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Das Parental Alienation Syndrom

245 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Trennung, Väter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 09:36
@ahri

Das ist im Bezug auf familienpsychologische Gutachten jedoch nicht der springende Punkt. Der springende Punkt ist, dass der beauftragte Psychologe (nicht zwingend Psychotherapeut) eine Fragestellung zu beantworten hat. Dazu muss er die geeigneten Mittel wählen. Eine Diagnose ist jedoch so gut wie nie die beauftragte Fragestellung.

Eine entsprechende psychiatrische Diagnose (die ein Psychotherapeut stellen dürfte, allerdings ist die Therapeutenweiterbildung, die zur Diagnosestellung berechtigt, gar nicht Voraussetzung für die Gutachtenerstellung) erfordert in aller Regel einen anderen Ansatz und erst recht in aller Regel mehr Zeit und andere Verfahren.

Im Rahmen eines familienpsychologischen Gutachtens wird ein Elternteil beispielsweise in aller Regel ca 2x 1,5 Stunden begutachtet. Eine solche Zeit würde für die Diagnosestellung beispielsweise einer NPS in keiner Weise ausreichen.

Täte das ein Gutachter dennoch, quasi als Bonustrack, aus dem Ärmel geschüttelt, wäre dies in aller Regel ein Indiz für eine schlechte Begutachtung. Deshalb tun die das nicht, die nehmen allenfalls Bezug auf schon exisitierende Diagnosen, soweit bekannt.

Zumal aus einer Diagnose alleine in aller Regel ja auch gar keine Entscheidung abgeleitet wird.


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Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 09:49
@sacredheart

Jau, war auch mein Fehler, sorry! Ich stand etwas auf dem Schlauch wegen der Definition und hab das scheinbar falsch zugeordnet. Dabei hab ich selbst schon so eine familienpsychologische Begutachtung begleitet.. :palm:


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20.02.2020 um 12:19
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 17.02.2020: Warum wird es öfter von Müttern ausgelöst als von Vätern? Das ist denkbar einfach: Eine derartige künstliche Entfremdung kann in aller Regel nur ein hauptbetreuendes Elternteil auslösen, das sind nun mal im rückständigen Deutschland zu 85% Frauen.
In Deutschland sind viele Rollen ziemlich betoniert ... bei uns war ich es, die Vollzeit arbeiten ging, einfach, weil ich mehr verdiente und nach 10 Jahren unterhalb der Armutsgrenze finanziell in der Lage sein wollte, endlich mal 3x täglich was Gesundes zu essen und bei Regen mit dem Bus zu fahren.

Ich fand die Vorurteile, mit denen wir konfrontiert wurden, echt erschreckend. Es ist aber tatsächlich so, dass man, wenn man aus der Norm fällt, angefeindet wird. In meinem Bekanntenkreis habe ich jemanden, der sehr viele Kinder hat. Sie sagt immer "du darfst bei >2 Kindern nicht mehr jammern und mit jedem Kind steigt der Druck, perfekt zu sein, weil du sonst sofort in die Assischuble kommst".

Wir haben selbst erlebt, dass die Leute es als "normal" empfinden, wenn die Kinder bei der Mutter sind. Dinge, die normal sind, werden negativ ausgelegt.

