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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

149 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Essen, Alg2, Wählerisch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 10:03
Ich denke so was liegt nicht sn der Schicht, sondern das es wählerische Leute überall gibt.
Ich kenne einige Akg2 Bez. und keiner davon ist wer weiß woe wählerisch, das war dann schon eher die Ex von meinem Bruder, welche aus besserem Hause kam, allerdings hat sie einiges auch nicht vertragen.

Natürlich mag nich jeder alles, dafür sollte man Verständnis haben.

Desweiteren kann man auch relativ gut u günstig kochen, wenn man nach Angebot kauft.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 10:30
Ich bin wohl einer von den Wählerischen.

Tatsächlich, seit am Ende des Monats noch Geld übrig ist und nicht umgekehrt kaufen wir anders ein. Und wie?

Fleisch ausschließlich von Tieren, die in fußläufiger Entfernung von uns gelebt haben, geschlachtet wurden. Das nützt uns, weil es besser schmeckt, das nützt den Tieren, die draußen ein gutes Leben hatten, das nützt den Bauern, die davon ein Auskommen haben, das nützt der Umwelt, wenn der Transport nur so viel CO2 generiert, wie ich beim Laufen ausatme.

Wenn man ein paar Euro mehr ausgeben kann, darf man ja auch überlegen: Wie tue ich das sinnvoll.

Geiz mag zwar geil sein, aber wie geil war das Leben eines ganzen Huhns, das beim Discounter 3,29€ kostet. In dem Preis sind Unterbringung, Fütterung, Versorgung, Schlachtung, Vorbereitung, Verpackung, Transport, Gewinn für den Produzenten und den Discounter drin, nein danke. Da braucht dann auch niemand einen lustigen 'Tierwohl' Aufkleber draufzupappen.

Die Gambas im Dialog können sich die Anbieter sonst wo hinstecken. Da hat man gleich seine Antibiotika Dosis mit und 10.000 gefrorene Transportkilometer.

Ich sehe gerade uns Deutsche als Konsumenten als viel zu wenig wählerisch an.

Und der Spartip zum Schluss: Lasst doch das Schweinefilet beim Discounter liegen und kauft mal Schweineschulter (nicht das beliebteste Stück) beim Biobauern aus der Freilandhaltung. Dann googelt mal das Gulasch Rezept von Björn Freitag und der genuss kann kommen. Ist am Ende kaum teurer als das furztrockene Billigfilet.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 10:49
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Geiz mag zwar geil sein, aber wie geil war das Leben eines ganzen Huhns, das beim Discounter 3,29€ kostet. In dem Preis sind Unterbringung, Fütterung, Versorgung, Schlachtung, Vorbereitung, Verpackung, Transport, Gewinn für den Produzenten und den Discounter drin, nein danke. Da braucht dann auch niemand einen lustigen 'Tierwohl' Aufkleber draufzupappen
Geiz ist denke ich für die wenigsten geil, sondern eine Notwendigkeit, weil sie nicht anders können, sondern jeden Cent zweimal umdrehen müssen und bereits bei der Abwägung von Boden- Freiland- oder Bioeiern zu Gunsten der Bodenhaltung entscheiden müssen.
Und das betrifft nicht nur immer mehr Rentner sondern auch immer mehr Arbeitnehmer, ja ganze Familien sogar.
Viele müssen geizig sein und genau haushalten. Die wenigsten dürften das geil finden.

Ich beispielsweise kaufe zwar ausschließlich auch in Discountern ein, versuche aber wenigstens bevorzugt Bioware mit EU-Siegel zu kaufen. Für mehr habe ich weder Lust (längere Anfahrtswege) noch das Geld (regionale Biobauern).
Viele Menschen können sich bereits nicht mal diesen Luxus leisten und müssen selbst bei Discountern die günstigsten Produkte bevorzugen.


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16.06.2020 um 11:00
@rhapsody3004

Das will ich gar nicht in Abrede stellen. Und ich schrieb ja auch, dass ich auch mal anders aufgestellt sein musste.

Wenn ich mir aber anschaue, wieviel Fleisch über das Einkaufsband von Discountern und Billigaanbietern geht, dann bezweifle ich, dass das überwiegend echter Not geschuldet ist.

