T0YS0LDiER
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Ich fühle mich komplett entfremdet und falsch hier
24.01.2015 um 22:13Hallo Community! :)
Ich fühle mich in meinem Umfeld, in meinem Leben und in dieser Gesellschaft komplett fremd. Ich fange am besten irgendwo vorne an.
(Für nicht nachvollziehbare Gedankensprünge entschuldige ich mich vielmals im Voraus)
Ich würde gerne einige Meinungen über folgendes hören / lesen und wissen, ob es eventuell Leute gibt, die ähnlich denken beziehungsweise denen es ähnlich ergeht.
Vorweg: Ich hatte nicht gerade die unkomplizierteste Kindheit, was nicht an meiner Beziehung zu Anderen, sondern vermutlich an einer fehlgeschlagenen ersten Lebensphase lag - kann man das so sagen?
Als Kleinkind kam ich aus verschiedenen Gründen ins Heim, was zum Teil belastend war, später in eine Pflegefamilie. Ich wurde eigentlich mit halbwegs offenen Armen aufgenommen, nicht unbedingt ausgegrenzt, verachtet oder etwas in der Richtung - mir wurden eigentlich die Voraussetzungen für eine recht normale Kindheit geschaffen, ich durfte spielen, meine Grenzen testen und auch mal "dumm-doof" in den Tag hinein leben, wie fast jedes andere Kind.
Dummerweise sind einige Dinge passiert, die dies alles etwas zunichte machten.
Wodurch ich heute Probleme damit habe, Leute nah an mich heran zu lassen, manchmal zu distanziert und Problem-analytisch auf Andere zugehe. Wahrscheinlich ist mein Hinterfragen, warum gerade ich es bin und ob ich nicht austauschbar bin, gegen eines der Anderen Heimkinder und Ähnliches mitunter einer der Gründe, warum ich dann doch nicht der Glückspilz bleiben durfte. Aber ich möchte mich für die Chance, die ich dennoch bekommen habe, nicht beklagen - denn ich habe meiner "Familie" doch sehr vieles zu verdanken.
Schon in relativ jungen Jahren habe ich mich oftmals für etwas, zumindest für mein damaliges Alter, andere Themen interessiert als Gleichaltrige. Von Philosophie, Astronomie, Astrologie über geschichtliche Ereignisse, Reisen, andere Kulturen, Psychologie - Was wirkt wie auf Menschen ein, was beeinflusst sie und ähnliches.
Das sorgte dafür, dass ich keinerlei Basis für Gespräche mit Kindern in meinem Alter hatte, was an sich nicht unbedingt weiter schlimm war, da ich mich eh lieber mit Erwachsenen oder nur Kindern mit sehr ausgefallenen Interessen unterhielt. Die Außenseiterrolle war für mich nie besonders tragisch, zwar involvierte ich mich gern mal um sinnlos umherzutollen, fangen zu spielen oder seltsame Rollenspiele zu spielen - eben auch irgendwo "Kind sein", fragte mich insgeheim aber immer ob es für die Anderen nichts Wichtigeres gab beziehungsweise Spannenderes womit sie sich beschäftigen wollen. Gesprächsversuche meinerseits zeigten, dass dem scheinbar nicht so war. Alles was ein paar Wenige eventuell mal interessierte, waren meine Erklärungen darüber, wie man seine Eltern (aus Kindersicht) zu Gunsten seines eigenen Willens beeinflussen konnte.
Dies schien sich in den darauffolgenden Jahren nicht unbedingt zu ändern, nach ein paar Diskussionen über Interessante Dinge mit Erwachsenen, kamen auch die mir irgendwie gekünstelt und oberflächlich vor. Dinge die sie erlernten oder machten waren hauptsächlich für ihre Arbeit, die sie laut eigenen Behauptungen sowieso nur weiter machten, weil sie nichts anderes fänden. Selten auch als Hobby, was zum Teil aber auch nur betrieben wurde, um für Andere interessant zu sein und zu bleiben. Selbiges gilt sogar für einige Meinungen bzw. Weltanschauungen. Oo
Einige Beispiele hierfür: Eine Frau hatte mir erzählt, dass sie nur Sport betrieb, damit ihr Körper straff bliebe. Als ich dann fragte weshalb ihr das so wichtig sei, meinte sie darauf nur damit die Männer weiterhin Gefallen an ihr fänden - es wäre ja so unterhaltsam wie die "Spinner sich die Finger nach ihr lecken" würden, hierbei muss ich wahrscheinlich nicht nochmal erwähnen, dass sie gerade diesen keine Chance gibt.
