, wird, wenn dieses Ego reflektiert werden kann,
zu dem "eigentlichen Ich", also einem "Erwachsenen", Entwicklungspsychologisch.
Bei einem Kind ist es normal, sich wie Hulle freuen zu können - und in einem existentiellen Maße auf die Liebe der Eltern angewiesen zu sein. Ob man später "an Geld glaubt" (nicht persönlich gemeint) oder "an sich", hängt von dieser "frühen Bindung" ab.
So wie auch die Qualität der Reflektion.

"If you fokus on the pain, you will suffer,
if you fokus on the lesson, you will grow".


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 18:28
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Glaubst du wirklich, das Konzept Geld wäre eine reine Ego-Sache?
Ich war soeben joggen - es ist eine höchst philosophische Sportart, sie erhält einen nicht nur fit, sondern stärkt auch den philosophischen Muskel und vertreibt dazu alle destruktiven Gedanken. Kann ich jedem empfehlen.

Also ist mir beim Joggen zum Geldkonzept folgendes eingefallen. Zumindest der US-Dollar ist eine in höchstem Maße spirituelle Währung! Auf dem 1-Dollar-Schein ist eine Pyramide abgebildet. Oben auf der Pyramide ist das Auge Gottes - das ist die einzige erlaubte bildliche Wiedergabe der wesenlosen Gottheit, für die es keine Form gibt noch geben kann. Auch das Auge ist nicht die Form, aber es ist wenigstens eine schwache Annäherung an die Wirklichkeit, die nicht zu einer Verzerrung und falschen Vorstellung führt. Die Pyramide selbst ist das Symbol für alles Bestehende, mit dem Auge Gottes ganz oben und dann stufenweise abwärts von Ebene zu Ebene. Nicht ohne Grund haben auch die Ägypter Pyramiden gebaut. Und dann die Inschrift auf sämtlichen Dollarnoten: IN GOD WE TRUST

Der US-Dollar ist die einzige Währung, die seit ihrer Einführung im 18. Jahrhundert Bestand hat und noch niemals einer Währungsreform zum Opfer gefallen ist. Zufall? Ganz sicher nicht. Nicht einmal der hochgelobte CHF kann da mithalten, obwohl er sich in den letzten 70 Jahren als die härteste Währung der Welt bewährt hat.

Und auch das Geld an sich ist reine Energie, die sich in vielen verschiedenen Formen manifestieren kann. Diese Formen nennen wir Vermögenswerte.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 19:55
Ist das dein ernst?
Erinnert mich jetzt an die Taufe meines Neffen, da hielt der Priester einen Geldschein hoch und meinte, das Wasserzeichen würde den "heiligen Geist" symbolisieren und die durchlaufende Nummer stünde dafür, dass Gott alle seine Schäfchen erkennen und finden würde.

Und die Kiste mit der Pyramide kenn ich aus "Illuminatus!", das ist ne olle VT - Wikipedia: Großes Siegel der Vereinigten Staaten#Verschwörungstheorien
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Und auch das Geld an sich ist reine Energie
Jep, aber der "eigentliche Name" dieser Energie lautet "Austausch"...

Das ist für mich jetzt aber eher die "dunkle Seite" der Zweischneidigkeit - das nicht-Denken und lieber sicherheitshalber irgendwas horten.
Statt halt selbst zu denken und im Austausch mit anderen auch mal nen Irrtum aufzudecken.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

12.11.2022 um 21:29
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ist das dein ernst?
Ja, wenn ich etwas schreibe, ist das mein Ernst.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Jep, aber der "eigentliche Name" dieser Energie lautet "Austausch"...
Nein, sehe ich nicht so.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Das ist für mich jetzt aber eher die "dunkle Seite" der Zweischneidigkeit - das nicht-Denken und lieber sicherheitshalber irgendwas horten.
Statt halt selbst zu denken und im Austausch mit anderen auch mal nen Irrtum aufzudecken.
Hebe deine christlich-sozialistischen Ansichten für deinesgleichen auf... Hier kannst du sie mir nicht überstülpen. Wenn ich mein sauer verdientes Geld horte, dann ist das mein heiliges Rech und weder du noch sonst jemand hat das Recht etwas dagegen zu sagen und nicht einmal in diese Richtung zu denken. Das ist meine Wahrheit und du hast sie gefälligst zu akzeptieren und zu respektieren.