Ich will auch niemandem Vorschriften machen, es ist aber kein Snobismus, wenn man kann, dann weniger und besseres Fleisch zu kaufen. Das nützt am Ende allen.

Ich persönlich fahre lieber ein basisnahes Auto und benuze mein Smartphone, solnage es funktioniert und nicht bis zum nachfolgemodell und ernähre mich gut, als mit nem neuen SUV den Kofferraum voll Billigfleisch zu packen, während ich auf mein iphone 17+ glotze.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 11:04
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Fleisch ausschließlich von Tieren, die in fußläufiger Entfernung von uns gelebt haben, geschlachtet wurden. Das nützt uns, weil es besser schmeckt, das nützt den Tieren, die draußen ein gutes Leben hatten, das nützt den Bauern, die davon ein Auskommen haben, das nützt der Umwelt, wenn der Transport nur so viel CO2 generiert, wie ich beim Laufen ausatme.
Ich findee nicht das dies was mit wählerisch zu tun hat ( das wäre für mich eher ich ess nur Kaviar, keine Frikadellen) sondern mit ökologisch verantwortungsbewusst.

Hier sollte man dann Vielleicht nur 500g statt 1kg Fleisch wählen, hat dafür dann aber auch einen anderen Geschmack.

Und naja mit dem Bauer is so ne Sache, ich müsste 10km zum nächsten Bauern fahren, wenn man die Strecke mit dem Auto fährt weis ich nicht wie es danach mit dem Co2 aussieht.

Allerdings versuch ich auch etwas auf die Umwelt zu achten ( ohne Corona noch mehr).
Wir haben zb ein Sodastream, ich versuch keine Sachen zu kaufen, welche doppelt u 3 fach verpackt sind, nutz zu 95% Stoffmasken, habe kein Auto usw.
Ich denk wenn jeder eim klein bisschen macht, bringt es scjon einiges.


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16.06.2020 um 11:08
@sacredheart

ich spare auch lieber an fast allem anderen , als am essen.

Aber auch beim essen kann man häufig einiges sparen, wenn man zur Hausmarke statt zu teuren Marken greift.


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16.06.2020 um 11:15
@renasia

Ich muss da ehrlich sein. Der CO2 Abdruck alleine würde mich vielleicht nicht hinreichend motivieren. Meine intrinsische Motivation ist dann doch der Geschmack. Daher ist es wählerisch und leider nur nebenbei verantwortungsbewusst.

Die 10km zum Hofbauern wären wahrscheinlich dennoch günstiger fpr die Umwelt, besonders wenn auf dem Hof geschlachtet wird. Oft werden Tiere ja weite Strecken zum Schlachthof und dann noch mal endlose Strecken in verschiedenen Phasen der Verarbeitung gegondelt, bis sie beim nahegelegenen Discounter liegen.

Man kann ja auch Nordseekrabben statt Gambas aus der Karibik essen. Das hat nur den Schönheitsfehler, dass diese Krabben mit nem bärtigen Seemann auf dem Schild oft zum Pulen mal eben nach Marokko und zurück gegondelt werden.

Beim Essen kann man viel an Blödsinn sparen: Was ist denn Himalaya Salz für 3,99€ im dekorativen Becher anderes als schlichtes Kochsalz für 0,29 Euro vom Discounter? NaCl bleibt NaCl. und teueres Fleur de sel macht auch nur Sinn, wenn es vor dem Verzeher nicht nennenswert nass wird.

Wir sind - in einem ruhigen Ruhrgebietsvorort - allerdings tatsächlich mt 5 fußläufigen Hofläden sehr gut dran. Das hat natürlich nicht jeder. Die Läden exisiteren aber auch nur deshalb noch, weil da wirklich Leute einkaufen. Man darf halt nur nicht 'einmal hin - alles drin' erwarten. Da gibt es keine Staubsauger, keine DVDs etc


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16.06.2020 um 12:57
Ich glaube, es ist gerade sehr "hip", sich über das Essen zu definieren. Noch nie zuvor gab es so viele Veganer, Vegetarier, Low Carb Menschen .... Meine Abiturtochter macht ein Megagedöns für ihren Salat für die Schule, der kann gar nicht grün, öko, bunt und schön angerichtet genug sein - daheim macht sie sich nicht so viel Mühe, irgendwie scheint in der Oberstufe ihrer Schule wirklich die Zugehörigkeit zu bestimmten durch einen schönen Salat (im Glas) erreicht zu werden - der wird mitunter auch noch auf Insta publiziert.