Ein Anderer meinte er mache gerne Musik. Warum? - Die Leute würden ihn dadurch respektieren.
Man hört Leute davon reden, dass sie religiös sind. Religiös für Sich, ihre Familie oder ihr Land. Diese Religionen haben Regeln oder Grundsätze die das Leben einige dieser Leute maßgeblich beeinflussen, sie "leiten" ihnen aber auch Hoffnung spenden. Sie behaupten, dass sie in Liebe handeln. Aber wie kann man "in Liebe" für den eigenen Gott gegen jemanden, der eine Andere Meinung hat, kämpfen? Widersprechen sich diese Leute nicht durch ihre Handlungen? Eigentlich sind sie doch viel schlimmer, durch das was sie tun als die Leute, die ihrer Ansicht nach falsch, "unrein" oder "der Hölle geweiht" sind.
Können sie Andere nicht akzeptieren oder tolerieren, eventuell einen Zusammenhang zwischen der "bedingungslosen Liebe" ihres Gottes und ihren Leben erkennen - Erkennen, dass das, was sie so hoch loben, die "Opfer" die sie dafür erbringen, gar nicht wollen KANN? Dass das größte und ehrfürchtigste Opfer eigentlich nur die Akzeptanz der eigenen Mitmenschen sein kann?
Warum suchen sie statt der Unterschiede, nicht die Gemeinsamkeiten - kommen eventuell zu dem Schluss, dass das was sie anbeten das Große ganze sein kann, nur anders benannt?
Warum ziehen die Menschen Grenzen auf einem imaginären Gradnetz der Erde und schreien lauthals "das ist unser Land!", warum hassen sie sich obwohl es so viel größere Probleme als die Schranken in ihrem Kopf gibt? ...
Eine Bekannte von mir hat mitbekommen, dass ich höchstwahrscheinlich bisexuell bin, plötzlich bricht sie jeglichen Kontakt ab, weicht mir aus, sobald sie mich sieht als ob ich die Pest verbreiten würde. Weil ich kein großer Fan von Unausgesprochenem und Rumgetue bin, habe ich sie darauf angesprochen. Das Einzige was ich zu hören bekam war, dass ich unmoralisch sei & "nach jedem Glauben dieser Erde unrein" - Sie könnte es nicht verantworten weiter mit mir zu reden, da dies ein schlechtes Licht auf sie werfen könnte. Das hat mich irgendwie komplett verwirrt, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie jemand eine andere Person wegen ihrer Neigungen (die keine eigenen Entscheidungen sind!) verurteilen kann.
Gibt es nicht genug Probleme auf dieser Erde, um die wir uns kümmern könnten? - Nein, wir zeigen mit den Fingern auf die jeweils Anderen. Zumal ich mir über mich selbst in der Hinsicht nicht wirklich im Klaren bin, weshalb mich ihre Reaktion am meisten verunsichert.
Ich fühle mich auch nicht so besonders weiblich, männlich aber ebenso nicht - was eine Kategorisierung in Frau muss Mann und andersherum für mich (subjektiv) noch viel unsinniger macht. Ich meine ich hab' halt Brüste und 'ne Scheide und ein Mann einen drahtigeren Körper, verstärkten Haarwuchs und einen Penis - Wow, muss ich mich deshalb jetzt weiblich oder gar schlecht fühlen? Es ist Ewigkeiten her, dass eine ausschließliche Paarung von Frau & Mann vonnöten war, um diese Art zu erhalten. Klar, ist es für die Gesellschaft irgendwo nachvollziehbar schlecht, von wegen weniger Kindergeburten und so weiter, aber es gibt doch auch Samenspenden und andere Mittel und Wege - das setzt doch keine heterosexuelle Beziehung voraus? oO
Die Neuzeit zeigt auch das die "Tradition" und Argumente wie "das war schon immer so", "das ist unnatürlich/ungewollt" relativ zwecklos als Argumentationsgrundlage sind, da fast gar nichts, was wir heute so auf dieser Erde fabrizieren noch mit "natürlich/von der Natur gewollt" zu tun hat.
