univerzal
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Habt ihr eine Telefonphobie oder Angst vorm Telefonieren?
12.04.2022 um 14:58Aloha
Mal frei heraus gefragt: Habt ihr Angst vor Anrufen, Anrufe tätigen, beides? Telefoniert ihr gerne oder greift ihr lieber auf Messenger und andere Kommunikationsformen zurück? Und zwar unabhängig vom Grund des Telefonats, ob privat, beruflich oder offiziell (z.B. Behörden, Ärzte)?
Muss zugeben, die Problematik war mir nie wirklich bewusst, ist mir jetzt aber diverse Mal bei Streifzügen durch die sozialen Medien vor die Füße gefallen und erst da merkte ich so wirklich, dass es wohl haufenweise Zeitgenossen gibt, für die Telefonieren der reinste Graus darstellt. Dazu ein Beispiel:
https://www.jetzt.de/gesundheit/die-angst-vor-dem-telefonieren-was-kann-man-dagegen-tun
Daraus ein Auszug mit dem Kernproblem vieler Betroffener:
Spoiler
Im Zuge des Artikels bin ich noch auf folgenden Erfahrungsbericht aufmerksam geworden: https://www.jetzt.de/gutes-leben/sozialphobie-telefonieren
Die Autorin beschreibt darin vor allem zwei grundsätzlich störende Faktoren bei Telefonaten:
Spoiler
Das ist tatsächlich ein großes Manko an unangekündigten Anrufen, sie folgen aus heiterem Himmel und sind oft genug gerade völlig unpassend oder schlechtes Timing. In meinen Augen aber nichts, was man mit einer freundlichen Antwort nicht lösen könnte: Sorry, du erwischst mich gerade ganz schlecht, ich ruf zurück.. freilich je nach Anlass und Anrufenden entsprechend ausformuliert. Anscheinend aus Sicht eines Betroffenen aber auch keine adäquate Lösung:
Was gerade so geht ist: „Hallo Anne, voll schön dich zu hören, aber es passt mir gerade nicht so gut, kann ich dich zurückrufen?“. Ist aber auch ein bisschen unangenehm und darum mache ich es lieber anders – und gehe einfach nicht dran. Warte ab, ob die Person ein zweites Mal anruft, dann könnte es etwas Dringendes sein. Im Zweifelsfall rufe ich später zurück, wenn ich Zeit und Muße habe.
Den zweiten geschilderten Grund kann ich deutlich besser nachvollziehen:
Spoiler
Da bin ich ganz bei ihr. Ich führe sowohl ungern persönliche Telefongespräche in Hörweite Dritter, noch kann ich es ab, wenn etwa in der Öffentlichkeit ein Telefonierender seine komplette Umgebung an den Inhalten teilhaben lässt. Oder noch schlimmer, in Extremform, wenn einer voll aufgedreht und sich das Handy wie ein Butterbrot vors Gesicht haltend die Gegend beschallt. Lässt sich allerdings aber nicht immer vermeiden, ob bei wichtigen Anrufen oder im Job, wo man z.B. beim Telefonat oft Kollegen als stille Mithörer hat. Finde ich in der Arbeit aber auch nicht dramatisch, es wird überwiegend eh nur beruflicher Kram besprochen und geht iwann in Gewohnheit über (zumal HomeOffice in manchem Fall solche Situationen zusätzlich reduziert).
Wohlgemerkt, das war jetzt eine höchst individuelle und nicht maßgebende Schilderung einer Betroffenen, insgesamt scheint die Problematik eine größere Verbreitung zu haben, vor allem bei jüngeren Generationen, was die Existenz diverser Leitfäden schlussfolgern lässt:
https://wordbridge-academy.de/blog/kunden-binden/telephobie-telefonphobie-angst-vor-dem-telefonieren-angst-vor-dem-telefon/
https://arbeits-abc.de/telefon-phobie-10-tipps-gegen-die-angst-vorm-hoerer/
Auszug aus Link 2:
Spoiler
Im Zuge dessen wäre auch interessant, wie es hinsichtlich der Problemstellung mit ganz frischen Kommunikationsformen aussieht..gut, vielleicht nicht so frisch, aber mittlerweile im Job populärer, etwa Videochats und -konferenzen, auf die vor allem seit und während der Pandemie vermehrt zurückgegriffen wurde. Und in ihrem Prinzip dem handelsüblichen Telefonat gar nicht so unähnlich sind.
Ab genug der Einleitung, nun zu euch, wie siehts aus, greift ihr gerne zum Hörer oder vermeidet ihr es nach Möglichkeit? Nehmt ihr es notgedrungen in Kauf oder führt lieber ein Telefonat, als den gleichen Inhalt in eine Email/(zig) Messages zu hacken? Habt ihr Strategien, um Anrufe zu vermeiden, wünscht ihr euch z.B. eine Ankündigung in Form einer Nachricht vorab? Haut mal raus.
Mal frei heraus gefragt: Habt ihr Angst vor Anrufen, Anrufe tätigen, beides? Telefoniert ihr gerne oder greift ihr lieber auf Messenger und andere Kommunikationsformen zurück? Und zwar unabhängig vom Grund des Telefonats, ob privat, beruflich oder offiziell (z.B. Behörden, Ärzte)?
