MissMogwai
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Geisteswissenschaftler auf dem Arbeitsmarkt
21.03.2017 um 10:39Hallo ihr Lieben,
jeder kennt das Klischee vom Geisteswissenschaftler und den Berufsperspektiven nach dem Studium - zu viele Bewerbungen auf begehrte Stellen, schlechte Löhne, temporäre Arbeitslosigkeit, etc.
Da ich gerade mein Studium absolviert habe, bzw. absolviere, und mich entsprechend auf dem Arbeitsmarkt umgesehen habe (und glücklicherweise nach gerade einmal 40 Bewerbungen und 3 Monaten Jobsuche eine Anstellung erhalten habe), wollte ich einfach mal fragen, wie es euch so auf der Suche nach Arbeit erging.
Wie lange habt ihr gesucht?
Arbeitet ihr in dem Bereich den ihr immer machen wolltet und ist er auf eure Ausbildung zugeschnitten?
Seid ihr mit eurem Job zufrieden?
Könnt ihr die bestehenden Klischees bestätigen?
Haltet ihr die Suche nach Arbeit als Geisteswissenschaftler schwer?
Was habt ihr studiert?
Gibt es hier jemanden, der trotz der Klischees an einem geisteswissenschaftlichen Studium interessiert ist?
Ich habe Germanistik studiert und wurde immer wieder mit der Frage "und was willst du damit machen?" konfrontiert. Das Arbeitsamt hat mir zu langsam Jobs vermittelt, teilweise wurden mir Stellen zugesandt auf die ich mich längst beworben habe (und bereits eine Absage kassiert habe)...nach vielen Absagen war ich frustriert und entmutigt, dabei war ich laut meiner Vita keineswegs unterqualifiziert. In meinem momentanen Wohnort gab es überhaupt keine Stellen die auf mein Profil zugetroffen haben, aus Verzweiflung habe ich mich zwischenzeitig sogar auf Stellen beworben, für die man definitiv kein Studium benötigt (McDonalds, Briefzusteller, Verkäuferin).
Immer wieder wurde mir gesagt, es werde etwas anderes gesucht, ich sei über- oder unterqualifiziert (wohlgemerkt auf die gleichen Profilbeschreibungen).
Ich hatte mehrere Wochen Existenzängste (da ich mich momentan nur durch meine Eltern und einen Minijob auf 450€-Basis) über Wasser halte, war mir unklar darüber, wie es mit mir weitergehen sollte, konnte nachts nicht schlafen, hatte Selbstzweifel. Ich hinterfragte zusehends meine eigene Entscheidung der Studienwahl, fühlte mich aber auch alleine mit meiner Situation, gerade da meine Eltern wollten, dass ich unbedingt einen Job bekomme, der zumindest im Ansatz mit dem wofür sie mich Jahre lang finanziert haben, zu tun hat.
Letztlich hatte ich wahrlich Glück - auf die Stelle die mir zugesichert wurde, kamen auf eine Stelle Bewerbungen im dreistelligen Bereich, ein Volontariat, befristet auf 18 Monate, den Arbeitsvertrag erhalte ich nach Sitzung des Personalrats voraussichtlich kommende Woche. Quasi erstmal genau das, was ich auch wirklich machen will, arbeiten in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Arbeit mit Journalisten, Aufbau von Kontakten, und vor allem: Schreiben. Ich hoffe einfach, dass es dann auch in der Praxis genau das ist, was ich den Rest meines Lebens machen möchte, bin da aber sehr optimistisch.
Würde mich einfach freuen, wenn ihr eure Erfahrungen hier niederschreibt, auch um anderen Interessierten ein Bild von der Arbeitslage geben zu können :)
jeder kennt das Klischee vom Geisteswissenschaftler und den Berufsperspektiven nach dem Studium - zu viele Bewerbungen auf begehrte Stellen, schlechte Löhne, temporäre Arbeitslosigkeit, etc.
Da ich gerade mein Studium absolviert habe, bzw. absolviere, und mich entsprechend auf dem Arbeitsmarkt umgesehen habe (und glücklicherweise nach gerade einmal 40 Bewerbungen und 3 Monaten Jobsuche eine Anstellung erhalten habe), wollte ich einfach mal fragen, wie es euch so auf der Suche nach Arbeit erging.
Wie lange habt ihr gesucht?
Arbeitet ihr in dem Bereich den ihr immer machen wolltet und ist er auf eure Ausbildung zugeschnitten?
Seid ihr mit eurem Job zufrieden?
Könnt ihr die bestehenden Klischees bestätigen?
Haltet ihr die Suche nach Arbeit als Geisteswissenschaftler schwer?
Was habt ihr studiert?
Gibt es hier jemanden, der trotz der Klischees an einem geisteswissenschaftlichen Studium interessiert ist?
Ich habe Germanistik studiert und wurde immer wieder mit der Frage "und was willst du damit machen?" konfrontiert. Das Arbeitsamt hat mir zu langsam Jobs vermittelt, teilweise wurden mir Stellen zugesandt auf die ich mich längst beworben habe (und bereits eine Absage kassiert habe)...nach vielen Absagen war ich frustriert und entmutigt, dabei war ich laut meiner Vita keineswegs unterqualifiziert. In meinem momentanen Wohnort gab es überhaupt keine Stellen die auf mein Profil zugetroffen haben, aus Verzweiflung habe ich mich zwischenzeitig sogar auf Stellen beworben, für die man definitiv kein Studium benötigt (McDonalds, Briefzusteller, Verkäuferin).
Immer wieder wurde mir gesagt, es werde etwas anderes gesucht, ich sei über- oder unterqualifiziert (wohlgemerkt auf die gleichen Profilbeschreibungen).
Ich hatte mehrere Wochen Existenzängste (da ich mich momentan nur durch meine Eltern und einen Minijob auf 450€-Basis) über Wasser halte, war mir unklar darüber, wie es mit mir weitergehen sollte, konnte nachts nicht schlafen, hatte Selbstzweifel. Ich hinterfragte zusehends meine eigene Entscheidung der Studienwahl, fühlte mich aber auch alleine mit meiner Situation, gerade da meine Eltern wollten, dass ich unbedingt einen Job bekomme, der zumindest im Ansatz mit dem wofür sie mich Jahre lang finanziert haben, zu tun hat.
Letztlich hatte ich wahrlich Glück - auf die Stelle die mir zugesichert wurde, kamen auf eine Stelle Bewerbungen im dreistelligen Bereich, ein Volontariat, befristet auf 18 Monate, den Arbeitsvertrag erhalte ich nach Sitzung des Personalrats voraussichtlich kommende Woche. Quasi erstmal genau das, was ich auch wirklich machen will, arbeiten in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Arbeit mit Journalisten, Aufbau von Kontakten, und vor allem: Schreiben. Ich hoffe einfach, dass es dann auch in der Praxis genau das ist, was ich den Rest meines Lebens machen möchte, bin da aber sehr optimistisch.
Würde mich einfach freuen, wenn ihr eure Erfahrungen hier niederschreibt, auch um anderen Interessierten ein Bild von der Arbeitslage geben zu können :)