Sind Verlierer einfach nur zu faul?
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JOB, Arbeitslos, Karriere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
10.03.2025 um 18:17Also ich denke, dass es egal ist, an welchen Gott man glaubt, oder ob man nicht religiös ist.
Helden werden selten ''gemacht''
Denn wenn ein Held nicht an die Sache für die er kämpft glaubt, dann wäre er ja kein Held.
Meisstens werden Helden auch erst nach ihrem Tod, als solche gefeiert.
Helden werden selten ''gemacht''
Denn wenn ein Held nicht an die Sache für die er kämpft glaubt, dann wäre er ja kein Held.
Meisstens werden Helden auch erst nach ihrem Tod, als solche gefeiert.
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
10.03.2025 um 18:25@stereotyp
Es ist aus "Ars rhetorica", "Rhetorik". Das Reclam auf Deutsch gibt es vielleicht auch online zu lesen.
Original:
https://books.google.de/books?hl=en&id=dUIPAAAAYAAJ&dq=poetica+aristotelis&printsec=frontcover&source=web&ots=iCrLGHXqbS&sig=SSkfX0AJoxi92nMSHejHRSJM24w&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
Eine englische Übersetzung:
https://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.01.0060%3Abekker+page%3D1385b
Die Idee des Mitleids ist keine "Erfindung" von Jesus. Das Christentum knüpfte allerdings daran – wie auch der Islam – die Pflicht, zu helfen.
Es ist aus "Ars rhetorica", "Rhetorik". Das Reclam auf Deutsch gibt es vielleicht auch online zu lesen.
Original:
https://books.google.de/books?hl=en&id=dUIPAAAAYAAJ&dq=poetica+aristotelis&printsec=frontcover&source=web&ots=iCrLGHXqbS&sig=SSkfX0AJoxi92nMSHejHRSJM24w&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
Eine englische Übersetzung:
https://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.01.0060%3Abekker+page%3D1385b
Die Idee des Mitleids ist keine "Erfindung" von Jesus. Das Christentum knüpfte allerdings daran – wie auch der Islam – die Pflicht, zu helfen.
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
10.03.2025 um 18:47Das trifft es auf den Punkt. Ähnlich wie die ganze Selbstdarstellung, viele marschieren im Trend Einheitsschritt, lassen sich von irgendwelchen Heiopeis in sozialen Medien Gleichschalten und zu manipulierbaren Opfern machen, ein Wort wie Opfer ist ein Schimpfwort und Verbrecher bekommen Netflix Serien.CaiaLia schrieb:Für mich ist es immer wieder schade, dass Worte, wie „Verlierer“ oder „Sieger“ zumeist in Zusammenhang mit beruflichem Erfolg, vermeintlichem sozialen Status und/oder monetären Rücklagen gebraucht werden.
Der Sieger wird hofiert, der Verlierer bekommt bestenfalls angeekeltes Mitleid.
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
15.03.2025 um 10:43Mag er ja gern so sehen, ich jedenfalls bin gern faul und nutzlos für Elon Musk.RayWonders schrieb am 09.03.2025:"Elon ist gefährlich für Menschen, die faul und nutzlos sind. Das sind keine guten Menschen"
mfg
kuno
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15.03.2025 um 11:44Leider bist du das aber nicht für Elon musk, sondern für den deutschen Staat…kuno7 schrieb:Mag er ja gern so sehen, ich jedenfalls bin gern faul und nutzlos für Elon Musk.
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
15.03.2025 um 12:56Öhm, wie meinen?stereotyp schrieb:Leider bist du das aber nicht für Elon musk, sondern für den deutschen Staat…
kuno
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15.03.2025 um 22:58Ich arbeite ja beruflich mit Kindern aus problematischen Familien - jede Familie ist aufgrund ihrer eigenen Konstellation problematisch.
Bei einem Teil der Problemfälle (bei weitem nicht bei allen) ist folgendes das Grundproblem: die alleinerziehende Mutter (oft sind es Frauen) mit niedrigem Bildungsstandard kommen gar nie über den Mindestlohnstandard und mehreren Kindern, was einerseits große finanzielle Probleme mit sich bringt, andererseits die Motivation, arbeiten zu gehen, oft auch reduziert, da sich de facto ja nichts verbessern wird. Oft wird sie aber auch gar nicht erst eingestellt, da aufgrund der Familienkonstellation schon Ausfälle befürchtet werden.