Muss zugeben, die Problematik war mir nie wirklich bewusst, ist mir jetzt aber diverse Mal bei Streifzügen durch die sozialen Medien vor die Füße gefallen und erst da merkte ich so wirklich, dass es wohl haufenweise Zeitgenossen gibt, für die Telefonieren der reinste Graus darstellt. Dazu ein Beispiel:
https://www.jetzt.de/gesundheit/die-angst-vor-dem-telefonieren-was-kann-man-dagegen-tun
Daraus ein Auszug mit dem Kernproblem vieler Betroffener:
Spoiler
Beim Schreiben lassen sich die meisten Aspekte vermeiden, die viele beim Telefonieren so beängstigend finden
Während andere Leute ohne Problem nach dem Hörer greifen und eine Person anrufen, wählen Personen, die Angst vor dem Telefonieren haben, meistens Kommunikation in Form von SMS, Nachrichten über Social Media Plattformen und E-Mails. Denn beim Schreiben lassen sich die meisten Aspekte, die wir beim Telefonieren so beängstigend finden, vermeiden. Wir haben Zeit, uns die Nachricht des Gegenübers in Ruhe durchzulesen. Zeit, um dann über eine passende Antwort nachzudenken. Und wir können diese dann notfalls noch mehrere Male umformulieren, bis wir zufrieden sind und sie schließlich abschicken.
Beim Telefonieren dagegen muss alles etwas flotter gehen. Wenn jemand etwas sagt oder gar eine Frage stellt, kann man meistens nur schlecht länger über eine Antwort nachdenken – zumindest nicht, ohne für eine unangenehme Pause zu sorgen. Und wenn man dann tatsächlich etwas gesagt hat, kann man dies auch ohne weiteres nicht so schnell wieder zurücknehmen oder sich verbessern.
Im Zuge des Artikels bin ich noch auf folgenden Erfahrungsbericht aufmerksam geworden: https://www.jetzt.de/gutes-leben/sozialphobie-telefonieren
Die Autorin beschreibt darin vor allem zwei grundsätzlich störende Faktoren bei Telefonaten:
Spoiler
Ist man einmal dran gegangen, ist es schwierig, glimpflich aus der Situation heraus zu kommen
Es liegt in der Natur von Anrufen, dass eine andere Person erwartet, auf der Stelle mit einem zu sprechen, während man gerade mit etwas Anderem beschäftigt ist – Fahrrad fahren, an der Kasse nach dem Portemonnaie suchen, die Ex der neuen Flamme auf Facebook stalken. Und dann ist die Freundin aus der Grundschule am Telefon. Will sie mir sagen, dass sie überraschungsmäßig nach Berlin gekommen ist und unten bei mir vor der Haustür steht? Oder will sie einfach mal wieder ein Stündchen mit mir quatschen und sich über unsere jeweiligen Leben updaten? Ersteres ist kurz und dringend, Letzteres lässt sich auch auf einen Moment verschieben, in dem ich mir für sie Zeit genommen habe.
Nur woher den Unterschied wissen? Ist man einmal dran gegangen, ist es schwierig, wieder glimpflich aus der Situation heraus zu kommen. „Hallo Anne, was willst du? Ein bisschen quatschen? Ah ja, nee, da hab ich grade nicht so den Nerv drauf“ – geht nicht. Was gerade so geht ist: „Hallo Anne, voll schön dich zu hören, aber es passt mir gerade nicht so gut, kann ich dich zurückrufen?“. Ist aber auch ein bisschen unangenehm und darum mache ich es lieber anders – und gehe einfach nicht dran. Warte ab, ob die Person ein zweites Mal anruft, dann könnte es etwas Dringendes sein. Im Zweifelsfall rufe ich später zurück, wenn ich Zeit und Muße habe.
Dieses Vorgehen ist im Grunde nicht unhöflich, sondern sogar höflicher. Wirklich unhöflich finde ich es, wenn jemand am Telefon nur mit „mh, mh“ antwortet, während im Hintergrund die Computertastatur klappert. Oder wenn jemand, wie mein Vater, am Telefon oft genervt und kurz angebunden ist, weil er eigentlich gerade auf der Arbeit ist. Wenn ich mal mit jemandem telefoniere, schenke ich ihm darum auch meine ganze Aufmerksamkeit.
Das ist tatsächlich ein großes Manko an unangekündigten Anrufen, sie folgen aus heiterem Himmel und sind oft genug gerade völlig unpassend oder schlechtes Timing. In meinen Augen aber nichts, was man mit einer freundlichen Antwort nicht lösen könnte: Sorry, du erwischst mich gerade ganz schlecht, ich ruf zurück.. freilich je nach Anlass und Anrufenden entsprechend ausformuliert. Anscheinend aus Sicht eines Betroffenen aber auch keine adäquate Lösung:
Was gerade so geht ist: „Hallo Anne, voll schön dich zu hören, aber es passt mir gerade nicht so gut, kann ich dich zurückrufen?“. Ist aber auch ein bisschen unangenehm und darum mache ich es lieber anders – und gehe einfach nicht dran. Warte ab, ob die Person ein zweites Mal anruft, dann könnte es etwas Dringendes sein. Im Zweifelsfall rufe ich später zurück, wenn ich Zeit und Muße habe.