Ich glaube, viele Leute glauben, dass es sie als kultivierte Weltbürger darstellt, wenn sie so wählerisch sind. Mein Großvater hatte hier jahrzehntelang die Dorfbäckerei - und hat sie irgendwann altershalber geschlossen - was hat sich nicht alles geändert. 18 Uhr- Ladenschluss: Früher hat der Kunde akzeptiert, wenn 17.55 nur noch eine Sorte Brot da war, hat es gekauft und gut war es. Heute muss der Bäcker noch um 18.02 10 Brotsorten da haben, wenn er im Geschäft bleiben will. Ich erinnere mich noch an die "Armen" die morgens vor dem Laden warteten, bis er leer war, damit niemand mitbekam, dass sie Brot vom Vortag kauften. Da Essensretten heute hip ist, geht man damit selbstbewusster um. Mein Opa war am Ende seines langen Berufslebens sehr gestresst von den vielen Trends, da man nicht mehr abschätzen konnte, was man brauchte. Ein Teil der Kundschaft kam z.B., weil sie meinten, seine Brezeln/ Seelen seien die besten. Da durfte man nichts ändern. Ein Teil der Kundschaft kam, um Neues auszuprobieren: Da gab es Bio, Vollkorn, Dinkel, Eiweiß, Vital .... Dann gab es die Sauerteig und die Hefeteigjünger. Schon musste man eine unzählige Anzahl von Brot vorhalten .... Möglichst günstig.

Gerade ist die "gesund" und "Biowelle" - mit der noch immer andauernden Grillwelle. Interessanterweise muss es bei vielen der Webergrill sein, auch wenn man nur 2x im Jahr grillt, aber die Würstchen können 1€ kosten, Hauptsache billig.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 13:16
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich glaube, es ist gerade sehr "hip", sich über das Essen zu definieren
Ist m.M. nach immer noch besser, als sich über Markenturnschuhe aus Pakistan zu definieren.
Und wenn man selber kochen ( und vorher bewußt einkaufen) lernt, ist das was sinnvolleres als "shoppen", konsumieren und wegschmeißen.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 13:24
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Ist m.M. nach immer noch besser, als sich über Markenturnschuhe aus Pakistan zu definieren.

Und wenn man selber kochen ( und vorher bewußt einkaufen) lernt, ist das was sinnvolleres als "shoppen", konsumieren und wegschmeißen.
Klar, wenn es so läuft, ist es gut. Nicht so gut ist halt, dass nun immer haufenweise Zeug übrig bleibt (z.B. beim Bäcker), weil er seine Kunden nicht verärgern will.


Es gibt im aktuellen Trend m.E. ein paar sehr gute Aspekte:

Regionale Hersteller sind aufgewertet, Bauern schaffen es, sich durch Hofläden ein neues Standbein zu schaffen, man umgeht damit auch Handelsketten.

Bewusst und gesund einkaufen und kochen sind gut.

Auch, dass "foodsaving" andere Gesellschaftsschichten erreicht, weil es ein Unding ist, was alles in die Tonne fliegt.


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16.06.2020 um 13:52
@MissMary

Ich habe auch den Eindruck, dass es heute einfacher ist, wählerisch zu sein als beispielsweise vor 25 Jahren. Damals habe ich in Erinnerung waren Tomaten oft wassergefüllte kleine rote Säckchen und das beinahe preisunabhängig. Mittlerweile gibt es mehr Sorten zur Auswahl und ein höherer Preis bedeutet mit ein bißchen Glück auch mehr Geschmack.

Von den 5 Hofläden, die uns umgeben gab es damals nur einen.

Von allem guten gibt es natürlich auch ein zuviel. 230 Euro für ein Kilo japanisches Rindfleisch von Tieren, die mehrfach täglich professionell massiert werden sehe ich dann auch nicht als essentiell an.

Lustig ist hingegen, wenn viele Leute Kochsendungen schauen und dabei ne Pizza bestellen.