Oft ist es so, dass sie -durch die Sonderleistungen, die beantragt werden können- mit Bürgergeld besser gestellt sind, als wenn sie arbeiten. Dann gibt es Schulessen, Schulausflüge, etc. Zudem sind es oft Jobs, die körperlich anstrengend sind, sozial sehr niedrig angesehen und die Arbeitsbedingungen sind oft schlecht (schlechte Arbeitszeiten, eklige Arbeit, Probleme, überhaupt zur Arbeit zu kommen). All das dämpft die Motivation schon sehr. Mitunter ist es schlicht gar nicht möglich (lebt in einer Sozialwohnung am Rand der Stadt, drei Kinder in drei Altersklassen, eins im Kindergarten, eins in der Grundschule, eins auf der weiterführenden Schule).
Wenn sie länger nicht arbeiten, ist der Weg in den ersten Arbeitsmarkt irgendwann komplett zu. Arbeiten sie, brauchen sie riesige Kompensationsstrategien, um das irgendwie hinzubekommen, das ist unheimlich anstrengend.
Oft versuchen die (meist) Frauen dann, dies durch einen neuen Partner zu kompensieren. Dem muss sie aber beweisen, dass es ihr mit ihm genauso ernst ist wie mit den Vätern der z.B. beiden Kinder, die sie bereits mitbringt. Also wird sie wieder schwanger. Die Frauen treten oft sehr defensiv auf, der neue Macker mimt den großen Zampano, das führt dann zu Reibereien mit den schon existierenden Kindern, die oft drei-vier "Väter" hatten, an die sie sich erinnern können. Oft zerbricht die Beziehung durch den Stress und die Frau steht dann mit drei oder mehr Kindern auf der Straße bzw. ist dann wieder in einer Sozialwohnung.
Arbeiten kommt dann aufgrund der Kinderbetreuungssituation und dem Neugeborenen wieder nicht in Frage. Oft reagieren die Kinder auch auf diese häusliche Problematik und entwickeln eigene Problematiken: ADS, ADHS, sonstige Verhaltensauffälligkeiten und bräuchten noch mehr Zuwendung, aber die Familie läuft schon so am Limit. Die Frauen sind oft ziemlich erschöpft, da die Väter häufig weder den regemäßigen Zahlungsverpflichtungen noch dem Umgang nachkommen. Man zieht dann häufig um, was zusätzlich Ressourcen bindet, oft wird ein Schulwechsel nötig und der geht nicht immer glimpflich von statten. Die Kinder sind oft sich selbst überlassen.
Irgendwann ist eine Resignation zu beobachten: Es wird nicht gekocht, die Kinder verwahrlosen irgendwie und je nach Veranlagung und Alter rutschen sie in die Elternteilrolle, rutschen ab und niemanden scheint es zu interessieren. Das ist auch bei den Vätern zu beobachten. Sie rutschen in eine "Traumwelt" und zocken den ganzen Tag oder entwickeln eine Suchtproblematik und flüchten vor sich selbst. Oder überlassen die Kinder sich selbst und gehen "feiern". Dann muss das älteste Kind babysitten.
Gibt es eine Berufstätigkeit eines Elternteils, werden häufig ältere Kinder zur Kinderbetreuung eingesetzt und verpassen dann auch mal die Schule - ist der Kindergarten außerplanmäßig zu, wird dann eben das ältere Kind krankgemeldet und betreut daheim. Den Stoff holt es aber gar nicht mehr auf. Gleichzeitig wird wieder vermittelt, dass Lernen eben nicht so wichtig sei ... und so sind wir im Teufelskreis. Diese Kinder bekommen häufig, auch aus Sehnsucht nach Stabilität, früh eigene Kinder, machen die Ausbildung nicht fertig, trennen sich, wollen dem nächsten Partner beweisen ...
Bei einem Teil der Problemfälle (bei weitem nicht bei allen) ist folgendes das Grundproblem: die alleinerziehende Mutter (oft sind es Frauen) mit niedrigem Bildungsstandard kommen gar nie über den Mindestlohnstandard und mehreren Kindern, was einerseits große finanzielle Probleme mit sich bringt, andererseits die Motivation, arbeiten zu gehen, oft auch reduziert, da sich de facto ja nichts verbessern wird. Oft wird sie aber auch gar nicht erst eingestellt, da aufgrund der Familienkonstellation schon Ausfälle befürchtet werden.
