Philosophische Betrachtungen
02.10.2010 um 16:32Hallo @Eikyu
Du hast ja wirklich sehr interessante Gedankengänge. Ein wenig kann ich damit "arbeiten"... :D
Du schreibst:
"Es ensteht etwas neues das ist richtig, aber es ist "nicht" identisch, sondern vielmehr ein Teil davon."
Identisch ist es nicht direkt, aber von seiner Grundsubstanz. Es könnte theoretisch identisch sein, muss es aber nicht. Ein Blatt Papier haargenau in der Mittel halbiert ergäbe zwei völlig identische neue, allerdings nun nur noch halb so große Blätter. Aber im Grunde, ihrer Ausdehnung, ihrer Beschaffenheit nach sind sie identisch.
Wenn ich nur einen kleineren Teil vom großen abtrenne, sind die beiden Teile nur ihrer Größe nach nicht identisch, aber ihrer Grundsubstanz nach, weil es besteht beides aus Papier.
Der neue kleinere Teil vom großen Ganzen ist aber durch die Trennung etwas eigenes geworden. Es ist ab jetzt eigentlich völlig uninteressant, ob es ein Teil von etwas anderem ist oder mit dem anderen mal eine Einheit bildete. Ab jetzt ist es etwas neues, ganz eigenes.
Du schreibst:
"Trennung bedeutet hier nicht Teilung im Sinne einer Zellteilung, sondern die Erkenntnis eines Kontrastes. Im Prinzip schaust du "auf" eine Zelle, und siehst wie sie sich teilt, deswegen denkst du auch die zwei Zellen bezogen auf die Aufmerksamkeit sind das selbe, ich schaue "in" die Zelle und frage mich was eine Teilung bewirken könnte."
Das ist mir leider etwas zu hoch :D
Trennung bedeutet für mich immer Teilung vom Ganzen und nichts anderes kann ich mir darunter vorstellen. Die Zellteilung allerdings war nur ein Beispiel. Die Papierteilung ist aber nicht viel anders. Die Wassertrennung mit Tropfenbildung auch nicht viel anders. Das Prinzip ist immer Teilung bzw. Abtrennung von etwas anderem, mit dem es vormals eine Einheit gebildet hat. Eine andere Art von Trennung kann ich mir nicht vorstellen, was soll das sein?
Ich frage mich allerdings auch, was überhaupt eine Teilung/Trennung bewirken könnte. Was gibt der Zelle den Impuls, sich zu teilen? Ihre DNA plötzlich aufzuspalten, das Fehlende zu ergänzen und damit plötzlich doppelte DNA zu besitzen und sich dadurch dann zu ent-zweien !
Es kann ein in der Zelle bwz. ihrer eigenen DNA innenliegendes Programm sein, welches nach einer bestimmten Zeit einfach sagt: Jetzt muss ich meine DNA aufspalten. So könnte ich es mir bei einer Zelle vorstellen. Also ein zur Zelle gehörendes, darin enthaltenes Programm, welches dann sozusagen mechanisch und voll automatisch abläuft.
Das ist für mich die sogenannte "gerichtete Materie". So wie die Tiere ihrer Instinkt folgen und eine Zelle ihrem Plan bzw. Programm. Es sind innewohnende Vorgaben, das Lebende ob im Tier oder auch nur in der Zelle kann nicht anders als den Vorgaben zu gehorchen.
Der Mensch allerdings ist da schon ein wenig komplexer. Er hat ja (auch wenn ich mich jetzt mit diesem Thema nicht auseinander setzen möchte) einen freien Willen und läuft nicht nur und immer nach einem Programm ab. Vieles innerhalb des menschlichen Körpers, das meiste sogar, ja. Aber der menschliche Geist hat darüber hinaus doch noch eine gewisse Entscheidungsfreiheit. Wenn er an einer Klippe steht, hat er kein Programm in sich, dass sagt: Es ist Zeit, spring runter.
Du schreibst:
"Wenn ich einer Zelle den Status 0 gebe, ist schon beim kleinsten Anzeichen einer Teilung (Status 0.1), eine Trennung vollzogen.
Das heisst die Zelle erkennt "aha das bin nicht mehr ich", und sie könnte das nur erkennen, wenn sie den Status 0.1 hätte, sonst wäre sie immernoch die unveränderte Zelle, und alles wäre symetrisch."
Entschuldige, aber ich verstehe nicht, was du mit Status 0 bzw. 0.1 überhaupt meinst? Wenn es sich hierbei lediglich um eine kleinste Veränderung handeln soll, durch Vergleich (Status 0 - 0.1) dann ist für mich hier noch keine Trennung vollzogen, aber sie bahnt sich dadurch an. Das ja. Es ist lediglich eine Veränderung eingetreten, ein Unterschied !
Und hier kann man den Vergleich zum SEIN nicht mehr analog mit der Zelle weiterführen, da das SEIN ja immer unveränderlich ist und bleibt. Es kann somit keine auch nur allerkleinste Veränderung eines Status stattfinden. Zum einen nicht, weil das SEIN einen zeitlosen Aspekt darstellt und weder Raum noch Zeit unterliegt, sondern einfach nur IST. Denn Veränderung ist ein Prozess und der beansprucht immer Zeit, sonst gibt es keine Veränderung. Zum anderen wäre das SEIN dann nicht wirklich unveränderlich immer Gleich. Das ist ein Widerspruch in sich !
Den Auszug aus Wiki in Bezug auf die Identität hatte ich schon gelesen. Aber ich teile dir mal meine Ansicht dazu mit, wie ich das sehe:
Identität wird hier als Ununterscheidbarkeit beschrieben. Es wird gleich gesetzt mit dem Begriff Identisch. Wenn also zwischen A und B kein Unterschied festzustellen ist. Dazu bedient man sich des Vergleichs.
Man kann aber dann gar nicht mehr von A und B sprechen, wenn man es genau nimmt. Man kann höchstens von Zwei völlig identischem sprechen. Aber dadurch dass es zwei sind, hat man doch schon einen Unterschied?
Wenn sie sich zwar an sich durch nichts unterscheiden, so unterscheiden wir trotzdem zwischen zweien und bezeichenen das eine A und das andere B, weil wir ja wissen, dass es nicht ein und dasselbe ist, auch wenn beide Teile völlig gleich sind. Eigentlich müssten wir von A und A sprechen, aber dann können wir ja nicht unterscheiden. Wir würden dann einen Kompromiss eingehen und sagen A1 und A2. Aber wenn A1 gleich A2 ist, dann dürften wir es auch nicht mit unterschiedlichen Nummern versehen. Würden wir aber nur A und A sagen, wüsste niemand. Welches von den beiden A´s meinst du denn? Vielleicht wäre es auch egal, denn die beiden Mengen sind ja identisch...
Einen Unterschied gibt es allerdings in jedem Falle: Auch bei zwei völlig identischen Mengen, nimmt eine jede einen anderen Raum ein. Menge A1 kann nicht zur gleichen Zeit den gleichen Raum einnehmen wie Menge A2. Und hier unterscheiden sie sich dann doch !
Im Beispiel von Wiki wird von zwei verschiedenen Münzen gesprochen, die absolut gleich sind. - Das gibt es nicht ! Dann sind es nicht zwei verschiedene Münzen, sondern zwei gleiche Münzen ! :D
Das Unterscheidungsmerkmal liegt nicht bei den Münzen selbst, denn da gibt es keinen Unterschied, sondern nur ausserhalb der Münzen, nämlich in Bezug auf ihre Position innerhalb von Raum und Zeit.
