Fragender73 schrieb:Meine Quintessenz, wir müssen wieder für einen Mittelstand sorgen. Der ist fast gänzlich ausgestorben die Unterschicht hat ihn aufgefressen, er hat auch nur noch das Notwendigste zum überleben.
Ja, das kommt dazu, die Leute müssen erst das Geld haben, bevor sie was ausgeben können.
Ich sehe aber auch zumindest in manchen Teilen der Gesellschaft und auch bei mir eine Übersättigung. Gebe mir z.B. 5.000€ unter der Voraussetzung, die sofort für Konsumgüter für den Eigenbedarf auszugeben und ich müsste erst mal überlegen und ich glaube nicht, dass mir was wirklich sinnvolles einfallen würde. Klar könnte ich jetzt was kaufen, aber das würde mir niemals den entsprechenden Mehrwert bieten können.
Liegt ggf. aber auch an der Schere Arm/Reich und der Auflösung der Mittelschicht wie Du schreibst. Früher haben Leute dann mit immer noch teureren Anschaffungen geliebäugelt und gehofft, dass sie sich diese irgendwann mal leisten können, schön auf der Kö shoppen ohne auf die Preise achten zu müssen.
Ich erwarte da nichts mehr und hoffe nicht darauf, dass ich mir irgendwann mal einen Porsche, ein eigenes Pferd, ein Boot, eine Ferienwohnung, etc. leisten kann und ich vermisse solche Sachen auch wirklich gar nicht.
Wenn man diese Einstellung mit Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung noch kombiniert, dann sieht es zappenduster aus mit der Zukunft des Einzelhandels.
Wir bräuchten nicht nur ein BGE sondern ein komplett anderes System der Wertschöpfung. Aber das ist aus meiner Sicht eine reine Utopie, nicht mal auf der grünen Wiese kann man so ein System erschaffen und erst recht nicht auf so was umstellen.
Bauli schrieb:. Dazu muss man nur eine Schließvorrichtung an die Müllcontainer pappen, die nach Wiegung des Mülls mit PIN versehen ist und schon löst sich das Problem.
Man darf nicht vergessen, welche Müll und Materialschlachten im Einzelhandel gefahren werden. Man sieht ja nur die Ware im Laden, was da an Verpackungsmüll entsteht, was da an Ressourcen für den Bau und Betrieb und für die Anfahrt der Kunden verbraucht werden, was an unverkaufter Ware wieder zurück geht und verramscht oder vernichtet wird, das bekommt man als Kunde nicht mit.
Ich bin mir nicht mal so sicher, ob der Versandhandel mit der immer weiteren Optimierung da nicht ggf. schon besser dasteht.
Ich habe z.B. kein Auto mehr, hab nach Rückgabe meines Firmenwagens erst mal abgewartet und bin Jahre später immer noch ohne Auto. Hätte ich nicht die Möglichkeit bei Amazon&Co. zu bestellen, dann hätte ich mir vermutlich längst ein neues Auto gekauft. Klar, das ist schwer gegeneinander abzuwägen, aber einen Teil der Ressourcen für ein ca. 30k€ Auto müsste ich dann schon dem ökologischen Fußabdruck für die Einkäufe im Einzelhandel zuschlagen.