Doppelmord in Altenstadt - Ehepaar Monika & Karl O.

@Raissa
Ja. Ich verfolge den Fall ja vom ersten Tag an und hatte immer in Richtung ExMann/Partner von Monika oder eben an einen Raubmord gedacht.

Da ich ja selbst in der Branche bin und der Laden ja etwas entfernt ist, kommt es schon mal vor, dass man ein Klemmbausteinset, ein Spiel, Luftballons oä mit nach Hause nimmt, welches dann später am Abend abgeholt wird. Nicht nur für Bekannte oder Freunde. Geburtstag, Weihnachten, Ostern kommt nämlich überraschend. Wenn da jemand viel Bargeld vermutet, Tagesumsatz, kann man schon arglos die Haustür öffnen zur Übergabe und überfallen werden.

Deshalb habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Meine Eltern sind auch ~70 und lassen ihr Handy gerne mal liegen. Mir kam nach drei Tagen auch schon mal die Idee, in den örtlichen FB Gruppen zu fragen, ob sie jemand gesehen hat, da ich 100km weg wohne. Ich beließ es dann beim WA Status und nach 10 Min hieß es von einer früheren Freundin ja - dein Vater war vorhin bei uns im Baustoffmarkt.

Der Tatverdacht gegen die Verhafteten habe sich aufgrund zahlreicher physikalischer und digitaler Spuren, die die Ermittler festgestellt und ausgewertet hatten, in den vergangenen Tagen erhärtet. Als zentrales Motiv komme nach derzeitigem Erkenntnisstand vor allem Streit um Vermögen und Vermögenswerte in Frage.

Quelle: https://www.zak.de/Nachrichten/Ermittlungen-zu-Doppelmord-in-Altenstadt-3-Festnahmen-eine-davon-in-Pfeffingen-156202.html (Archiv-Version vom 16.05.2023)

Digitale Spuren. Da werden sich doch nicht etwa Handys ins WLAN eingeloggt haben?

Francis80 schrieb:Ja. Ich verfolge den Fall ja vom ersten Tag an und hatte immer in Richtung ExMann/Partner von Monika oder eben an einen Raubmord gedacht.

Ich auch. Gut, dass du einen thread eröffnet hast. Wenn die eigenen Kinder die Täter sind, ist es immer besonders schlimm. Um mal ganz zynisch zu sein: Monika hatte wirklich kein Glück mit Männern.

Der dritte Täter ist laut oben zitiertem Artikel ein Bekannter des Sohnes. Die haben echt Nerven, auch noch einen Fremden miteinzubeziehen. Das konnte nicht gutgehen. Und so viel Leid verursacht.

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass der/die Täter nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind. Digitale und physikalische Spuren wurden hinterlassen, evt sogar im Auto, dieses wurde ja auch beschlagnahmt und untersucht. Ich bin gespannt, wann der Erste aus dem Trio umkippt und die anderen beschuldigt. Evt ist das sogar schon passiert. So läuft es doch eigentlich immer. Sind mehrere Leute an einem Kapitalverbrechen beteiligt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sich jeder selbst der nächste ist, unabhängig davon, wie man vorher zueinander stand.

Die Tatsache, dass eine dritte Person involviert war, spricht dafür, dass die Tat geplant war.

Hatte, bis ich diesen Thread hier im Forum entdeckte, noch nichts von diesem [traurigen] Fall mitbekommen.

Während ich den Thread gelesen habe, kam mir wieder der "Elternmord von Morschen" in Erinnerung, auch in diesem Falle waren neben den beiden [Adoptiv-]Töchtern des getöteten Ehepaares noch weitere Personen aus dem näheren Umfeld der Täterinnen involviert.

Wikipedia: Elternmord von Morschen

Raissa schrieb am 18.05.2023:Die Tatsache, dass eine dritte Person involviert war, spricht dafür, dass die Tat geplant war.

Gehe auch stark von einer geplanten Tat aus, demnach zu urteilen, was bisher bekannt ist.
Offenbar haben die Täter*Innen es ja auch noch so inszeniert, dass es wie ein erweiterter Suizid wirken sollte.

Heute beginnt am Landgericht Memmingen der Prozess gegen die drei Angeklagten.


https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/mord-altenstadt-ehepaar-prozess-100.html

Es handelt sich nach jetzigem Stand um einen reinen Indizienprozess. Lediglich der Mitangeklagte hat Angaben gemacht, Geständnisse gibt es lt Gericht bislang keine.

Der Prozess soll bis Mai laufen.

So schrecklich wie banal. Wie konnten die nur und wie konnten sie einen Dritten hereinziehen? Muss ihnen doch klar gewesen sein, dass der im Zweifel auspackt. Ich halte es auch für dämlich, einen Menschen zu ersticken, wenn man seinen Selbstmord vortäuschen möchte.
So sinnlos das Ganze.