Denn zwei gleiche Münzen können nicht zur gleichen Zeit denselben Raum einnehmen. Ausser, wir begeben und in solche Dimensionen wie Multiversen... :D
Das wäre denkbar. Aber da wir offensichtlich nicht die Fähigkeit besitzen von einem Multiversum in ein anderes zu springen, ist es für uns an sich uninteressant, ob etwas völlig identisches oder möglicherweise auch völlig verschiedenes zur gleichen Zeit den gleichen Raum belegt, nur in einer anderen Dimension. Wenn wir ohnehin in einer, also der uns bekannten Dimension gefangen sind, weil wir zwischen den verschiedenen möglichen Dimensionen nicht beliebig wechseln können, spielt das also an sich keine Rolle.
Zurück zur Frage nach der Identität. Für mich ist Identität ein Merkmal, dass etwas oder jemand unverwechselbar, also quasi einmalig macht. Das kann eben nur ICH sein... Diese Identität besagt aber eben auch: Mich gibt es kein zweites Mal. Ich bin gerade eben nicht identisch mit etwas oder jemand anderem.
Somit ist Identität nicht das gleiche wie Identisch, sondern genau das Gegenteil davon ! Auf unseren Ausweisen haben wir eine Identitäsnummer. Wäre die bei allen identisch, also gleich, wäre diese Nummer Witzlos ! :D Niemand könnte eine bestimmte Person durch die Nummer identifizieren, weil alle dieselbe Nummer hätten. Es könnte also jeder sein...
Wir sind Individuen, weil wir nicht identisch sind, weil jeder von uns eine ganz eigene Identität besitzt !
Man könnte jetzt fragen: Wie ist das überhaupt möglich, dass wir alle so verschieden sind? Wenn alles SEIN vom URSEIN abstammt, durch Trennung, dann müssten alle anderen daraus hervorgehenden SEINsteile im Grunde von der Substanz her gleich sein.
Man könnte sich auch fragen: Warum gibt es Menschen mit brauner Hautfarbe, mit gelber Hautfarbe usw... Warum haben wir nicht alle die gleiche Farbe? Oder wie kommt es, dass einige blaue Augen haben, andere braune, grüne usw... Oder warum sind wir nicht alle gleich groß?
Wenn man das evolutionstechnisch betrachten wollte, müsste man letztlich auf Gendefekte, also an sich Fehler bei der Reproduktion der DNA schließen, die sich aber möglicherweise sogar vorteilhaft erweisen können. So in etwa sieht man das ja auch aus der wissenschaftlichen Sichtweise...
Unterschiede entstehen also möglicherweise "aus Versehen" bzw. durch einen Fehler bei der Trennung/Teilung/Reproduktion???
Aber nun mal weiter. Du schreibst:
"Frage an dich: Gibt es einen Unterschied zu dem was die Aufmerksamkeit erkennt?"
Ja, muss es geben. Sonst könnte ich es nicht erkennen. Oder ich würde es nicht als etwas anderes erkennen, sondern als Teil meiner eigenen Aufmerksamkeit.
Denn wenn es keine Unterschiede zwischen MIR und dem was um mich herum ist gibt, sagen wir: Es gäbe nur Gelb. Dann wäre ICH gelb und alles um mich herum wäre auch gelb. Wo soll ich eine Grenze ziehen können um zu sagen: Ab hier bin ich nicht mehr, ab hier beginnt das andere? Es gibt ja kein anderes, weil es keine Unterschiede zu meinem SEIN gibt.
Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Entweder erkenne ich alles als mein eigenes SEIN oder ich erkenne nichtmal mein eigenes SEIN. Würde bedeuten ich erkenne eigentlich überhaupt nichts. Beides halte ich für denkbar. Denn selbst wenn alles gelb wäre, ich könnte es nicht einordnen, weil ich keinen Vergleich zu einer anderen Farbe habe. Ich wüsste also nichteinmal was Gelb eigentlich ist.
Nun kommen wir zum SEIN. Auch da habe ich bereits mal bei Wiki ein wenig eingelesen. Aber schadet ja nichts...
Wenn da nun steht:
"Der Begriff des Seins hat den weitesten möglichen Bedeutungsumfang (Extension) überhaupt, weil er sich auf alles, was denkbar ist, beziehen kann. Alles, was denkbar ist, bedeutet dabei alles, was nicht „nicht ist“."
Dann besagt das an sich noch nicht sonderlich viel über das SEIN eigentlich aus. Ich persönlich würde es auch nicht auf alles was denkbar ist beziehen, sondern nur auf das, was wirklich IST. Das was IST muss natürlich auch denkbar sein. Aber nicht alles was denkbar ist, IST auch wirklich vorhanden, ausser ebem im Gedanken selbst, denn sonst wäre es ja nicht denkbar. Wenn man es soweit ausdehnt, dass man sogar alles was NICHT IST schon als SEIN bezeichnet, dann kann SEIN Alles und gleichzeitig Nichts sein. Daher mag ich diese Definition so nicht, weil sie sich im Grunde vollkommen widerspricht !
SEIN kann nicht auf der einen Seite alles sein, was IST und gleichzeitig auch alles das SEIN was Nicht IST. Worin würde sich dann SEIN von NICHTSEIN unterscheiden??? :D
Awaresum unterscheidet hierbei sogar noch zwischen SEIN und EXISTIEREN. Also alles was Lebendig ist, als Lebewesen bezeichnet werden kann, das ist SEIN, alles Dingliche ist lediglich Existent.
Awaresum bezieht die reine Existenz auf beschränktes SEIN. Also in einer bestimmten Form, Art und Weise, räumlich und zeitlich begrenzt und darin Veränderbar. Während das reine SEIN immer IST, keinen Veränderungen unterliegt und auch nicht räumlich und zeitlich begrenzt ist.
Aber weiter. Du schreibst:
"Sein geteilt durch Sein funktionert nicht, Sein stellt bereits das Maximum dar."
Sagst du ! - Wieso soll Sein geteilt durch Sein nicht funktionieren? SEIN ist für mich das maximum, welches das SEIN innehat. Es muss nicht Unendlich sein... :D
Eine x-beliebige SEINsform hat immer auch eine Begrenzung. Das muss sie haben, weil sie sonst ALLES wäre und sich von anderem was SEIN hat nicht unterscheiden könnte. Das ist ihr ganz persönliches Maximum. Es kann nicht unendlich sein. Und eine begrenzte Menge oder Masse lässt sich immer teilen !
Das komische bei der Teilung einer Unendlichkeit durch Unendlichkeit ist halt eben nur, dass es mathematisch nicht geht. Eigentlich müsste dabei zwei x Unendlich heraus kommen. Denn auch wenn man eine Unendlichkeit teilt, bleibt es immer noch Unendlich, wenn diese zweite Unendlichkeit auch eine kleinere Unendlichkeit ist als vor der Teilung :D
Bei einer sehr hohen Zahl durch eine sehr hohe Zahl (was eine Näherung an die Unendlichkeit darstellt) kommt natürlich immer 1 heraus. Eigentlich müsste aber durch eine Teilung immer mindestens zwei heraus kommen, denn 1 ist der Urzustand vor der Teilung. Vielleicht kann man aber die Mathematik bei der Teilung von SEIN hier auch gar nicht anwenden?
Aber lassen wir mal diese Spielereien...
Du schreibst weiter:
"Das bedeutet sobald eine Unsymetrie herrscht, muss das Seiende "zwingend" erscheinen, da das Sein nich das Sein selbst erkennen kann, nur die Unterschiede zu sich."
Das ist jetzt ein gewaltiger Gedankesprung ! Da komme ich nicht mehr so ganz mit.
