Gentrifizierung und man findet kein Heilmittel!

Seit bestimmt 10 Jahren erlebe ich es nun schon, dass Leute aus m.Bekannten/Freundeskeis aus ihren Wohnungen vertrieben werden weil ja dringend saniert od. Eigenbedarf angemeldet werden musste...
Denn als fettes Hausbesitzer-Geldschweinchen kickt man beispielsweise die Omi ,
oder die Familie die jahrzehnte
pünktlich ihre Miete bezahlt haben einfach raus.
Aus 400.-Eu werden 800.- Wärmedämmung und Co.

"Ja, so ist das eben heutzutage" denken sich die Abgestumpften.
"Musste eben mehr zahlen...Muhh"
Auf diese Teilnehmer des Lebens/des Threads kann ich verzichten.

Die Entwicklung ist einfach krank.
Man nimmt Menschen, dass durch jahrelanges Zusammenleben entstandene Umfeld weg
und platziert in ihr Zuhause Workoholics
die sich kaum für die Umwelt interessieren.
Clubs machen zu, Ökoläden auf.
Atmosphäre,Lustigkeitsfaktor bei 0.
Wohne in so einem (ehemals bunten) sterilisierten Problemviertel.
Spreche aus eigener Erfahrung..warte auch auf den Brief des Eigentümers..

Bin leider Fatalist.. aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht
und weis einen Ausweg?!
Hat es jemand geschafft gegen den Eigentümer erfolgreich vor Gericht zu gewinnen?!
Dürfen sie die Miete wirklich um so ein vielfaches erhöhen?

Was ist eigentlich Gentrifizierung?

Der Begriff Gentrifizierung wurde in den 1960er Jahren von der britischen Soziologin Ruth Glass geprägt, die Veränderungen im Londoner Stadtteil Islington untersuchte. Abgeleitet vom englischen Ausdruck „gentry“ (= niederer Adel) wird er seither zur Charakterisierung von Veränderungsprozessen in Stadtvierteln verwendet und beschreibt den Wechsel von einer statusniedrigeren zu einer statushöheren (finanzkräftigeren) Bewohnerschaft, der oft mit einer baulichen Aufwertung, Veränderungen der Eigentümerstruktur und steigenden Mietpreisen einhergeht.

In Leipzig zogen Kreative in Industriebrachen, schufen außergewöhnlichen Wohnraum, ein lebendiges Viertel entstand. Nun werden die Bewohner zu Verlierern ihres eigenen Enhttp://www.spiegel.de/panorama/gentrifizierung-in-leipzig-investoren-vertreiben-bewohner-a-973423.html

schätz mal nicht das man gegen "Eigenbedarf" was machen kann wenn seitens des Vermieters alles korrekt abläuft..

das man die Miete von jetz auf gleich verdoppeln kann halte ich für unmöglich, schätze mal das bei ner Modernisierung die Mieten schon angehoben werden können aber bei nem langjährigen Mieter glaub ichs nicht, zumindest nicht das doppelte..

Wenn man als Vermieter 600€ statt 400€ pro Monat bekommen kann --> Wer von uns würde das nicht machen? Denke doch, dass die meisten da nicht nein sagen würden.

Ich bzw. meine Familie vermietet selbst Wohnungen, sogesehen als "Altersvorsorge" gesehen. Ich kann nur positives über gentrifikation sagen.

@tic
Na gegen Eigenbedarf lässt sich dann auch echt nichts ändern..und wenn dir der Vermieter plötzlich
nen gläsernen Fahrstuhl ins Haus baut, dann weist du, das du bald rausfliegst.

Wenn die Ecke in der du lebst plötzlich zu attraktiv ist ..glaub ich...haste keine Chance

@Butterbirne
Na das is mir klar, dass es aus deiner Sicht dann Supi-Positiv aussieht .
Du verfolgst ja auch die gebrochenen Existenzen-denen man ihr Zuhause genommen hat- nicht!!

@Piorama
Ich sehe das sich meine Oma und Opa dadurch einen sicheren, schönen und verdienten Lebensabend leisten können, bei den mickrigen Renten die sie sonst bekommen würden.
Wieso sollte ich meine Wohnung billiger vermieten, als mir geboten wird? Bin ich die Wohlfahrt?

Ja schön es gibt auch Menschen in Grosstädten ohne OpiOmi und den Rest... Deren Hauseigentümer ist irgendeine XY Gemeinschaft in Luxenburg. Die wollen nicht nur ihren Lebensabend sichern

@Piorama
Die wollen Gewinn machen.
Sehe ich auch nichts verwerfliches dran.