Oder "das widert mich an" - Wie? Und mich widert es nicht an, wenn ich sehe wie testesterongesteuerte Möchtegernmacker, "Homies" oder "Bros" wie notgeile Teenies in den nächstbesten Ecken ihrem Treiben nachgehen. Meine Güte, das nehme ich dann halt hin, solange das bei denen in gegenseitigen Einvernehmen passiert und ich nicht ungewollt involviert werde. Zumal ja wohl eher wenige Homosexuelle wie wild auf den Straßen rummachen. (?!)
(Ohje, jetzt habe ich mich etwas verrannt ^^'')
& Warum zielt denn alles auf Wertschätzung anderer im Bezug auf die eigene Leistung? Warum MUSS man sich denn mit Anderen messen?
Ich dachte gerade "Erwachsene" müssten wissen, dass man als Mensch mehr wert ist, als das was man tut oder leistet. Es ist doch erst das Innere eines jeden, der ihn dazu bewegt, etwas zu tun und genau das ist doch viel interessanter. Wenn ich eine neue Person kennen lerne interessiert mich eigentlich nicht ihr Job - es sei denn, sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht - sondern doch eher was sie macht oder nicht macht, was sie bewegt. Ganz allgemein wo wir uns auf einer Ebene befinden, wo die Unterschiede liegen und was ich von solchen Leuten, aus ihren Erfahrungen und aus den Gesprächen mitnehmen kann oder selbst geben kann.
Warum muss man denn seine wertvolle Lebenszeit verschwenden, um sich über Dinge aufzuregen, die nicht Inhalt des eigenen Lebens sind?
Ok, beausnahmen wir mal Dinge, die das allgemeine Recht eines jeden Menschen, Gewalt und Krieg angehen. - Es heißt doch nicht umsonst Leben und leben lassen.
Ich versuche stets das Ganze irgendwie zu verstehen, gerade was dieses oberflächliche Leben betrifft aber ich habe das Gefühl zu scheitern. Es will nicht in meinen Kopf hinein wieso es so ist.
So in mittleren Teenageralter Richtung 13-15 bemerkte ich dann plötzlich, dass es für meine Altersgenossen langsam mehr Themen gab' die über das Typische hinaus gingen. Sie fingen an sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was sie eventuell später machen wollen, warum irgendetwas so ist wie es ist, was es alles auf der Welt gibt und wie sie im Verhältnis dazu stehen. Sie waren für mich wie das "Miniformat der oft oberflächlichen Erwachsenen" - noch nicht ganz so beeinflusst von dem, was gerade an gesellschaftlichen Einflüssen und Anforderungen auf sie einströmen wird.
Somit durfte ich auch hin und wieder ein paar Gespräche genießen, welche leicht philosophisch - zukunftsorientiert angehaucht waren, aus denen ich auch mehr als nur die Dinge, die ich über meine Mitmenschen wusste, in Erfahrung bringen konnte. Es ist nicht so, dass es viele außergewöhnliche Meinungen bzw. Weltanschauungen gab, die ich nicht schon einmal aufgeschnappt hätte aber es war schön zu sehen, dass ich zumindest in ein paar wertvollen Momenten doch nicht ganz so allein mit meinem Denken war, wie ich ich die ganze Zeit gefühlt hatte. Aber auch das kam, zumindest bei meinen Bekannten, eher selten vor.