Ich gehe nochmals zurück auf die glatte, symetrische Wasseroberfläche als Synonym für unsere Aufmerksamkeit. Sobald sich da etwas tut, heißt die symetrische Anordnung des SEINS durch eine Veränderung ein wenig stört, sagst du: Muss das SEIENDE zwingend ersceinen.
Hmm. Erst mal hat diese Störung noch keine eigene Existenz, sondern gehört noch immer zur Wasseroberfläche, zur Aufmerksamkeit, zum SEIN.
Allerdings darf das nicht sein, weil damit erfährt die unveränderliche Aufmerksamkeit eine Veränderung !!! :D
Die Frage bleibt aber im Raum: Wieso kann das SEIN sich SELBST nicht erkennen? Ich sage: Es kann ! In dem Moment wo es sich seines SELSBT auch bewusst ist, erkennt es sein SEIN auch. Das ist einfach so. Sonst wäre ein Bewusstsein kein Bewusstsein...
Reines SEIN ohne Bewusstsein allerdings, in der Tat, wie soll es sich seines SELBST überhaupt gewahr werden? Daher bin ich zu dem Schluss gekommen: SEIN ohne Bewusstsein gibt es nicht ! Und Bewusstsein ohne SEIN gibt es auch nicht.
Es ist gerade diese Verbindung, von SEIN und Bewusstsein, man kann auch sagen von ICH und BIN, welches uns überhaupt ermöglicht unser SELBST zu erkennen. Das eine ohne das andere würde uns unmöglich machen, uns als SELSBT auch selbst zu erkennen.
Und da ist genau der Punkt, wo ich immer noch nicht weiter komme. Awaresum hat ja die Ansicht, dass nur durch eine Abtrennung von unserem SEIN, dies überhaupt die Möglichkeit gibt, uns als SELSBT zu erkennen, sozusagen durch den abgetrennten Teil von Aussen auf unser SEIN richten und dann sagen können: Ah, das bin ja ICH... :D
Nur: Sobald sich etwas vom SEIN abtrennt, ist es nicht mehr das SEIN, sondern ein anderer Bestandteil. Dieser kann sich nicht mehr als zum SEIN dazu gehörend identifizieren, weil er ja abgetrennt ist ! Er entwickelt in dem Moment eine neue, zweite, eigene Identität die unterscheidet sich vom ursprünglichen SEIN. Wäre da keine Unterscheidung hätten wir zwei identische SEINsformen. Aber nicht mehr eine, die wir als DAS BIN ICH, bezeichnen könnten. Dann hätten wir zwei ICHs. Und das geht nicht.
ICH selbst kann nicht etwas von mir abtrennen, welches von meinem SEIN durch die Trennung völlig isloliert ist und von diesem Aussenstandpunkt auf mich selbst gucken und dann auch noch sagen: Das bin ich. - Ein anderer kann von seinem Standpunkt, auf mich gucken und sagen: Das ist Fabiano. Aber er würde niemals sagen können: Das bin ich. Für den anderen bin ich ein Du.
Identifikation des SELSBT von Aussen geht nicht ! Alles was ich von Aussen, also ausserhalb von mir wahr nehme, betrachte ich doch gerade durch die Trennung von meinem SELSBT als etwas anderes als das was ich bin.
Ich kann also von meinem eigenen Standpunkt aus, erst mal alles um mich herum als: Das bin NICHT ich, identifizieren. Das was übrig bleibt, bin dann ich :D
Das komische an der Sache ist eben nur: Ich kann mich aber auch selbst identifizieren, bzw. ich halte eben alles was nicht NICHT ich bin somit für mein SELSBT. Ich mache doch Tagtäglich die Erfahrung, dass ich mir aus dem Standpunkt aus mir selbst heraus, mir meiner Selbst bewusst bin.
Da ist nichts ausserhalb von mir was mich von aussen betrachtet und dann sagt: Das bin ich. Und wenn da etwas ausserhalb meines SEINS wäre, würde es dieses niemals als DAS BIN ICH identifizieren, sondern aufgrund des Prinzips der Trennung, so wie es auch Awaresum immer wieder betont als etwas anderes wahr nehmen als das eigene SEIN. Und stattdessen würde es sagen: Das da, was ich von Aussen wahr nehme ist Fabiano - Aber ICH bin ICH und ICH bin nicht Fabiano, denn der ist das was ich ausserhalb von mir wahr nehme... Eine SELSBTidentifikation ist so gar nicht möglich !
Weiter. Du schreibst auf meine Beispiele: Aus einer Wassermasse trennt sich immer nur ein Wassertropfen und nichts anderes. Aus einem Papier ergibt sich durch Trennung auch wieder nur Papier und nichts anderes:
"Die Substanz ist nicht das entscheidende, sondern die Identität.
Ein Wassertropfen ist ein Wassertropfen.
Ein Papierstück ist ein Papierstück.
Neues Sein gibt es nicht, sobald etwas "Neues" erscheint, ist es nicht mehr Sein."
Sagst Du ! - Natürlich ist ein Wassertropfen ein Wassertropfen. Aber bei einer Trennung entsteht immer etwas neues. Wenn ich einen Apfel teile dann sind die beiden Hälften etwas völlig neues, weil es diese in dieser Form vorher nicht gab ! Vorher gab es nur einen Apfel.
Du sagst: Auf die Substanz kommt es nicht an, sondern auf die Identität. Da gebe ich dir Recht ! - Aber bekommen nun nach der Teilung nicht beide Stücke eine neue Identität? Oder wo ist der Apfel?
Den Apfel in seiner vormaligen Form gibt es nicht mehr ! Durch die Teilung sind zwei neue Identitäten entstanden, zwei Apfelhälften und sie sind etwas neues, weil es sie vorher in dieser Form noch nicht gab. Da war es eine Identität aus einem ganzen Apfel. Der Unterschied im Vergleich zu Vorher und Nachher beweist: Es ist etwas neues entstanden und es bildeten sich dadurch zwei neue Identitäten.
Jetzt wieder zum Beispiel mit der stillen Wasseroberfläche wo sich plötzlich eine Blase gebildet hat:
Da schrieb ich:
"Denn die Blase unterscheidet sich vom ebenen Wasserspiegel. - Aber: Woher kommt denn so urplötzlich aus einem immerwährend stillen Wasser die Blase???"
Darauf Du:
"Die Frage ist nicht woher, sondern wodurch sie kam.
Du darfst nun raten wodurch
Dabei ist zu beachten das es weder Zeit noch Raum gibt."
Danke, eine prima Antwort. Ich darf raten... Klasse !
Nein, ich weiß es nicht ! Aber du hast Recht, es ist nicht die Frage woher kam die Blase, sondern wodurch ist sie überhaupt entstanden?
Und noch schlimmer ist es, wenn man dieses Beispiel auf die immerwährende und unveränderliche Aufmerksamkeit übertragen will, die nicht gebunden ist an Raum und Zeit...
Es kann keine Veränderung wie eine Blase geben. Ansonsten muss entweder Zeit und Raum eine Rolle spielen, da es sich um einen Prozess handelt. Oder aber es ist die Aufmerksamkeit eben doch nicht unveränderlich. Ansonsten kann so überhaupt nie etwas neues entstehen.
Es kann sich auch nichts abtrennen, denn das wäre schon eine Veränderung. Aber selbst wenn sich im SEINszustand schon eine Abweichung ergibt zum vormaligen haben wir eine Änderung und der Bedarf der Zeit und des Raumes. Sorry, das ist für mich nicht mehr vorstellbar... :D
Aber weiter. Du schreibst:
"Die Blase gehört zur Aufmerksamkeit, sie ist aber das Seiende.