Ein Beispiel: Wir standen jeden Morgen um 5.50 Uhr auf, tranken einen Tee zusammen, ich fuhr in die Arbeit, mein Mann brachte die Kinder gegen 7.30 in den Kindergarten (offizielle Bringzeit 7.00 -9.00). Im Elterngespräch wurde wirklich gefragt, ob er gerne mit den Kindern daheim sei, weil man das Gefühl hätte, er wäre sie morgens gerne früh "los" - und das, obwohl er doch "daheim" sei. Die Mutter, die um die Ecke wohnte, es aber immer wegen mangelnder Struktur nur hinbekam, um 9.30 zu kommen, bekam mehr Nachsicht. Ich bin überzeugt - eine Frau wäre das nicht gefragt worden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 17.02.2020:Tatsächlich ist betroffenen Elternteilen zunächst nicht klar, was da für ein Spiel gespielt wird, weil er in die Interaktion mit dem anderen (in dem Fall manipulierenden) Elternteil nicht unmittelbar Einblick erhält.
Das würde ich so nicht bestätigen. Ich habe ja einen Fall im Bekanntenkreis meiner Eltern. Es ist den betroffenen Eltern sehr oft klar, was gespielt wird, aber sie haben wenig Handhabe. Lass sagen, du bekommst das Kind jedes zweite Wochenende. An Wochenende A ruft das Kind an, es sei krank und kann nicht kommen. Das nächste Wochenende stände als Ersatz nicht zur Verfügung, das sei bereits verplant. An Wochenende B kommt das Kind, möchte aber früher gehen, weil Freund X Geburtstag feiert ... Irgendwann setzt der Entfremdungseffekt ein. Wenn ich eine Woche nicht da bin (Schullandheim) etc. braucht es auch immer eine (kurze) Weile, bis ich wieder im Leben der Kinder verankert bin, weil ich den Alltag in der Woche nicht mitbekommen habe.
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb am 17.02.2020:Das geht nur, wenn die Mutter einsieht dass sie einen Fehler gemacht hat und sich ggfs in eine Therapie begibt.
Ganz oft bekommen solche Mütter (und Väter) ja viel Zuspruch aus dem Umfeld. Daher ist eine Einsicht nur sehr schwer zu erreichen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In einem Doppelrsidenzmodell würde sich auch unser aktuelles Gesellschaftsmodell viel besser abbilden. Da haben beide Eltern Chancen auf Karriere, betreuen Kinder und müssen sich selbst ein bißchen zurücknehmen. Alles andere ist 50er Jahre Romantik, die nur halt gar nicht romantisch ist.
Ich sehe große Probleme mit dem Doppelresidenzmodell. (1) Die immensen Kosten. Bei den heutigen Wohnpreisen mag das mit einem Kind gehen ... aber mit zwei oder drei, die möglichst alle ein eigenes Zimmer brauchen, entsteht da ein neuer Kostenfaktor, den Eltern oft nicht stemmen können. Daher gibt es dann immer wieder die "Lösung", dass man Geschwistergruppen, z.B. vier Kinder in zwei Gruppen teilt und je zwei Kinder bei den Elternteilen wohnen, die dann am Wochenende "ausgetauscht" werden. Dabei geht oft auch das geschwisterliche Band flöten.

(2) Das Wohlbefinden des Kindes ... es gibt Kinder, die sind einfach häuslich. Und Kindern, denen ist es egal. Mein jüngster Sohn hat z.B. seine feste Fußballclique und die Ecke wohnen, man ist jeden Abend um 5 fest verabredet, auf der Straße noch ein wenig zu kicken, er hat mehrere Haustiere, darunter ein Aquarium und ein enges Verhältnis zu den Tieren und er geht noch regelmäßig mit dem Hund der Nachbarin Gassi. Zudem wohnt sein bester Freund drei Häuser weiter. Würde er jede zweite Woche in einem anderen Stadtteil verbringen, er wäre totunglücklich.

Ich kenne eine Familie, die sehr erfolgreich das "Nestmodell" durchzieht. Sie haben ihr Haus behalten, Kinder wohnen permanent im Haus. Nach der Scheidung haben sie eine kleine Wohnung in der Nähe gekauft. In einer Woche lebt Elternteil A mit den Kindern im Haus, in der anderen B. Das andere Elternteil lebt in der Zeit in der Wohnung. Es ist aber auch so, dass auch in A Wochen das Elternteil mit den B Wochen mitunter im Haushalt präsent ist (z.B., weil es besser Mathe erklären kann, oder weil Elternteil A Woche länger arbeitet ....). Beide Eltern empfinden das für sich aber ziemlich stressig.


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20.02.2020 um 12:43
@MissMary

Danke für Deine ausführliche Antwort.

Tatsächlich ist die Zeit beim anderen so ein bißchen 'black box'. Selbst wenn einem Elternteil klar wird, dass da gerade etwas fürchterlich schief läuft (wie auch in dem Film) wird ihm dadurch noch nicht ausreichend klar, was es en detail ist und was man dann dagegen tun kann. Man muss halt die Augen aufhalten und gegen Entfremdung möglichst rasch etwas tun.

