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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

113 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Tod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.07.2022 um 11:04
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ob man komplett eingefrorene Menschen wieder zum Leben erwecken kann? Scheint äußerst schwierig, nahezu unmöglich. Fragt sich wo das Bewusstsein "währenddessen" hin ist. :(
Vielleicht gefriert das Bewusstsein auch mit ein. Aber wenn ein Mensch gestorben und sich hat einfrieren lassen, dann wird wohl kein Bewusstsein mehr vorhanden sein, weil er ja bewusst nichts mehr wahrnehmen kann.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Das mit dem Freitod ist interessant, aber meinst du man würde das dann auch tun wollen?
Es kommt wohl auf die Lebensqualität drauf an. Wenn keine gute vorhanden ist, aus was für Gründen auch immer, dann kann z.B. 30 Jahre Verlängerung zur Qual werden.
Dann wäre Freitod zumindest eine Option. Da gehört aber verdammt viel Mut dazu.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.07.2022 um 15:26
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 11.07.2022:Ja, ich könnte mich niemals damit abfinden, diese Gedankenspielerei aufzugeben für so ein tristes, "normales" Leben, blind irgendwelchen Strukturen und Dingen zu folgen, die als vollkommen selbstverständlich betrachtet werden und es aber nicht sind.
Wer bewertet denn überhaupt, dass das normale Leben 'trist' sei? Zudem schliesst das normale Leben doch kein Studium, oder sich über die Endlichkeit Gedanken zu machen aus.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Aber gut, vielleicht bin ich da grundsätzlich zu anders, denn "erfüllend" wäre für mich viel mehr irgendeinen wissenschaftlichen Durchbruch zu erreichen, mit dem man die Welt verändern könnte, oder irgendwas anderes, weltveränderndes.
Das wird sich vom Schreibtisch aus am PC schwierig verwirklichen lassen, oder?
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Hoffentlich meint er handeln im Sinne von Wissen und Erkenntnis erlangen.
Natürlich ist das nicht so gemeint. Um die Welt verändern zu können, sollte man schon in's Handeln kommen, da das ganze Kopfgewichse sonst nur am Monitor kleben bleibt.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.07.2022 um 16:45
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Wer bewertet denn überhaupt, dass das normale Leben 'trist' sei?
Eigentlich doch derjenige selbst, wenn er sein Leben als triste empfindet?
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Um die Welt verändern zu können, sollte man schon in's Handeln kommen, da das ganze Kopfgewichse sonst nur am Monitor kleben bleibt.
Da kann man geteilter Meinung sein. Mit Philosophieren kann man die Welt nicht verändern, als lediglich sich darüber auszutauschen.


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19.07.2022 um 17:42
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Eigentlich doch derjenige selbst, wenn er sein Leben als triste empfindet?
Korrekt, und daher steht mMn. eine Bewertung darüber auch niemand anderem zu.
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Mit Philosophieren kann man die Welt nicht verändern, als lediglich sich darüber auszutauschen.
Genau, deswegen ja:
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Bin mir gerade nicht ganz sicher, aber war es nicht sogar eine These Kants, die da besagte: Handeln ist das Prinzip des Seins?
... weil man ansonsten in der Situation verharrt, in der man sich vllt. eingerichtet hat und sich aber nicht wohlfühlt. Woher sollte eine Veränderung ohne entsprechende Handlung sonst kommen ...


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

19.07.2022 um 17:50
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:weil man ansonsten in der Situation verharrt, in der man sich vllt. eingerichtet hat und sich aber nicht wohlfühlt. Woher sollte eine Veränderung ohne entsprechende Handlung sonst kommen ...
So ist es und da stimme ich mit dir überein.


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19.07.2022 um 20:44
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 09.07.2022:Bisher konnte doch keine der Kernfragen über das Leben und das Universum beantwortet werden
und dennoch scheint das für einige kein Problem zu sein und das würde ich gern nachvollziehen können,
Es ist ganz einfach, mein Bedürfnis ist auch mit einem leckeren Keks erfüllt.
Ich mache mir auch keine große Hoffnung, dass eine Antwort (zb 42) besonders erfüllend wäre. :D

Das sind doch nur menschliche Emotionen und Sehnsüchte die da rein laufen.
Ich glaube, die sind dem Universum aber scheiß egal, genauso wie was wir schön finden und was nicht.
Allein schon die Natur ist ziemlich gr/h/ässlich imho.