Oft ist es so, dass sie -durch die Sonderleistungen, die beantragt werden können- mit Bürgergeld besser gestellt sind, als wenn sie arbeiten. Dann gibt es Schulessen, Schulausflüge, etc. Zudem sind es oft Jobs, die körperlich anstrengend sind, sozial sehr niedrig angesehen und die Arbeitsbedingungen sind oft schlecht (schlechte Arbeitszeiten, eklige Arbeit, Probleme, überhaupt zur Arbeit zu kommen). All das dämpft die Motivation schon sehr. Mitunter ist es schlicht gar nicht möglich (lebt in einer Sozialwohnung am Rand der Stadt, drei Kinder in drei Altersklassen, eins im Kindergarten, eins in der Grundschule, eins auf der weiterführenden Schule).
Wenn sie länger nicht arbeiten, ist der Weg in den ersten Arbeitsmarkt irgendwann komplett zu. Arbeiten sie, brauchen sie riesige Kompensationsstrategien, um das irgendwie hinzubekommen, das ist unheimlich anstrengend.
Oft versuchen die (meist) Frauen dann, dies durch einen neuen Partner zu kompensieren. Dem muss sie aber beweisen, dass es ihr mit ihm genauso ernst ist wie mit den Vätern der z.B. beiden Kinder, die sie bereits mitbringt. Also wird sie wieder schwanger. Die Frauen treten oft sehr defensiv auf, der neue Macker mimt den großen Zampano, das führt dann zu Reibereien mit den schon existierenden Kindern, die oft drei-vier "Väter" hatten, an die sie sich erinnern können. Oft zerbricht die Beziehung durch den Stress und die Frau steht dann mit drei oder mehr Kindern auf der Straße bzw. ist dann wieder in einer Sozialwohnung.
Arbeiten kommt dann aufgrund der Kinderbetreuungssituation und dem Neugeborenen wieder nicht in Frage. Oft reagieren die Kinder auch auf diese häusliche Problematik und entwickeln eigene Problematiken: ADS, ADHS, sonstige Verhaltensauffälligkeiten und bräuchten noch mehr Zuwendung, aber die Familie läuft schon so am Limit. Die Frauen sind oft ziemlich erschöpft, da die Väter häufig weder den regemäßigen Zahlungsverpflichtungen noch dem Umgang nachkommen. Man zieht dann häufig um, was zusätzlich Ressourcen bindet, oft wird ein Schulwechsel nötig und der geht nicht immer glimpflich von statten. Die Kinder sind oft sich selbst überlassen.
Irgendwann ist eine Resignation zu beobachten: Es wird nicht gekocht, die Kinder verwahrlosen irgendwie und je nach Veranlagung und Alter rutschen sie in die Elternteilrolle, rutschen ab und niemanden scheint es zu interessieren. Das ist auch bei den Vätern zu beobachten. Sie rutschen in eine "Traumwelt" und zocken den ganzen Tag oder entwickeln eine Suchtproblematik und flüchten vor sich selbst. Oder überlassen die Kinder sich selbst und gehen "feiern". Dann muss das älteste Kind babysitten.
Gibt es eine Berufstätigkeit eines Elternteils, werden häufig ältere Kinder zur Kinderbetreuung eingesetzt und verpassen dann auch mal die Schule - ist der Kindergarten außerplanmäßig zu, wird dann eben das ältere Kind krankgemeldet und betreut daheim. Den Stoff holt es aber gar nicht mehr auf. Gleichzeitig wird wieder vermittelt, dass Lernen eben nicht so wichtig sei ... und so sind wir im Teufelskreis. Diese Kinder bekommen häufig, auch aus Sehnsucht nach Stabilität, früh eigene Kinder, machen die Ausbildung nicht fertig, trennen sich, wollen dem nächsten Partner beweisen ...
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16.03.2025 um 10:19@RayWonders
Ich habe deine Beiträge hier gelesen und ich finde das ist nicht faul, sondern energielos. Du hast die Energie nicht für gewisse Dinge im Moment aufgrund deiner Umstände. Das kenne ich auch und da liegt die Schuld meist an den Erfahrungen bzw Umständen. Aber Faulheit ist das nicht.