Ich will keinen Austausch.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

13.11.2022 um 09:20
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Ich will keinen Austausch.
Hab ich gemerkt.

Aber egal, ob du es "christlich sozialistisch" nennst, dein Geld wird dich nie wirklich nähren können
- der Nährwert kommt nur, wenn du einen guten Tausch machen konntest.
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Hier kannst du sie mir nicht überstülpen.
Ich hab nix gestülpt, ich hab nen link zu dieser VT eingestellt, die hat ja nen Bart bis dorthinaus.
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Das ist meine Wahrheit und du hast sie gefälligst zu akzeptieren und zu respektieren.
Nö. "Deine Wahrheit" musst nur du selber respektieren - ich nur deine Person, nicht aber alle Ausgeburten deiner Fantasie.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

13.11.2022 um 10:33
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:der Nährwert kommt nur, wenn du einen guten Tausch machen konntest.
Konnte ich, deswegen habe ich es auch. Was ich damit anstelle, ist meine Sache ganz allein, und niemand hat das Recht mir das vorzuschreiben.

Schon als Kind war mein großer Traum so reich zu werden wie die amerikanischen Millionäre. (Milliardäre gab es damals nur einige wenige und nur im einstelligen Mrd. Bereich.) Die Amerikaner waren schon immer meine Vorbilder, die ich bewunderte. Genauso wie ich von Anfang an die Russen verabscheut habe. Ein Millionenvermögen habe ich bis heute zwar nicht verdient, aber dennoch ein gutes Stück davon, und ich kann mir selber auf die Schulter klopfen. Es macht mich auch sehr glücklich, was du vermutlich nicht nachvollziehen wirst, weil du ja schreibst, dass du damit nur Leid vermeiden und keine Freude erleben kannst - das ist bedauernswert!
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ich hab nix gestülpt, ich hab nen link zu dieser VT eingestellt, die hat ja nen Bart bis dorthinaus.
Ich weiß nicht, was du damit bezwecken wolltest. Es sind Verschwörungstheorien, die nicht ernst genommen werden können. Ich habe nur die Symbole angesprochen, die auf den Dollarnoten bildlich dargestellt sind, und meine Gedanken dazu geäußert. Nichts ist Zufall, und die Gründerväter der USA wollten eine Gesellschaft nach anderen Prinzipien gründen als man dies in den Jahrhunderten davor in der alten Welt getan hat. Statt Zwang und Gewalt sollte Freiwilligkeit Einzug halten, das Individuum wurde zum Souverän erklärt - nicht das Volk, nicht der Staat, nicht das Proletariat, nicht die Nation, nicht irgendein Kollektiv, sondern das Individuum! Das war revolutionär. Auf diesem Fundament wurde ein neuer Staat auf einem neuen Kontinent gegründet, das edelste und bewundernswerteste Land in der Geschichte der Menschheit. Ich bin mir auch sicher, dass jene Denker, die alle gleichzeitig auch Männer der Tat und Politiker waren, nicht ohne Grund diese Symbole auf den Geldscheinen wählten, vielleicht war es ihnen bewusst, vielleicht aber auch nicht, und sie wurden dazu inspiriert.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Nö. "Deine Wahrheit" musst nur du selber respektieren - ich nur deine Person, nicht aber alle Ausgeburten deiner Fantasie.
Und genauso wenig muss ich deine Sektenansichten respektieren. Geh auf jene Seite, wo du hergekommen bist, und predige dort weiter. Hier ist nachbohren verboten.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

13.11.2022 um 13:02
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Und genauso wenig muss ich deine Sektenansichten respektieren.
Wow, das ist jetzt echt ne Premiere für mich - ne eigene Sekte!
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Es macht mich auch sehr glücklich, was du vermutlich nicht nachvollziehen wirst, weil du ja schreibst, dass du damit nur Leid vermeiden und keine Freude erleben kannst - das ist bedauernswert!
Ich bade halt in Wasser, nicht wie Dagobert Duck in seinen Münzen.
Mich freut halt das, was ich erlebe oder das, was ich kaufen - oder selber machen! - kann.
Nicht die bunten Scheine.
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Hier ist nachbohren verboten.
So viel zur Zweischneidigkeit deiner "Philosophie"...