Immer wenn ich das Gefühl habe, dass etwas ein zu emotional menschlicher Standpunkt ist, ist das für mich ein Indikator, dass da irgendwas nicht zu 100% stimmen kann.
Das Universum ist halt kein "wünsch dir was".

Wir eiern auf diesem Ei um die Sonne und müssen halt das beste draus machen - unsere paar Jährchen absitzen.
Das heißt leckere Kekse backen zb.😊
Und das gute an denen ist, die bleiben auch lecker, wenn die Antwort auf alles gefunden wurde.🤤


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

22.07.2022 um 15:51
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb am 19.07.2022:Und das Spannende dabei ist ja, dass man ein Studium mit einem Abschluss beenden kann, durch den man einen beruflichen Einstieg hat, sein eigenes Geld verdient und mit seiner Arbeit die Gesellschaft nach vorne bringen kann. Aber gut.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb am 19.07.2022:Omg, nach einem Ausweg aus dem Leben zu suchen, bevor es überhaupt richtig gelebt werden konnte, ist wirklich sehr, sehr traurig
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb am 19.07.2022:Ich wünsche Dir sehr, dass Du im Laufe der Zeit doch mehr Lebenssinn zu entdecken vermagst, als primär Wissen anzuhäufen.

Und verstehe mich hier bitte nicht falsch: überhaupt NIX spricht dagegen, sich Wissen anzueignen. Aber das Leben hat mehr Dimensionen, und ist wirklich größer und tiefer, als nur die eine Dimension des verstandesmässigen Erfassens der Dinge. Auch das kann man in einem Studium erLEBEN.

Vor dem Monitor kann ich beim Lesen im Forum noch nicht mal die Mimik oder die Gestik des Gegenübers erfassen .... geschweige denn, ob ich jemanden "in echt" 😉 überhaupt riechen könnte oder nicht.
Das ist die Zwickmühle, von der ich zu sprechen versuche.
Ich habe auch schon ganz unbesorgt gelebt, mir nie so viele Gedanken um das Leben an sich gemacht und da herrschte immer diese Magie des Unbekannten, einfach nichts zu wissen - was nicht gleichzusetzen mit "Dummheit" ist. Es bezieht sich dabei einfach auf die Einfachheit das Leben nicht ergründen sondern leben zu wollen.

Irgendwann jedoch kann es passieren, dass man mal hinter die Kulissen schauen möchte, sich Fragen stellt und auch nach Antworten sucht. Man verliert sich förmlich in einem Meer aus Fragen, ertrinkt darin und sucht irgendwie den Ausweg aus dem Leben und ja, das klingt jetzt total falsch. Ich meine damit definitiv nicht DAS, sondern eine Art Ausweg aus der Misere, den Zustand des Lebens verlassen zu müssen. Man möchte nicht sterben, man möchte aber auch nicht einfach nur das Leben leben, weil sich all diese unbeantworteten Fragen anhäufen, die eben das Leben an sich hinterfragen.

Und manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich möglichst gar nicht darauf fokussieren sollte, als bestünde das Leben nur aus unzähligen Ablenkungen. Du kannst entscheiden, ob du einfach nur spazieren gehst weil es sich schön anfühlt, oder ob du spazieren gehst und dich dabei fragst, was das Leben eigentlich darstellt. Ich bin halt leider nicht so, dass ich einfach irgendwas tun möchte, weil ich es rein theoretisch kann, sondern möchte ich dazu das WARUM beantworten können, aber das kann anscheinend niemand. Was bringt es einen Bereich zu studieren, in dem schon so viele vor mir gescheitert sind? Niemand kann diese Kernfragen zum Leben und Universum beantworten. Zumindest noch immer nicht. Vielleicht klappt das ja irgendwann mal? Ich weiß es nicht.