@Butterbirne
Auf Kosten von meist älteren oder armen Menschen die ihr Zuhause verlieren...es kann sie zwar ihr Leben kosten..aber was solls...Hauptsache die Wirtschaft wird angekurbelt, nicht wahr?!

@Piorama
Es kann zwar ihr leben kosten.
Was ist das denn für ein Quatsch?
SO funktioniert einfach die Welt. Zumal es ja nicht so was gibt, dass man innerhalb von 24 gekündigt werden kann. Es gibt immer noch fristen und Co. genug zeit sich was neues zu suchen.
Veränderungen gehören zum leben dazu.
Natürlich ist es nicht schön für die Mieter, aber dann zieht man halt um.
Ich will dich einfach mal sehen, wenn du ein Unternehmen hast und die Finanzen verdoppeln könntest mit Mieterhöhung. Da würdest du genauso reagieren, egal was du sagst, sonst bist du früher oder später Pleite.
Angebot- Nachfrage! Ganz einfaches System.

@Butterbirne
http://www.tagesspiegel.de/politik/berlin-und-die-gentrifizierung-die-letzten-alten-von-prenzlauer-berg/9970502.html
Kannste dir ja mal durchlesen...
Also wenn man alleine is, so um die 70 kannste dir eben keinen neuen Jobi nkl.Whg suchen..

Butterbirne schrieb:Was ist das denn für ein Quatsch?

Denke doch einfach noch ein wenig übers Leben nach...

die london docklands sind mit luxuslofts an der themse ausgestattet worden ...
in unmittelbarer nähe (aber nicht mit blick zum/aufs wasser) stehen jedoch noch sozialwohnungen, d.h. das gebiet ist noch recht durchmischt und man findet auf kleinem Raum eine hohe bandbreite, was das einkommen angeht ...

@mal_schauen
Das Thema interessiert mich auch schon länger...
Erst Arbeiter dann Künstler und wenn die Gegend dann richtig Flair hat kommen die Investoren und machen daraus ihren Finanzzirkus.
Und es wird dadurch lahm und gekünstelt.

@Piorama
Wer sagt denn neuen Job? Es geht um neue Wohnung.
Wer dazu nicht in der Lage ist, sollte evtl. so wie so ans Altersheim oder betreute wohnen denken.

das kommt auch schon in einem berlin-text vor ...
in einem stadtviertel in berlin ...
das begehrt ist, entsteht teurer wohnraum -
das vertreibt die menschen, die schon lange da wohnen,
aber das geld für höhere mieten nicht haben ...

hier nachzulesen ...
http://www.zeit.de/2012/05/Gentrifizierung

Piorama schrieb:gebrochenen Existenzen-denen man ihr Zuhause genommen hat

nun übertreib doch nich so, is doch nur ne Wohnung ^^
gegebenen Falls hat man lang genug Zeit sich ne Neue zu suchen, davon geht die Welt nich unter..

@Piorama gegen gentrifizierung gibts nen paar gute methoden, sich nachts laut auf der straße streiten, drogendealer, huren, türken, leute für ihren lebensstyl beleidigen, spritzen aufm spielplatz... und das beste mittel sind einkaufswagen die irgendwo in nem vorgarten liegen voller leerer flaschen, das ist das internationale zeichen für ne schlechte whngegend.

und die berliner sind selbst schuld, die hätten ja den bullen auf die fresse hauen können als die die mainzer straße geräumt haben, da ham die bildleser auf die linksextremen geschimpft.
die ironie der geschichte ist, aus linken sind vielfach spießen geworden und die verdienen nun soviel das sie den bildlesern den wohnraum wegnehmen...

25h.nox schrieb: die hätten ja den bullen auf die fresse hauen können als die die mainzer straße geräumt haben,

Ich kenne einige Leute die die dabei waren....was hätten Sie denn noch mehr machen sollen?
Man kann gegen ne Unzahl von GEWINNERN..nix machen

Ich bleib bei der Einstellung, mit seinem Eigentum sollte man unter bestimmten Bedingungen machen dürfen was man will. Zu diesen Bedingungen gehört nicht auf soziale Miezen zu achten. Wenn die Preise zu hoch sind, zieht keiner ein. Sind die Preise finanzierbar, ziehen auch Menschen ein.
Ganz klar: Angebot- Nachfrage!