Den zweiten geschilderten Grund kann ich deutlich besser nachvollziehen:
Spoiler
Vor Zuhörern telefonieren, die beurteilen, ob ich auch kluge Fragen stelle? Schrecklich!
Anrufe haben aber noch einen zweiten Nachteil, den ich sogar noch schlimmer finde, als ständig bei irgendetwas unterbrochen zu werden: Es ist mir einfach wahnsinnig unangenehm, wenn mir andere Menschen beim Telefonieren zuhören! Was aber in Zeiten, in denen jeder ein Telefon in seiner Hosentasche mit sich herumträgt, ständig passiert. Vor allem, wenn es offizielle Anrufe sind, quälen mich diese Situationen sehr: Wenn ich also in unserem gemeinsamen WG-Arbeitszimmer für eine Recherche bei der Pressestelle des Bundestages anrufen muss oder bei der Hausverwaltung wegen des Schimmels im Badezimmer. Oder wenn mich eben diese offiziellen Gesprächspartner zurückrufen, während ich gerade vorm Café auf eine Freundin warte, und ich rangehen muss, weil ist ja wichtig.
Da bin ich ganz bei ihr. Ich führe sowohl ungern persönliche Telefongespräche in Hörweite Dritter, noch kann ich es ab, wenn etwa in der Öffentlichkeit ein Telefonierender seine komplette Umgebung an den Inhalten teilhaben lässt. Oder noch schlimmer, in Extremform, wenn einer voll aufgedreht und sich das Handy wie ein Butterbrot vors Gesicht haltend die Gegend beschallt. Lässt sich allerdings aber nicht immer vermeiden, ob bei wichtigen Anrufen oder im Job, wo man z.B. beim Telefonat oft Kollegen als stille Mithörer hat. Finde ich in der Arbeit aber auch nicht dramatisch, es wird überwiegend eh nur beruflicher Kram besprochen und geht iwann in Gewohnheit über (zumal HomeOffice in manchem Fall solche Situationen zusätzlich reduziert).
Wohlgemerkt, das war jetzt eine höchst individuelle und nicht maßgebende Schilderung einer Betroffenen, insgesamt scheint die Problematik eine größere Verbreitung zu haben, vor allem bei jüngeren Generationen, was die Existenz diverser Leitfäden schlussfolgern lässt:
https://wordbridge-academy.de/blog/kunden-binden/telephobie-telefonphobie-angst-vor-dem-telefonieren-angst-vor-dem-telefon/
https://arbeits-abc.de/telefon-phobie-10-tipps-gegen-die-angst-vorm-hoerer/
Auszug aus Link 2:
Spoiler
Die Telefon-Phobie als Ausprägung der Sozial-Phobie
Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass die Telefon-Phobie keine diagnostizierte Angststörung ist. Mit anderen Worten: Es handelt sich hierbei nicht um ein klinisch nachgewiesenes Problem. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass sich Betroffene ihre Angst vor dem Telefon bloß einbilden.
Die Telefon-Phobie wird als eine Form der Sozial-Phobie verstanden. Hierbei handelt es sich um die Angst vor sozialen, also zwischenmenschlichen Kontakten in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Eine Sozial-Phobie tritt bei jedem Menschen anders auf. Nicht jeder, der unter dieser Angststörung leidet, hat auch automatisch eine Telefon-Phobie. Anders herum bedeutet das jedoch auch, dass eine Angst vor dem Telefonieren nicht bedeuten muss, dass die betroffene Person generell Probleme damit hat, mit anderen (fremden) Menschen zu kommunizieren.
Wie viele Menschen von einer Telefon-Phobie betroffen sind, kann nicht gesagt werden. Hierzu gibt noch keine eindeutigen Zahlen oder Studien. Eine allgemeine Sozialphobie liegt bei etwa 2 bis 3 % der deutschen Bevölkerung vor.
Im Zuge dessen wäre auch interessant, wie es hinsichtlich der Problemstellung mit ganz frischen Kommunikationsformen aussieht..gut, vielleicht nicht so frisch, aber mittlerweile im Job populärer, etwa Videochats und -konferenzen, auf die vor allem seit und während der Pandemie vermehrt zurückgegriffen wurde. Und in ihrem Prinzip dem handelsüblichen Telefonat gar nicht so unähnlich sind.
Ab genug der Einleitung, nun zu euch, wie siehts aus, greift ihr gerne zum Hörer oder vermeidet ihr es nach Möglichkeit? Nehmt ihr es notgedrungen in Kauf oder führt lieber ein Telefonat, als den gleichen Inhalt in eine Email/(zig) Messages zu hacken? Habt ihr Strategien, um Anrufe zu vermeiden, wünscht ihr euch z.B. eine Ankündigung in Form einer Nachricht vorab? Haut mal raus.