Gentrifizierung und man findet kein Heilmittel!

Seit bestimmt 10 Jahren erlebe ich es nun schon, dass Leute aus m.Bekannten/Freundeskeis aus ihren Wohnungen vertrieben werden weil ja dringend saniert od. Eigenbedarf angemeldet werden musste...
Denn als fettes Hausbesitzer-Geldschweinchen kickt man beispielsweise die Omi ,
oder die Familie die jahrzehnte
pünktlich ihre Miete bezahlt haben einfach raus.
Aus 400.-Eu werden 800.- Wärmedämmung und Co.

Ja, so ist das eben heutzutage.
Musste eben mehr zahlen...Muhh
Oder was billigeres suchen, geht auch.
Wo ist da überhaupt das Problem.

Na gegen Eigenbedarf lässt sich dann auch echt nichts ändern..und wenn dir der Vermieter plötzlich
nen gläsernen Fahrstuhl ins Haus baut, dann weist du, das du bald rausfliegst.

Wenn der Vermieter es geschickt anstellt, kann man als Noch-Mieter sogar gegen gefakten Eigenbedarf nichts machen. Wenn sein Bruder dann doch nicht einziehen kann, wegen einer unerwarteten Veränderung seiner Lebenumstände, kann er nach dem er dich rausgekickt hat, den neuen Mieter, der den Wucher mitmacht, einziehen lassen. Mietrechtlich iO.
Vor Gericht musst Du beweisen, dass diese unvorhergesehen Änderung, die den Eigenbedarf nichtig machte, ein Fake war. Das ist kaum zu machen, weil man i.d.R. nicht den Einblick in die Lebensverhältnoisse der Verwandten des Vermieters hat.

Bin leider Fatalist.. aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht
und weis einen Ausweg?!

Gegen die Gentrifizierung liesse sich nur was machen, wenn sich die betroffene Anwohner zusammenschlössen und stark machten. Oder es sogar politisch regeln würden, kommunal, dass so und so viel alter Wohnraum gegen Mieterhöhung geschützt ist. Aber schwer durchzusetzen. Vermieter würden klagen, und Eigentumsgrundrechte beschnitten sehen oder so.
Allerdings gibt's heutzutage ja kaum noch so Bürgerinitiativen und vernünftigen und ernsthaften ausdauernden Protest. Ist Ende der 80er ausgestorben in DE.
An sich ist das der "natürliche" Weg des Kapitalismus, max. Profit raus zu holen. Jeder der selbst dazu die Möglichkeit hat, macht da auch selbst mit. Zumindest die meisten.
Ich find's besonders Scheisse, weil die Kulturräume kaputt gemacht werden.
Ich war mal so knapp 8 Jahre nicht in Berlin. Als ich dann an den Hackeschen Höfen vorbei bin, hat's mich aus den Socken gehauen, das ist ne Nobelmeile wie in Mailand geworden, aber total hässlich und atmosphärelos. Kam mir wie eine völlige Stadtteil-Vernichtung vor. Also tut einem richtig in der Seele weh, wenn man da früher gefeiert hat und jetzt ist es platt gemacht. Eigentlich reissen sich da Leute mit viel Geld ein Viertel unter den Nagel und sagen "Du haust jetzt ab, weil ich hier jetzt noch mehr Kohle machen will." Und das funktioniert auch noch.
Eine Vertreibung nicht nach ethnischen Kriterien sondern nach Einkommen.

@z3001x
Ja, so ist das eben heutzutage.
Musste eben mehr zahlen...Muhh
Oder was billigeres suchen, geht auch.
Wo ist da überhaupt das Problem.

Na das Problem -zumindest hier in Berlin- ist es, dann überhaupt wieder ne Wohnung zu finden..geschweige denn ne bezahlbare.
Vielleicht in nem Randbezirk..was vielleicht auch irgendwann wenn alles im Zentrum

z3001x schrieb:total hässlich und atmosphärelos

geworden ist,
wohl auch das kleinere Übel ist.
Ist eben trotzdem verdammt beschissen dass man Strukturen, das ganze Flair einer Stadt zer-
stören lässt nur weil man den Hals nich vollkriegt.

@z3001x
Gegen die Gentrifizierung liesse sich nur was machen, wenn sich die betroffene Anwohner zusammenschlössen und stark machten. Oder es sogar politisch regeln würden, kommunal, dass so und so viel alter Wohnraum gegen Mieterhöhung geschützt ist. Aber schwer durchzusetzen.

Sieht wohl leider so aus..

Berlins Bezirke wollen Luxussanierungen verhindern.
Alles soll so bleiben, wie es ist - um Luxussanierungen zu verhindern, stellen Bezirke verstärkt Gebiete unter Milieuschutz. Doch die Maßnahmen sind in manchen Stadtteilen nicht erfolgreich.

"Wir befinden uns aber noch ganz am Anfang, wir müssen ja sehr genau nachweisen, dass in diesen Gebieten tatsächlich eine Verdrängung der angestammten Einwohnerschaft stattfindet", so die Stadträtin. Die juristischen Hürden seien hoch.

