Warum ist bei Menschen immer „alles in Ordnung“, wenn man fragt?
27.09.2022 um 22:37Nuka schrieb:Das was Du im letzten Abschnitt beschreibst, ist für mein Empfinden Mitleid und das letzte, was ich für mich in Anspruch nehmen würde - schon gar kein Geld. Das wäre für mich entwürdigend.Nein, das war nicht Mitleid, sondern Mitgefühl. Ich fragte natürlich nach, warum sie (ein älteres Ehepaar) mir 100 Franken geben möchten. Sie wollten mich einfach unterstützen, damit ich mir eher den Fahrdienst leisten kann für Einkäufe. Denn sie waren beide oft selbst im Krankenhaus und wissen, wie das ist. Das Geld nicht anzunehmen, hätte sie zutiefst verletzt. Außerdem konnte ich das Geld gut gebrauchen, gerade weil ich tatsächlich Mehrkosten habe durch meine Krankheit.
Manchmal hat man zu viele Vorurteile und kann gar nicht mehr glauben, dass andere Menschen wirklich ehrlich nachfragen, wenn sie die Frage "Wie geht es Dir?" stellen. Das finde ich dann auch schade. Lieber einmal zu viel nachgefragt als einmal zu wenig.