Es kann außerdem sein, dass ein Mensch viel mehr Potenzial als ein anderer hat und trotzdem keinen Job findet weil er nie eine gute Ausbildung machen konnte oder als Kind einfach nicht mehr weiter lernen konnte aufgrund von Mobbing etc. Da kann es sehr viele Gründe geben. Das alles zu bearbeiten und nachzuholen erfordert viel Kraft und meist auch ein gutes Umfeld.
Ich glaube, dass jeder etwas aus seinem Leben machen kann ABER dazu müssen wir zuerst das Grundproblem das wir in uns haben lösen. Das kann eine echte Herausforderung sein, denn wenn du zb depressiv bist oder aufgrund anderer Menschen kein Vertrauen in dich mehr hast etc musst du zuerst heilen. Das ist nicht so einfach und kann dauern. Bist du tatsächlich krank ist das wieder eine andere Geschichte. Möglich ist also alles aber man darf nicht sofort sagen: der oder die ist einfach nur faul.
Also kurz gesagt: faul sind die wenigsten. Die meisten von uns haben einfach mit Dingen zu kämpfen und sind oft viel feinfühliger. Nur weil jemand keine Arbeit hat ist er nicht automatisch faul. Da gibt's zahlreiche Gründe, Muster, Umstände etc.
Ich wünsche dir alles Gute von Herzen ❤️
Ich habe deine Beiträge hier gelesen und ich finde das ist nicht faul, sondern energielos. Du hast die Energie nicht für gewisse Dinge im Moment aufgrund deiner Umstände. Das kenne ich auch und da liegt die Schuld meist an den Erfahrungen bzw Umständen. Aber Faulheit ist das nicht.
Es kann außerdem sein, dass ein Mensch viel mehr Potenzial als ein anderer hat und trotzdem keinen Job findet weil er nie eine gute Ausbildung machen konnte oder als Kind einfach nicht mehr weiter lernen konnte aufgrund von Mobbing etc. Da kann es sehr viele Gründe geben. Das alles zu bearbeiten und nachzuholen erfordert viel Kraft und meist auch ein gutes Umfeld.
Ich glaube, dass jeder etwas aus seinem Leben machen kann ABER dazu müssen wir zuerst das Grundproblem das wir in uns haben lösen. Das kann eine echte Herausforderung sein, denn wenn du zb depressiv bist oder aufgrund anderer Menschen kein Vertrauen in dich mehr hast etc musst du zuerst heilen. Das ist nicht so einfach und kann dauern. Bist du tatsächlich krank ist das wieder eine andere Geschichte. Möglich ist also alles aber man darf nicht sofort sagen: der oder die ist einfach nur faul.
Also kurz gesagt: faul sind die wenigsten. Die meisten von uns haben einfach mit Dingen zu kämpfen und sind oft viel feinfühliger. Nur weil jemand keine Arbeit hat ist er nicht automatisch faul. Da gibt's zahlreiche Gründe, Muster, Umstände etc.
Ich wünsche dir alles Gute von Herzen ❤️
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16.03.2025 um 11:47Der Staat, der eh Probleme hat vernünftig mit Geld umzugehen?stereotyp schrieb:Leider bist du das aber nicht für Elon musk, sondern für den deutschen Staat…
Da bezahle ich lieber einpaar Arbeitslose, von mir aus auch die "Faulen".
Gönnt Euch! Nicht mein Problem.
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
17.03.2025 um 10:34@MissMary
Danke!
Das hast du echt gut dargestellt.
Mir tun die Kinder so leid. Das ist soviel verlorenes Potential.
Wenn man denen helfen könnte ...
Ich denke, wenn ich in Rente gehe, werde ich versuchen, mich da irgendwie zu engagieren.
Danke!
Das hast du echt gut dargestellt.
Mir tun die Kinder so leid. Das ist soviel verlorenes Potential.
Wenn man denen helfen könnte ...
Ich denke, wenn ich in Rente gehe, werde ich versuchen, mich da irgendwie zu engagieren.
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gestern um 08:18Es gibt mMn schon Unterschiede.