Das machen einem aber sehr oft offizielle Stellen sehr schwer. Ich demonstriere das mal an ein paar Beispielsätzen mit denen zB Jugendämter sich das Thema vom Hals schaffen: Das wird sich schon legen. Da muss erst mal Ruhe einkehren. Wenn die Mutter / der Vater keine Beratung wünscht, können wir da nichts machen.

Der Hammer war einmal: Ich weiss nicht, ob das JA hier der richtige Ansprechpartner ist. Das hatte ich gekontert: Soll ich mich dann ans Straßenverkehrsamt in Rüdesheim wenden oder ans Kreiswehrersatzamt Aurich?

Ich sehe das Doppelresidenzmodell nicht so kritisch. Es hat aber Voraussetzungen: Das Argument Wohnung möchte ich erst mal nicht gelten lassen, weil nach einer Trennung üblicherweise schon 2 Wohnungen erforderlich sind. Und auch in der Wohnung eines Umgangselternteils werden Kinderzimmer für jedes Kind erwartet. Das wird sogar vereinzelt vom JA geprüft.

Voraussetzung ist natürlich eine gewisse räumliche Nähe. Sonst kann das nix werden.

Das Thema Haustier ist ja oft nicht nur ein Thema aus sich heraus, sondern eine gerne verwendete Waffe. Da wird unmittelbar vor dem Ferienumgang des Umgangselternteils ein Welpe angeschafft. Und der ist dann natürlich 3 Wochen lang gaaaaanz traurig und vermisst die Kinder so. Ein oft gewählter Schachzug, um Kindern ein schlechtes Gewissen und dem Elternteil beschissenen Ferien zu bereiten. Trost findet man dadurch, dass der Welpe natürlich später weniger interessant wird, er aber dennoch Arbeit machen wird, ggf dem, der ihn angeschafft hat.

Ich kann mir ein Nestmodell nicht vorstellen, besonders wenn die Trennung hässlich verläuft. Damit fällt doch der Hauptvorteil der Trennung weg, dass die Alltagsstreitigkeiten zu Ende sind. Man kann sich immer noch wegen Mülltrennung und Zahnpastattuben und Klodeckeln anschreien, nur halt durchs Telefon. Und wie soll das mit neuen Partnern gehen.
Ich stelle mit das gerade einen fremden Schlüpper vor, den ich nach dem Schlaf unter dem Kopfkissen rausziehe. Ne, bitte nicht. Benutz ich dann den Raiserschaum vom neuen meiner Ex und der benutzt dafür meine Zahnpasta? Ich galube, das Modell kann nur bei solchen Menschen funktionieren, die sich so gut verstehen, dass sie sich besser gar nicht getrennt hätten. Übergibt man dann die Wohnung jeweils besenrein? Und ziehen neue Partner immer mit um?


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Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 13:15
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das ist im Bezug auf familienpsychologische Gutachten jedoch nicht der springende Punkt. Der springende Punkt ist, dass der beauftragte Psychologe (nicht zwingend Psychotherapeut) eine Fragestellung zu beantworten hat. Dazu muss er die geeigneten Mittel wählen. Eine Diagnose ist jedoch so gut wie nie die beauftragte Fragestellung.
weshalb es auch - und ich habe es Dir belegt, weshalb ich es wirklich unverschämt finde, dies immer wieder zu behaupten - dann eine psychologische Stellungnahme ist und kein Gutachten.
Und da es keine Diagnosen gibt, kann auch kein angebliches PAS festgestellt werden, obwohl Du auch dies behauptest.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Deshalb wird ein PAS ja auch nicht durch eine Kindesbefragung festgestellt, sondern durch ein familienpsychologisches Gutachten. Da werden ja auch die Eltern und ggf weitere begutachtet.
Du widersprichst Dir unentwegt


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Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 13:30
@Tussinelda

Tut mir leid, ich möchte wirklich nicht mehr mit Dir darüber diskutieren. Dann frag doch bitte all die Psychologen, warum die über ihre Arbeit jeweils 'Familienpsychologisches Gutachten' schreiben und frag die Richter, warum sie ein 'Familienpsychologisches Gutachten' anfordern, wenn Du das doch viel besser weist.