Oder wie in dem Witz:

Er: Warum guckst Du eigentlich die Kochsendung? Du kannst doch gar nicht kochen.
Sie: Warum? Du schaust doch auch Pornos.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 15:10
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen.
Weil wir - was Nahrungsmittel ( und nicht nur die ) im völligen Überfluss leben.

45 verschiedene Joghurt-Sorten sind nicht lebensnotwendig, sondern meiner Meinung nach ein von der Lebensmittel-Industrie künstlich geschaffener Bedarf, der für den Verbraucher neben dem "Genuß" auch noch eine weitere Möglichkeit bietet, sich im Alltag von anderen "abzuheben":

"Ach, Kirstin-Schackeline, du isst IMMER NOCH dieses einfache Erdbeer-Joghurt? Ich esse ja NUR noch das Kiwi-Paranuß-Banane-Carambola-Litchi-Melone-Rettich-Joghurt mit extra Haferflocken und Kotzbrocken drin...das ist vieeeel leckerer!"

Das betrifft natürlich nicht nur Joghurt, sondern nahezu jedes Lebensmittel.

Die Industrie erkennt das immer mehr Menschen ihr Brot selbst backen möchten - also wird alles an nützlicher und unnützer Hard + Software dafür auf den Markt geschmissen...und die Industrie macht damit zig Millionen.

Seit ca. 4 Jahrzehnten rum wird die Wäsche von Jahr zu Jahr immer " weißer" und "reiner" - und man braucht immer weniger Waschmittel dazu....dafür wird in ebenso regelmäßigen Abständen teurer und teuer.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 15:16
@Funzl

Ich sehe in einem gesteigerten Bewusstsein für Lebensmittel nicht nur Negatives.

Wer möchte, kann natürlich das fertige Menu in der FOleinverpackung in der Mikrowelle warmmachen. Ich habe dazu keine Lust.

Und man kann durchaus auch industriellen Angeboten ein bißchen aus dem Weg gehen.

Als ich letztes Jahr auf einem riesigen Markt in Lima Obst und Gemüse und Fisch gegessen hatte, wurde mir klar, wie weit wir von wirklich guten Lebensmitteln leider immer noch entfernt sind. Da sind wir noch Entwicklungsland.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 15:28
Warum sollte man nicht das besser mundende Essen bevorzugen? Jeder nach seinen Verhältnissen.


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16.06.2020 um 18:20
@Funzi

das mit dem Überfluß hab ich heute früh gemerkt, ich brauchte Tomatenmark ( hol ich selten) und hatte das Gefühl ich steh vor nem halben Regal mit nur Tomatenzeugs.

Ich war leicht überfordert, andere finden es wahrscheinlich toll die Auswahl zu haben, und so etwas wählerischer sein zu können.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 18:31
Zitat von renasiarenasia schrieb:Ich war leicht überfordert, andere finden es wahrscheinlich toll die Auswahl zu haben, und so etwas wählerischer sein zu können.
Der Marktwirtschaft sei gedankt!


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

16.06.2020 um 19:06
Zitat von oeynhauseneroeynhausener schrieb am 08.02.2011:moin zusammen,

vorab kurz zu mir. ich bin einer der nicht wählerisch in sachen essen. ich esse gut bürgerliche küche wie zb kartoffelpüree, sauerkrau und kassler oder spinat mit spiegelei usw....also so das normal alltagsessen was wohl die meisten aus der mittelschicht zu sich nehmen. kurz gesagt, ganz normales essen und kein schnickschnack ala gambas im dialog zu weiß der geier was... natürlich verschmähe ich sowas auch nicht und sowas gibt es nur zu besonderen anläßen weil es ist ja auch nicht billig. sonntags gibt es bei mir meistens einen braten, rouladen oder sonst was sonntag gekocht werden kann. in der woche meistens etwas schnelles von dosensuppe bis hin zu bratwürstchen oder dergleichen, also das was fix geht.

nun zu meiner feststellung. ich lebte mal eine ganze zeitlang in köln. lernte da leute kennen, arbeiter sowohl auch alg2 bezieher. zugegeben, mehr alg 2 bezieher ....