Awaresum hat schonmal gesagt: Das Sein kann ohne das Seiende nicht und vice versa. Die Unsymetrie wird durch das Erkennen verursacht.
Natürlich musst du dir das wieder ohne Zeit und Raum vorstellen."
Es bleibt immer noch die Frage: Wodurch bildet sich die Blase?
Und auch: Was ist die Blase? Einmal gehört sie noch immer zur Aufmerksamkeit, also zum Sein. Ein andermal ist sie schon als etwas anderes erkannt, nur weil sie sich gebildet hat... Was nun? Beides kann nicht sein. Ausser wir sprechen von einem nicht näher definierbaren Zustand, den man eben nicht beschreiben kann. So ein Zwischenstadium, noch nicht ganz abgelöst, doch noch ein wenig dazu gehörend, nicht genauer definierbar.
Wenn Awaresum sagt, das SEIN kann ohne das SEIENDE nicht SEIN, dann ist das hier eben Awaresums Ansicht. Diese teile ich nicht. Wenn wir mal vom Wesen der Gottheit ausgehen und uns fragen: Könnte die Gottheit nicht auch einfach ohne seine Schöpfung bestehen. Dann wäre für mich die Antwort eindeutig JA.
Wenn das SEIENDE als Produkt des SEINS betrachtet wird, also als etwas, das aus dem SEIN selbst hervor gegangen ist, wie eine Art Geburtsstätte, dann ist das SEIENDE nicht ohne das SEIN denkbar. Aber das SEIN ist ohne weiteres ganz alleine für sich genommen auch ohne SEIENDES denkbar.
In Bezug auf die Bildung einer Blase im stillen Wasser (Als Beispiel für eine Zustandsveränderung im unveränderlichen SEIN) sagst Du auf meine Frage:
"Warum sich eine Blase bildet?"
- "Weil es unvermeidlich ist."
Jetzt muss ich lachen, sorry :D
Was ist denn das für eine Antwort?
Kannst du mal erklären, WARUM es unvermeidlich ist?
Bleiben wir noch ein wenig bei der Wasserblase... Du schreibst:
"Der Unterschied wird erkannt. Wodurch wird er erkannt? Durch Vergleich. Mit was wird verglichen? Ich denke da gibt es verschiedene Meinungen dazu. Ich denke es war sowas wie imaginäre Information, eine Idee oder das potentiell Mögliche. Jedenfalls muss es etwas ohne Ursache gewesen sein, dass noch heute dem Seienden anhaftet, denke ich."
Das kann ich jetzt irgendwie nicht mehr nachvollziehen...
Wenn sich etwas verändert, bemerkt das SEIN in der Tat einen Unterschied zu vorher. Aber an sich darf das bei der unveränderlichen Aufmerksamkeit ja gar nicht sein !
Der Unterschied, der existiert, aber nicht sein darf, wird natürlich erkannt und alsdann möglicherweise aufgrund der Andersartigkeit abgesondert. Es ist eben ein Fremdkörper und der muss raus ! Der gehört nicht zu meinem SEIN, weil er anders ist. Soweit komme ich noch mit.
Aber etwas ohne Ursache kenne ich nicht. Kann ich mir ausser bei einem Gottwesen auch nicht vorstellen. Alles hat eine Ursache. Eine Veränderung eines Zustandes im Vergleich zu einem vorher, dazu noch ausserhalb von Raum und Zeit und dann noch ohne jede Ursache, so etwas liegt Jenseits all meiner Vorstellungskraft :D
Ich schrieb:
"Ich hingegen denke: Bei einer Abtrennung vom SEIN handelt es sich in der Regel um einen bewussten und gewollten Prozess ! Heißt: Das Sein WILL etwas neues erschaffen."
Du hierrauf:
"Der WILLE also der Gedanke zu wollen, ist bereits etwas neues."
Das weiß ich nicht. Wenn das Denken an sich schon immer zum Wesen des SEINS gehörte, ist es nichts neues. Allerdings wäre jeder neu aufkommende Gedanke etwas neues, weil es ihn vorher ja noch nicht gab.
Aber bei einem Gottwesen wäre es auch da wieder so einigermaßen erklärbar, aber nicht mehr vorstellbar, dass alle seine Gedanken schon immer da waren, so wie Gott selbst. Alles was Gott jemals gedacht hat, denkt und denken wird, liegt in seinem WESEN schon seit jeher, also immer schon vor. Daher ist es nichts neues, sondern etwas schon immer daseiendes wie das SEIN selbst. Das wäre nicht mehr vorstellbar, aber eine Erklärung.
Und nochmal etwas von Dir zur Entstehung der Blase:
"Naja wie schon weiter oben beschrieben denke ich imaginäre/potentielle Information könnte die Blase entstehen lassen.
Die Blase könnte dann der Urknall gewesen sein.
Du kannst es dir so vorstellen wie der Quellcode eines Programms XYZ.
Die Information für dieses Programm war auch schon vorhanden, als es das Programm noch nicht gab. Um das Programm dann auszuführen, muss es als solches erkannt werden. Und das übernimmt die Aufmerksamkeit."
Ich komme zwar nicht mehr ganz mit, aber gut, so in etwa wie in meinem Beispiel über die Gedanken, die eben schon immer da waren und sind vielleicht. Den Urknall lasse ich mal raus, der interessiert mich hierbei weniger. Das mit dem Quellcode und dem Programm ist aber auch wieder ein Prozess. Es könnte sich ein Selbstorganisierender Prozess nennen, ähnlich wie sich die Naturwissenschaft das ineinander einspielen aller Dinglichkeiten in der Welt auch erklären als sich selbst organisierend. Allerdings wäre so ein Prozess auch wieder nur mit den Faktoren Raum und Zeit denkbar und es liegt in jedem Falle eine Zustandsveränderung vor, die es bei der reinen Aufmerksamkeit ja nach Awaresum nicht geben darf. Interessant ist, dass du hier wieder, so wie ich zu Anfang bei der Zelle auf ein Programm kommst... :D
Deine Antwort bringt mich auch hier wieder zum Schmunzeln:
"Also ist meine Antwort auf "Wie ist das überhaupt möglich?"
WEIL es möglich ist !"
Das ist keine Erklärung. Das ist eigentlich nur ein Staunen, dass etwas möglich ist, was wir uns nicht erklären können... :D
Ich bin ja etwas hartnäckig und fragte nochmals:
"Wodurch bildet sich die Blase auf der Wasserebene?"
Du hierrauf:
"Meiner Meinung nach, wie oben schon geschrieben, durch die Information des potentiell Möglichen.
Auch wäre so ein Kreislauf einer Informations-Evolution möglich, durch schwarze Löcher."
Die schwarzen Löcher lasse ich auch mal raus, so wie den Urknall, das führt alles viel zu weit ab vom Thema... Aber die Sache mit der Information und eines gewissen Potentials von Möglichkeiten könnte einen Ansatz einer Antwort darstellen. So wäre im Prinzip, wenn ich auf mein Beispiel von Gott und seinen Schöpfungsgedanken zurück greife, immer ein unendliches Potential an Möglichkeiten generell vorhanden. Was letztlich daraus wird, das entscheidet irgend etwas, vielleicht auch der Zufall, oder ein Gott... Ich weiß, selbst für mich wäre das keine wirklich befriedigende Antwort :D
PS: Vielleicht hat irgend jemand anderer, der uns bis hierher folgen konnte eine Ahnung, eine Idee, eine Antwort auf die Frage:
Wie entsteht in der unveränderbaren Aufmerksamkeit etwas neues, welches sich alsdann aus dieser absondert. Oder: Wie entsteht Trennung aus einer homogenen Masse und etwas neues, anderes daraus? Wie entsteht die Blase im stillen Wasser?