Ich hatte nie behauptet, dass PAS in erster Linie eine medizinische Diagnose sei. Von daher kann im Rahmen eines Gutachtens ein PAS festgestellt werden, jedoch nicht als medizinische Diagnose.

Natürlich steht Dir frei, auch jedem Gutachter, der es feststellt zu erklären, dass es so etwas nicht gibt.

Belege können wir nicht austauschen, das diese Gutachten völlig zurecht nicht in online Foren publiziert werden. Da sind mir Persönlichkeitsrechte mehr wert, als die vage Hoffnung, Dich zu überzeugen.

Ich wünsche Dir einfach einen schönen Tag.

Das ist ja auch ein Thread, in dem sich Menschen zu dem Thema austauschen. Da ist es auch nicht sehr hilfreich, einfach immer wieder zu behaupten das gäbe es nicht. Es wäre doch auch ermüdend, wenn jemand in einem Reiseforum Argentinien immer wieder behauptet, es gäbe Argentinien nicht, schließlich sei Argentinien ja im ICD nicht aufgeführt. Da hat dann niemand etwas von.


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Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 13:39
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hatte nie behauptet, dass PAS in erster Linie eine medizinische Diagnose sei. Von daher kann im Rahmen eines Gutachtens ein PAS festgestellt werden, jedoch nicht als medizinische Diagnose.
äh, es soll doch aber unbedingt ins ICD.....als was denn dann?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es wäre doch auch ermüdend, wenn jemand in einem Reiseforum Argentinien immer wieder behauptet, es gäbe Argentinien nicht, schließlich sei Argentinien ja im ICD nicht aufgeführt. Da hat dann niemand etwas von.
was ist das denn bitte wieder für ein sinnfreier Vergleich?
Ich denke, wenn man einen thread erstellt, um über PAS zu diskutieren, dann ist es legitim wenn aufgezeigt wird, dass PAS nicht anerkannt ist als Diagnose bei einem Kind. Das gehört dann durchaus mit zur Diskussion.


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20.02.2020 um 13:54
@Tussinelda

Eine Familienkonstellation, die man als PAS beschreibt, kann ja unstrittig auftreten. Ob es nun auch eine medizinische Diagnose sein soll, ist eine andere Frage, dazu auch erst mal eine reichlich akademische.

Von daher ist es einfach nicht so zielführend, jedes Gespräch mit dem Beharren auf einen absoluten Nebenaspekt, den man mal erwähnen kann, abzuwürgen.

Parental alienation ist im ICD 11 drin. Darunter kann man dann auch PAS subsummieren oder nicht. So richtig wichtig ist das eigentlich nicht. So ein Eintrag hilft ja betroffenen Kindern und Elternteilen erst mal reichlich wenig.

Die Frage: Wie kann man so eine Konstellation verhindern? Was kann man ggf dagegen tun? ist da schon viel interessanter als die Frage, ob es nun in einem Verzeichnis drinsteht, in dem es klar nur ein Randthema sein kann.

Ob man es nun Diagnose oder Familienkonstellation nennt, mit der ermüdenden Diskussion wird keinem Kind geholfen.


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20.02.2020 um 14:23
@sacredheart
als erstes müsste man ja nachweisen, dass es so ist. Also dass die Handlungen der betreuenden Person dafür sorgen, dass das Kind nicht will und dadurch die Entfremdung passiert. Denn wie gesagt, es gibt ja auch zig andere Gründe für Entfremdung.


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20.02.2020 um 14:27
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Tatsächlich ist die Zeit beim anderen so ein bißchen 'black box'. Selbst wenn einem Elternteil klar wird, dass da gerade etwas fürchterlich schief läuft (wie auch in dem Film) wird ihm dadurch noch nicht ausreichend klar, was es en detail ist und was man dann dagegen tun kann. Man muss halt die Augen aufhalten und gegen Entfremdung möglichst rasch etwas tun.
Man nimmt selbst solche familiären Situationen nicht objektiv wahr. Zumal es sich ja oft auch schleichend verschlechtert und es sehr schwer ist, der Verschlechterung wieder rückgängig zu machen.

