Drei Tote in Haus in Starnberg gefunden
19.07.2020 um 00:33Selbstmord?
Würde mal sagen, der ist schon länger aus der Welt.
Dreifacher Mord.
Würde mal sagen, der ist schon länger aus der Welt.
Dreifacher Mord.
angellost schrieb:Wieso trifft es das deiner Meinung nicht? Genau das ist es doch und diese Begrifflichkeit wird auch von mehreren Seiten eingefordert?@emz
frauZimt schrieb:Hat nichts mit dem Fall zu tun.Ach so, :D
Mehr als ein Jahr nach der Ermordung von Eltern und ihrem Sohn im oberbayerischen Starnberg hat die Staatsanwaltschaft München II zwei junge Männer angeklagt. Sie wirft ihnen Mord, besonders schweren Raub und Verstoß gegen das Kriegswaffenkontroll- und Waffengesetz vor. Nach dem Willen der Anklagebehörde sollen sich die beiden 19 und 20 Jahre alten Männer vor der Jugendkammer des Landgerichts München II verantworten, die nun über die Eröffnung des Verfahrens zu entscheiden hat.https://www.sueddeutsche.de/bayern/starnberg-dreifachmord-anklageerhebung-1.5218683
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Der 20 Jahre alte Mann hatte nach seiner Festnahme damaligen Angaben der Polizei zufolge die Tat gestanden. Er und der 19-Jährige sitzen seither in Untersuchungshaft. Beiden wirft die Staatsanwaltschaft auch zwei bewaffnete Raubüberfalle auf Verbrauchermärkte mit insgesamt einigen Tausend Euro Beute vor. (dpa)
Nach Hinweisen aus dem Umfeld des Lehrbetriebs des toten Sohnes, der Büchsenmacher werden wollte, geriet dessen Olchinger Freund unter Verdacht, illegale Waffen und Munition aufzubewahren. Bei einer Durchsuchung entdeckte die Kripo in dessen Dachgeschosswohnung ein Arsenal von Waffen und Stoffen, mit denen man Sprengstoff herstellen könnte. Den Ermittlern soll er damals gestanden haben, den dreifachen Mord in Starnberg begangen und vom Tatort ein Handy-Video gedreht zu haben. Die rekonstruierten Bilder und detaillierte Schilderungen hätten dieses Eingeständnis belegt, erklärte die Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz im Januar 2020.
Gut eineinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer Familie im oberbayerischen Starnberg hat am Montag der Dreifachmord-Prozess gegen zwei Verdächtige begonnen. Ein 21 Jahre alter Deutscher und ein 19 Jahre alter Slowake müssen sich am Landgericht München II wegen Mordes, besonders schweren Raubes und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verantworten.https://www.br.de/nachrichten/bayern/prozess-um-dreifachmord-in-starnberg-beginnt,Sgc47JM (Archiv-Version vom 23.08.2021)
Verteidigung erhebt vorab schwere VorwürfeAm Ausführlichsten wird der Fall hier behandelt:
Schon vor Beginn des Prozesses hatte ein Verteidiger eines Angeklagten schwere Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft erhoben. Rechtsanwalt Alexander Stevens kritisierte in einem Schreiben, das auch dem BR vorliegt, „dass die Staatsanwaltschaft ihre Wissenslücken mit viel Phantasie, statt mit Ermittlungsarbeit“ gefüllt habe. „Naheliegende Tatalternativen wurden gar nicht erst in Erwägung gezogen", so die Kritik des Verteidigers. Er ist der Meinung, es gebe „zig Varianten, wie sich die Tat tatsächlich abgespielt haben könnte" – nicht nur die Version, die die Staatsanwaltschaft darstellt und zur Anklage bringt. Auch die Möglichkeit, der Sohn der Familie habe seine Eltern und dann sich selbst getötet, sei weiterhin nicht auszuschließen, schreibt Stevens. Ein Dutzend weiterer Hypothesen ließe sich darstellen. All diese Hypothesen seien genauso wahrscheinlich und ließen sich zwanglos mit dem aufgefundenen Spurenbild in Einklang bringen, so der Verteidiger. Er kritisiert, dass die Staatsanwaltschaft viele Hinweise aus Befragungen von Zeuginnen und Zeugen, aus Erkenntnissen von Gutachtern bisher nicht oder nur unzureichend geprüft habe.
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Dreifachen Mord wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann vor, Mittäterschaft bei einem Mord dem Mitangeklagten. Sie geht davon aus, dass die beiden an die Waffen des Sohnes der Familie kommen wollten, die dieser illegal besaß.
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Die Verteidigung des Mitangeklagten äußert massive Zweifel an der Version, die die Staatsanwaltschaft ihrer Anklage zugrunde legt und attackiert die Anklagebehörde in gleich drei nach US-amerikanischem Vorbild verfassten Eröffnungsstatements.
Die Staatsanwaltschaft folge in ihrer Anklage "einer simplen Logik", sagt Rechtsanwalt Alexander Betz. "Vier Personen sind in einem Haus, einer kommt lebendig raus, und damit ist der vierte der Mörder."
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Komplizierte Beweislage
Sieben Hypothesen sind es, die die Verteidigung vorbringt: Beispielsweise hält sie auch die ursprünglich angenommene Variante vom Sohn als Mörder seiner Eltern weiterhin für möglich. Schmauchspuren seien an seinen Händen gefunden worden und das rechtsmedizinische Gutachten schließe nicht aus, dass der junge Mann sich tatsächlich selbst erschossen haben könnte.