Alles nachfolgende lief wieder in den typischen Bahnen ab - Feiern, Jungs / Mädchen, keine Lust auf Schule, soziale Netzwerke ... - alles Dinge die mich nicht so sonderlich ansprechen.
oder .. Warum schreien beispielsweise Mädchen bei dem Anblick eines Mannes, der gut aussieht, singt oder ähnliches? Klar, gibt es attraktive Menschen oder welche mit tollen Talenten aber das ist doch kein Grund diesen in Tränen nachzurennen / kreischen / in ihrer Privatsphäre zu stören, oder bin ich da irgendwie zurück geblieben? Selbst wenn ich jemanden sexuell ansprechend finde führt das nicht dazu, dass ich diesen Menschen idolisiere, belästige oder ähnliches.. (?)
Reicht es denn nicht, zu versuchen ein Gespräch aufzubauen, auf gegenseitige Symphatie zu hoffen und eventuell mehr daraus werden zu lassen .. und falls es nicht sein soll, einfach weiterzugehen - gibt immerhin so viele Menschen auf diesen Planeten, da wird es doch nicht an einem Scheitern.
Ich komme vom Hundersten ins Tausendste, entschuldigung dafür! ^^*)
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich kann wie oben beschrieben so vieles einfach nicht nachvollziehen, bin aber eigentlich nicht kommunikationsgestört - kann also sehr wohl mit den verschiedensten Menschen eine angeregte Unterhaltung führen. Ich bin kein vereinsamter Mensch, habe durchaus ein paar Freunde, die ich auch wertschätze und wirklich gern habe, lache gerne mal, unternehme gerne auch mal "Sinnloses", helfe aber auch gerne oder engagiere mich. Aber Ich fühle mich so seltsam und falsch hier und irgendwie überall - das schon immer. Irgendwie nehme ich Alles anders wahr, oder falsch wahr?
Selbst die Leute, die schon eher auf meiner Ebene sind, was Interessen und Meinungen angeht, kommen mir manchmal fremd und "so weit weg" vor und dann fühle ich mich inmitten all dieser facettenreichen, eigentlich wunderbaren - wenn auch widersprüchlichen - Menschen auf diesem Planeten komplett allein.
Ich versuche mich in andere hineinzuversetzen, sie zu verstehen - was mittlerweile schon alles besser wird, aber es bleibt dabei.
Dieses vorgeschriebene Leben erfüllt mich nicht, ich verstehe diese Profitgier nicht, dieses Prinzip, dass die Masse vertritt.
Gleichzeitig fühle ich mich so nichtig, weil man kaum gegen irgendetwas vor gehen kann oder ändern kann.
Was nützt diesen Managern, "hohen Tieren", Präsidenten ihre Macht, wenn sie sie - falsch genutzt - vereinsamt? Mehr Macht, mehr Meinungsaufgezwänge, mehr Unterdrückung. Mehr Marketing, um die kleinen Leute unglücklich zu machen, sie dazu zu bringen mehr Schund zu kaufen um die unfüllbaren Lücken zu stopfen. Komsumgüter gegen echte Bedürfnisse, die so nur verschleiert scheinen. Diese ganze Ellenbogengesellschaft, dieses sich selbst auffressende Wirtschaftssystem, dieses Gegeneinander, diese Dauerpanik und diese Angst.. Aber wovor überhaupt? - Warum hat man Angst, eine vorgeschwindelte Meinungsfreiheit und Allgemeinfreiheit zu verlieren, wenn es sie so doch eigentlich gar nicht gab?
All diese Dinge rauben mir den Verstand und machen mich taub und blind für das was zählt. Es ist alles so verzwickt, so seltsam, so enorm widersprüchlich.
Ich komme mit all dem nicht sonderlich gut klar, irgendwie auch nicht mehr mit mir selbst.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht den Eindruck erweckt habe irgendeine Halbstarke zu sein, die schlau und "möchtegern-reif" wirken will. Der einzige Grund, dass das alles etwas übertrieben förmlich klingt, liegt dahinter, dass das automatisch bei den Dingen passiert, über die ich mir länger den Kopf zerbrochen habe.
Nachdem ich schon Ewigkeiten damit hadere, diese Art von Gedanken zu veröffentlichen, mache ich es jetzt einfach.