Ich steckte jahrelang in einer Beziehung mit einem eher narzistisch veranlagten Mann und nahm oft schon wahr, dass was nicht richtig lief, aber ich kannte keine effektiven Gegensteuerungsmaßnahmen. Andere Struktur, aber das gleiche Grundproblem. Oft werden Leute in Trennungen einfach mürbe und geben irgendwann auf.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das machen einem aber sehr oft offizielle Stellen sehr schwer. Ich demonstriere das mal an ein paar Beispielsätzen mit denen zB Jugendämter sich das Thema vom Hals schaffen: Das wird sich schon legen. Da muss erst mal Ruhe einkehren. Wenn die Mutter / der Vater keine Beratung wünscht, können wir da nichts machen.
Den Jugendämter fehlen oft die Handhabe und die Alternativen. Zudem gibt es eben auch enien Ermessensspielraum des Mitarbeiters. Die werden oft nur sehr aktiv, wenn eine Kindswohlgefährdung eingetreten ist. Ich ärgere mich in der Arbeit oft, wenn die Familie Unterstützung bekommt, aber die Kinder weiterhin ungeduscht und ohne Schulmaterialien in die Schule kommen. Aber es ist wohl oft sehr schwer, auch vor Ort gezielt und gewinnbringend zu intervenieren.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich sehe das Doppelresidenzmodell nicht so kritisch. Es hat aber Voraussetzungen: Das Argument Wohnung möchte ich erst mal nicht gelten lassen, weil nach einer Trennung üblicherweise schon 2 Wohnungen erforderlich sind. Und auch in der Wohnung eines Umgangselternteils werden Kinderzimmer für jedes Kind erwartet. Das wird sogar vereinzelt vom JA geprüft.
Ich kenne mich da GsD nicht so aus ... wenn wir uns nun trennen würden und bei den aktuellen Immobilienpreisen 2x 4 Zimmer mieten (haben drei Kinder) - das würde ziemlich übel aussehen, finanziell, zumal man sich ja dann ein zweites Auto etc. zulegen müsste.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das Thema Haustier ist ja oft nicht nur ein Thema aus sich heraus, sondern eine gerne verwendete Waffe. Da wird unmittelbar vor dem Ferienumgang des Umgangselternteils ein Welpe angeschafft. Und der ist dann natürlich 3 Wochen lang gaaaaanz traurig und vermisst die Kinder so.
Wenn man anfängt, das Kind emotional zu erpressen, gibt es halt viele Möglichkeiten. Von "Mama ist soooooo alleine ohne dich." bis "Opa hat geweint, weil du nicht auf seinem Geburtstag warst" über Haustier, Freunde und Sport sind die Möglichkeiten halt fast unerschöpflich.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich kann mir ein Nestmodell nicht vorstellen, besonders wenn die Trennung hässlich verläuft. Damit fällt doch der Hauptvorteil der Trennung weg, dass die Alltagsstreitigkeiten zu Ende sind.
Bei unseren Bekannten ist es auch echt schwierig und sie machen es v.a. wegen den Kindern und aus finanziellen Gründen, sind sich aber einig, dass sie es aufgeben, wenn die Kids in der Oberstufe sind und selbst räumlich flexibler.

Zum Thema Sauberkeit haben sie das so geregelt, dass man wirklich nochmal durchputzt, Bett bezieht, wegspült, den Kühlschrank mit verschiedenen Sachen auffüllt, die Kaffeepads nicht leermacht ... Jeder hat auch einen abschließbaren Schrank, wo privates Zeug reinkommt.


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20.02.2020 um 14:42
@MissMary

Aufgeben darf halt keine Option sein. Kinder haben nun mal genau 2 Elternteile, die sie beide benötigen. Ich kenne allerdings auch Elternteile, die aufgegeben haben, oft recht rasch. Ich kann das nicht gut nachvollziehen und kann da schwer mit umgehen.