Was willst du denn dann eigentlich hier in diesem Faden?
Es geht hier ja nicht darum, dass Geldscheine ne Vorder- und ne Rückseite haben.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

13.11.2022 um 17:46
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Wow, das ist jetzt echt ne Premiere für mich - ne eigene Sekte!
Nicht deine eigene... Kann mich natürlich auch irren, aber ich glaube zu ahnen, wer hinter deinem Pseudonym, deinen Texten und deiner Art zu kommunizieren steckt. Die Ähnlichkeiten sind nicht zu übersehen.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Mich freut halt das, was ich erlebe oder das, was ich kaufen - oder selber machen! - kann.
Nicht die bunten Scheine.
Und mich freuen die bunten Scheine.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Es geht hier ja nicht darum, dass Geldscheine ne Vorder- und ne Rückseite haben.
Doch, weil auch das einen sehr tiefgründigen philosophischen Sinn hat. Und außerdem habe nicht ich damit angefangen das Thema Geld zu vertiefen, sondern du.


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13.11.2022 um 18:09
Ich wollte mich nicht mehr an meinen Threads beteiligen, aufgrund einiger und mir unangenehmer Umstände, die vorgefallen sind, aber ich möchte auch nicht unfreundlich gegenüber Denjenigen hier erscheinen, die mir Fragen stellen und ebenso ein ernsthaftes Interesse an den gleichen Themen haben, die auch ich interessant finde. Na ja...schauen wir mal.
Zitat von MahatmaMahatma schrieb am 08.11.2022:Naja steht dir mal vor. Das es für alle Kernfragen des Lebens eine Antwort gebe?
Was würde das für dich und deinen "normalen Alltag" bedeuten?
Zähne putzen, Toilettengang, Essen und Schlafen und worken usw.?? Nichts rein gar nichts würde sich dadurch ändern.

Wir sind schlaue Lebewesen mit ordentlichen Freiheiten. Der Globus ist nicht gerade ein Gefängnis und bietet einiges an Attraktionen und Leckereien. Also ist es normal, das man nicht dauernd nach übergeordneten Wahrheiten sucht. Dazu ist es hier teilweise viel zu schön und verlockend und man verliert den Fokus.
Natürlich wissen wir alle das der Zeiger tickt und die Sanduhr stetig abläuft. Aber wozu sich auf das unvermeidliche konzentrieren bzw. nach dem wahren Sinn des Lebens suchen? Was würde das ändern? Geburt, Leben und Tod. Die Kreisläufe haben wir nicht gemacht und werden sie auch nicht ändern können. Wir sind ein paar kleine Räder im großen Ganzen, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Meine These ist folgende:

Der Mensch in seinem Jetzt-Zustand wird die nächsten Schritte in der Evolution einleiten. Wir werden unseren Geist bzw. unsere Seele(Gedanken, Bewusstsein, Verstand) durch technologische Möglichkeiten befreien. Ich glaube das wir uns langsam zu Robotern entwickeln werden. Erst vielleicht nur einzelne Organe, aber letztendlich selbst das Gehirn durch technische und beständige Komponenten ersetzt wird. Diese beseelten menschlichen Roboter werden das Universum besiedeln und erforschen und vielleicht auch die großen Geheimnisse des Lebens entlüften können.
Es ist etwas individuelles. Ich kann sagen, dass sich für mich so einiges ändern würde, gäbe es auf bestimmte Kernfragen auch mal eine richtige Antwort, gar überhaupt ne Antwort. Natürlich würde man solchen Bedürfnissen wie Essen, etc. auch weiterhin wie gewohnt nachgehen, aber das MUSS man ja auch, biologisch betrachtet. Es macht aber einen gewaltigen Unterschied was das Mentale betrifft.

Wahrheit halte ich für einen sehr schwierigen Begriff, den ich nicht im Bereich der Philosophie verwende, denn das hinterlässt immer so einen verschwörerischen Beigeschmack, als müsse hinter irgendeinem Schein die große Wahrheit stecken.