Liebe Grüße und danke fürs Lesen / zur Kenntnis-nehmen
Ich fühle mich in meinem Umfeld, in meinem Leben und in dieser Gesellschaft komplett fremd. Ich fange am besten irgendwo vorne an.
(Für nicht nachvollziehbare Gedankensprünge entschuldige ich mich vielmals im Voraus)
Ich würde gerne einige Meinungen über folgendes hören / lesen und wissen, ob es eventuell Leute gibt, die ähnlich denken beziehungsweise denen es ähnlich ergeht.
Vorweg: Ich hatte nicht gerade die unkomplizierteste Kindheit, was nicht an meiner Beziehung zu Anderen, sondern vermutlich an einer fehlgeschlagenen ersten Lebensphase lag - kann man das so sagen?
Als Kleinkind kam ich aus verschiedenen Gründen ins Heim, was zum Teil belastend war, später in eine Pflegefamilie. Ich wurde eigentlich mit halbwegs offenen Armen aufgenommen, nicht unbedingt ausgegrenzt, verachtet oder etwas in der Richtung - mir wurden eigentlich die Voraussetzungen für eine recht normale Kindheit geschaffen, ich durfte spielen, meine Grenzen testen und auch mal "dumm-doof" in den Tag hinein leben, wie fast jedes andere Kind.
Dummerweise sind einige Dinge passiert, die dies alles etwas zunichte machten.
Wodurch ich heute Probleme damit habe, Leute nah an mich heran zu lassen, manchmal zu distanziert und Problem-analytisch auf Andere zugehe. Wahrscheinlich ist mein Hinterfragen, warum gerade ich es bin und ob ich nicht austauschbar bin, gegen eines der Anderen Heimkinder und Ähnliches mitunter einer der Gründe, warum ich dann doch nicht der Glückspilz bleiben durfte. Aber ich möchte mich für die Chance, die ich dennoch bekommen habe, nicht beklagen - denn ich habe meiner "Familie" doch sehr vieles zu verdanken.
Schon in relativ jungen Jahren habe ich mich oftmals für etwas, zumindest für mein damaliges Alter, andere Themen interessiert als Gleichaltrige. Von Philosophie, Astronomie, Astrologie über geschichtliche Ereignisse, Reisen, andere Kulturen, Psychologie - Was wirkt wie auf Menschen ein, was beeinflusst sie und ähnliches.
Das sorgte dafür, dass ich keinerlei Basis für Gespräche mit Kindern in meinem Alter hatte, was an sich nicht unbedingt weiter schlimm war, da ich mich eh lieber mit Erwachsenen oder nur Kindern mit sehr ausgefallenen Interessen unterhielt. Die Außenseiterrolle war für mich nie besonders tragisch, zwar involvierte ich mich gern mal um sinnlos umherzutollen, fangen zu spielen oder seltsame Rollenspiele zu spielen - eben auch irgendwo "Kind sein", fragte mich insgeheim aber immer ob es für die Anderen nichts Wichtigeres gab beziehungsweise Spannenderes womit sie sich beschäftigen wollen. Gesprächsversuche meinerseits zeigten, dass dem scheinbar nicht so war. Alles was ein paar Wenige eventuell mal interessierte, waren meine Erklärungen darüber, wie man seine Eltern (aus Kindersicht) zu Gunsten seines eigenen Willens beeinflussen konnte.
Dies schien sich in den darauffolgenden Jahren nicht unbedingt zu ändern, nach ein paar Diskussionen über Interessante Dinge mit Erwachsenen, kamen auch die mir irgendwie gekünstelt und oberflächlich vor. Dinge die sie erlernten oder machten waren hauptsächlich für ihre Arbeit, die sie laut eigenen Behauptungen sowieso nur weiter machten, weil sie nichts anderes fänden. Selten auch als Hobby, was zum Teil aber auch nur betrieben wurde, um für Andere interessant zu sein und zu bleiben. Selbiges gilt sogar für einige Meinungen bzw. Weltanschauungen. Oo
Einige Beispiele hierfür: Eine Frau hatte mir erzählt, dass sie nur Sport betrieb, damit ihr Körper straff bliebe. Als ich dann fragte weshalb ihr das so wichtig sei, meinte sie darauf nur damit die Männer weiterhin Gefallen an ihr fänden - es wäre ja so unterhaltsam wie die "Spinner sich die Finger nach ihr lecken" würden, hierbei muss ich wahrscheinlich nicht nochmal erwähnen, dass sie gerade diesen keine Chance gibt.