Und finanziell ist eine Trennung kein Rosengarten, ganz klar. Da ist es dann noch mal wichtig, dass beide Elternteile sich klarmachen: Das geht nicht nur mir so. Man bekommt ja nicht mehr so mit, wie es dem anderen finanziell geht. Und da argwöhnen ganz viele, dem anderen ginge es besser oder man wäre übervorteilt worden. Da gab es eine lange Durststrecke kurz nach der Trennung, das hieß es bei mir oft, wenn die Kinder nicht da waren: Es gibt Reis Baby, nur Reis. Und das bei einem eigentlich sehr anständigen Gehalt. Jedenfalls bietet die finanzielle Seite ja auch noch mal sehr viel Zündstoff. Das ist eigentlich sehr bedauerlich. Gäbe es verbindlichere Regeln, gäbe es weniger Streit. Aber aufgrund des oft extremen Ermessenspielraums unserer Familiengerichtsbarkeit, kommt schnell der Gedanke: Da ist noch was zu holen. Und wenn Elternteile den nicht selbst haben, sekundieren da gerne Bekannte oder Anwälte. Und schon wird aus einem Feuerchen ein Waldbrand.

Vor Deinen Bekannten kann ich nur höchsten Respekt haben. Das müssen beides geduldige, rücksichtsvolle Empathen sein, nicht schlecht. Aber mit neuen Partnern fährt das doch direkt vor die Wand, oder?


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Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 15:47
@Tussinelda

Ganz kurz, das schimpft sich tatsächlich „familienrechtspsychologisches Gutachten“.

Wikipedia: Familienrechtspsychologisches Gutachten


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Das Parental Alienation Syndrom

20.02.2020 um 17:21
@ahri
Ja, da wird ja dann auch eine Diagnose gestellt, schrieb ich ja, aber bei dem was sacredheart meint ja nicht. Darum geht es doch. Steht übrigens in dem link.


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Das Parental Alienation Syndrom

26.11.2023 um 13:42
Jugendamt
:
"Sie nahmen mir meine Tochter"
Vor zwei Jahren schickte das Familiengericht Lindas Tochter in ein Heim – wegen einer "zu engen Beziehung zur Mutter". Seitdem kämpft sie um ihr Kind. Ein Dokumentarfilm
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-10/jugendamt-tochter-inobhutnahme-familiengericht-sorgerecht

in diesem Film geht es ums "Kindeswohl", Kindesentzug, Inobhutnahme, PAS und was das alles für ein Lügenmist ist, im Grunde. Denn ums Kindeswohl geht es schon mal nicht, es geht auch nicht darum, was das Kind will, schon gar nicht, was die Mütter wollen, es wird aufgezeigt, warum diese teuren Gutachten, die fürs Gericht erstellt werden, eigentlich gar nicht vor Gericht zugelassen werden sollten, es geht um die Ungerechtigkeit, die Gewalt, die Kindern und Müttern angetan wird. Auch der "Väteraufbruch" wird thematisiert.


Hier noch der Bericht der UN Sonderberichterstatterin zum Pseudokonzept der elterlichen Entfremdung (PAS)
https://unwomen.de/wp-content/uploads/2023/06/G2307018-Report-of-the-Special-Rapporteur-on-violence-against-women-and-girls-its-causes-and-consequences-Reem-Alsalem-2023.pdf

ein Auszug:
Definition and use of the pseudo-concept of “parental
alienation”
9. There is no commonly accepted clinical or scientific definition of “parental
alienation”. Broadly speaking, parental alienation is understood to refer to deliberate or
unintentional acts that cause unwarranted rejection by the child towards one of the parents,
usually the father.7
10. The pseudo-concept of parental alienation was coined by Richard Gardner, a
psychologist, who claimed that children alleging sexual abuse during high conflict divorces
suffer from “parental alienation syndrome” caused by mothers who have led their children to
believe that they have been abused by their fathers and to raise allegations of abuse against
them.8 He recommended draconian remedies to address the syndrome, including a complete
cut-off from the mother in order to “deprogramme” the child.9
It was argued that the more
that children rejected the relationship with their fathers, the more evidence of the alienating
syndrome was observed.
11. Gardner’s theory has been criticized for its lack of empirical basis, for its problematic
assertions about sexual abuse and for recasting abuse claims as false tools for alienation,
which, in some cases, have dissuaded evaluators and courts from assessing whether abuse
has actually occurred.10 It has been dismissed by medical, psychiatric and psychological
associations, and in 2020 it was removed from the International Classification of Diseases by
the World Health Organization. Nevertheless, it has gained considerable traction and has
been widely used to negate allegations of domestic and sexual abuse within family court
systems on a global scale.11
Quelle: s.o.