Ablehnend steht dagegen der Bezirk Neukölln der Einrichtung entsprechender Milieuschutzgebiete gegenüber. "Jeden Modernisierungsantrag der Eigentümer zu überprüfen, kostet wahnsinnig viel Zeit und Personal und hilft den Mietern am Ende kaum", sagt Baustadtrat Thomas Blesing (SPD). Für den Schillerkiez wurde deshalb bereits vor geraumer Zeit der Milieuschutz wieder aufgehoben.

"95 Prozent der Modernisierungsanträge mussten wir ohnehin genehmigen", so die Neuköllner Erfahrungen. Steigende Mieten, ist Blesing überzeugt, ließen sich auf Dauer nur auf Bundes- und Landesebene wirksam eindämmen.

http://www.morgenpost.de/politik/ausland/article116432391/Berlins-Bezirke-wollen-Luxussanierungen-verhindern.html (Archiv-Version vom 04.08.2014)

@Piorama

Piorama schrieb:Weil man sonst der Willkür eines (möglicherweise geldgeilen) Vermieters ausgesetzt ist und sein Zuhause/Umfeld verliert.

Na und der Vermieter geht das Risiko ein, dass er an einen Mietpreller gelangt, der sogar ganz bewusst gar nicht zahlt, das gar nicht vorhatte, dafür aber die Wohnung verdreckt und verwohnt und wertlos macht ;)

Ist das nicht auch Willkür oder Risiko?
Die Wasserwerke und die Müllabfuhr etc. interessiert es nämlich nicht, ob du als Vermieter vom Mieter dein Geld bekommst, die stellen ihre Forderungen an dich und basta.

Warum hört man dazu nichts von dir? ;)


Zum Teil frage ich mich auch bei denen, die sich über Gentrifizierung aufregen, darüber, dass an den alten Häusern nichts gemacht würde, die runtergekommen seien, man stattdessen neue, teure Bauten aufpflanzen würde:

Wie sind denn die Häuser eigentlich heruntergekommen? Von alleine? Nur durch Wind und Wetter?
Oder haben da auch diverse Bewohner ihren Anteil dran?
Weiss ich nicht.

Aber so ein Graffiti sprüht sich jedenfalls nicht von alleine in den Hausflur, die Fensterscheiben schmeissen sich nicht alleine mit Steinen ein und auch der Boden wird nicht von alleine demoliert.


Ich will das ja nicht abstreiten, dass es sehr schlechte Vermieter gibt.

Dran denken sollte man aber: Die Geschichte hat immer zwei Seiten, es gibt auch die Mieter, die einfach nicht zahlen wollen/können UND sogar noch die Wohnung demolieren und verwohnen ;)

Wäre ich Vermieter, ließe ich durchaus mit mir reden, wenn mir jemand nett und freundlich sagt:
,,Herr Kc, tut mir Leid, aber ich schaffe das finanziell momentan nicht, Ihnen die Miete/volle Miete zu zahlen, ich bemühe mich aber, das zu ändern."

Kein Thema.

Wenn ich allerdings beispielsweise gar keine Antwort bekäme auf ausbleibende Mieten oder sogar mitbekommen muss, wie die Wohnung mutwillig verdreckt und zerstört wird, dann würde auch bei mir die Freundlichkeit und das Verständnis schnell aufhören und ich würde zusehen, dass ich die Person aus der Wohnung rausbekomme.

Helfen dem, der Hilfe braucht, gerne.

Zerstörung und Verdreckung meines Eigentums zulassen, nein ;)

@Kc
Na und der Vermieter geht das Risiko ein, dass er an einen Mietpreller gelangt, der sogar ganz bewusst gar nicht zahlt, das gar nicht vorhatte, dafür aber die Wohnung verdreckt und verwohnt und wertlos macht ;Warum hört man dazu nichts von dir?)

Na warscheinlich weil das wieder ein anderes Thema ist. Das eine schließt das andere doch nich aus.
Es geht mir doch nicht um Einzelne Vermieter mit ihrem Häuschen sondern das man ganze Strassen aufkauft wie bei Monopoly und dein Vermieter ständig wechselt oder Gebäude einer undurchsichtigen XY-Company in Luxemburg gehören.

Das Durchschnittseinkommen in Prenzlauer Berg lag Anfang der 90er-Jahre 20 Prozent unter dem Ost-Berliner Durchschnitt, heute liegt es fünf Prozent über dem Gesamtberliner Durchschnitt. Allein zwischen 1995 und 2000 hat sich die Hälfte der Bevölkerung ausgetauscht, seit dem Mauerfall insgesamt, man kann es nur schätzen, sind 80 Prozent der Bewohnerschaft neu hinzugezogen.

http://www.morgenpost.de/berlin/article119740028/Wie-ein-Berliner-Szenekiez-zum-Altersheim-wird.html (Archiv-Version vom 04.08.2014)

@Piorama

Okay.