Klar, ich mache auch Dinge, weil sie mir Spaß machen, aber wenn man sich vor Augen führt wie kurz das Leben ist, dann ist es doch umso bedauerlicher wie eintönig das Leben sein kann, wenn man es einfach nur lebt ohne sich jemals Gedanken um das "Dahinter" zu machen. Einerseits hat es seinen Vorteil, dass man in gewisser Weise unbesorgt leben kann, anderseits erfährt man nie diesen Einblick abseits des üblichen Geschehens auf der Welt. Das Meiste folgt seinen Regeln, seinem System und hinterfragt nicht. Leider.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb am 19.07.2022:Wer bewertet denn überhaupt, dass das normale Leben 'trist' sei? Zudem schliesst das normale Leben doch kein Studium, oder sich über die Endlichkeit Gedanken zu machen aus.
Das schließt es nicht aus, aber wenn man merkt, dass man in eine solche Richtung geht, stellt man schnell fest wie vereinsamend das werden kann, das Leben zu hinterfragen, statt es wie üblicherweise einfach ohne zu hinterfragen, zu leben.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb am 19.07.2022:Das wird sich vom Schreibtisch aus am PC schwierig verwirklichen lassen, oder?
Genau das verstehe ich nur nicht von dir. Weshalb es auf mich so wirkte, als wäre das Internet etwas schlechtes, oder grundsätzlich der PC. An diesem zum Beispiel kann ich meiner Leidenschaft fürs zeichnen freien Lauf lassen, wie nirgendwo anders. Wer bestimmt also zu meinen, am Schreibtisch vom PC aus ließe sich nichts verwirklichen?
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb am 19.07.2022:Natürlich ist das nicht so gemeint. Um die Welt verändern zu können, sollte man schon in's Handeln kommen, da das ganze Kopfgewichse sonst nur am Monitor kleben bleibt.
Es kommt darauf an, was man macht. Handeln kann man auch vom PC aus, weil die Gesellschaft heutzutage auch überwiegend darauf fokussiert ist. Was jedoch auch seine Nachteile hat, aber du siehst es ja selbst, nicht wenig Menschen leben ihr Leben überwiegend im Internet, oder repräsentieren sich darüber. Zweifellos hat das seinen eigenen, komischen Beigeschmack, aber so hat es sich nun mal entwickelt. Um 17hundert würde ich mit einem PC vermutlich auch nix erreichen können, aber heutzutage kann man damit witzigerweise sogar "mobiler" sein als ohne. Was einerseits gut aber auch schlecht ist.
Zitat von YoooYooo schrieb:Es ist ganz einfach, mein Bedürfnis ist auch mit einem leckeren Keks erfüllt.
Ich mache mir auch keine große Hoffnung, dass eine Antwort (zb 42) besonders erfüllend wäre. :D

Das sind doch nur menschliche Emotionen und Sehnsüchte die da rein laufen.
Ich glaube, die sind dem Universum aber scheiß egal, genauso wie was wir schön finden und was nicht.
Allein schon die Natur ist ziemlich gr/h/ässlich imho.

Immer wenn ich das Gefühl habe, dass etwas ein zu emotional menschlicher Standpunkt ist, ist das für mich ein Indikator, dass da irgendwas nicht zu 100% stimmen kann.
Das Universum ist halt kein "wünsch dir was".

Wir eiern auf diesem Ei um die Sonne und müssen halt das beste draus machen - unsere paar Jährchen absitzen.
Das heißt leckere Kekse backen zb.😊
Und das gute an denen ist, die bleiben auch lecker, wenn die Antwort auf alles gefunden wurde.🤤
Ich sehe das als Form der Weiterentwicklung des Lebens, die eigene Umwelt zu hinterfragen. Das treibt uns ja an, das All erkunden zu wollen. Wir wollen unsere Fragen beantwortet haben, aber dass das innerhalb eines jeweiligen Lebens womöglich nicht stattfinden muss, ist deprimierend. Eigentlich ist es egal was in 500 Jahren ist, weil wir da eh nicht mehr da sind, die jetzt leben.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