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Das Parental Alienation Syndrom

26.11.2023 um 14:46
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb am 20.02.2020: Vor Deinen Bekannten kann ich nur höchsten Respekt haben. Das müssen beides geduldige, rücksichtsvolle Empathen sein, nicht schlecht. Aber mit neuen Partnern fährt das doch direkt vor die Wand, oder?
Sie äußern beide, dass es nur für die Kinder die beste Lösung ist. Es gab schon mal kurz eine neue Partnerschaft, die suchte aber das Weite, weil sie sich in keiner der beiden Wohnungen richtig wohl fühlte und auch Angst hatte, dass die alte Partnerschaft wieder aufblüht.


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27.11.2023 um 15:50
@MissMary

Erst mal schön von Dir zu hören.

Und da Deine Antwort ca 3,5 Jahre nach unserem Gespräch kommt, gehe ich davon aus, dass dieses Paar das Nestmodell wohl schon sehr lange praktiziert.

Erst mal ziehe ich meinen Hut. Ich kann mir vorstellen, wenn das zB 1 Jahr lang gut geht, dann haben sich die damit verbundenen Absprachen vielleicht so verinnerlicht, dass die Reibung nachlassen kann.

Das 'aber' hast Du ja ein bisschen mitgeliefert. Eine richtige neue Partnerschaft wird damit schwer zu vereinbaren sein. Das kann dann natürlich bedeuten, dass daraus ein 'Leeres Nest' Medell wird, wenn die Küken flügge sind.


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13.06.2024 um 18:20
Hallo, möchte nicht das Thema groß aufwärmen, aber auf einen Post antworten, den ich in einem anderen Thread nicht so stehen lassen kann:
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Sag das gerne den run away dads und den Unterhaltszahlungs Drückebergern.
Niemand ist gezwungen nach Trennung das Residenz Modell zu leben.
Es gibt genügend Paare, die ganz selbstverständlich paritätisches Wechselmodell leben.
Ad 1: Gibt es zu den zahllosen Drückebergern denn Zahlen, oder beziehst Du Dich wie dereinst Sigmar Gabriel auf die lächerliche Bertelsmann Studie zu dem Thema, bei der ausschließlich Unterhaltsempfängerinnen gefragt wurden, wie zufrieden sie sind ohne jede Realitätsprüfung?

Ad 2: Ist totaler Unsinn. Natürlich können sich Paare einvernehmlich für die Doppelresidenz entscheiden. Besteht jedoch keine Einvernehmlichkeit, wird ein Einzelresidenzmodell entschieden, weil die EU Resolution 2079 nicht in nationales Rwcht überführt wurde, obwohl Deutschland initial zugestimmt hatte.
Wenn nur ein Elternteil Doppelresidenz will, bekommt dieses Elternteil das nicht, also ist Deine Bejauptung Unsinn.

Ansonsten bitte ich um einen Gegenbeleg, dass jeder Elternteil, der eine Doppelresidenz will und umsetzen kann, diese auch bekommt.


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13.06.2024 um 18:40
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Besteht jedoch keine Einvernehmlichkeit, wird ein Einzelresidenzmodell entschieden,
Es wird dir schwer fallen, dafür einen Beleg zu erbringen.
Besteht keine Einvernehmlichkeit, so haben die Kindeseltern die Möglichkeit sich ans Familiengericht zu wenden.
Und da müsstest du jetzt nachweisen, dass dort grundsätzlich oder überwiegend gegen das Wechselmmodell entschieden wird.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ansonsten bitte ich um einen Gegenbeleg, dass jeder Elternteil, der eine Doppelresidenz will und umsetzen kann, diese auch bekommt.
Ein, so läuft das nicht.
Du hast behauptet, dass das Schicksal der Alleinerziehenden künstlich durch geltendes Recht herbeigeführt wurde. Dazu hast du einen Beleg zu erbringen.