Ein Anderer meinte er mache gerne Musik. Warum? - Die Leute würden ihn dadurch respektieren.
Man hört Leute davon reden, dass sie religiös sind. Religiös für Sich, ihre Familie oder ihr Land. Diese Religionen haben Regeln oder Grundsätze die das Leben einige dieser Leute maßgeblich beeinflussen, sie "leiten" ihnen aber auch Hoffnung spenden. Sie behaupten, dass sie in Liebe handeln. Aber wie kann man "in Liebe" für den eigenen Gott gegen jemanden, der eine Andere Meinung hat, kämpfen? Widersprechen sich diese Leute nicht durch ihre Handlungen? Eigentlich sind sie doch viel schlimmer, durch das was sie tun als die Leute, die ihrer Ansicht nach falsch, "unrein" oder "der Hölle geweiht" sind.
Können sie Andere nicht akzeptieren oder tolerieren, eventuell einen Zusammenhang zwischen der "bedingungslosen Liebe" ihres Gottes und ihren Leben erkennen - Erkennen, dass das, was sie so hoch loben, die "Opfer" die sie dafür erbringen, gar nicht wollen KANN? Dass das größte und ehrfürchtigste Opfer eigentlich nur die Akzeptanz der eigenen Mitmenschen sein kann?
Warum suchen sie statt der Unterschiede, nicht die Gemeinsamkeiten - kommen eventuell zu dem Schluss, dass das was sie anbeten das Große ganze sein kann, nur anders benannt?
Warum ziehen die Menschen Grenzen auf einem imaginären Gradnetz der Erde und schreien lauthals "das ist unser Land!", warum hassen sie sich obwohl es so viel größere Probleme als die Schranken in ihrem Kopf gibt? ...
Eine Bekannte von mir hat mitbekommen, dass ich höchstwahrscheinlich bisexuell bin, plötzlich bricht sie jeglichen Kontakt ab, weicht mir aus, sobald sie mich sieht als ob ich die Pest verbreiten würde. Weil ich kein großer Fan von Unausgesprochenem und Rumgetue bin, habe ich sie darauf angesprochen. Das Einzige was ich zu hören bekam war, dass ich unmoralisch sei & "nach jedem Glauben dieser Erde unrein" - Sie könnte es nicht verantworten weiter mit mir zu reden, da dies ein schlechtes Licht auf sie werfen könnte. Das hat mich irgendwie komplett verwirrt, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie jemand eine andere Person wegen ihrer Neigungen (die keine eigenen Entscheidungen sind!) verurteilen kann.
Gibt es nicht genug Probleme auf dieser Erde, um die wir uns kümmern könnten? - Nein, wir zeigen mit den Fingern auf die jeweils Anderen. Zumal ich mir über mich selbst in der Hinsicht nicht wirklich im Klaren bin, weshalb mich ihre Reaktion am meisten verunsichert.
Ich fühle mich auch nicht so besonders weiblich, männlich aber ebenso nicht - was eine Kategorisierung in Frau muss Mann und andersherum für mich (subjektiv) noch viel unsinniger macht. Ich meine ich hab' halt Brüste und 'ne Scheide und ein Mann einen drahtigeren Körper, verstärkten Haarwuchs und einen Penis - Wow, muss ich mich deshalb jetzt weiblich oder gar schlecht fühlen? Es ist Ewigkeiten her, dass eine ausschließliche Paarung von Frau & Mann vonnöten war, um diese Art zu erhalten. Klar, ist es für die Gesellschaft irgendwo nachvollziehbar schlecht, von wegen weniger Kindergeburten und so weiter, aber es gibt doch auch Samenspenden und andere Mittel und Wege - das setzt doch keine heterosexuelle Beziehung voraus? oO
Die Neuzeit zeigt auch das die "Tradition" und Argumente wie "das war schon immer so", "das ist unnatürlich/ungewollt" relativ zwecklos als Argumentationsgrundlage sind, da fast gar nichts, was wir heute so auf dieser Erde fabrizieren noch mit "natürlich/von der Natur gewollt" zu tun hat.
