@abbacbbcWenn jemand schüchtern ist, sich nicht traut: Da kann das was du beschreibst helfen. Das hilft klar auch im Leben weiter. (Mir ist es z.B. nützlich, nicht mehr schüchtern zu sein - sondern Anrufe flott tätigen zu können, Geschäfte in denen man nachfragen muss nicht mehr meiden zu müssen. Ich halte auch heutzutage öffentliche Vorträge, ohne "Lampenfieber" (dennoch lieber den sachlich-fachlichen anstatt die launige Hochzeitsansprache). Beschwere mich im Hotel dass der Waserhahn dauertropft, anstatt genervt zu sein dass mich das Getropfe nachts weckt.)
Aber Introversion:
Gehe noch heute lieber in eine Museum oder wandern, denn in z.B. einen Club (definitiv nicht!) oder ein Museum am Tag der offenen Museen (ungern, zu voll).
Wenn ich auf dem Stadtfest oder Weihnachtsmarkt etwas kaufen will (gemeint ist kein Essen zum Gleichverzehr, sondern z.B. Tees, Gewürze, oder auch etwas Nichtessbares wie Kunsthandwerk), schaue ich einen Zeitpunkt mit wenig Trubel zu erwischen, und ja nicht abends wenn es voll und laut (die Menschen, die Musik) wird.
Mag noch heute lieber in der Mittagspause spazieren gehen, alleine oder mit einem Kollegen, statt in einer lärmigen Kantine sitzen. Bei ersterem erhole ich mich, bei letzterem ist's der anstrengendste Part des Arbeitstages.
Bin noch heute jemand der zwar gerne Freunde trifft, aber bitte nicht jedes Wochenende. Und die Freunde einzeln oder zu zweit trifft, zum Kaffee/Tee oder Abendessen, nicht eine 10-Personen-Runde die sturmklingelnde Nachbarn hervorruft weil man die Zeit vergessen hat.
Bin noch heute jemand, der bei einer zu Kennenlernzwecken stattfindenden Fahrt (im Studium, am Arbeitsplatz: Erstie-Fahrt, Kennenlerntage, Retreat, wie auch immer sie heißen) bemerkt: Moment mal, auf dem Plan ist keinerlei Zeit zum Alleinesein, alles in Gruppen durchgetaktet - und es trotzdem probiert und im nächsten Jahr, wenn die Frage kommt ob man als "alter Hase" mitfahren möchte, nicht mitfährt.
Das ist aber auch etwas worunter ich nicht leide, sondern mir gut tut, die Freizeit etc. so zu gestalten und dadurch muss ich nicht verzichten.
Schüchtern war ich früher zusätzlich - siehe oben. Das war belastend.
(Zu Eltern/Erziehung: Meine Eltern sind extravertiert... Sie wollten mir Spielplätze schmackhaft machen, haben mir die Nachbarskinder rundum eingeladen (angefreundet habe ich mich tatsächlich mit einem Kind, auch introvertiert), da und dort mit (auf dem Land: Honig beim Imker holen, zur Gärtnerei, Haustiere von einem privaten Züchter, da mit dem Nachbarn Gartenprodukte kaufen, Pferdeäpfel beim Reiterhof holen (Dünger))... Aus ihrer Sicht: Es half nichts. Aus meiner Sicht: Es stresste. Es ging für mich weit über das hinaus was durchaus meiner "da beiß' ich mich einfach durch"-Art entsprach.)