Nein natürlich bekommt nicht jeder Elternteil, der eine Doppelresidenz will diese auch. Voraussetzung für ein paritätisches Wechselmodell ist eine absprachefähigkeit der Kindeseltern. Wenn die nicht gegeben ist ist ein Wechselmodell nicht hilfreich für die Kinder.
Sofern die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind, spricht nichts gegen eine Einrichtung eines paritätischen Wechselmodells.
Der Elternteil, der sich gegebenenfalls dem verweigert, muss das vor dem Familiengericht entsprechend gut begründen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn nur ein Elternteil Doppelresidenz will, bekommt dieses Elternteil das nicht, also ist Deine Bejauptung Unsinn.
Wenn nur ein Elternteil paritätisches Wechselmodell will, sind in aller erster Linie die Kindeseltern dafür verantwortlich sich zu einigen.
Das ist ja an sich schon eine Bankrott Erklärung, wenn man das nicht auf die Reihe kriegt, sondern sich ans Gericht wenden muss, um fremde Menschen über das eigene Familienleben entscheiden zu lassen.
Wie gesagt bei mangelhafter Absprachefähigkeit der Eltern ist ein Wechselmodell für die Kinder nicht zielführend.


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13.06.2024 um 18:54
@fischersfritzi
Für eine bessere Betreuung von Kindern geschiedener Eltern, aber gegen eine Festlegung auf das sogenannte Wechselmodell, hat sich die Mehrheit der Sachverständigen am Mittwoch, 13. Februar 2019, in einer Anhörung im Rechtsausschuss zu Anträgen der FDP-Fraktion und der Fraktion Die Linke ausgesprochen.

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw07-pa-recht-591622

Man hat sich gegen den Regelfall Doppelresidenz entschieden.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Niemand ist gezwungen nach Trennung das Residenz Modell zu leben.
Du hast diese absolute Behauptung aufgestellt. Das ist blanker Unsinn.

Natürlich kommt es vor, dass ein Einzelresidenzmodell gegen den Wunsch eines Elternteils nach Doppelresidenz entschieden wird, oft tatsächlich mit der Begründung 'mangelnde Kommunikationsfähigkeit der Eltern'. Es reicht also nicht aus, wenn ein Elternteil die Bereitschaft signalisiert. Damit ist Deine Behauptung Unsinn, weil jeder Elternteil natürlich nur die eigene Kommunikationsfähigkeit in der Hand hat.


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Das Parental Alienation Syndrom

13.06.2024 um 19:04
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Du hast diese absolute Behauptung aufgestellt. Das ist blanker Unsinn.
Wer ist gezwungen?

Eltern sind in der Verantwortung sich zu einigen.
Und auch wenn sie das nicht schaffen, so liegt das in ihrer Verantwortung.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Damit ist Deine Behauptung Unsinn, weil jeder Elternteil natürlich nur die eigene Kommunikationsfähigkeit in der Hand hat.
Zu Hochstrittigkeit gehören zwei Personen.
Und sofern die nicht Zwangsverheiratet wurden, haben die sich gegenseitig auch ausgesucht.

Kannst jetzt noch 50 mal schreiben, dass du meine Haltung unsinnig findest.
Ändert nichts daran, dass es jedem Elternpaar obliegt nach der Trennung eine gute Lösung zu finden.
Und niemand außer Ihnen selbst ist daran schuld wenn Ihnen das nicht gelingt.

Für Eltern, deren Kommunikation am Boden liegt gibt es die Möglichkeit moderierte Elterngespräche oder Mediationen in Anspruch zu nehmen, um das Ziel paritätisches Wechselmodell zu erreichen.
Und einem Teil der Eltern gelingt das auch.
Wenn das selbst mit Unterstützung nicht gelingt, dann und jetzt wiederhole ich mich ist ein Doppelresidenz/Wechselmodell auch absolut nicht angezeigt.
Es setzt Absprachefähigkeit voraus.


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