@Ouroboros616 Durch Erkrankungen, Unfälle, etc. kann es IMMER passieren, dass die körperlichen Fähigkeiten schleichend und/oder schlagartig verloren gehen. Ich nehme an, du bist alt genug, um das selbst zu wissen.
Die Angst, zu erblinden ist genauso unberechtigt/unberechtigt wie die Angst, im Rollstuhl zu landen, gehörlos zu werden, etc.
Von einem Tinnitus wird man in der Regel nicht gehörlos.
Angst ist per se ja gar nicht schlecht - sie schützt uns (im Normalfall) vor allzu vielen Dummheiten, mit denen wir uns das Leben versauen könnten.
Allerdings kann man auch zu viel Angst haben. Und die lähmt, schränkt ein, belastet, bremst und kann einem auch das Leben versauen.
Bist du denn noch in der Klinik und arbeitest daran? Ist eine ambulante Therapie geplant?
Wie "man" mit einer Erkrankung, einem Unfall etc. und dessen Folgen umgeht, ist absolut individuell. Vermutlich fallen die meisten erst einmal in ein (tiefes) Loch. Der Mensch hat aber auch enorme Selbstheilungskräfte und von daher kommen die meisten früher oder später wieder aus dem Loch raus - vielleicht unterstützt durch Therapeuten, aber sie lernen, damit zu leben.
Man wird nicht einsam, wenn man blind ist. Warum auch? Man kann arbeiten, Freunde treffen, Telefonieren, Emails schreiben, Sport machen, im Internet surfen etc. Natürlich kann man nicht mehr alles machen, wie ein Sehender. Ein Leben als Blinder ist freilich anders als das Leben eines Sehenden. Aber warum man einsam sein sollte, nur, weil man blind ist, erschließt sich mir nicht und kenne ich so auch nicht.
Die einsamen Menschen, die ich kenne, sind einsam, weil sie sich SELBST zurückziehen. Aber nicht, weil sie evtl. blind, im Rollstuhl, gehörlos, oder, oder, oder sind. Dagegen kenne ich aber genug einsame Menschen, die körperlich absolut "unbehindert" sind. Es ist also beim besten Willen keine Frage der Erkrankung, ob man einsam sein "muss" oder nicht, sondern eine Frage, was man aus den Gegebenheiten macht, die einem zur Verfügung stehen.