Es gibt eindeutig die Mehrheit der faulen Säcke. Die körperlich sowie psychisch sehr wohl in der Lage wären zu arbeiten. Die wollen nur nicht.
Da müsste der Staat mit viel mehr Konsequenzen kommen. Viel mehr kontrollieren. Viel mehr Kürzungen durchführen.
Gerade die, die ein Handwerk erlernt haben, machen auch viel schwarz. Somit hat er zum Arbeitslosengeld auch noch privat viel Geld verdient. Das reicht für viele..
Dann gibt es die, die einfach chronisch krank sind oder psychische Probleme haben etc. Hier müsste es auch nur mit ärtzlichem Attest möglich sein. Auch gibt es für diese Personen einen Job. Da müsste das Arbeitsamt halt mehr dahinter sein und solche Personen unterstützen. Die würden ja auch vermutlich gerne, aber können vielleicht nicht wie ein gesunder Mensch.
Und ich denke die wenigsten Personen sind die, die wirklich wollen, aber ihnen niemand eine Chance gibt oder die für den Arbeitsmarkt oder gewisse Tätigkeiten nicht geeignet sind.
Ich denke generell, dass eine Gesellschaft und ein Sozialsystem sehr wohl Arbeitslose tragen sollte. Jedoch nur die, die wirklich ernsthaft nicht können oder die unverschuldet kurze Zeit in die Arbeitslosigkeit müssen (Konkurs der Firma, zB.)
Es gibt eindeutig die Mehrheit der faulen Säcke. Die körperlich sowie psychisch sehr wohl in der Lage wären zu arbeiten. Die wollen nur nicht.
Da müsste der Staat mit viel mehr Konsequenzen kommen. Viel mehr kontrollieren. Viel mehr Kürzungen durchführen.
Gerade die, die ein Handwerk erlernt haben, machen auch viel schwarz. Somit hat er zum Arbeitslosengeld auch noch privat viel Geld verdient. Das reicht für viele..
Dann gibt es die, die einfach chronisch krank sind oder psychische Probleme haben etc. Hier müsste es auch nur mit ärtzlichem Attest möglich sein. Auch gibt es für diese Personen einen Job. Da müsste das Arbeitsamt halt mehr dahinter sein und solche Personen unterstützen. Die würden ja auch vermutlich gerne, aber können vielleicht nicht wie ein gesunder Mensch.
Und ich denke die wenigsten Personen sind die, die wirklich wollen, aber ihnen niemand eine Chance gibt oder die für den Arbeitsmarkt oder gewisse Tätigkeiten nicht geeignet sind.
Ich denke generell, dass eine Gesellschaft und ein Sozialsystem sehr wohl Arbeitslose tragen sollte. Jedoch nur die, die wirklich ernsthaft nicht können oder die unverschuldet kurze Zeit in die Arbeitslosigkeit müssen (Konkurs der Firma, zB.)
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gestern um 08:32Aber ist "wollen" denn ein Grund? Dahinter steckt doch mMn meistens irgendeine Beeinträchtigung mentaler Natur, auch wenn es nicht für eine Klassifikation zu einer psychischen Krankheit reicht.liaewen schrieb:Es gibt eindeutig die Mehrheit der faulen Säcke. Die körperlich sowie psychisch sehr wohl in der Lage wären zu arbeiten. Die wollen nur nicht
Ich habe zum Beispiel einen im Freundeskreis, der geht seit 20Jahren so gut wie nicht arbeiten. Oberflächlich ist das Argument, ja Chefs nutzen mich nur aus, keine gute Arbeit usw. Aber natürlich steckt da ein heftiger mentaler Block dahinter den nur er selber lösen kann, oder eben mit Hilfe.
Für die Mehrheit seines Umfelds gilt er einfach nur als faul.
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gestern um 08:36@behind_eyes
Vermutlich ist er psychisch nicht gesund. Kann sein, aber muss auch nicht. Es gibt genug Leute die das gleiche sagen. Wieso sollte die Gesellschaft diese Personen tragen? Wenn man ihm das Geld kürzt oder ähnliches, wird er schon schauen, dass er mal in die Therapie geht oder sich ein Attest holt. So würde man ihm sogar damit helfen, seine Krankheit zu behandeln. Ich sehe da eher nur eine Win-Win-Situation. Weil wenn er wirklich krank ist und sich behandeln lässt, bekommt er weiterhin Geld. Wenn nicht, dann muss er halt arbeiten gehen. Ich weiß, dass ich da sehr hart bin. Aber habe leider zu viele Menschen kennengelernt, die offen zugegeben haben, das System auszunutzen. Da denkst dann anders, wenn jemand sagt, ich bin ja so "arm" ich werde nur ausgebeutet.