Ich sehe den Menschen/die Menschheit eher als Reisende, die von Anfang an Entdecker waren. Lebensformen, die dazu in der Lage sind, den eigenen Heimatplaneten zu verlassen, weil wir uns zu einer solchen Spezies entwickelt haben und dadurch haben wir uns selbst die Möglichkeit geschaffen, das Universum zu hinterfragen. Das heißt nicht, dass es da auch zu allem eine Art Antwort geben muss, aber wir sind imstande nachzuforschen und allein dieser Grad an Intelligenz ist für sich genommen schon erstaunlich. Ohne all das, wären wir uns gar nicht mal bewusst in was für eine Art Raum wir uns überhaupt befinden. Man kann sagen, es spielt eh keine Rolle. Man kann aber auch sagen, es spielt eine Rolle. Es kommt darauf an, was man selbst daraus macht.

Es gibt nicht mal ein richtig oder falsch. Es gibt nur unzählige Sichtweisen und Entscheidungen.

Was mir Angst macht, ist, dass man die digitale/virtuelle Welt mit dem Physischen verschmelzen möchte, schimpft sich auch Metaverse alá Zuckerberg.
Zitat von LonnyLonny schrieb am 10.11.2022:Ich habe gar nicht so viel zur Diskussion hier beizutragen, aber nach deinem Eingangspost dachte ich: Vielleicht motiviert und inspiriert dich das verlinkte Video hier ein wenig...Ich musste bei dem, was du schriebst, speziell an das, was Richard Feynman hier in Minute 2:55 sagt, denken :) ...zumindest hat es bei mir mal vor 10 Jahren dazu beigetragen, zu einem anderen Mindset zu kommen, neue Idole zu finden, Demut zu haben... ;)
Liebe Grüße
Das schaue ich mir mal an, vielen Dank.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 10.11.2022:Solche Menschen mit Hang zum Philosophieren nennt man öfter Melancholiker. Ich gehöre auch dazu, habe aber mit den Jahren versucht, daraus für mich sinnvolle Lösungen zu finden, die mir im Leben helfen, denn auch ich merkte, wie kontraproduktiv es sein kann, im Philosophieren stecken zu bleiben, wenn das keine Veränderung und Handlung im Leben herbeiführt.
In der Tat. Das kann sehr schlimm werden.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 10.11.2022:Denn etwas müssen wir derzeit akzeptieren: die Tatsache unserer irdischen Endlichkeit (ich persönlich glaube aber an die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod). Das müssen wir wohl oder übel akzeptieren. Wenn ich es nicht täte, würde ich mich ausgiebig mit den Überlieferungen von Menschen beschäftigen, die sich dahingehend weiterentwickelt haben auf spiritueller Ebene, um ihr Leben zumindest zu verlängern. Ich würde mich danach ausrichten, möglichst gesund zu leben und darauf achten, warum besonders alte Menschen so alt geworden sind, wie sie wurden.

Da ich jedoch an die Weiterexistenz der Seele nach dem Tod glaube, hege keine Angst vor dem irdischen Tod. Ich möchte jetzt zwar noch ausreichend lange leben, um meine Lebensziele zu erreichen und ein gutes Fortkommen meiner Familie ohne mich zu gewährleisten, aber eigentlich möchte ich nicht all die künftigen Katastrophen auf Erden miterleben. In vielerlei Hinsicht habe ich genug erlebt und brauche nicht eine unendliche Fortsetzung desselben.

Meine philosophische Heimat sind die Stoiker der Antike geworden. Wie oft planen wir Tage, Wochen und Monate im Voraus. Dabei sind es oftmals Minuten oder gar Sekunden, die über unser Leben entscheiden. Das erinnert mich wiederum an die ergreifende Rede des römischen Stoikers Seneca zur ZEIT, die mich sehr berührt hat. Seneca hat nämlich eine andere Sichtweise zur Kürze der Zeit. Das ist relativ. Es liegt auch daran, wie jemand seine Zeit nutzt. Wer seine Zeit zu nutzen versteht, habe genug Zeit, findet Seneca.
Zu Glück, Schmerz, Seelenruhe von Lucius Annaeus Seneca
Ich werde da immer vorsichtig, wenn es spirituell wird in der Philosophie, denn nicht selten steckt etwas sehr esoterisches dahinter, womit ich mich einfach nicht vollauf anfreunden möchte. Es kommt natürlich immer darauf an, aber nicht selten kann das in eine ziemlich wahnsinnige Richtung gehen, die dann auch nicht mehr guttut.

