Ich fühle mich komplett entfremdet und falsch hier

DeadPoet schrieb:Richtige Spuren gibt es viele, es ist ja auch nur ein Beispiel. Nur weil man selbst gerade in einem problematischen Lebensabschnitt festhängt sind deswegen nicht alle anderen, denen es scheinbar besser geht auf der "richtigen" Seite.

Eine Lebensphilosophie die darauf hinausläuft, dass das Leben nichts wert ist, ist eine schlechte Philosophie. Man sollte sich eine bessere zulegen. Aber hier gehts wohl in den Bereich, "mach doch einfach" - und hier würd ich anfangen, aufzuarbeiten warum man Dinge so sieht, auf diese negative Weise. Meistens stecken sehr persönliche Gründe dahinter, die auf der eigenen Biografie basieren. Und da sollte man selbst ansetzen.

besser hätte man es wirklich nicht ausdrücken können @DeadPoet

danke dafür :)

@T0YS0LDiER

T0YS0LDiER schrieb am 24.01.2015:All diese Dinge rauben mir den Verstand und machen mich taub und blind für das was zählt.

Du hast so vieles in deinem Eingangspost aufgezählt und all das, was du aufgezählt hast, hat dich bis hierher gebracht. Hat dich dazu bewogen, zu erzählen. Deine Geschichte, dein Anliegen uns allen zu erzählen. Und nun behauptest du das alles, was du aufgezählt hast, dich daran hindert und blind vor dem macht, was (für dich) zählt?


Die Menschen (er)zählen ihr leben lang (Geschichten)

1...2....3....4....5....6....7....8.....9......

Bist du dir sicher, das es da etwas gibt, das wirklich zählt?

Was ist, wenn gerade diese Verhaltensweise der Menschen, dich dazu bewogen hat, deine Geschichte zu erzählen? :)

T0YS0LDiER schrieb am 24.01.2015:Es ist alles so verzwickt, so seltsam, so enorm widersprüchlich.
Ich komme mit all dem nicht sonderlich gut klar, irgendwie auch nicht mehr mit mir selbst.

Der Grund, warum du dich so fühlst, fehl am Platz fühlst ist einfach ausgedrückt:

Du reifst viel schneller als die anderen. Anders ausgedrückt könnte man auch schreiben, du lernst viel schneller als der Rest, der Menschen, die dich umgeben. Das hilf reichste, was du tun kannst, ist deine Umgebung bzw Mitmenschen so zu akzeptieren, wie sie sein wollen. Reife selbst, wachse nebenbei, auch wenn es einem manchmal vielleicht etwas schwer kommen mag oder etwas wehmütig. Das hat der schnelle Wachstum aber so an sich.

Wenn der Geist sich ausdehnt bzw sich selbst immer mehr bewusst wird, dann hat es nun mal mit wehen zu kämpfen. Es ist klar, das du dich unwohl fühlst, weil deine innere Welt nicht zu der äußeren passt.


Aber sehe es doch mal so.........vielleicht passt die Äußere Welt ja nicht der inneren Welt und sehr viele Menschen sind sich das nicht bewusst und tun deshalb (blind) das, was sie tun? :)

Dein Anspruch an die Welt aufgrund deiner Ressourcen sind größer als deine Möglichkeiten, das erzeugt bei dir einen Leidensdruck .

Menschen wenn sie älter werden, ändern ihre Haltung .
Am Anfang des Lebens wenn man jung ist, ist man voller Ideologie und Überzeugung, später prägt der Pragmatismus, denn man will die dinge die aufgebaut hat nicht verlieren, manche verlieren sich aber selbst . In unsere Gesellschaft hat Arbeit sowieso eine übergeordnete rolle, das ist Historisch bedingt und die Indoktrinierung ist sehr stark . Da kommen viele Faktoren zusammen .

Wichtig ist auch, dass du anfangen musst, sich mit gewissen Begebenheiten abzufinden .
Du wirst die Welt nicht Revolutionieren können, du wirst die Menschen nicht dazu bewegen können sich zu ändern . Das bedeutet aber nicht, dass du nicht deinen Beitrag dazu leisten kannst .