Was nicht bedeutet, dass es das nicht gibt! Es gibt sicher sehr sehr viele Arbeitnehmer*innen, die leider sehr wohl ausgebeutet werden und es über sich ergehen lassen, es akzeptieren, weil sie das Geld brauchen etc.
Vermutlich ist er psychisch nicht gesund. Kann sein, aber muss auch nicht. Es gibt genug Leute die das gleiche sagen. Wieso sollte die Gesellschaft diese Personen tragen? Wenn man ihm das Geld kürzt oder ähnliches, wird er schon schauen, dass er mal in die Therapie geht oder sich ein Attest holt. So würde man ihm sogar damit helfen, seine Krankheit zu behandeln. Ich sehe da eher nur eine Win-Win-Situation. Weil wenn er wirklich krank ist und sich behandeln lässt, bekommt er weiterhin Geld. Wenn nicht, dann muss er halt arbeiten gehen. Ich weiß, dass ich da sehr hart bin. Aber habe leider zu viele Menschen kennengelernt, die offen zugegeben haben, das System auszunutzen. Da denkst dann anders, wenn jemand sagt, ich bin ja so "arm" ich werde nur ausgebeutet.
Was nicht bedeutet, dass es das nicht gibt! Es gibt sicher sehr sehr viele Arbeitnehmer*innen, die leider sehr wohl ausgebeutet werden und es über sich ergehen lassen, es akzeptieren, weil sie das Geld brauchen etc.
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gestern um 08:38Du siehst mich müde lächeln. Daran glaube ich in drölftausend Jahren nicht mehr, dass das irgendwann ein "Hilfeinstitut" wird. Hätte gern das Gesicht der Sachbearbeiterin gefilmt, das immer länger und verkniffen wurde, als sie das hausinterne Gutachten vorlas. Am Ende hat sie sich dann noch über Rechtschreibfehler darin mokiert (kennt man von hier, wenn die Argumente ausgehen). Dabei ging es nicht einmal um "nicht arbeiten", sondern darum, was körperlich überhaupt noch geht.liaewen schrieb:Da müsste das Arbeitsamt halt mehr dahinter sein und solche Personen unterstützen.
Auch so von oben herab. :no:liaewen schrieb:wird er schon schauen, dass er mal in die Therapie geht
RayWonders
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Sind Verlierer einfach nur zu faul?
gestern um 08:45das hab ich anders erlebt. bei mir z.b. ist das Problem, dass ich zwar eine Weile arbeiten kann, aber durch die Symptome der Krankheit stapelt sich dann was an und ich habe einen Rückfall nach einer Weile. Das heißt zusammengefasst alle 2, 3 Monate falle ich für ein paar Wochen aus weil ich mich mental erstmal wieder von den psychotischen Schüben erholen muss. So etwas macht kein Arbeitnehmer lange mit. Ich denke auch deswegen hat das Jobcenter mit angeraten Rente zu beantragen weil es für sie einfach keinen Sinn macht für mich einen Job zu suchen wenn ich da doch spätestens nach nem halben Jahr sowieso wieder rausfliege..liaewen schrieb:Hier müsste es auch nur mit ärtzlichem Attest möglich sein. Auch gibt es für diese Personen einen Job. Da müsste das Arbeitsamt halt mehr dahinter sein und solche Personen unterstützen.
und ich bin nicht der Meinung, dass man für solche oswe ähnliche Menschen leicht auch einen Job findet. den trotz des Mangels an Arbeitern für Facharbeitsplätze, herrscht immer noch Arbeitsplatzmangel..
das einzige was vielleicht ein wenig hilft ist, wenn man als behindert eingestuft wurde durch die Krankheit. ich glaube Arbeitgeber bekommen vergünstigungen oder sowas wenn man Behinderte einstellt..