Ich muss zugeben, da hast du Recht, da hab ich mit meinen Äußerungen nicht so ganz getroffen, worauf du abzielst.

Wie du schon vorher glaub ich angemerkt hast:

Es könnten im Prinzip die Bürger eine Menge tun und ihren Willen durchsetzen.

Leider sind sie noch zu phlegmatisch, zu desintieressiert und egoistisch, zu sehr eingestellt auf die ,,Segnungen der freien Marktwirtschaft".

Man müsste ein Umdenken erreichen, weniger Interesse an materiellem Gewinn, mehr Interesse am Menschen...

Da es sonst nichts zu diesem Thema gibt -vielleicht zu realistisch für Allmy ?! - krame ich doch meinen eigenen Thread noch mal aus..
Mittlerweile ist meine Wohngegend zugeplompt mit Townhouses und ihren Bewohnern.
Der schöne chaotische Flair der Gegend ist weg..
Alles verseucht von diesen langweiligen Kapitalisten im Endstadium.
Leider kann man diese Menschen nicht zurückschicken, ausweisen oder abwählen.
Denn sie sind ja die Gewinner..auch wenn das Geldschweinchen sein Lebensglück nur vortäuscht ist es trotzdem Mehrwert.

Jeder kriegt sein Ghetto. Auf der einen Seite die Plattenbausiedlung mit Asylanten und Arbeitslosen, den Rentnern usw und auf der andern Seite das Reichenghetto mit Villen, luxuriösen Herrenhäusern im Klassischen Stil... Sind eigentlich alles nur symbole für die Teilung der Gesellschaft. Jede Wohngegend wird in entweder das eine oder das andere eingeteilt.

DerFremde schrieb:Sind eigentlich alles nur Symbole für die Teilung der Gesellschaft

Das Problem ist eben , dass sich Asylanten/Arbeitslose/Rentner spalten lassen müssen.
Gegen etwas ankämpfen müssen was gegeben ist, was der eingeborene "Herrenhäusler"
nicht annähernd kennt.

@Piorama


Was hat diesen chaotischen Flair denn so ausgemacht? (Wo in Berlin wohnst Du?)


In meinem Kiez (auch sehr begehrte Innenstadtlage - Bezirk Mitte) wurde auch viel saniert und diese ganzen Townhouses sprießen wie Pilze aus dem Boden.

Muss aber sagen, dass ich es immer noch sehr mag dort. Umso froher bin ich darum, da auch wieder eine günstige Wohnung gefunden zu haben.

Piorama schrieb:Alles verseucht von diesen langweiligen Kapitalisten im Endstadium.

Kennst Du denn die Menschen? Ich könnte jetzt nichts über die Bewohner der Häuser aussagen, sehe sie selten, es sind wohl Familien.

Das Einkommen (reich oder arm) sagt imho noch nichts über die Menschen aus.

Original anzeigen (0,1 MB)
Im Original sieht es noch finsterer aus...Welcher kaputtstudierten weltfremden Planer denken sich sowas aus?

Aber was soll s..

Eigentumswohnung – Investitionsobjekt oder Eigennutzung?

Eine Immobilie in Berlin zu erwerben muss gründlich durchdacht werden. Im Falle einer Investition stehen in erster Linie die Lage und die Ausstattung der Eigentumswohnung im Vordergrund. Soll das Objekt hingegen selber bewohnt werden, muss die Wohnung auf den persönlichen Bedarf zugeschnitten sein was die Aufteilung der Räume und die Verkehrsanbindung betrifft.

Top 10 der beachtenswertesten Neubauprojekte in Berlin

Penthouse Zehlendorf
Quartier 100
Meisterhaus Mitte
Maison Lenbach
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Fehrbelliner Lofts
Möckernkiez
Thule Living
Fichtenberg Carré
Hesperidenhöfe

Diese und viele weitere Neubauprojekte der letzten Jahre finden sie hier.
Welche Wohnung ist die richtige?

Berlin Friedrichshain Maison Lenbach Immobilien 425x318 Eigentumswohnungen in Berlin Diese Frage lässt sich indes nur schwer beantworten. Allerdings gibt es einige grundsätzliche Fragen, die vor dem Kauf einer Immobilie in Berlin beachtet werden sollten. Handelt es sich um einem Kauf für die eigene Altersvorsorge, muss neben der Finanzierung bis zur Rente auch die Seniorentauglichkeit überprüft werden. Auch die Anzahl und Größe der Zimmer, die Verkehrsanbindung zur Innenstadt und die Ausstattung der Wohnung müssen vor der Unterschrift auf dem Kaufvertrag geprüft werden um vor bösen Überraschungen in der Zukunft geschützt zu sein.

...

Fragen über Fragen an die potentiellen Käufer..
Aktuell hätte ich da ne Idee, um die leerstehenden Wohnungen/ Häuser während der schwerwiegenden Frage
"Wo soll ich noch investieren?"
erstmal sinnvoll zu nutzen.