Oder "das widert mich an" - Wie? Und mich widert es nicht an, wenn ich sehe wie testesterongesteuerte Möchtegernmacker, "Homies" oder "Bros" wie notgeile Teenies in den nächstbesten Ecken ihrem Treiben nachgehen. Meine Güte, das nehme ich dann halt hin, solange das bei denen in gegenseitigen Einvernehmen passiert und ich nicht ungewollt involviert werde. Zumal ja wohl eher wenige Homosexuelle wie wild auf den Straßen rummachen. (?!)
(Ohje, jetzt habe ich mich etwas verrannt ^^'')
& Warum zielt denn alles auf Wertschätzung anderer im Bezug auf die eigene Leistung? Warum MUSS man sich denn mit Anderen messen?
Ich dachte gerade "Erwachsene" müssten wissen, dass man als Mensch mehr wert ist, als das was man tut oder leistet. Es ist doch erst das Innere eines jeden, der ihn dazu bewegt, etwas zu tun und genau das ist doch viel interessanter. Wenn ich eine neue Person kennen lerne interessiert mich eigentlich nicht ihr Job - es sei denn, sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht - sondern doch eher was sie macht oder nicht macht, was sie bewegt. Ganz allgemein wo wir uns auf einer Ebene befinden, wo die Unterschiede liegen und was ich von solchen Leuten, aus ihren Erfahrungen und aus den Gesprächen mitnehmen kann oder selbst geben kann.
Warum muss man denn seine wertvolle Lebenszeit verschwenden, um sich über Dinge aufzuregen, die nicht Inhalt des eigenen Lebens sind?
Ok, beausnahmen wir mal Dinge, die das allgemeine Recht eines jeden Menschen, Gewalt und Krieg angehen. - Es heißt doch nicht umsonst Leben und leben lassen.
Ich versuche stets das Ganze irgendwie zu verstehen, gerade was dieses oberflächliche Leben betrifft aber ich habe das Gefühl zu scheitern. Es will nicht in meinen Kopf hinein wieso es so ist.
So in mittleren Teenageralter Richtung 13-15 bemerkte ich dann plötzlich, dass es für meine Altersgenossen langsam mehr Themen gab' die über das Typische hinaus gingen. Sie fingen an sich ernsthaft Gedanken darüber zu machen, was sie eventuell später machen wollen, warum irgendetwas so ist wie es ist, was es alles auf der Welt gibt und wie sie im Verhältnis dazu stehen. Sie waren für mich wie das "Miniformat der oft oberflächlichen Erwachsenen" - noch nicht ganz so beeinflusst von dem, was gerade an gesellschaftlichen Einflüssen und Anforderungen auf sie einströmen wird.
Somit durfte ich auch hin und wieder ein paar Gespräche genießen, welche leicht philosophisch - zukunftsorientiert angehaucht waren, aus denen ich auch mehr als nur die Dinge, die ich über meine Mitmenschen wusste, in Erfahrung bringen konnte. Es ist nicht so, dass es viele außergewöhnliche Meinungen bzw. Weltanschauungen gab, die ich nicht schon einmal aufgeschnappt hätte aber es war schön zu sehen, dass ich zumindest in ein paar wertvollen Momenten doch nicht ganz so allein mit meinem Denken war, wie ich ich die ganze Zeit gefühlt hatte. Aber auch das kam, zumindest bei meinen Bekannten, eher selten vor.
