Eintagsfliegin schrieb:Es gibt auch einschneidende existenzielle Ereignisse z.B. Naturkatastrophen aber auch Bankenkrisen, der Tod eines geliebten Menschen aber auch eine heftige Diagnose die einzelne aber auch kollektiv zu Veränderungen führen können (die einen mehr, die anderen weniger).
Hm, inwiefern ändert sich dann aber das Verhalten ?
Mal fühlt sich bestürzt, traurig, weint.
Nach einer Vergewaltigung geht man vielleicht nicht mehr raus, hat Ängste. Das ist aber wieder etwas anders.
Mit einer "heftigen Diagnose" kann ich mir das ganz gut vorstellen. Ich meine, wenn einem ein Arzt sagt, dass man ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen befürchten muss, wenn man z.B. weiter raucht oder bestimmte Medikamente nicht einnimmt oder z.B. als Diabetiker nicht auf seine Ernährung achtet, dann, dann kann ich mir eine Verhaltensänderung schon eher vorstellen. Dann hat natürlich den Anstoß halt auch der Arzt gegeben; dennoch muss man selbst das Einsehen haben, dass eine Änderung Not tut. Dass das nicht jeder hat habe ich z.B. bei einer Frau gesehen, die Lungenkrebs hatte, und auch nach der Entfernung eines Lungenflügels weiter geraucht hat. Wobei das wieder in den Bereich der Süchte geht, die eine besondere Problematik darstellen.
Eintagsfliegin schrieb:Und anderseits ist es natürlich so, wenn ich auf meine gescheiterten Beziehungen so schaue, dann denk ich mir auch "den konnt ich niemals verändern, und er konnt mich niemals verändern wieso hab ich das nicht eher kapiert und bin weg gegangen".
Dann hat es nicht gepasst. Was auch gar nicht selten passiert ist, dass Paare sich nach 20/25 oder mehr gemeinsamen Jahren trennen. Denn man entwickelt sich ja, und es kann durchaus sein, dass man sich auseinander entwickelt.
Eintagsfliegin schrieb:Ich denk das is alles so richtig subjektiv halt oder
Klar ist es subjektiv. Was für den einen vielleicht ein "no-go" ist, stört einen anderen nicht.
Eintagsfliegin schrieb:Partner oder eine Umgebung die dich einfach motiviert. Ich kenn viele Frauen, die so richtig in die Puschen kommen wenn sie jemanden haben (Freundin, Partner oder auch Bekannte und und und) die irgendwie sowas "vitamin-boost-artiges" an sich haben. Dann entwickelt sich so ein kleiner Ehrgeiz, dass man seine Ziele ein Stück weit mehr verfolgt.
Einfaches Beispiel von mir: wenn ich einen Mann kennenlerne, dann reiße ich mich mehr zusammen was meine Pflege angeht
Da spielen ja auch die kreisenden Hormone mit hinein, die einen unheimlich aktiv machen. Und natürlich will man sich von der Schokoladenseite präsentieren. Das ist gerade am Anfang einer (möglichen) Beziehung völlig normal.
Das kann aber mit der Zeit auch wieder nachlassen uns auf das "Normalniveau" absinken.
Zyra schrieb:Wahrscheinlich genau deswegen: weil du mit dir selbst unzufrieden und aktuell nicht bereit bist, das Problem bei dir anzugehen, weil das mit enormer Arbeit verbunden ist. Immer wieder kommt es vor, dass das, was einem am Gegenüber stört, etwas ist, dass einen an einem selbst stört.
Das hast du bei dir bereits richtig erkannt. Von dem her musst du an dir selbst arbeiten und nicht an den anderen. DU kannst dich ändern, du kannst aber nicht andere in etwas hinein zwingen. Selbst wenn du das schaffen würdest, was hättest du davon? Dann pflegen sie eben beispielsweise den gesünderen Lebensstil, aber an deiner eigenen Unzufriedenheit ändert das absolut nichts.
So sehe ich das auch. Jeder kennt das ja selbst. Es gibt Dinge, die man nicht besonders gerne erledigt und die man gerne aufschiebt. Wenn dann doch irgendwann die Sache erledigt hat, kann man oft gar nicht mehr verstehen, warum man da so eine Unlust vor hatte. Und ist richtig stolz und glücklich, dass man es hinter sich gebracht hat.
MissMary schrieb:Ich reagiere gar nicht mehr - wir haben aber auch so oberflächlich Kontakt, dass es nicht mehr ins Gewicht fällt.
Aber ärgern und verletzen tut es Dich schon, nicht ? (Mit Recht). Wie auch ihr Verhalten hinsichtlich der Wahl Deines Ehepartners (sind Deine Eltern snobistisch ?)
Leider sagen Eltern ab und zu unbedachte und auch verletzende Dinge, vor allem, wenn sie älter werden, oder man merkt, dass sie in einer anderen Welt leben.
MissMary schrieb:Ja, das klappte. Allerdings nach gängigen gesellschaftlichen Maßstäben nicht so erfolgreich wie mein Bruder und ich.
Tja - vielleicht, weil die Eltern da zu viel laissez-faire gezeigt haben??
MissMary schrieb:Ich glaube, bei Süchten greifen ganz andere Mechanismen. Man trinkt ja z.B. nicht aus Lust oder Kontext, sondern aus dem Zwang heraus, aufgrund von körperlichen Mechanismen und Entzugsentscheidungen ...
Ja, das ist ein Sonderfall,
@Peter0167 hatte das angeschnitten und ich hatte es aufgegriffen
MissMary schrieb:Das gibt es immer wieder, auch, dass man selbst von der eigenen Untätigkeit angefressen ist und sich daher dazu entschließt, etwas zu ändern, aus eigenem Antrieb - wenn du jemanden hast, an den du dich anhängen kannst, ist das einfacher. Z.B. Joggen - wenn du regelmäßig mit jemandem verabredet bist, dann ist das sicher motivierender, als wenn du das alleine durchziehst (je nach Typ).
Das sind auch meine persönlichen Erfahrungen. Mit jemandem zusammen macht vieles mehr Freude und man ist motivierter. Was natürlich nicht heißen soll, dass man dies oder das nicht machen soll, nur weil man keinen Partner hat, oder dass man ein "Opfa" ist, weil man alleine wo hin geht, in Urlaub fährt usw.