Sind Verlierer einfach nur zu faul?
gestern um 08:49@sooma
Ich kenne es von hier, dass die Angestellten absolut null daran interessiert sind, passende Lösungen zu finden. Obwohl es deren Aufgabe ist. Wenn man aber körperlich schon so eingeschränkt ist, zB. nicht stehen oder sitzen kann, die Arme oder Beine nicht länger aushalten, dann müsste man sich überlegen ob es nicht andere Wege gibt. Frühpension etc? Oder in geschützen Werkstätten. Es gibt immer eine Lösung für sich. Jedoch muss man halt selber wohl mehr tun als die "kompetenten" Mitarbeiter*innen beim Amt.
Das ist nicht von oben herab. Es gibt viel zu viele Menschen, die sich selbst diagnostizieren und meinen sie haben Depressionen etc. und könnten ja nix machen. Ich will damit weder eine psychische, weder eine physische Krankheit klein reden oder sie als lächerlich hinstellen. Eigentlich im Gegenteil. Weil die Menschen die krank sind und etwas nicht können/dürfen, leiden unter diesen Menschen, die eben nur faul sind und meinen es würde ihnen nicht gut gehen. Und man muss ja eh schon ewig auf einen Platz bei einem Psychologen warten. Da bietet sich es doch an, in der Zeit wo man so lange arbeitslos ist, sich in Therapie zu begeben?!
@RayWonders
Wie schon oben erwähnt, finde ich die Kompetenz an gewissen Stellen, wie zB. beim Amt unter aller Sau. Das muss man halt auch sagen. Die kümmern sich nicht wirklich darum. Die sehen es mehr als einen Verwaltungsjob an, als eine Lebenshilfe für Menschen die wirklich arbeiten möchten, oder eben nicht.
In deinem Fall hätte ich dich eher an Leihfirmen vermittelt. Die suchen ja immer wieder nur für kurze Zeit Leute die "aushelfen". Ob man das System jetzt gut findet oder nicht. Aber gerade für Menschen wie dich, die zwar gerne würden, aber auch nicht länger können, eine Option die man dir hätte anbieten können. Es muss nicht immer ein Job sein, den man 40 Jahre durch macht.
Ich glaube nicht Vergünstigungen aber bei uns ist es tatsächlich so, dass es hier Quoten gibt, die eingehalten werden müssen. Auch bei Bewerbungen werden Menschen mit Behinderung zB. bevorzugt genommen. Ob es jetzt wirklich steuerlich was ausmacht, weiß ich leider nicht.
Ich kenne es von hier, dass die Angestellten absolut null daran interessiert sind, passende Lösungen zu finden. Obwohl es deren Aufgabe ist. Wenn man aber körperlich schon so eingeschränkt ist, zB. nicht stehen oder sitzen kann, die Arme oder Beine nicht länger aushalten, dann müsste man sich überlegen ob es nicht andere Wege gibt. Frühpension etc? Oder in geschützen Werkstätten. Es gibt immer eine Lösung für sich. Jedoch muss man halt selber wohl mehr tun als die "kompetenten" Mitarbeiter*innen beim Amt.
Das ist nicht von oben herab. Es gibt viel zu viele Menschen, die sich selbst diagnostizieren und meinen sie haben Depressionen etc. und könnten ja nix machen. Ich will damit weder eine psychische, weder eine physische Krankheit klein reden oder sie als lächerlich hinstellen. Eigentlich im Gegenteil. Weil die Menschen die krank sind und etwas nicht können/dürfen, leiden unter diesen Menschen, die eben nur faul sind und meinen es würde ihnen nicht gut gehen. Und man muss ja eh schon ewig auf einen Platz bei einem Psychologen warten. Da bietet sich es doch an, in der Zeit wo man so lange arbeitslos ist, sich in Therapie zu begeben?!
@RayWonders
Wie schon oben erwähnt, finde ich die Kompetenz an gewissen Stellen, wie zB. beim Amt unter aller Sau. Das muss man halt auch sagen. Die kümmern sich nicht wirklich darum. Die sehen es mehr als einen Verwaltungsjob an, als eine Lebenshilfe für Menschen die wirklich arbeiten möchten, oder eben nicht.
In deinem Fall hätte ich dich eher an Leihfirmen vermittelt. Die suchen ja immer wieder nur für kurze Zeit Leute die "aushelfen". Ob man das System jetzt gut findet oder nicht. Aber gerade für Menschen wie dich, die zwar gerne würden, aber auch nicht länger können, eine Option die man dir hätte anbieten können. Es muss nicht immer ein Job sein, den man 40 Jahre durch macht.