In jedem Fall, so betonen die drei Verteidiger, sei eine Mittäterschaft ihres Mandanten nicht nachweisbar. Denn selbst wenn alles so gelaufen sei wie in der Anklage dargelegt, belege das bloße Chauffieren noch lange keine Mittäterschaft.
Spezialfolge - Der Dreifachmord von StarnbergIch finde den Podcast interessant gemacht, kann das Reinhören nur empfehlen.
... Achtung - hier besprechen wir einen laufenden Prozess, der am 23.8.2021 begonnen hat. Dr. Alexander Stevens ist als Strafverteidiger dabei und seine Sichtweise daher natürlich nicht neutral. Die Anklage (Staatsanwaltschaft) vertritt eine andere Einschätzung. Bei dieser Podcastfolge handelt es sich NICHT um neutrale Gerichtsberichterstattung!
Am Anfang der Verhandlung steht ein brisanter Antrag: Die Verteidigung des als Mittäter angeklagten 20 Jahre alten Slowaken will verhindern, dass die Aussage des Haupttäters bei der Polizei als Beweismittel berücksichtigt wird. Der Grund: Sie wirft der Polizei nicht weniger als Folter vor. Der angeklagte 21-Jährige hatte nach Polizeiangaben in einer Arrestzelle in Fürstenfeldbruck ein Geständnis abgelegt und seinen Freund und Mitbewohner, den 20-Jährigen, als Komplizen belastet.
Völlig ausschließen kann das Gericht einen Suizid bisher nicht. Auch ist es möglich, dass es bei den Gesprächen von Petra von P. mit ihren Freundinnen wirklich um einen geplanten Amoklauf ging. Konkret ausgesprochen wurde das jedoch nie - sie könnte ebenso gut etwas völlig anderes gemeint haben. Auch könnte es sein, dass Vincent von P. solche Pläne hatte, sie aber nichts mit dem Dreifachmord an ihm und seinen Eltern zu tun haben. Es könnte sein, dass der Freund Matthias B. in mögliche Amoklauf-Pläne oder die Tat von Starnberg verwickelt ist. Die Arbeit des Gerichts scheint mit jeder Woche schwieriger zu werden.Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Wie-die-Biografie-eines-Serienkillers-article22812460.html
Vincent P. war nur mit einer Unterhose bekleidet. An ihr und an der Bettwäsche befinden sich Sperma- und DNA-Spuren beider Männer, meinen Stevens und Betz. Sie zitieren an diesem 18. Verhandlungstag aus Chatnachrichten, in denen B. an P. geschrieben haben soll: »Ich musste auflegen, weil die Leute, mit denen ich unterwegs bin, wissen nichts von uns.«Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/dreifachmord-von-starnberg-fuehrten-der-mutmassliche-taeter-und-das-opfer-eine-beziehung-a-2b6c8228-ebf6-42e7-b3c1-f44f79a1ca3e
In den Chats reden sich beide mit »Boi« an, laut den Anwälten unter Homosexuellen ein Synonym für »Liebhaber«.
Er habe damit ein von seinem Freund geplantes Massaker am Bahnhof München-Pasing verhindern wollen, sagte sein Anwalt Gerhard Bink. Der Getötete habe seinen Mandanten in seine Tatpläne eingeweiht und einbeziehen wollen. "Er wollte da nicht mitmachen und hat deshalb den Plan gefasst, ihn zu töten - um nicht selbst von ihm getötet zu werden, falls er sagt, dass er nicht mitmacht", erläuterte Bink.Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Mutmasslicher-Dreifachmoerder-gesteht-ploetzlich-article23212209.html
Die Tötung der Eltern sei nicht geplant gewesen. Der Vater sei aber plötzlich auf ihn zugekommen und sein Mandant habe geglaubt, dass er bewaffnet sei, sagte Bink. Daraufhin habe der Angeklagte auch den Vater und danach die Mutter erschossen.
In dem Geständnis ging der 22-Jährige laut Bink auch auf die Rolle seines Mitangeklagten Samuel V. ein, der ihn laut Anklage zum Tatort fuhr und abholte. Der 21-Jährige sei in den Plan eingeweiht gewesen, den Freund zu töten. Er habe die Unterstützung zugesagt angesichts der Möglichkeit, die Waffen später zu verkaufen. Dafür sollte ein Preis von 400.000 bis 600.000 Euro erzielt werden.(...)
Welche Auswirkung dessen Geständnis auf den weiteren Verlauf des bis 4. November angesetzten Prozesses haben könnte, bleibt abzuwarten.Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/Mutmasslicher-Dreifachmoerder-gesteht-ploetzlich-article23212209.html
Lars01 schrieb:Geständnis macht für mich den Eindruck dass der Hauptangeklagte versucht einer Verurteilung zu lebenslang mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld zu entgehen.Soweit ich weiß, wird vor der Jugendkammer verhandelt. Der Hauptangeklagte war zum Zeitpunkt der Tat 19 Jahre alt, also Heranwachsender.
(3) 1Das Höchstmaß der Jugendstrafe für Heranwachsende beträgt zehn Jahre.Quelle: https://dejure.org/gesetze/JGG/105.html
2Handelt es sich bei der Tat um Mord und reicht das Höchstmaß nach Satz 1 wegen der besonderen Schwere der Schuld nicht aus, so ist das Höchstmaß 15 Jahre.