Gerlind schrieb:Ich sag mal so, Verhalten ist möglicherweise veränderbar. Bei der Persönlichkeit ist da m.E. nicht viel zu machen.
Offenbar unterscheidest du zwischen dem "Verhalten" einer Person, und seiner Persönlichkeit.
Hmmm ... ich habe mal nach Persönlichkeitseigenschaften gegoogelt, und bin auf die sog. "Big Five" gestoßen:
Wikipedia: Big Five (Psychologie)Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
Extraversion (Geselligkeit),
Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).
Die Persönlichkeit wird m.M.n. über das Verhalten definiert. D.h., verhält sich jemand kooperativ, rücksichtsvoll, aufgeschlossen, gewissenhaft, ... etc., dann entspricht das auch seiner Persönlichkeit.
Zudem haben neueste Langzeitstudien ergeben, dass sich die Persönlichkeit eines Menschen über seine Lebensspanne keineswegs stabil verhält. Deutliche Veränderungen finden insbesondere in den ersten 30 Jahren, sowie im Alter ab 60 Jahren statt.
https://www.bpb.de/apuz/211746/psychologie-des-hohen-lebensalters?p=allDie primäre Frage war aber, ob diese unstrittigen Veränderungen auch von anderen Personen hervorgerufen werden können. Ich bin der Meinung ja, und so habe ich das auch aus den Studien herausgelesen. Die Einflussfaktoren auf die Persönlichkeitsentwicklung sind sehr vielfältig, und es übersteigt eindeutig meine Kompetenz hier eine abschließende Bewertung abzugeben, aber in den Studien werden neben den üblichen eben auch andere genannt, die das soziale- und kulturelle Umfeld betreffen.
So wird z.B. explizit die Fremdwahrnehmung durch andere angesprochen, die einen gewissen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung haben kann. Klar gibt es auch das "Totschlagargument", dass eine solche Veränderung zwar von außen induziert wurde, aber letztlich nur vom "Persönlichkeitsinhaber" selbst vollzogen wird. Wenn man es darauf reduziert, ist diese ganze Diskussion im Grunde sinnlos.