Du hast ja wirklich sehr interessante Gedankengänge. Ein wenig kann ich damit "arbeiten"... :D
Du schreibst:
"Es ensteht etwas neues das ist richtig, aber es ist "nicht" identisch, sondern vielmehr ein Teil davon."
Identisch ist es nicht direkt, aber von seiner Grundsubstanz. Es könnte theoretisch identisch sein, muss es aber nicht. Ein Blatt Papier haargenau in der Mittel halbiert ergäbe zwei völlig identische neue, allerdings nun nur noch halb so große Blätter. Aber im Grunde, ihrer Ausdehnung, ihrer Beschaffenheit nach sind sie identisch.
Wenn ich nur einen kleineren Teil vom großen abtrenne, sind die beiden Teile nur ihrer Größe nach nicht identisch, aber ihrer Grundsubstanz nach, weil es besteht beides aus Papier.
Der neue kleinere Teil vom großen Ganzen ist aber durch die Trennung etwas eigenes geworden. Es ist ab jetzt eigentlich völlig uninteressant, ob es ein Teil von etwas anderem ist oder mit dem anderen mal eine Einheit bildete. Ab jetzt ist es etwas neues, ganz eigenes.
Du schreibst:
"Trennung bedeutet hier nicht Teilung im Sinne einer Zellteilung, sondern die Erkenntnis eines Kontrastes. Im Prinzip schaust du "auf" eine Zelle, und siehst wie sie sich teilt, deswegen denkst du auch die zwei Zellen bezogen auf die Aufmerksamkeit sind das selbe, ich schaue "in" die Zelle und frage mich was eine Teilung bewirken könnte."
Das ist mir leider etwas zu hoch :D
Trennung bedeutet für mich immer Teilung vom Ganzen und nichts anderes kann ich mir darunter vorstellen. Die Zellteilung allerdings war nur ein Beispiel. Die Papierteilung ist aber nicht viel anders. Die Wassertrennung mit Tropfenbildung auch nicht viel anders. Das Prinzip ist immer Teilung bzw. Abtrennung von etwas anderem, mit dem es vormals eine Einheit gebildet hat. Eine andere Art von Trennung kann ich mir nicht vorstellen, was soll das sein?
Ich frage mich allerdings auch, was überhaupt eine Teilung/Trennung bewirken könnte. Was gibt der Zelle den Impuls, sich zu teilen? Ihre DNA plötzlich aufzuspalten, das Fehlende zu ergänzen und damit plötzlich doppelte DNA zu besitzen und sich dadurch dann zu ent-zweien !
Es kann ein in der Zelle bwz. ihrer eigenen DNA innenliegendes Programm sein, welches nach einer bestimmten Zeit einfach sagt: Jetzt muss ich meine DNA aufspalten. So könnte ich es mir bei einer Zelle vorstellen. Also ein zur Zelle gehörendes, darin enthaltenes Programm, welches dann sozusagen mechanisch und voll automatisch abläuft.
Das ist für mich die sogenannte "gerichtete Materie". So wie die Tiere ihrer Instinkt folgen und eine Zelle ihrem Plan bzw. Programm. Es sind innewohnende Vorgaben, das Lebende ob im Tier oder auch nur in der Zelle kann nicht anders als den Vorgaben zu gehorchen.
Der Mensch allerdings ist da schon ein wenig komplexer. Er hat ja (auch wenn ich mich jetzt mit diesem Thema nicht auseinander setzen möchte) einen freien Willen und läuft nicht nur und immer nach einem Programm ab. Vieles innerhalb des menschlichen Körpers, das meiste sogar, ja. Aber der menschliche Geist hat darüber hinaus doch noch eine gewisse Entscheidungsfreiheit. Wenn er an einer Klippe steht, hat er kein Programm in sich, dass sagt: Es ist Zeit, spring runter.
Du schreibst:
"Wenn ich einer Zelle den Status 0 gebe, ist schon beim kleinsten Anzeichen einer Teilung (Status 0.1), eine Trennung vollzogen.
Das heisst die Zelle erkennt "aha das bin nicht mehr ich", und sie könnte das nur erkennen, wenn sie den Status 0.1 hätte, sonst wäre sie immernoch die unveränderte Zelle, und alles wäre symetrisch."
Entschuldige, aber ich verstehe nicht, was du mit Status 0 bzw. 0.1 überhaupt meinst? Wenn es sich hierbei lediglich um eine kleinste Veränderung handeln soll, durch Vergleich (Status 0 - 0.1) dann ist für mich hier noch keine Trennung vollzogen, aber sie bahnt sich dadurch an. Das ja. Es ist lediglich eine Veränderung eingetreten, ein Unterschied !
Und hier kann man den Vergleich zum SEIN nicht mehr analog mit der Zelle weiterführen, da das SEIN ja immer unveränderlich ist und bleibt. Es kann somit keine auch nur allerkleinste Veränderung eines Status stattfinden. Zum einen nicht, weil das SEIN einen zeitlosen Aspekt darstellt und weder Raum noch Zeit unterliegt, sondern einfach nur IST. Denn Veränderung ist ein Prozess und der beansprucht immer Zeit, sonst gibt es keine Veränderung. Zum anderen wäre das SEIN dann nicht wirklich unveränderlich immer Gleich. Das ist ein Widerspruch in sich !
Den Auszug aus Wiki in Bezug auf die Identität hatte ich schon gelesen. Aber ich teile dir mal meine Ansicht dazu mit, wie ich das sehe:
Identität wird hier als Ununterscheidbarkeit beschrieben. Es wird gleich gesetzt mit dem Begriff Identisch. Wenn also zwischen A und B kein Unterschied festzustellen ist. Dazu bedient man sich des Vergleichs.
Man kann aber dann gar nicht mehr von A und B sprechen, wenn man es genau nimmt. Man kann höchstens von Zwei völlig identischem sprechen. Aber dadurch dass es zwei sind, hat man doch schon einen Unterschied?
Wenn sie sich zwar an sich durch nichts unterscheiden, so unterscheiden wir trotzdem zwischen zweien und bezeichenen das eine A und das andere B, weil wir ja wissen, dass es nicht ein und dasselbe ist, auch wenn beide Teile völlig gleich sind. Eigentlich müssten wir von A und A sprechen, aber dann können wir ja nicht unterscheiden. Wir würden dann einen Kompromiss eingehen und sagen A1 und A2. Aber wenn A1 gleich A2 ist, dann dürften wir es auch nicht mit unterschiedlichen Nummern versehen. Würden wir aber nur A und A sagen, wüsste niemand. Welches von den beiden A´s meinst du denn? Vielleicht wäre es auch egal, denn die beiden Mengen sind ja identisch...
Einen Unterschied gibt es allerdings in jedem Falle: Auch bei zwei völlig identischen Mengen, nimmt eine jede einen anderen Raum ein. Menge A1 kann nicht zur gleichen Zeit den gleichen Raum einnehmen wie Menge A2. Und hier unterscheiden sie sich dann doch !
Im Beispiel von Wiki wird von zwei verschiedenen Münzen gesprochen, die absolut gleich sind. - Das gibt es nicht ! Dann sind es nicht zwei verschiedene Münzen, sondern zwei gleiche Münzen ! :D
Das Unterscheidungsmerkmal liegt nicht bei den Münzen selbst, denn da gibt es keinen Unterschied, sondern nur ausserhalb der Münzen, nämlich in Bezug auf ihre Position innerhalb von Raum und Zeit.
