yasumi schrieb:Es geht hier in dieser Diskussion im Wesentlichen um die Frage: war Söring tatsächlich der zustechende Täter? Oder war es vielleicht doch Elizabeth?
Mr.Stielz schrieb:und "man" ist hier eben nicht Haysom, nicht Söring, sondern das unzertrennliche Pärchen, alle beide.
Sector7 schrieb:Das zeigt, dass Söring am Tatort war und EH entweder in DC, außerhalb des direkten Tatorts oder nicht auf Socken am Tatort. Außerdem kann sie sich nicht bei einem Kampf verletzt und Blutspuren hinterlassen haben.
Venice2009 schrieb am 29.06.2017:Ich behaupte sogar, dass JS derjenige war, der gesagt hat, wo es lang geht.
yasumi schrieb am 25.07.2017:Aber ich denke, wir sollten zumindest die Möglichkeit im Hinterkopf behalten, dass die Alibis nicht nur für einen, sondern für beide gedacht waren.
Gristar schrieb am 01.08.2015:Dass man sich bei den Anfangszeiten um ein, zwei Stunden irren kann, mag ich ja noch verstehen, aber dass man so komplett daneben liegen kann, ist schon ungewöhnlich. Für mich hört sich das so an, als hätte sie die Kinokarten nie in der Hand gehabt.
antidepressant schrieb am 07.03.2015:So wie die Morde begannen wurden, wie die Opfer zugerichtet waren und wie der Tatort aussah, muss es eine Beziehungstat gewesen sein. Die Opfer wurden regelrecht abgeschlachtet, ihnen wurden die Kehlen durchtrennt und es wurde dutzende Male mit einem Messer auf sie eingestochen. Der Boden des Raumes war mit Blut verschmiert. Das war eine Tat aus Leidenschaft. Der Täter muss in einen regelrechten Blutrausch geraten sein. Er ist vollkommen ausgerastet
MaxProll schrieb am 19.09.2017:Für mich ist der Fall eigentlich schon 30 Jahre geklärt. Jens und Elisabeth waren beide am Tatort und haben gemeinsam die Tat begangen, alles andere sind Geschichten und Halbwahrheiten, die die beiden sich ausgedacht haben.
Misuteri schrieb am 24.07.2017:Und zwischen den beiden ersten Kinobesuchen werden im Hotel noch zwei! Abendessen bestellt. Es wird also für den ganzen Abend ein lückenloses Alibi konstruiert, nur damit EH ihren Eltern sagen kann, dass sie mit JS in Washington war ?
menevado schrieb am 15.02.2015:Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass er alleine gehandelt hatte. Wie haette er ins Haus kommen sollen ohne E.H.?, wie haette er alleine 2 Personen ueberwaeltingen koennen?
Mr.Mystery1990 schrieb am 21.05.2018:Genauso mit dem Schuhabdruck. Ja, es ist wahrscheinlich EHs Schuhabdruck.
Bluelle schrieb am 26.04.2018:Die Größe, alles stimmte.Man hat ihr Blut auf einem Lappen gefunden und Fingerabdrücke auf einer Flasche.Dazu noch eine Kippe, deren Marke sie raucht.
Venice2009 schrieb am 22.12.2017:Ich finde, es verwunderlich, dass er die Schuld einerseits vorhatte auf sich zu nehmen, ihr aber keine Details zukommen ließ damit sie ihre Unschuld untermauern hätte können
Hesse18 schrieb am 17.05.2018:Ein Licht, welches die ganze Nacht und dann den darauffolgenden Tag durchscheint ist schon extrem auffällig
Bluelle schrieb am 27.12.2017:Bin heute noch auf ein Foto gestossen, das ich noch nicht kannte, im Schlafzimmer der Haysoms und dort wurden anscheinenddie Sockenabdrücke gemacht.Man kann sie hier sehr gut erkennen.
Wozzeck schrieb am 05.05.2018:...und außerdem dafür Sorge tragen müssen, dass dieser Tag tatsächlich als Tattag betrachtet worden wäre. Wie hätten sie aber letzteres bewerkstelligen können?)
Das sind viele berechtigte Fragen, Anmerkungen, Unstimmigkeiten, die hier zusammengetragen wurden.
Daher hier noch einmal der Versuch eines plausiblen Ablaufs als Ergänzung zu diesem Beitrag:
Seps13 schrieb am 06.06.2018:unter der Prämisse, dass beide zeitgleich am Tatort waren
Nach meiner Theorie ist es also nachmittags, die Haysoms, deren letzte Mahlzeit das Mittagessen war, sind tot, JS und EH sind schon im oder auf dem Weg zum Auto, sie haben Alibi-Kinokarten für einen Film ab 17.05 Uhr. Ihnen fällt ein, dass nicht sicher ist, wann die Leichen gefunden werden und ob der Todeszeitpunkt überhaupt in etwa auf die Kinozeit festgestellt werden kann. Das Alibi könnte also nicht ausreichen. Jens hat die Idee, das Außenlicht anzumachen, den Tatort etwas mehr nach abends aussehen zu lassen, für den gesamten Abend dann noch zusätzliche Hotel- und Kinoalibis in DC zu arrangieren und geht auf Socken wieder ins Haus, um im Schlafzimmer die Gardinen zuzuziehen, den Außenlichtschalter zu betätigen (durch die Fußabdrücke neben dem Bett auf der Seite des Schalters belegt, vgl. Bilderübersicht Nr. 35 und 77), benutztes Geschirr vom Mittagessen auf den Tisch zu stellen...