Baue deine eigene kleine Welt auf, umgeben von Leuten die dich verstehen und wertschätzen, basierend an dingen die dich erfüllen .
Fokussiere dich an dingen, die Du ändern kannst .

Im übrigen möchte ich dir eine Sache verraten :)
Fast jeder mensch glaubt, dass sein Innenleben sehr kompliziert ist .
Du bist in der Hinsicht nicht alleine, auch wenn du ein wenig Schlauer als deine Altergenossen bist :D

IngwerteeImke schrieb:Wichtig ist auch, dass du anfangen musst, sich mit gewissen Begebenheiten abzufinden .
Du wirst die Welt nicht Revolutionieren können, du wirst die Menschen nicht dazu bewegen können sich zu ändern .

Das ist wohl wahr. Sich mit Dingen abfinden, die einen im Leben sehr einschränken, ist ziemlich schwierig, kann man sich vorstellen.

IngwerteeImke schrieb:Baue deine eigene kleine Welt auf, umgeben von Leuten die dich verstehen und wertschätzen, basierend an dingen die dich erfüllen .

Das mag die beste Lösung sein. Und so machen es wohl auch die meisten.

Aber wie findet man diese Leute, die in die eigene kleine Welt passen?

Da muss man sich ein wenig anstrengen .
Wenn man spezielle Hobbies hat zb, kann man sich im Internet nach vereinen erkundigen und dort kennt man dann menschen kennen, wo man eine Basis hat . Ob es dann passt, kann man nie vorhersagen .
Es muss wie bei der Liebe die "Chemie" stimmen .

@IngwerteeImke


Genau DAS ist ja so schwer, bzw. für manche Menschen schwerer als für andere.

Ich denke der TE hat nicht umsonst das Gefühl, nirgendwo hinzupassen. Dieses Gefühl basiert ja in der Regel auf Erfahrungen im (versuchten) Umgang mit verschiedenen Menschen.

Das ist mir durchaus bewusst.
Ich habe leider kein Patentrezept auf lager, schon gar nicht für jemanden den ich kaum kenne .
Es gibt da keine wirkliche alternative dazu, denn ausweichverhalten führt zur mehr Isolierung und man verliert somit ein teil der eigenen Sozialen Reflexion, die man braucht um noch besser zu erkennen was man will und was nicht, was möglich ist und was nicht, was ertragbar ist und was nicht, was vermeidbar ist und was nicht .

@T0YS0LDiER

Dummerweise gibt es kein Patentrezept für ein gelungenes Leben. Oder sollte ich nicht besser schreiben: Glücklicherweise?

@T0YS0LDiER
Die Gedanken, die du im EP beschreibst, kennen glaube ich viele von uns. Du hast unter anderem geschrieben, dass du Geschichten schreibst und beim Theater mitwirkst.
Vielleicht solltest du noch viel mehr mit anderen Menschen über deren eher "banales" Leben reden und die gesammelten Erfahrung in einem kreativen Output in Form eines Buches oder sogar Theaterstücks verarbeiten und dabei natürlich auch deine eigenen Standpunkte einfliessen lassen.
Wenn du dann feststellst, dass dieses Werk von sehr vielen Menschen positiv aufgenommen wird und sie sich mit dir und deinen Erfahrungen identifizieren können, wirst du merken, dass du erstens nicht alleine bist, und zweitens das berechtigte Gefühl haben, etwas SINNVOLLES getan zu haben. Etwas Erfüllendes und Sinngebendes, woran du dich zu jeder Zeit erinnern kannst. Nicht jeder Tag im Leben ergibt Sinn oder erfüllt einen Zweck, aber:


Der Sinn des Lebens ist, sich positive Erinnerungen zu schaffen. Eine schweigende Minderheit arbeitet für sich selbst genau daran, während die laute Mehrheit ihr eigenes Vergessen lebt.


Tu es ;)