Denn zwei gleiche Münzen können nicht zur gleichen Zeit denselben Raum einnehmen. Ausser, wir begeben und in solche Dimensionen wie Multiversen... :D
Das wäre denkbar. Aber da wir offensichtlich nicht die Fähigkeit besitzen von einem Multiversum in ein anderes zu springen, ist es für uns an sich uninteressant, ob etwas völlig identisches oder möglicherweise auch völlig verschiedenes zur gleichen Zeit den gleichen Raum belegt, nur in einer anderen Dimension. Wenn wir ohnehin in einer, also der uns bekannten Dimension gefangen sind, weil wir zwischen den verschiedenen möglichen Dimensionen nicht beliebig wechseln können, spielt das also an sich keine Rolle.
Zurück zur Frage nach der Identität. Für mich ist Identität ein Merkmal, dass etwas oder jemand unverwechselbar, also quasi einmalig macht. Das kann eben nur ICH sein... Diese Identität besagt aber eben auch: Mich gibt es kein zweites Mal. Ich bin gerade eben nicht identisch mit etwas oder jemand anderem.
Somit ist Identität nicht das gleiche wie Identisch, sondern genau das Gegenteil davon ! Auf unseren Ausweisen haben wir eine Identitäsnummer. Wäre die bei allen identisch, also gleich, wäre diese Nummer Witzlos ! :D Niemand könnte eine bestimmte Person durch die Nummer identifizieren, weil alle dieselbe Nummer hätten. Es könnte also jeder sein...
Wir sind Individuen, weil wir nicht identisch sind, weil jeder von uns eine ganz eigene Identität besitzt !
Man könnte jetzt fragen: Wie ist das überhaupt möglich, dass wir alle so verschieden sind? Wenn alles SEIN vom URSEIN abstammt, durch Trennung, dann müssten alle anderen daraus hervorgehenden SEINsteile im Grunde von der Substanz her gleich sein.
Man könnte sich auch fragen: Warum gibt es Menschen mit brauner Hautfarbe, mit gelber Hautfarbe usw... Warum haben wir nicht alle die gleiche Farbe? Oder wie kommt es, dass einige blaue Augen haben, andere braune, grüne usw... Oder warum sind wir nicht alle gleich groß?
Wenn man das evolutionstechnisch betrachten wollte, müsste man letztlich auf Gendefekte, also an sich Fehler bei der Reproduktion der DNA schließen, die sich aber möglicherweise sogar vorteilhaft erweisen können. So in etwa sieht man das ja auch aus der wissenschaftlichen Sichtweise...
Unterschiede entstehen also möglicherweise "aus Versehen" bzw. durch einen Fehler bei der Trennung/Teilung/Reproduktion???
Aber nun mal weiter. Du schreibst:
"Frage an dich: Gibt es einen Unterschied zu dem was die Aufmerksamkeit erkennt?"
Ja, muss es geben. Sonst könnte ich es nicht erkennen. Oder ich würde es nicht als etwas anderes erkennen, sondern als Teil meiner eigenen Aufmerksamkeit.
Denn wenn es keine Unterschiede zwischen MIR und dem was um mich herum ist gibt, sagen wir: Es gäbe nur Gelb. Dann wäre ICH gelb und alles um mich herum wäre auch gelb. Wo soll ich eine Grenze ziehen können um zu sagen: Ab hier bin ich nicht mehr, ab hier beginnt das andere? Es gibt ja kein anderes, weil es keine Unterschiede zu meinem SEIN gibt.
Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Entweder erkenne ich alles als mein eigenes SEIN oder ich erkenne nichtmal mein eigenes SEIN. Würde bedeuten ich erkenne eigentlich überhaupt nichts. Beides halte ich für denkbar. Denn selbst wenn alles gelb wäre, ich könnte es nicht einordnen, weil ich keinen Vergleich zu einer anderen Farbe habe. Ich wüsste also nichteinmal was Gelb eigentlich ist.
Nun kommen wir zum SEIN. Auch da habe ich bereits mal bei Wiki ein wenig eingelesen. Aber schadet ja nichts...
Wenn da nun steht:
"Der Begriff des Seins hat den weitesten möglichen Bedeutungsumfang (Extension) überhaupt, weil er sich auf alles, was denkbar ist, beziehen kann. Alles, was denkbar ist, bedeutet dabei alles, was nicht „nicht ist“."
Dann besagt das an sich noch nicht sonderlich viel über das SEIN eigentlich aus. Ich persönlich würde es auch nicht auf alles was denkbar ist beziehen, sondern nur auf das, was wirklich IST. Das was IST muss natürlich auch denkbar sein. Aber nicht alles was denkbar ist, IST auch wirklich vorhanden, ausser ebem im Gedanken selbst, denn sonst wäre es ja nicht denkbar. Wenn man es soweit ausdehnt, dass man sogar alles was NICHT IST schon als SEIN bezeichnet, dann kann SEIN Alles und gleichzeitig Nichts sein. Daher mag ich diese Definition so nicht, weil sie sich im Grunde vollkommen widerspricht !
SEIN kann nicht auf der einen Seite alles sein, was IST und gleichzeitig auch alles das SEIN was Nicht IST. Worin würde sich dann SEIN von NICHTSEIN unterscheiden??? :D
Awaresum unterscheidet hierbei sogar noch zwischen SEIN und EXISTIEREN. Also alles was Lebendig ist, als Lebewesen bezeichnet werden kann, das ist SEIN, alles Dingliche ist lediglich Existent.
Awaresum bezieht die reine Existenz auf beschränktes SEIN. Also in einer bestimmten Form, Art und Weise, räumlich und zeitlich begrenzt und darin Veränderbar. Während das reine SEIN immer IST, keinen Veränderungen unterliegt und auch nicht räumlich und zeitlich begrenzt ist.
Aber weiter. Du schreibst:
"Sein geteilt durch Sein funktionert nicht, Sein stellt bereits das Maximum dar."
Sagst du ! - Wieso soll Sein geteilt durch Sein nicht funktionieren? SEIN ist für mich das maximum, welches das SEIN innehat. Es muss nicht Unendlich sein... :D
Eine x-beliebige SEINsform hat immer auch eine Begrenzung. Das muss sie haben, weil sie sonst ALLES wäre und sich von anderem was SEIN hat nicht unterscheiden könnte. Das ist ihr ganz persönliches Maximum. Es kann nicht unendlich sein. Und eine begrenzte Menge oder Masse lässt sich immer teilen !
Das komische bei der Teilung einer Unendlichkeit durch Unendlichkeit ist halt eben nur, dass es mathematisch nicht geht. Eigentlich müsste dabei zwei x Unendlich heraus kommen. Denn auch wenn man eine Unendlichkeit teilt, bleibt es immer noch Unendlich, wenn diese zweite Unendlichkeit auch eine kleinere Unendlichkeit ist als vor der Teilung :D
Bei einer sehr hohen Zahl durch eine sehr hohe Zahl (was eine Näherung an die Unendlichkeit darstellt) kommt natürlich immer 1 heraus. Eigentlich müsste aber durch eine Teilung immer mindestens zwei heraus kommen, denn 1 ist der Urzustand vor der Teilung. Vielleicht kann man aber die Mathematik bei der Teilung von SEIN hier auch gar nicht anwenden?
Aber lassen wir mal diese Spielereien...
Du schreibst weiter:
"Das bedeutet sobald eine Unsymetrie herrscht, muss das Seiende "zwingend" erscheinen, da das Sein nich das Sein selbst erkennen kann, nur die Unterschiede zu sich."
Das ist jetzt ein gewaltiger Gedankesprung ! Da komme ich nicht mehr so ganz mit.