Dann fahren sie nach DC zurück, um das Scheck-Roomservice-Kino-Alibi für den ganzen Abend bis nach Mitternacht zu konstruieren (das hat Jens allein übernommen, Elizabeth ist im Hotel geblieben, daher erinnert sie sich weder an die Filme noch an die Zeiten genauer, vielleicht war sie körperlich und psychisch zu erschöpft, vielleicht zu stoned). So richtig wasserdicht ist das Alibi aber nicht geworden. Den Tachostand haben sie übersehen (ja
@mr_majestic, das war ein entscheidender Fehler) und ihnen wurde hierdurch im Zusammenhang mit der Anforderung von Finger- und Fußabdrücken von Jens (nur er war auf Socken am Tatort) klar, dass es doch eng für sie werden könnte. Daher Flucht und später, als es vermeintlich nicht mehr anders ging, sein Geständnis. Jens hat Elizabeth dabei tatsächlich weitgehend geschützt.
Die Kinokarten hat er jedoch nicht für Elizabeth eingesetzt, sondern für sich selbst als Rückversicherung behalten. Er schreibt selbst, sie wusste gar nicht, dass er im Besitz der Kinokarten war.
Auch den wahren Grund für die Rückkehr ins Haus wollte er der Polizei gegenüber nicht angeben, weil er seine Kinoabend-mit-Beweiskarten-Hintertür dann aufgedeckt hätte. JS hat zudem Wert darauf gelegt, dass der Tatzeitpunkt abends eingeordnet wird, während Elizabeth bei ihrer Aussage die Filme einfach willkürlich auf 14.00 Uhr und 16.00 Uhr datierte, und zwar aus dem Grund, weil sie die Kinokarten nie besaß und das der wahre Tatzeitpunkt war.
Außenlicht: Fußspuren auf der "richtigen" Bettseite so kurz vor dem Schalter bei später
brennendem Außenlicht lassen m.E. nur den logischen Schluss zu, dass das Licht
angeschaltet wurde.
Spoiler
Es fällt auf, dass er nicht klar Stellung bezieht. Hätte er den Schalter nun gefunden, wenn er da gewesen wäre, was er ja bestreitet, oder nicht? Mein Fazit ist, er hätte, er hat und er hat das Licht angemacht, nicht aus.
Kinokarten: E. kann übrigens nicht offiziell erklären, dass er ihr die Karten vorenthalten hat, denn dann würde sie sich selbst belasten. Nach ihrer Version war sie ja in DC und hat die Karten selbst gekauft.
Ich will mal annehmen, dass die Aussage des Kinobesitzers zum Kaufzeitpunkt der Tickets korrekt ist und damit Anhaltspunkte für den Tatzeitpunkt gibt.
Nachmittag:
Spoiler
Es ist auffällig, dass J. nur den Abend erwähnt, als sei das die einzige Option. Ich denke, er will bewusst die Aufmerksamkeit nur auf den Abend richten und vom Nachmittag ablenken.
Mein persönliches Fazit:
Beide waren dort, beide haben die Eltern getötet (erklärt die "Übertötung" und wegen Elizabeth wurden sie auch hereingelassen, es ist ihre Zigarettenkippe, es ist sein Fußabdruck), die Wahrheit liegt in der Mitte. Das Versprechen hat es in gewisser Weise schon irgendwie gegeben, Hintertüren hatte er sich allerdings eingebaut, diese nutzten ihm aber nichts.
Jens Söring lügt zwar größtenteils, aber Elizabeth Haysom auch und er trägt m.E. zu Unrecht einen größeren Teil der Schuld und sollte zum gleichen Zeitpunkt entlassen werden wie sie.
Leider haben beide kein Interesse, diese Wahrheit öffentlich kundzutun. EH. will sich natürlich nicht weiter belasten, JS. hat sich in seiner Story verrannt. Ich war anfangs verärgert über JS, weil ich, wie viele andere auch, dieses Gefühl hatte, dass er mit seiner ebenso absurden wie penibel ausgedachten und angepassten Story alle verarscht. Aber unter Annahme des obigen Sachverhalts hat sich das etwas geändert. Ich bin überzeugt, sie waren es beide gemeinsam. Und immerhin hat er sie ja damals doch herausgehalten, so dass sie besser weggekommen ist als er. Das war dumm. Oder Liebe. Oder beides.
Als er den Entschluss fasste, sein Geständnis zu widerrufen, hätte er übrigens nur diese Version erzählen und dabei seine Beteiligung an der eigentlichen Tat passiver gestalten müssen als die von Elizabeth und ich bin mir sicher, viel mehr Leute hätten ihm geglaubt. Nach wem sieht die durchgeknallte Raserei beim Töten mehr aus? Also, die von ihm gewählte Strategie ist Mist. Und die Wahrheit sagen ist einfach nicht sein Ding.
Für gefährlich halte ich ihn übrigens nicht, es sei denn, er gerät wieder an die falsche Frau...
Ich finde meine Version um einiges plausibler und stringenter als die Versionen beider Verurteilter und schließe die Fallrekonstruktion damit für mich erst einmal ab.