Ich finde aber durchaus interessant, wie weise eben einige Menschen damals schon waren, auch hinsichtlich der Relativität der Zeit. Zeit selbst ist ohnehin ein sehr komplexes und noch immer ziemlich mysteriöses Gebiet.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

13.11.2022 um 22:48
@Kephalopyr
Der Stoizismus ist keine religiöse Lehre, sondern eine offene Philosophie ohne jegliche Pflichtvorgaben. Außerdem besteht ja die Hauptlehre gerade darin, dass jeder über die eigene Natur (Intuition) zum Kern der Wahrheit findet, weil jedes Wesen in der kosmischen Allnatur verbunden ist.

Religiosität und Philosophie schließen sich nicht aus, sondern greifen vielmehr historisch gesehen ineinander.
Ein moderner Stoiker hat es auf seinem Blog sehr schön beschrieben. Dem kann ich mich von Herzen anschließen:
https://www.stoa-heute.de/2021/06/26/stoizismus-als-religionsersatz/

Der Autor hat sich lange mit Zen-Buddhismus befasst und mit Kyudo ein inspirierendes Meditations-Ritual praktiziert, wie er über sich unter "Kontakt" schreibt. Sein Blog ist bewusst leicht verständlich geschrieben, also nicht so intellektuell.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

18.11.2022 um 21:40
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 13.11.2022:Was mir Angst macht, ist, dass man die digitale/virtuelle Welt mit dem Physischen verschmelzen möchte, schimpft sich auch Metaverse alá Zuckerberg.
Vielleicht ist die virtuelle Welt jene geheime Tür in eine andere Welt, nach dem Motto "es gibt eine geheime Tür, die ich machen werde..."
Und vielleicht könnte Mister Zuckerberg tatsächlich von sich behaupten: "ich habe eine geheime Tür gemacht in das Haus von Ra & Tum, von Kephra und von Ahathoor..."
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 13.11.2022:Wahrheit halte ich für einen sehr schwierigen Begriff, den ich nicht im Bereich der Philosophie verwende, denn das hinterlässt immer so einen verschwörerischen Beigeschmack, als müsse hinter irgendeinem Schein die große Wahrheit stecken.
Hinter jedem Schein steckt ein kleines Stückchen von der Wahrheit.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 13.11.2022:Ich werde da immer vorsichtig, wenn es spirituell wird in der Philosophie, denn nicht selten steckt etwas sehr esoterisches dahinter, womit ich mich einfach nicht vollauf anfreunden möchte.
Heute kann man die Esoterik nicht mehr verleugnen und verdrängen. Nicht im Zeitalter der Quantenphysik, in dem der Boden unter den Füßen der Naturalisten zu zerfließen und sich aufzulösen beginnt. Der Siegeszug der Esoterik ist nicht mehr aufzuhalten. Die Frage ist nur, ob sich die aufbauende und menschenfreundliche oder die destruktive und (selbst)zerstörerische Esoterik durchsetzen wird.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 13.11.2022:Religiosität und Philosophie schließen sich nicht aus, sondern greifen vielmehr historisch gesehen ineinander.
Die Religiosität ist das Fundament für jede Philosophie. Ohne Grundprämissen kann man nicht nachdenken, man braucht immer etwas, worauf man sich bei seinen Gedankengängen stützt, irgendein Grundkonzept oder ein Weltmodell, das man als gegeben anerkennt und für wahr hält.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.11.2022 um 00:07
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Heute kann man die Esoterik nicht mehr verleugnen und verdrängen. Nicht im Zeitalter der Quantenphysik, in dem der Boden unter den Füßen der Naturalisten zu zerfließen und sich aufzulösen beginnt.
Was genau sollen diese beiden Sätze eigentlich aussagen? Wieso sollte man gerade in der gegenwärtigen Zeit aufgrund von Quantenphysik Esoterik nicht verdrängen können? Und in einer Zeit vor der Quantenphysik war das noch möglich? Was genau hat das nun überhaupt mit Quantenphysik zu tun? Und wieso sollte gerade jetzt der Boden der Naturalisten beginnnen zu zerfließen? Steht das in einem kausalen Zusammenhang zur Quantenphysik?
...Sorry, aber ich verstehe es einfach nicht.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.11.2022 um 20:32
Zitat von LonnyLonny schrieb:...Sorry, aber ich verstehe es einfach nicht.
Dann hast du dich offensichtlich mit den Erkenntnissen der Quantenphysik nicht auseinandergesetzt, sonst würdest du verstehen.
Auf die Gefahr hin, hiermit die Büchse der Pandora zu öffnen, will ich dennoch eine Sache ansprechen. Einer der wichtigsten Grundsätze der Naturalisten, die die Wissenschaft der Gegenwart leider immer noch prägen, ist die Behauptung, dass nur solche Vorgänge als Fakten angesehen werden dürfen, die mit jeder Versuchsperson reproduziert werden können, dass diese Versuchsperson oder deren körperlicher, emotionaler, geistiger Zustand, deren persönliche Überzeugung für die Reproduktion keine Rolle spielen. Oder dass ein Naturvorgang unabhängig vom Beobachter stattfindet und dieser Beobachter keinen Einfluss darauf hat, wenn er nicht direkt eingreift. Dieses Grundprinzip der heutigen Wissenschaft haben die Experimente der Quantenphysik eindrucksvoll widerlegt: der Beobachter hat allein durch die Tatsache seiner Beobachtung bzw. seiner Fokussierung oder seiner persönlichen Aufmerksamkeit direkten Einfluss auf einen naturgesetzlichen Vorgang!