22.07.2022 um 18:30
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Klar, ich mache auch Dinge, weil sie mir Spaß machen, aber wenn man sich vor Augen führt wie kurz das Leben ist, dann ist es doch umso bedauerlicher wie eintönig das Leben sein kann, wenn man es einfach nur lebt ohne sich jemals Gedanken um das "Dahinter" zu machen. Einerseits hat es seinen Vorteil, dass man in gewisser Weise unbesorgt leben kann, anderseits erfährt man nie diesen Einblick abseits des üblichen Geschehens auf der Welt. Das Meiste folgt seinen Regeln, seinem System und hinterfragt nicht. Leider.
Ich denke, man darf es halt nur nicht an sich ran lassen.

Natürlich spielt die Fantasie eine riesen Rolle, so soll sich schon so manch einer durch Star Trek zum Ingenieur oder Astronomen berufen gefühlt haben. Aber wenn die Fantasie einen depri macht, weil man meint, dass es eher Mad Max als Star Trek wird oder man eh nichts mehr davon mit bekomm, bringt es niemanden weiter. Dann geht man mE besser dazu über, es einfach zu akzeptieren. Für mich spielt es emotional kaum noch eine Rolle, ob ich über die Zukunft von Ameisen oder Menschen schreibe. Ich bin schon ein sehr netter Mensch und auch hilfsbereit aber sobald es "die Gruppe" verlässt, schalt ich gleich um, nicht bösartig aber halt deutlich weniger emotional.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Eigentlich ist es egal was in 500 Jahren ist, weil wir da eh nicht mehr da sind, die jetzt leben.
Eben.
Man muss es nur akzeptieren.
Vielleicht werden die Menschen dann auch wieder Steine klopfen und das war dann die ganze Entwicklung.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich sehe das als Form der Weiterentwicklung des Lebens
Das ist aber schon ein wenig Rosarote Brille mE.
Solange man damit Freude hat, seh ich da aber auch kein Problem.
Letztlich geht es doch darum seine Gedanken über Gott und die Welt so zu verarbeiten, dass man zumindest ein wenig was davon hat. Ausgeglichenheit, Freude usw.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

22.07.2022 um 19:27
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Du kannst entscheiden, ob du einfach nur spazieren gehst weil es sich schön anfühlt, oder ob du spazieren gehst und dich dabei fragst, was das Leben eigentlich darstellt. Ich bin halt leider nicht so, dass ich einfach irgendwas tun möchte, weil ich es rein theoretisch kann, sondern möchte ich dazu das WARUM beantworten können, aber das kann anscheinend niemand.
Also ich stolpere nun schon ein paar Jahrzehnte durch das Leben und zu verstehen „was die Welt im Innersten zusammenhält“ war seit meiner Kindheit Antrieb für mich. Mit der Zeit haben sich da einige Erkenntnisse angesammelt, Antworten die neue Frage nach sich zogen. Und das ist gut so. Ich habe nicht mehr den Eindruck das mir meine wesentlichen Fragen nicht beantwortet werden können. Eher das zuviele Antworten gibt um sie alle in einem Leben in Erfahrung zu bringen. Und auch das ist gut so.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

01.08.2022 um 07:39
Marx hat gesagt
Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an sie zu verändern.
( Quelle )

Und damit hat er sich imho als Philosoph disqualifiziert.

Er hat versucht die Welt zu verändern. Und wie jeder Trottel, der das macht, hat er sie verschlimmbessert. Das kann man natürlich machen und wenn man klug ist, dann stellt man es so an, dass man die fatalen Auswirkungen des scheinbaren "Fortschritts", den man erringt, selber nicht mitbekommt. Man kann dann durchaus in der Illusion sterben, das "Richtige" getan zu haben, oder "etwas bewirkt" oder "seinen Teil dazu beigetragen" zu haben. Aber es ist eben eine Illusion. Sokrates wusste das, weil er nicht nur klug, sondern weise war.