Ich glaube nicht Vergünstigungen aber bei uns ist es tatsächlich so, dass es hier Quoten gibt, die eingehalten werden müssen. Auch bei Bewerbungen werden Menschen mit Behinderung zB. bevorzugt genommen. Ob es jetzt wirklich steuerlich was ausmacht, weiß ich leider nicht.
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gestern um 08:51Ich denke, genau das Gegenteil ist der Fall. Die meisten wissen garnicht was da tatsächlich in ihnen los ist. Es gibt zwar steigende Zahlen bei Depressionserkrankungen (mglws bessere und mehr Diagnostik) aber das Thema ist weiterhin ein Tabu und viele die darunter leiden, wollten es lange nicht wahr haben - meine Meinung.liaewen schrieb:Es gibt viel zu viele Menschen, die sich selbst diagnostizieren und meinen sie haben Depressionen etc. und könnten ja nix machen
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gestern um 08:58mir hat man schon 2010 in einer Psychiatrie gesagt ich sollte Rente beantragen. wirklich gemacht hab ich es aber erst nach mehreren weiteren Jobversuchen und als das Jobcenter mich mehr oder weniger dazu gedrängt hat.behind_eyes schrieb:aber das Thema ist weiterhin ein Tabu und viele die darunter leiden, wollten es lange nicht wahr haben
bei mir waren es aber auch noch andere Gründe als die mentale Verfassung. zwei der angefangenen Jobs musste ich wieder aufgeben weil ich eine Skoliose (Wirbelsäulenfehlstellung) habe und durch die körperliche Arbeit hab ich Schmerzen bei der Schulter bekommen durch die ich nicht weitermachen konnte..
manchmal fühle ich mich auch als wäre ich ein Betrüger, weil ich ebend arbeiten könnte, aber ich bin eben wie gesagt nicht durchgehend zuverlässig verfügbar. sobald ich unter Leute komme mehren sich die Symptome bis ich wieder einen heftigen Schub bekomme von dem ich mich erholen muss..
eine Sache in meinem Fall wäre noch möglich, dass ich mich selbstständig mache. weil dann kann ich mir meine Arbeit ja selbst einteilen. aber selbst dann muss man Deadlines einhalten (ich bin Programmierer). und einfach ist das auch nicht die Selbsständigkeit, da muss man so vieles lernen an Vorschriften usw. der platzt mir der Kopf. ich hab mich mal versucht da einzulesen aber das ist mir alles zu viel irgendwie.. ich denke da muss man der Typ dafür sein..
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gestern um 09:07das wäre bei mir problematisch. man bekommt da einen Vertrag und kann dann deutschlandweit eingesetzt werden. das heißt man muss überall verfügbar sein. man muss dann vielleicht ständig hin- und herziehen und immer mal für ein halbes Jahr oder ein Jahr irgendwo leben. bei meiner psychischen Verfassung undenkbar. ich bin froh dass ich hier mein Umfeld habe und meine Eltern nicht weit von mir wohnen, da fühle ich eine Art sicherheit einen Halt den ich habe..liaewen schrieb:In deinem Fall hätte ich dich eher an Leihfirmen vermittelt. Die suchen ja immer wieder nur für kurze Zeit Leute die "aushelfen".
mein letztes Bewerbungsgespräch war bei Randstad eine Zeitarbeitsfirma. Aber als die davon hörten dass ich psychische Probleme habe haben sie das Interview abgebrochen mehr oder weniger. da besteht auch gar kein Interesse irgendwie. vielleicht haben die auch alle Angst vor einem psychisch Kranken der nen Amoklauf verübt oder sowas.
Eigentlich hatte ich das aber vermasselt. mein Jobcenter-Betreuer hatte eigentlich gesagt ich solle das mit meiner Krankheit einfach nicht ansprechen. Vielleicht hätte ich den Job dann bekommen. Aber ebend mit dem Hintergrund dann Zeitarbeit machen zu müssen deutschlandweit vielleicht. Wobei man ja auch oft die Chance bekommt einer Festanstellung nachdem man sich gut einarbeitet denke ich?