Es gibt auch keine kleinsten Bausteine der Materie, wie das früher von wissenschaftlich angehauchten Glaubensgegnern frech postuliert wurde! Es werden immer neue, immer kleinere Teilchen entdeckt, welche - oh Schreck - an sich gar keine Teilchen, keine Bausteine der Materie sind, sondern reinste Energie, nur Wellen und sonst nichts! Und noch mehr: sobald sie von einem Individuum beobachtet werden, formieren sie sich zur Materie und werden zu Teilchen. Somit ist Materie nur verdichtetes Licht, geformt von wem? Vom Beobachter, von einem Bewusstsein!

Dir geschehe nach deinem Glauben.... !
Where the focus goes energy flows.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

20.11.2022 um 19:27
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Dann hast du dich offensichtlich mit den Erkenntnissen der Quantenphysik nicht auseinandergesetzt, sonst würdest du verstehen.
Glaubst du also? Interessante Art der Schlussfolgerung. Ist es denn so, dass du dich viel mit klassischer Quantenmechanik in deinem Leben beschäftigt hast und alles sauber verstanden hast?
Zitat von GobernadorGobernador schrieb:Dieses Grundprinzip der heutigen Wissenschaft haben die Experimente der Quantenphysik eindrucksvoll widerlegt: der Beobachter hat allein durch die Tatsache seiner Beobachtung bzw. seiner Fokussierung oder seiner persönlichen Aufmerksamkeit direkten Einfluss auf einen naturgesetzlichen Vorgang!

Es gibt auch keine kleinsten Bausteine der Materie, wie das früher von wissenschaftlich angehauchten Glaubensgegnern frech postuliert wurde! Es werden immer neue, immer kleinere Teilchen entdeckt, welche - oh Schreck - an sich gar keine Teilchen, keine Bausteine der Materie sind, sondern reinste Energie, nur Wellen und sonst nichts! Und noch mehr: sobald sie von einem Individuum beobachtet werden, formieren sie sich zur Materie und werden zu Teilchen. Somit ist Materie nur verdichtetes Licht, geformt von wem? Vom Beobachter, von einem Bewusstsein!
Das sind ziemlich starke aneinandergereihte Behauptungen - darf man auch ruhig mal belegen!