Bleiben wir doch mal bei dem Beispiel aus dem EP: Star Wars. Die Philosophie ist also ein zweischneidiges Schwert. Sagen wir, sie ist nicht nur zweischneidig, sondern ein Lichtschwert und somit rundherum Klinge. Damit kann ich in jede Richtung schneiden.
Marx - und die meisten anderen Menschen, die das nicht zu Ende gedacht haben - sagen jetzt: "Benutze die Klinge! Geh raus und schneid die Hecke damit, bis wir einen schönen Garten haben. Und wenn einer kommt und sagt, dass unser Garten nicht schön ist, wenn er vielleicht sogar selber ein Schwert dabei hat und unsern Garten verschandelt, dann hack ihm seinen scheiß Arm ab und wenn das nicht reicht, den Kopf!"
Ja und genau deswegen geht nichts vorwärts mit dieser Welt und wird es auch niemals.

Denn wenn Du erkannt hast, dass Die Philosophie ein Schwert ist, ein Laserschwert vielleicht, mit einer scharfen, in alle Richtungen schneidenden Klinge, dann schaltest du es aus. Das war auch die letzte Lektion von Obi Wan an Skywalker: Als Vader zum tödlichen Schlag ausholt, da blickt er ihm in die Augen und schaltet sein Lichtschwert aus. Das ist auch das, was Sokrates kapiert hat: Er hört auf, er akzeptierts, er trinkt den Schierlingsbecher und hört auf.

Weil du die Welt nicht bessern kannst. Weil du niemals vollkommen wissen kannst, ob das, was du tust, gut oder schlecht ist. Weil es kein gut oder schlecht gibt. Es gibt nur ein so-Sein. Und wenn das für dich unerträglich ist, dann lerne lieber es zu ertragen, als es ändern zu wollen und dadurch vielleicht für jemand anderen noch unerträglicher zu machen.

Das ist Philosophie. Das ist die Macht der Philosophie. Dass du alles ertragen und loslassen lernst.


Meine Meinung.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

28.10.2022 um 11:11
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb am 01.08.2022:Das ist Philosophie. Das ist die Macht der Philosophie. Dass du alles ertragen und loslassen lernst.
Ne, das ist resignativer Nihilismus.
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb am 01.08.2022:Marx hat gesagt

Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an sie zu verändern.

( Quelle )

Und damit hat er sich imho als Philosoph disqualifiziert.
Ich hab hier ehrlich gesagt den Eindruck, dass du dich bisher nur sehr oberflächlich mit der Philosophie, ihren Disziplinen und Schulen auseinandergesetzt hast. In einem ersten Schritt lässt sich nämlich die theoretische von der praktischen Philosophie unterscheiden. Die TP beschäftigt sich mit Fragen der Erkenntnismöglichkeit und diskutiert die Beschaffenheit der Welt. Die PP hingegen setzt sich mit ethischen Fragen auseinander. Nun muss es jedoch gar nicht bei dieser Trennung bleiben, wie Marx und viele nach ihm gezeigt haben (vor allem der westliche Marxismus, bspw. Lukács, Gramsci, Horkheimer, Adorno, Althusser). Marx steht in der Philosophie Hegels, der bereits erkannt hat, dass Freiheit, also autonomes Handeln, ein Wesenskern des Menschen ist. Um das Potenzial Freiheit zu realisieren (hierfür setzt sich Hegel zugleich kritisch mit Kant auseinander) bedarf es jedoch eines tiefergehenden Verständnisses der „Notwendigkeiten“. Engels fasste das ganze einmal wie folgt zusammen:
Hegel war der Erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. »Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird.« Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegeben Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen.