Ich gehe nochmals zurück auf die glatte, symetrische Wasseroberfläche als Synonym für unsere Aufmerksamkeit. Sobald sich da etwas tut, heißt die symetrische Anordnung des SEINS durch eine Veränderung ein wenig stört, sagst du: Muss das SEIENDE zwingend ersceinen.
Hmm. Erst mal hat diese Störung noch keine eigene Existenz, sondern gehört noch immer zur Wasseroberfläche, zur Aufmerksamkeit, zum SEIN.
Allerdings darf das nicht sein, weil damit erfährt die unveränderliche Aufmerksamkeit eine Veränderung !!! :D
Die Frage bleibt aber im Raum: Wieso kann das SEIN sich SELBST nicht erkennen? Ich sage: Es kann ! In dem Moment wo es sich seines SELSBT auch bewusst ist, erkennt es sein SEIN auch. Das ist einfach so. Sonst wäre ein Bewusstsein kein Bewusstsein...
Reines SEIN ohne Bewusstsein allerdings, in der Tat, wie soll es sich seines SELBST überhaupt gewahr werden? Daher bin ich zu dem Schluss gekommen: SEIN ohne Bewusstsein gibt es nicht ! Und Bewusstsein ohne SEIN gibt es auch nicht.
Es ist gerade diese Verbindung, von SEIN und Bewusstsein, man kann auch sagen von ICH und BIN, welches uns überhaupt ermöglicht unser SELBST zu erkennen. Das eine ohne das andere würde uns unmöglich machen, uns als SELSBT auch selbst zu erkennen.
Und da ist genau der Punkt, wo ich immer noch nicht weiter komme. Awaresum hat ja die Ansicht, dass nur durch eine Abtrennung von unserem SEIN, dies überhaupt die Möglichkeit gibt, uns als SELSBT zu erkennen, sozusagen durch den abgetrennten Teil von Aussen auf unser SEIN richten und dann sagen können: Ah, das bin ja ICH... :D
Nur: Sobald sich etwas vom SEIN abtrennt, ist es nicht mehr das SEIN, sondern ein anderer Bestandteil. Dieser kann sich nicht mehr als zum SEIN dazu gehörend identifizieren, weil er ja abgetrennt ist ! Er entwickelt in dem Moment eine neue, zweite, eigene Identität die unterscheidet sich vom ursprünglichen SEIN. Wäre da keine Unterscheidung hätten wir zwei identische SEINsformen. Aber nicht mehr eine, die wir als DAS BIN ICH, bezeichnen könnten. Dann hätten wir zwei ICHs. Und das geht nicht.
ICH selbst kann nicht etwas von mir abtrennen, welches von meinem SEIN durch die Trennung völlig isloliert ist und von diesem Aussenstandpunkt auf mich selbst gucken und dann auch noch sagen: Das bin ich. - Ein anderer kann von seinem Standpunkt, auf mich gucken und sagen: Das ist Fabiano. Aber er würde niemals sagen können: Das bin ich. Für den anderen bin ich ein Du.
Identifikation des SELSBT von Aussen geht nicht ! Alles was ich von Aussen, also ausserhalb von mir wahr nehme, betrachte ich doch gerade durch die Trennung von meinem SELSBT als etwas anderes als das was ich bin.
Ich kann also von meinem eigenen Standpunkt aus, erst mal alles um mich herum als: Das bin NICHT ich, identifizieren. Das was übrig bleibt, bin dann ich :D
Das komische an der Sache ist eben nur: Ich kann mich aber auch selbst identifizieren, bzw. ich halte eben alles was nicht NICHT ich bin somit für mein SELSBT. Ich mache doch Tagtäglich die Erfahrung, dass ich mir aus dem Standpunkt aus mir selbst heraus, mir meiner Selbst bewusst bin.
Da ist nichts ausserhalb von mir was mich von aussen betrachtet und dann sagt: Das bin ich. Und wenn da etwas ausserhalb meines SEINS wäre, würde es dieses niemals als DAS BIN ICH identifizieren, sondern aufgrund des Prinzips der Trennung, so wie es auch Awaresum immer wieder betont als etwas anderes wahr nehmen als das eigene SEIN. Und stattdessen würde es sagen: Das da, was ich von Aussen wahr nehme ist Fabiano - Aber ICH bin ICH und ICH bin nicht Fabiano, denn der ist das was ich ausserhalb von mir wahr nehme... Eine SELSBTidentifikation ist so gar nicht möglich !
Weiter. Du schreibst auf meine Beispiele: Aus einer Wassermasse trennt sich immer nur ein Wassertropfen und nichts anderes. Aus einem Papier ergibt sich durch Trennung auch wieder nur Papier und nichts anderes:
"Die Substanz ist nicht das entscheidende, sondern die Identität.
Ein Wassertropfen ist ein Wassertropfen.
Ein Papierstück ist ein Papierstück.
Neues Sein gibt es nicht, sobald etwas "Neues" erscheint, ist es nicht mehr Sein."
Sagst Du ! - Natürlich ist ein Wassertropfen ein Wassertropfen. Aber bei einer Trennung entsteht immer etwas neues. Wenn ich einen Apfel teile dann sind die beiden Hälften etwas völlig neues, weil es diese in dieser Form vorher nicht gab ! Vorher gab es nur einen Apfel.
Du sagst: Auf die Substanz kommt es nicht an, sondern auf die Identität. Da gebe ich dir Recht ! - Aber bekommen nun nach der Teilung nicht beide Stücke eine neue Identität? Oder wo ist der Apfel?
Den Apfel in seiner vormaligen Form gibt es nicht mehr ! Durch die Teilung sind zwei neue Identitäten entstanden, zwei Apfelhälften und sie sind etwas neues, weil es sie vorher in dieser Form noch nicht gab. Da war es eine Identität aus einem ganzen Apfel. Der Unterschied im Vergleich zu Vorher und Nachher beweist: Es ist etwas neues entstanden und es bildeten sich dadurch zwei neue Identitäten.
Jetzt wieder zum Beispiel mit der stillen Wasseroberfläche wo sich plötzlich eine Blase gebildet hat:
Da schrieb ich:
"Denn die Blase unterscheidet sich vom ebenen Wasserspiegel. - Aber: Woher kommt denn so urplötzlich aus einem immerwährend stillen Wasser die Blase???"
Darauf Du:
"Die Frage ist nicht woher, sondern wodurch sie kam.
Du darfst nun raten wodurch
Dabei ist zu beachten das es weder Zeit noch Raum gibt."
Danke, eine prima Antwort. Ich darf raten... Klasse !
Nein, ich weiß es nicht ! Aber du hast Recht, es ist nicht die Frage woher kam die Blase, sondern wodurch ist sie überhaupt entstanden?
Und noch schlimmer ist es, wenn man dieses Beispiel auf die immerwährende und unveränderliche Aufmerksamkeit übertragen will, die nicht gebunden ist an Raum und Zeit...
Es kann keine Veränderung wie eine Blase geben. Ansonsten muss entweder Zeit und Raum eine Rolle spielen, da es sich um einen Prozess handelt. Oder aber es ist die Aufmerksamkeit eben doch nicht unveränderlich. Ansonsten kann so überhaupt nie etwas neues entstehen.
Es kann sich auch nichts abtrennen, denn das wäre schon eine Veränderung. Aber selbst wenn sich im SEINszustand schon eine Abweichung ergibt zum vormaligen haben wir eine Änderung und der Bedarf der Zeit und des Raumes. Sorry, das ist für mich nicht mehr vorstellbar... :D
Aber weiter. Du schreibst:
"Die Blase gehört zur Aufmerksamkeit, sie ist aber das Seiende.
Awaresum hat schonmal gesagt: Das Sein kann ohne das Seiende nicht und vice versa. Die Unsymetrie wird durch das Erkennen verursacht.