da ich gerne koche lade ich auch gerne sonntags zum essen ein. aus der alg2 schicht ist mir dabei sehr stark aufgefallen das da die ansprüche sehr hoch sind. es darf keine sahne in die rouladen, nur dunkle sosse, rotkohl muß mit apfel sein und von kühne schmeckt am besten usw...
nun das eigendliche kuriose...natürlich erhalte ich dann auch einladungen zum essen. ich kann mich an frikadellen erinnern... eigendlich eine schmackhafte sache. da die besagten personen nicht soviel geld haben, logisch als alg2 bezieher , waren mir frikadellen auch auf dem sonntag recht.

der geschmack der teile ließ zu wünschen übrig. die gingen nur mit viel trinken runter. wir bekamen sogar noch welche mit. naja dachte ich mir, für den hund wirds wohl reichen. aber siehe da...der hat sie noch nicht einmal gefressen. das will was heißen wenn der hund meiner jetzigen ex frikadellen verschmäht...das konnt ich nicht glauben. :D so verfressen wie der war ... :D

ich hoffe es wird klar worauf ich hinaus will. drastisch gesagt, selber nur mist futtern, günstig ist gerade gut genug aber woanders kann es nicht teuer genug sein und ansprüche werden gestellt.

ich habe mal einen bericht um das selbe thema gelesen, da war eine treffende formulierung dafür geschrieben. leider finde ich den bericht nicht mehr und die formulierung auch nicht.

ich finde sowas kurios, was denkt ihr über sowas? eines noch, ich war auch mal alg2 bezieher und war da garnicht wählerisch. habe lieber auf eine kloß verzichtet aber dafür lieber vernünftig gegessen. und nun kloppt auf mich rein.... :D was für ein unhold ich doch wieder bin....
Nun, was soll man dazu groß schreiben.
Es war wohl nicht pauschal repräsentativ und pauschal für alle Klientel gültig.
Nichtsdestotrotz habe ich diverse Dinge auch schon beobachten müssen.
Ich möchte da auch keiner Person ans Bein pinkel oder (vor)verurteilen, generalisieren/pauschaliseren, aber das ist ja selbstredend und logisch!

Ich "vermute" einfach, dass sehr viele Menschen, die bestimmte Dinge nicht besitzen oder sich diverse Sachen nicht leisten können, gerade dann, wenn sie freie Bahn oder die Qual der Wahl haben, diverse Wünsche und Ansprüche äußern. Ist das nicht normal? Ich meine, der Ton macht ja die Musik. Man muss halt schauen, ob es ein fordernder Imperativton war oder ein freudiges Bitten, wenn man schon einmal die QUal der Wahl hat; nicht?

Auf der anderen Seite heißt es ja nicht, nur weil man kein/wenig GEld hat, dass man vom Charakter her so sein muss oder seine ganzen Macken, Ecken, Kanten und Attitüde versteckt.
Insofern haben auch viele Menschen bestimmte Neigungen, Ansprüche und Vorlieben.

Zuletzt kann es auch sein, dass die Leute einfach einen guten Geschmack haben und anderen Leuten, die GEld haben oder sich einfach mehr leisten können, einen Tipp geben wollten.

Wir werden wohl nie erfahren, warum das so war und was in deren Köpfen vor sich ging.
Frag doch einfach einmal das nächste Mal. MAn sollte auch Dinge, die nicht so gut wegen GEldmangel schmecken, als solches "verinnerlichen" und daraus keinen Schuh machen.

Es ist mE schon ein Unterschied, ob man Mittel hat, es beschissen umsetzt und dann wo anders mit dem Finger zeigt, oder aber keine Mittel hat, das Beste macht und dann wo anders einen Tipp oder Wunsch äußert. Oder nicht?

Ich war ja nicht dabei, aber es gibt halt solche und andere Menschen.
Manche Menschen sind mir auch nicht ganz Geheuer und skurril.


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16.06.2020 um 21:32
Also ich mach mir mein Essen am liebsten einfach, weils halt schnell geht.
Ein ehemaliger Arbeitskollege aus Bulgarien, bei den ich manchmal diniere, da gibts trotz finanzieller Schieflage immer feines essen.
Eben mit hundert tütüs bei und die Zutaten am besten direkt aus Bulgarien.
Ich mach mir da einfach Kartoffeln in nen Topf und irgendwas halt da bei, ne Dose Gemüse im Winter oder was aus dem Garten und fertig.
Ganz schlicht und einfach - soll mich auch nur am Leben halten.^^

