Ilvareth schrieb: Grundsätzlich sollen die Kinder zum Frühstück ja was Gesundes mitbringen, einfach damit sie verinnerlichen, dass Schokopudding (jetzt als Beispiel) keine Mahlzeit ist.
Das ist ja auch ein guter Ansatz. Das Dogma ist halt das Problem ... Und die fehlende Kontinuität ... Im Kindergarten wird es hoch gehängt, dann versandet es.
Ilvareth schrieb:Dass Kinder zum Geburtstag keinen Kuchen mitbringen sollen, finde ich ehrlich gesagt auch überzogen. In unserer Kita war es allerdings der Renner für die Kinder, wenn man zum Geburtstag statt Kuchen einfach Quark und frische Früchte abgegeben hat. Die Erzieherinnen haben dann gemeinsam mit den Kindern Früchtequark zubereitet. Wir haben das mehrmals so gemacht, immer war die Freude bei den Kindern groß, und ganz ehrlich, bei mir auch.
Auch da ... Wir haben immer solche Gurkenkrokodile gemacht (siehe Chefkoch) und das war auch okay. Aber ob man nun gesünder lebt, weil es im Kiga kein Zucker/ Weißmehl zum Geburtstag geben darf ... Ich sehe halt die Schüler, die fünf Tage die Woche in der Kebabbude eine standing order haben ... Da ist nichts langfristiges dabei, es wird halt eine Weile gemacht und dann ist es völlig egal.
Unser Schulbäcker verkauft zu 95% nur Mist - er verkauft nach eigener Aussage ein gesund belegtes Vollkornbrötchen am Tag und sonst Donuts, Pizzastücke, ... Er meint, das Geschäft läuft nur so.
Ilvareth schrieb: Generell hat mich das Theater ums Essen in der Kita aber echt genervt. Meine Nichte ging das erste Jahr beispielsweise nur von neun bis zwölf in die Kita, vorher gab es zu Hause Frühstück und hinterher Mittag, entsprechend nahm sie nur eine Kleinigkeit mit in die Kita und brachte selbst die oft unangetastet wieder mit, da gab es auch Gespräche, das Kind müsse doch essen und habe eh immer nur so wenig Essen dabei.
So war es bei uns auch. Meine Tochter hat daheim was gegessen und morgens einen Kaba getrunken, musste aber im Kindergarten 1x Obst und 1x Gemüse vorweisen können. Allerdings hat nie jemand kontrolliert, ob die gegessen werden (wurden sie nie). Aber man musste das unterschreiben, dass man sich an die Regel hält. Wir haben dann ein Meerschweinchenpaar von Ebay Kleinanzeigen gerettet, die immer die Kigareste futterten.
Ilvareth schrieb:Ich stelle mir so zuckerbetankte Sechstklässler auch ganz toll für die Lehrer vor.
Die sind echt hyper ... Im letzten Schullandheim habe ich die totale Krise bekommen. Sind morgens um 9 losgefahren und haben um die Mittagszeit eine Vesper- und Grillpause gemacht. Auf die Grillpause hatten die Eltern bestanden "mittags was Warmes". Hatten extra darum gebeten, die Portion realistisch mitzugeben (eine Grillwurst) - viele Kinder hatten diese 10er Packs dabei (!). Ich habe mich echt geschämt - wir hatten keine Kühlmöglichkeit und die anderen neun Würste wurden dann weggeworfen. Es sah aus, wie wenn der Dekadenzclub im Urlaub gewesen wäre - es lagen bestimmt 80 (!) Würste im Müll. Das ist immer so, egal, wie oft man das bespricht, dass ein 6-Klässler keine 10 Würste isst. Wir haben das in der Klasse besprochen, beim Elternabend und auf die Packliste geschrieben.
Ein Vater rief übrigens am Sonntagabend vor der Abfahrt an und beschwerte sich, weil wir ja die Kühlkette nicht einhalten würden. Eine vegetarische Familie fand das mit dem Grillen auch nicht toll ... Seufz.
Abends gab es in der Jugendherberge ein Abendessen, das aber wieder im Müll landete oder gar nicht erst geholt wurde "muss ich was essen, Frau Schmied? Ich mag keinen Salat!" und sie haben sich so mit mitgebrachten Süßigkeiten/ Chips vollgestopft, dass wir ungelogen in der ersten Nacht von drei Schülern mit "Bauchweh" geweckt wurden. Ein Schüler hat die zweite Grillwurst entdeckt (an Tag 2) und die gegessen und fing dann an zu kotzen ... Und schon wurde ich gerügt "ist Ihnen denn nicht aufgefallen, dass er die Wurst nicht am ersten Tag gegessen hat?". Es dauerte drei Tage, bis diese extremen Schokomassen vernichtet waren (ich darf sie ja wegen der Persönlichkeitsrechte der Schüler auch nicht einziehen) und die Schüler morgens begannen, normal zu frühstücken.
Ilvareth schrieb: Ich durfte meiner Tochter keine Haselnusskerne mit in die Kita geben (nicht zum Verteilen, sondern für sie selbst), weil man nicht kontrollieren könne, ob die Kinder am Tisch nicht doch Essen tauschen und es seien nicht alle Kinder in der Lage, Nüsse zu kauen. Gleiches galt für Weintrauben.
Bei uns gab es auch ein generelles Nussverbot. Und es gab mal tierisch Ärger, weil Vesper getauscht wurde und ein vegetarisch aufgezogenes Kind ein Saitenwürstchen gegessen hat.