Natürlich musst du dir das wieder ohne Zeit und Raum vorstellen."
Es bleibt immer noch die Frage: Wodurch bildet sich die Blase?
Und auch: Was ist die Blase? Einmal gehört sie noch immer zur Aufmerksamkeit, also zum Sein. Ein andermal ist sie schon als etwas anderes erkannt, nur weil sie sich gebildet hat... Was nun? Beides kann nicht sein. Ausser wir sprechen von einem nicht näher definierbaren Zustand, den man eben nicht beschreiben kann. So ein Zwischenstadium, noch nicht ganz abgelöst, doch noch ein wenig dazu gehörend, nicht genauer definierbar.
Wenn Awaresum sagt, das SEIN kann ohne das SEIENDE nicht SEIN, dann ist das hier eben Awaresums Ansicht. Diese teile ich nicht. Wenn wir mal vom Wesen der Gottheit ausgehen und uns fragen: Könnte die Gottheit nicht auch einfach ohne seine Schöpfung bestehen. Dann wäre für mich die Antwort eindeutig JA.
Wenn das SEIENDE als Produkt des SEINS betrachtet wird, also als etwas, das aus dem SEIN selbst hervor gegangen ist, wie eine Art Geburtsstätte, dann ist das SEIENDE nicht ohne das SEIN denkbar. Aber das SEIN ist ohne weiteres ganz alleine für sich genommen auch ohne SEIENDES denkbar.
In Bezug auf die Bildung einer Blase im stillen Wasser (Als Beispiel für eine Zustandsveränderung im unveränderlichen SEIN) sagst Du auf meine Frage:
"Warum sich eine Blase bildet?"
- "Weil es unvermeidlich ist."
Jetzt muss ich lachen, sorry :D
Was ist denn das für eine Antwort?
Kannst du mal erklären, WARUM es unvermeidlich ist?
Bleiben wir noch ein wenig bei der Wasserblase... Du schreibst:
"Der Unterschied wird erkannt. Wodurch wird er erkannt? Durch Vergleich. Mit was wird verglichen? Ich denke da gibt es verschiedene Meinungen dazu. Ich denke es war sowas wie imaginäre Information, eine Idee oder das potentiell Mögliche. Jedenfalls muss es etwas ohne Ursache gewesen sein, dass noch heute dem Seienden anhaftet, denke ich."
Das kann ich jetzt irgendwie nicht mehr nachvollziehen...
Wenn sich etwas verändert, bemerkt das SEIN in der Tat einen Unterschied zu vorher. Aber an sich darf das bei der unveränderlichen Aufmerksamkeit ja gar nicht sein !
Der Unterschied, der existiert, aber nicht sein darf, wird natürlich erkannt und alsdann möglicherweise aufgrund der Andersartigkeit abgesondert. Es ist eben ein Fremdkörper und der muss raus ! Der gehört nicht zu meinem SEIN, weil er anders ist. Soweit komme ich noch mit.
Aber etwas ohne Ursache kenne ich nicht. Kann ich mir ausser bei einem Gottwesen auch nicht vorstellen. Alles hat eine Ursache. Eine Veränderung eines Zustandes im Vergleich zu einem vorher, dazu noch ausserhalb von Raum und Zeit und dann noch ohne jede Ursache, so etwas liegt Jenseits all meiner Vorstellungskraft :D
Ich schrieb:
"Ich hingegen denke: Bei einer Abtrennung vom SEIN handelt es sich in der Regel um einen bewussten und gewollten Prozess ! Heißt: Das Sein WILL etwas neues erschaffen."
Du hierrauf:
"Der WILLE also der Gedanke zu wollen, ist bereits etwas neues."
Das weiß ich nicht. Wenn das Denken an sich schon immer zum Wesen des SEINS gehörte, ist es nichts neues. Allerdings wäre jeder neu aufkommende Gedanke etwas neues, weil es ihn vorher ja noch nicht gab.
Aber bei einem Gottwesen wäre es auch da wieder so einigermaßen erklärbar, aber nicht mehr vorstellbar, dass alle seine Gedanken schon immer da waren, so wie Gott selbst. Alles was Gott jemals gedacht hat, denkt und denken wird, liegt in seinem WESEN schon seit jeher, also immer schon vor. Daher ist es nichts neues, sondern etwas schon immer daseiendes wie das SEIN selbst. Das wäre nicht mehr vorstellbar, aber eine Erklärung.
Und nochmal etwas von Dir zur Entstehung der Blase:
"Naja wie schon weiter oben beschrieben denke ich imaginäre/potentielle Information könnte die Blase entstehen lassen.
Die Blase könnte dann der Urknall gewesen sein.
Du kannst es dir so vorstellen wie der Quellcode eines Programms XYZ.
Die Information für dieses Programm war auch schon vorhanden, als es das Programm noch nicht gab. Um das Programm dann auszuführen, muss es als solches erkannt werden. Und das übernimmt die Aufmerksamkeit."
Ich komme zwar nicht mehr ganz mit, aber gut, so in etwa wie in meinem Beispiel über die Gedanken, die eben schon immer da waren und sind vielleicht. Den Urknall lasse ich mal raus, der interessiert mich hierbei weniger. Das mit dem Quellcode und dem Programm ist aber auch wieder ein Prozess. Es könnte sich ein Selbstorganisierender Prozess nennen, ähnlich wie sich die Naturwissenschaft das ineinander einspielen aller Dinglichkeiten in der Welt auch erklären als sich selbst organisierend. Allerdings wäre so ein Prozess auch wieder nur mit den Faktoren Raum und Zeit denkbar und es liegt in jedem Falle eine Zustandsveränderung vor, die es bei der reinen Aufmerksamkeit ja nach Awaresum nicht geben darf. Interessant ist, dass du hier wieder, so wie ich zu Anfang bei der Zelle auf ein Programm kommst... :D
Deine Antwort bringt mich auch hier wieder zum Schmunzeln:
"Also ist meine Antwort auf "Wie ist das überhaupt möglich?"
WEIL es möglich ist !"
Das ist keine Erklärung. Das ist eigentlich nur ein Staunen, dass etwas möglich ist, was wir uns nicht erklären können... :D
Ich bin ja etwas hartnäckig und fragte nochmals:
"Wodurch bildet sich die Blase auf der Wasserebene?"
Du hierrauf:
"Meiner Meinung nach, wie oben schon geschrieben, durch die Information des potentiell Möglichen.
Auch wäre so ein Kreislauf einer Informations-Evolution möglich, durch schwarze Löcher."
Die schwarzen Löcher lasse ich auch mal raus, so wie den Urknall, das führt alles viel zu weit ab vom Thema... Aber die Sache mit der Information und eines gewissen Potentials von Möglichkeiten könnte einen Ansatz einer Antwort darstellen. So wäre im Prinzip, wenn ich auf mein Beispiel von Gott und seinen Schöpfungsgedanken zurück greife, immer ein unendliches Potential an Möglichkeiten generell vorhanden. Was letztlich daraus wird, das entscheidet irgend etwas, vielleicht auch der Zufall, oder ein Gott... Ich weiß, selbst für mich wäre das keine wirklich befriedigende Antwort :D
PS: Vielleicht hat irgend jemand anderer, der uns bis hierher folgen konnte eine Ahnung, eine Idee, eine Antwort auf die Frage:
Wie entsteht in der unveränderbaren Aufmerksamkeit etwas neues, welches sich alsdann aus dieser absondert. Oder: Wie entsteht Trennung aus einer homogenen Masse und etwas neues, anderes daraus? Wie entsteht die Blase im stillen Wasser?