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

25.11.2022 um 15:58
Zitat von GobernadorGobernador schrieb am 19.11.2022:der Beobachter hat allein durch die Tatsache seiner Beobachtung bzw. seiner Fokussierung oder seiner persönlichen Aufmerksamkeit direkten Einfluss auf einen naturgesetzlichen Vorgang!
Ne, Beobachtung bedeutet im experimentellen Kontext nur, dass etwas gemessen wird. Dabei ist nicht die bewusste Wahrnehmung des Beobachters entscheidend, sondern die physikalische Wechselwirkung beim Messvorgang.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

25.11.2022 um 16:01
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb am 06.11.2022:Doch, das Sein ist die zeitlich undefinierbare Gegenwart. Der Augenblick ist das Ei, aus dem das Werden schlüpft.
Vergangenheit und Zukunft "gibt" es nicht - das eine war, das andere wird; einzig das Jetzt ist.
Auch wenn die ersten Buchstaben dieses Beitrags, den ich jetzt schreibe, im nächsten Moment bereits präteritiv verfallen sind, wird dieser Beitrag in der Zukunft Bestand haben, weil hier archiviert.
Hey FlamingO, entschuldige bitte meine späte Reaktion. Spirituell will ich dir darin zustimmen, dass die Gegenwart im Gegensatz zu Vergangenheit und Zukunft realiter gegeben und genau das die zentrale meditative Einsicht ist. Allerdings würde ich einwenden, dass just die Gegenwart immer etwas konkret Neues ist. Erst aus annähernd perfekten Wiederholungen stets neuer Momente leiten wir Seiendes ab, abstrahieren wir Substanzen, die eigentlich einzigartige Prozesse sind. Auch dein Beitrag ist ein von elektronischen Schaltungen prozessiertes Ereignis, das jedes Mal in einer neuen Ordnung von veränderten Subjekten neu gelesen wird.

Obwohl ich mich jedes Mal wieder über dein Lob freue, geschieht dies in einem je anderen Moment auf je andere Weise. Alle Momente mögen Gegenwart sein, aber die jeweilige Ordnung des Kosmos ist stets anders und stets neu. Wie du selbst sagst: panta rhei. Heraklit hat das empirische Primat der Wirklichkeit entdeckt: Nichts ist primärer als das Neue.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb am 07.11.2022:Dem muss ich allerdings widersprechen, formal.
Da es ja auch den Tod, das Ende, bzw. den Abbau von etwas gibt; einen Kreislauf, keine "reine" Weiterentwicklung.
(Wobei ich davon ausgehe, dass dieser Kreislauf evolviert - aber das ist ne Annahme, eigentlich, dieses "vorwärts".)
Im Sinne des soeben Gesagten würde ich aber genau hier erwidern: Die Wirklichkeit ist Weiterentwicklung des Gegebenen; die permanente Realisierung von Potentialen; die unablässige Musterbildung durch Musterauflösung – und auch hinsichtlich der Architektur unserer Lebendigkeit: ein beständiges Werden durch Sterben.

Der "Tod" dürfte eines der am besten relativierbaren Konzepte des Menschen sein – gerade deshalb ließ sich so viel aus ihm machen. Ich würde sagen: Nichts, was je real war, wird rückblickend irreal. Konkret Gewordenes formt Realität in alle Ewigkeit fort. Jeder Prozess prozessiert weiter. Gerade durch deinen Tod passiert etwas. Die Idee, du würdest aufhören, etwas zu sein, setzt voraus, das wir herausfinden, was du überhaupt bist.
Zitat von GobernadorGobernador schrieb am 19.11.2022:Dieses Grundprinzip der heutigen Wissenschaft haben die Experimente der Quantenphysik eindrucksvoll widerlegt: der Beobachter hat allein durch die Tatsache seiner Beobachtung bzw. seiner Fokussierung oder seiner persönlichen Aufmerksamkeit direkten Einfluss auf einen naturgesetzlichen Vorgang!
Also überrascht dich, dass naturgesetzliche Vorgänge auf naturgesetzliche Vorgänge einen direkten Einfluss haben. Die Messvorrichtung wechselwirkt schlicht mit dem physikalischen System, das sie erfasst. Interessanter ist doch der Umstand, dass sich Quanten möglicherweise indeterminiert genug ereignen, um der Materie die Möglichkeit zur Subjektivität einzuschreiben.


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