Der Dritte im Bunde soll ja kommende Woche eine Aussage machen, darauf bin ich sehr gespannt.
Wir wollten zur Prozesseröffnung gehen, da wir in der Nähe wohnen; leider war der Antrag aber zu groß.

Ea gibt eun Update vom heutigen Prozesstag

https://www.zak.de/Nachrichten/Doppelmord-in-Altenstadt-Albstaedter-Mitangeklagter-fuehlt-sich-in-Gutglaeubigkeit-ausgenutzt-160081.html

In den Monaten vor der Tat sollte der Mitangeklagte dem Haupttäter eine Pistole besorgen... zudem waren der Hauptangeklagte und seine Frau bereits einmal vor der Tat eine Nacht beim Mitangeklagten.

Im Jahr 2023 weihte Patrick O. den Mitangeklagten in seinen Plan ein, dem Vater eine Pistole unterzuschieben

und

Das Ehepaar vereinbarte mit ihm Mitte März ein abendliches Treffen in Albstadt. Er solle dafür sorgen, dass eine bei ihm aufgehängte Wildkamera nicht aktiviert ist und ebenso benötigte das Paar sein Auto. Die Eheleute verschwanden dann nach Mitternacht und tauchten frühmorgens wieder auf. Patrick O. soll geäußert haben, dass kein Mensch ahnen konnte, dass „die Person“ nachts auf dem Balkon stehen würde

Nach diesen beiden Vorgeschichten - Pistole besorgen und Treffen im März mit dieser Aussage zum Balkon kann ich nicht glauben dass der Mitangeklagte keine Ahnung gehabt haben soll dass hier etwas schreckliches geplant wurde... da schillern bei mir alle Alarmglocken.

Nachdem der erste Plan nicht funktioniert hatte, wurde am 21.04. der Plan wiederholt. „Heute ist die letzte Möglichkeit“ soll Patrick O. geäußert haben

Der Mitangeklagte will von der Tat zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst haben. Erst Tage später, als Patrick O. ihm mitteilt, dass er sein Alibi-Zeuge bei der Polizei sei, sei ihm alles klar geworden.

Trotzdem beteiligte er sich noch an der Vernichtung von Beweismittel wie dem Baby-Phone oder einem Handy

Auftrag Waffe besorgen, Wildkamera zweimal ausschalten, Auto für die Nacht leihen, eindeutige Aussagen an den Besuchstagen, Beweise im Nachgang vernichten...

Mal sehen was hier noch ans Licht kommt aber dass einem bei den Punkten nichts komisch vorkommen mag ist nicht nachvollziehbar.

Am 02. Mai 2024 soll das Urteil fallen. Mittlerweile hat der Hauptverdächtige ein Geständnis abgelegt.

Hier ein Bericht dazu vom 11.04.2024 des BR

Im Prozess um das getötete Ehepaar in Altenstadt hat der Hauptangeklagte heute ein Geständnis abgelegt. In einer Erklärung teilte er mit, er sei in der Tatnacht über ein gekipptes Fenster in das Haus seines Vaters eingedrungen. Seine Frau habe vor dem Haus auf ihn gewartet. Wegen des Zerwürfnisses zwischen ihm und seinem Vater wollte er, laut Erklärung, seinem Vater eine Schusswaffe "unterschieben", um ihn dann bei der Polizei anzuzeigen.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/doppelmord-in-altenstadt-angeklagter-gesteht-toetung,U9dOkdV

Was denkt ihr darüber, findet ihr es glaubhaft?

Heute fanden die Plädoyers vor dem Landgericht Memmingen statt. Die Anklage fordert eine lebenslange Haftstrafe.
Die Darstellung des Hauptangeklagten sei nicht glaubwürdig.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/doppelmord-prozess-altenstadt-anklage-fordert-lebenslang,UAxgvmD

Ich finde auch, dass Patrick O. sich da was zum Tatablauf zusammengereimt hat, was vorne und hinten nicht passt.

Das Urteil wurde verkündet:

Im Prozess um den Mord an einer Laupheimer Spielwarenhändlerin und ihrem Partner ist jetzt das Urteil verkündet worden. Die beiden Hauptangeklagten wurden zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Der mitangeklagte Albstädter muss wegen Beihilfe zum Mord ebenfalls ins Gefängnis.

Quelle: https://www.zak.de/Nachrichten/Doppelmord-von-Altenstadt-Das-Urteil-ist-gefallen-Gefaengnis-fuer-Albstaedter-161442.html (Archiv-Version vom 15.05.2024)

Wie sich wohl schon abgezeichnet hatte:

Nach dem Urteil im Prozess um den Doppelmord von Altenstadt vor dem Landgericht Memmingen haben die Verteidiger aller drei Verurteilten mitgeteilt, in Revision zu gehen

Quelle:
https://www.schwaebische.de/regional/biberach/laupheim/verurteiltes-ehepaar-und-freund-gehen-in-revision-2503245