Kinder Verhalten

flyflower schrieb:So war das ja nun nicht gemeint.

Dass du das nicht so gemeint hast, habe ich mir schon gedacht.


Schade, dass es keine Aufnahme mit Bild und Ton vom Geschehen gibt. Da könnte man den Vorfall besser beurteilen.

Klar kann es auch sein, dass der ganze Vorfall weit weniger dramatisch gewesen ist wie man ihn selbst empfunden/wahrgenommen und dann hier geschildert hat.

Ich kann mir dein Geschildertes trotzdem gut vorstellen und auch dass der Vater definitiv eine Grenze überschritten haben könnte - als er deinem Kind gegenüber in Form von Schubsen tätlich geworden ist bzw. sein soll.

Zudem kann Schubsen auch böse Folgen haben. Gerade auch dann, wenn eine Partei deutlich der anderen körperlich unterlegen ist, was in dem Fall wohl klar sein dürfte, sollte ein Erwachsener ein Kleinkind geschubst oder weggeschubst haben.

Damit will ich sagen, dass dein Geschildertes und für dich so empfunden nichts mit Helikoptersein zu tun haben muss.

Ich gehöre zwar zu denen, die Kinder in Watte packen hier und da kritisieren, also Überfürsorge als Oberbegriff kritisiere ich - jedoch wäre bei mir auch die Grenze erreicht, wenn erwachsene Menschen Kleinkindern gegenüber tätlich werden würden. Überhaupt Kindern gegenüber. Bin auch kein Freund von Ohrfeigen. Auch keiner von Klaps auf den Popo.

flyflower schrieb:Ist es ein normales Kinder Verhalten mit dem Schubsen?

Für Kinder in dem Alter völlig normal. Nur sollten die Eltern dem Kleinen schon beibringen, dass es nicht sehr nett ist. Manche Eltern sind halt einfach schmerzfrei und lassen ihren lieben Kleinen freine Lauf, was sich dann später im Verhalten der Kinder zeigt.

@flyflower

Wäre es nicht einfacher gewesen, das eigene Kind aus der Situation rauszunehmen, als der Vater anfing zu schubsen? Einen Zweijährigen kann man auf den Schoß nehmen und ihn ablenken. Muss man da eine Diskussion anfangen und Schärfe in das Geschehen hineinbringen?

emz schrieb:Wäre es nicht einfacher gewesen, das eigene Kind aus der Situation rauszunehmen, als der Vater anfing zu schubsen? Einen Zweijährigen kann man auf den Schoß nehmen und ihn ablenken. Muss man da eine Diskussion anfangen und Schärfe in das Geschehen hineinbringen?

Erwachsene, die sich doof benehmen, kann man nicht erziehen. Ich hätte auch mein Kind aus der Situation herausgenommen - wer einen Tisch, der einem nicht gehört, so bescheuert verteidigt, dem kann nicht mit einem kurzen Gespräch geholfen werden.

MissMary schrieb:Ich hätte auch mein Kind aus der Situation herausgenommen - wer einen Tisch, der einem nicht gehört, so bescheuert verteidigt, dem kann nicht mit einem kurzen Gespräch geholfen werden.

Sicherlich richtig. Dennoch hätte ich das so auch nicht akzeptiert. Dass sich Kinder untereinander schubsen, raufen - das ist alles normal und solange es im Rahmen bleibt, halte ich auch nichts davon, dass sich Erwachsene einmischen.

In einer Situation wie von der TE @flyflower geschildert, hätte ich das Verhalten des Vaters aber auch nicht einfach so nur zur Kenntnis genommen. Kein Erwachsener hat das Recht mein zweijähriges Kind zu schubsen.

Photographer73 schrieb:In einer Situation wie von der TE @flyflower geschildert, hätte ich das Verhalten des Vaters aber auch nicht einfach so nur zur Kenntnis genommen. Kein Erwachsener hat das Recht mein zweijähriges Kind zu schubsen.

Natürlich hat keiner das Recht, ein fremdes zweijähriges Kind herumzuschubsen. Das muss man natürlich sofort und unmissverständlich unterbinden und das Kind dem Einfluss des Angreifers entziehen, um es zu schützen.

Aber warum muss ich das mit demjenigen ausdiskutieren? Das ist eine fremde Person, mit der ich aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder irgendwelche Beerührungspunkte haben werde, es mir also völlig egal sein kann, welche pädagogischen Ziele sie verfolgt. Streite ich mich da vor meinem Kind? Schaffe eine spannungsgeladene Atmosphäre für die beiden Kleinen?

emz schrieb:Aber warum muss ich das mit demjenigen ausdiskutieren? Das ist eine fremde Person, mit der ich aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder irgendwelche Beerührungspunkte haben werde, es mir also völlig egal sein kann, welche pädagogischen Ziele sie verfolgt. Streite ich mich da vor meinem Kind? Schaffe eine spannungsgeladene Atmosphäre für die beiden Kleinen?

Du hast schon recht. Aber ich kann schon verstehen, warum man sich je nach Situation mit anderen Leuten anlegt oder anlegen will. Gut vor dem eigenen Kind ist wieder was anderes, aber Herrje.

Ich finde es aber auch irgendwo gut, dass unverschämte Ellbogenmenschen noch an Ort und Stelle auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht werden. Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung auf Einsicht - umso mehr Menschen eine Sache nicht auf sich beruhen lassen würden.