Muttern kauft immer irgendeinen Scheiß, Gemüseschnitzel und so etwas.
Ich weiß nicht, warum man so etwas macht.
Erstmal schmeckt es nicht so, als wenn es was vernünftig zubereitetes wäre und zweitens, könnte man auch einfach "normales" Gemüse nehmen und spart dabei auch noch Geld. Genau wie dieses ganze Joghurt Zeug, das ist weder was vernünftiges aus ner guten Küche und obendrein kostet es auch noch mehr. Da lass ichs doch lieber ganz weg, bis ich mal in Stimmung bin, was gescheites zu machen und dann auch nen ordentlichen Pott und nicht so ein Plastikschälchen für eine Zahnlücke.


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16.06.2020 um 23:54
Seit ich es mir leisten kann, bin ich auch deutlich wählerischer geworden. Vor einiger Zeit bin ich von „normaler“ Milch auf Weidemilch umgestiegen. Geschmacklich kann man das kaum vergleichen. Ist dann aber auch entsprechend teurer.
Bei uns gibt es eine Vollkornbäckerei, da kaufe ich inzwischen auch gerne. Das Brot ist lecker und wird nicht so schnell trocken wie die Pappbarren vom Discounter.
Auch bei Eiern hab ich „umgestellt“, da ist mir wichtig, Produzenten zu unterstützen, die keine Küken shreddern.
Gewisse Sachen hole ich im Unverpackt-Laden, auch wenn ich sie beim normalen Einkauf mitbringen könnte. Linsen oder Hirse zum Beispiel, Backpulver auch gerne (wie ich angefangene Tütchen hasse, die entstehen, wenn „2TL Backpulver“ gebraucht werden....).

Derartige Präferenzen brauchen aber nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch ein gewisses Maß an Mobilität (da gibts kein „ein Mal hin, alles drin“) und auch die finanzielle und räumliche Möglichkeit einer gewissen Vorratshaltung. Wenn ich in einer Einzimmerwohnung mit Kochnische von der Hand in den Mund lebe und nicht mehrere Läden für meine Einkäufe in unterschiedlichen Stadtteilen anfahren kann, geht sowas einfach nicht.

Gerade Lebensmittel sind aber das, woran man hier in unseren Breitengraden am besten sparen kann, und irgendwie steckt es in uns drin, „möglichst günstig“ und „Schnäppchen“ als erstrebenswert anzusehen, und möglichst wenig Geld für möglichst viel Ware zu bezahlen, bewerten wir als positiv und Erfolg. Und bei Lebensmitteln können wir uns dieses Erfolgserlebnis eben möglichst oft holen. Oder eben am meisten dafür sorgen, dass vom ohnehin zu knappen Geld noch was übrig bleibt.

Wählerisch sind wir denke ich alle, jeder hat da seine Vorlieben. Nur fehlen vielen die Möglichkeiten, auch gemäß ihrer Vorlieben einzukaufen.


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Warum sind manche Schichten so wählerisch in Sachen Essen...

17.06.2020 um 00:06
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb: Wählerisch sind wir denke ich alle, jeder hat da seine Vorlieben. Nur fehlen vielen die Möglichkeiten, auch gemäß ihrer Vorlieben einzukaufen.
Ich denke, es gibt in jeder Schicht Gourmets und Leute, denen das egal ist. Mein Vater (80+) war in gehobener Position und hat es immer gehasst, wenn er auf irgendwelchen Empfängen und Geschäftsessen irgendwas hippes, ausländisches Essen musste - er ist Typ Hausmannskost, und dann darf es nur meine Mutter kochen.

Mein alleinstehender Hausarzt, der oft lange in der Praxis ist, hat erzählt, dass er abends statt zu essen dunkle Schokolade isst - immer soviel, dass es 350 kcal ergibt. Der könnte sich sicher auch anderes leisten, da spielt wohl der Aspekt "kein Aufwand, lecker" eine Rolle.

Gut essen muss ja auch nicht teuer sein. Es gibt Leute, die machen aus einer Handvoll irgendwas ein superleckeres Gericht. Ich folge bei Facebook jemanden, der von Hartz4 lebt, und wirklich mit 1-2€ am Tag immer irgendwas superleckeres zaubert. Da gibt es doch auch eine Bloggerin, die von der Tafel lebt und das auch schafft.


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