Es gilt dies mit Beziehung sowohl auf die Gesetze der äußern Natur, wie auf diejenigen, welche das körperliche und geistige Dasein des Menschen selbst regeln - zwei Klassen von Gesetzen, die wir höchstens in der Vorstellung, nicht aber in der Wirklichkeit voneinander trennen können. Freiheit des Willens heißt daher nichts andres als die Fähigkeit, mit Sachkenntnis entscheiden zu können. Je freier also das Urteil eines Menschen in Beziehung auf einen bestimmten Fragepunkt ist, mit desto größerer Notwendigkeit wird der Inhalt dieses Urteils bestimmt sein; während die auf Unkenntnis beruhende Unsicherheit, die zwischen vielen verschiednen und widersprechenden Entscheidungsmöglichkeiten scheinbar willkürlich wählt, eben dadurch ihre Unfreiheit beweist, ihr Beherrschtsein von dem Gegenstande, den sie grade beherrschen sollte.
Quelle: Friedrich Engels - Anti-Dühring

Somit beerbt die linkeshegelianische Traditionslinie die Aufklärung, indem sie die TP und die PP zusammenführt. Philosophie ist in diesem Verständnis gerade die Erkenntnis über den eigenen Gestaltungsrahmen und nicht das sich ergeben vor den Göttern, der Geschichte oder falschen Gesetzmäßigkeiten.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

29.10.2022 um 22:20
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ne, das ist resignativer Nihilismus.
Fatalismus, wenn Du schon mit Fremdwörtern um Dich schmeißen willst. ;)
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Hegel
Bleib mir weg mit Deinem linken Idealismus.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 15:30
@Schubiack

Welchen sophistischen Unterschied machst du denn zwischen den hier haarspalterisch verwendeten Bezeichnungen "Nihilismus" und "Fatalismus"?
Und nein: Ich werde nun nicht die Definitionen posten.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 15:55
@FlamingO
Ich denke ich bin zwar Nihilist, aber das was ich oben beschrieben hatte, dass vollkommene sich ergeben in sein Schicksal, das sich Fügen in die (vorherbestimmten) Dinge ist eindeutig Fatalismus, von lateinisch Fatum = Schicksal. Das schließt ja zB einen Gott- oder Götterglauben oder Deismus oder selbst Determinismus nicht aus, der Nihilismus (lat. nihil = nichts) verneint das alles prinzipiell. Also nix für ungut, aber kommt mir bisschen blöd vor Deine Frage, was daran Sophismus sein soll erschließt sich mir nicht, oder Haarspalterei, das sind zwei grundsätzlich verschiedene Dinge, im Prinzip Kategorien. Das eine ist, ob ich überhaupt an etwas glaube oder es verneine, das andere unabhängig davon ob ich an etwas glaube, ob ich mich dem füge oder es selbst in irgendeiner Form beeinflussen kann. Also sorry, besser kann ich's nicht erklären.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 16:04
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:das sich Fügen in die (vorherbestimmten) Dinge ist eindeutig Fatalismus, von lateinisch Fatum = Schicksal.
Ist mir klar.
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Das eine ist, ob ich überhaupt an etwas glaube oder es verneine, das andere unabhängig davon ob ich an etwas glaube
Ich kann das semantisch nicht nachvollziehen.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 16:08
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Ich kann das semantisch nicht nachvollziehen.
Hab ich nKommafehler gemacht? :ask:
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Das eine ist, ob ich überhaupt an etwas glaube oder es verneine, das andere, unabhängig davon ob ich an etwas glaube, ob ich mich dem füge oder es selbst in irgendeiner Form beeinflussen kann.
Jetzt versuchs nochmal. ;)


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 16:11
Na, wie auch immer. Will sagen, der Nihilist verneint was auch immer ob Zufall, Schicksal, Götter, Glück, der Fatalist ergibt sich dem, woran er glaubt.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 16:13
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Hab ich nKommafehler gemacht? :ask:
Um Interpunktion ging es nicht.
Zitat von SchubiackSchubiack schrieb:Jetzt versuchs nochmal. ;)
Quark bleibt auch beim Umrühren Quark.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

04.11.2022 um 16:35
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Quark bleibt auch beim Umrühren Quark.
Kann ich mit leben, wenn Du das sagst.


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Gleicht die Philosophie einem zweischneidigen Schwert?

05.11.2022 um 15:08
@Schubiack

Abgesehen vom Kommafehler ging es, wie ich schrieb, um Semantik, nicht um Satzzeichen. Dein Satz war semantisch nicht klar nachvollziehbar. Vielleicht magst du ihn ja noch einmal umformulieren, zum besseren Verständnis.


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