Ja, ist naiv von mir gedacht. Klar. Erwachsene Menschen ändern sich in der Regel nicht mehr. Besonders dann nicht, wenn der Wille fehlt. Und der Wille kann auch dann fehlen, wenn Menschen begreifen und wissen, dass etwas falsch ist oder sie sich falsch gegenüber ihren Mitmenschen benehmen/verhalten.

Ps.
ja ja: Deeskalierend aufzutreten ist in der Regel immer besser.

@flyflower
Ich würde mich da den meisten Vorrednern anschließen. Das Verhalten des Kindes war völlig normal. In dem Alter können sie sich ja noch nicht so ausdrücken und vieles geschieht da eben dann mit Schubsen, kneifen, kratzen etc. Ich habe meiner Tochter in solchen Fällen immer gesagt, dass man dies nicht tut, weil... .

flyflower schrieb:Der Vater des Jungen saß neben seinem Sohn und fing dann auch an meinen Sohn weg zu schubsen, und sagte dazu, sein Sohn wolle nicht mit meinem spielen, und er sollte weg gehen.

Da wäre ich direkt dazwischen gegangen. Ob ich den Vater angesprochen hätte, wäre Situationsbedingt. Hätte ich sein Verhalten aggressiv eingeschätzt, hätte ich da gar nichts gesagt, um die Situation nicht noch unnötig aufzubauschen und mich dann vor meinem Kind zu streiten.

flyflower schrieb:Grenzen setzen und Ablehnung zeigen

Ablehnung ja, aber bei weitem anders. Wie gesagt, aus Kindersicht ein völlig normales Verhalten.
Dem Vater haben aber anscheinend in seiner Erziehung ein paar Grenhen gefehlt, denn sonst wüsste er, dass man ein kleines Kind nicht schubst.

@emz

emz schrieb:Wäre es nicht einfacher gewesen, das eigene Kind aus der Situation rauszunehmen, als der Vater anfing zu schubsen? Einen Zweijährigen kann man auf den Schoß nehmen und ihn ablenken. Muss man da eine Diskussion anfangen und Schärfe in das Geschehen hineinbringen?

Natürlich habe ich meinen Sohn da weg geholt.
Solange nur der Sohn geschubst hat bin ich nicht dazwischen, mein Sohn muß ja auch lernen wann jemand keine Lust hat.

Als der Vater dann anfing zu schubsen, und meinte, daß mußt du so machen, und dann noch meinte nein fester, fester hab ich meinen da weg geholt.

Sorry, nix dazu zu sagen hätte mir meine Erziehung verboten.

Ich wurd ja auch nicht laut, oder pampig, aggressiv, ich habe ganz ruhig angemerkt, das ich es nicht normal finde sein Kind zu so etwas zu ermutigen.

Das waren sowieso sonderbare Eltern, vom Alter so etwa Ende 30, vom ganzen Verhalten her bestimmt schon kurz vor der Rente, außer in Sachen Erziehung, da eher Status Kindergarten.

emz schrieb:Aber warum muss ich das mit demjenigen ausdiskutieren?

Ausdiskutieren würde ich da gar nichts, denn das hätte keinen Sinn. Meine Meinung zu solch einem Verhalten würde ich so jemandem allerdings sagen.

emz schrieb:mir also völlig egal sein kann, welche pädagogischen Ziele sie verfolgt

Das wäre mir auch egal. Wie er sein Kind erzieht, geht mich nix an. Da aber (ausgehend von der geschilderten Situation) auch mein Kind betroffen wäre, liegen die Dinge für mich anders.

emz schrieb:Streite ich mich da vor meinem Kind? Schaffe eine spannungsgeladene Atmosphäre für die beiden Kleinen?

Sowas kann man auch leise und sachlich sagen, nachdem man das Kind aus der Situation genommen hat.

Ich kann die Story - zumindest bezüglich des Schubsens eines Erwachsenes gegenüber eines Kindes von 2 Jahrens - nicht glauben, sorry. Ich saß neulich selbst 8 Stunden in einer Notaufnahme in der Erwachsene und Kinder zusammen saßen und ich glaube nicht das weder Krankenhauspersonal noch andere Menschen zugeschaut hätten wenn ein Erwachsener ein fremden Zweijährigen durch die Gegend geschubst hätte. Zivilcourage lässt in Deutschland manchmal zu Wünschen übrig, aber bei so einem Fall bin ich mir zu 100% sicher das jemand einegriffen hätte - und wenn er nur das Personal benachrichtigt hätte.

@cejar
Wir waren alleine in dem Warteraum, das Krankenhauspersonal in einem Raum gegenüber von dem aus sie nur bedingt Sicht auf den Warteraum haben.
Wer soll da eingreifen?
Die Dame von der Anmeldung gegenüber kam erst danach rüber und hat die andere Familie aufgerufen.
Es gab keine Streiterei oder ähnliches, keiner hat geschrien, außer meinem Sohn.
Ich hab dazu gesagt was ich sagen wollte und der Vater guckte mich an wie eine Kuh wenn es donnert.

Viel hat sich anscheinend nicht geändert! Mein Sohn war Ende der 80iger in einer der freien, alternativen Kindergarten.
In einem anderen Raum hörte ich ihn panisch, ängstlich weinen. ich lief hin, sah ihn auf bauchliegend, fixiert durch ein älteres Kind, daß ihm in Nacken biß. Mindestens 5 Begleitpersonen schauten zu.

Ich habe sie auseinander gebracht,.den erwachsenen Menschen Vorwürfe gemacht, danach war ich die schlechte Mutter!