Alles nachfolgende lief wieder in den typischen Bahnen ab - Feiern, Jungs / Mädchen, keine Lust auf Schule, soziale Netzwerke ... - alles Dinge die mich nicht so sonderlich ansprechen.
oder .. Warum schreien beispielsweise Mädchen bei dem Anblick eines Mannes, der gut aussieht, singt oder ähnliches? Klar, gibt es attraktive Menschen oder welche mit tollen Talenten aber das ist doch kein Grund diesen in Tränen nachzurennen / kreischen / in ihrer Privatsphäre zu stören, oder bin ich da irgendwie zurück geblieben? Selbst wenn ich jemanden sexuell ansprechend finde führt das nicht dazu, dass ich diesen Menschen idolisiere, belästige oder ähnliches.. (?)
Reicht es denn nicht, zu versuchen ein Gespräch aufzubauen, auf gegenseitige Symphatie zu hoffen und eventuell mehr daraus werden zu lassen .. und falls es nicht sein soll, einfach weiterzugehen - gibt immerhin so viele Menschen auf diesen Planeten, da wird es doch nicht an einem Scheitern.
Ich komme vom Hundersten ins Tausendste, entschuldigung dafür! ^^*)
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich kann wie oben beschrieben so vieles einfach nicht nachvollziehen, bin aber eigentlich nicht kommunikationsgestört - kann also sehr wohl mit den verschiedensten Menschen eine angeregte Unterhaltung führen. Ich bin kein vereinsamter Mensch, habe durchaus ein paar Freunde, die ich auch wertschätze und wirklich gern habe, lache gerne mal, unternehme gerne auch mal "Sinnloses", helfe aber auch gerne oder engagiere mich. Aber Ich fühle mich so seltsam und falsch hier und irgendwie überall - das schon immer. Irgendwie nehme ich Alles anders wahr, oder falsch wahr?
Selbst die Leute, die schon eher auf meiner Ebene sind, was Interessen und Meinungen angeht, kommen mir manchmal fremd und "so weit weg" vor und dann fühle ich mich inmitten all dieser facettenreichen, eigentlich wunderbaren - wenn auch widersprüchlichen - Menschen auf diesem Planeten komplett allein.
Ich versuche mich in andere hineinzuversetzen, sie zu verstehen - was mittlerweile schon alles besser wird, aber es bleibt dabei.
Dieses vorgeschriebene Leben erfüllt mich nicht, ich verstehe diese Profitgier nicht, dieses Prinzip, dass die Masse vertritt.
Gleichzeitig fühle ich mich so nichtig, weil man kaum gegen irgendetwas vor gehen kann oder ändern kann.
Was nützt diesen Managern, "hohen Tieren", Präsidenten ihre Macht, wenn sie sie - falsch genutzt - vereinsamt? Mehr Macht, mehr Meinungsaufgezwänge, mehr Unterdrückung. Mehr Marketing, um die kleinen Leute unglücklich zu machen, sie dazu zu bringen mehr Schund zu kaufen um die unfüllbaren Lücken zu stopfen. Komsumgüter gegen echte Bedürfnisse, die so nur verschleiert scheinen. Diese ganze Ellenbogengesellschaft, dieses sich selbst auffressende Wirtschaftssystem, dieses Gegeneinander, diese Dauerpanik und diese Angst.. Aber wovor überhaupt? - Warum hat man Angst, eine vorgeschwindelte Meinungsfreiheit und Allgemeinfreiheit zu verlieren, wenn es sie so doch eigentlich gar nicht gab?
All diese Dinge rauben mir den Verstand und machen mich taub und blind für das was zählt. Es ist alles so verzwickt, so seltsam, so enorm widersprüchlich.
Ich komme mit all dem nicht sonderlich gut klar, irgendwie auch nicht mehr mit mir selbst.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht den Eindruck erweckt habe irgendeine Halbstarke zu sein, die schlau und "möchtegern-reif" wirken will. Der einzige Grund, dass das alles etwas übertrieben förmlich klingt, liegt dahinter, dass das automatisch bei den Dingen passiert, über die ich mir länger den Kopf zerbrochen habe.
Nachdem ich schon Ewigkeiten damit hadere, diese Art von Gedanken zu veröffentlichen, mache ich es jetzt einfach.
Liebe Grüße und danke fürs Lesen / zur Kenntnis-nehmen