Ich habe versucht, die Kinobesuche unter der Prämisse, dass
beide zeitgleich am Tatort waren, zu rekonstruieren. Die Bilder sind aus „Zweimal lebenslänglich“:
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EH und JS decken mit dem Kinoalibi den Zeitraum 17.05 Uhr bis ca. 1.30 Uhr ab. Ich gehe bei meiner Überlegung davon aus, dass dies das Alibi für einen geplanten Mord ist. Wobei nicht von vornherein drei Kinobesuche als Alibi geplant waren, sondern nur einer, der um 17.05 Uhr. Ihnen war also klar, dass sie für den Nachmittag ein Alibi brauchen.
Es handelt sich offenbar um drei (?) unterschiedliche Kinos, wobei nur der Kauf der Karten für „Stranger than Paradise“ zeitlich eingegrenzt werden konnte (Kurz vor 20.00 Uhr oder eine der ersten Karten für die 22.15 Uhr-Vorstellung).
Die Karten für "Witness" wurden von Jens im Voraus gekauft oder wirklich aus dem Müll gefischt (glaube ich eher nicht, zu riskant), in diesem Film war aber keiner von Ihnen am Tattag.
Wenn wir davon ausgehen, dass die anderen Karten nicht aus dem Müll gefischt wurden, sondern kurz vor 20.00 Uhr oder als erste Karten für die Spätvorstellung gekauft wurden, der Scheck an der Rezeption ein Datum kurz vor 20.00 Uhr trägt (?) und beide am Tatort waren, müsste der Todeszeitpunkt, Fahrtzeit eingerechnet, vor 16.00 Uhr liegen.
Sie waren dann nach zügiger Fahrt um kurz vor 20 Uhr wieder im Hotel und Jens löste den Scheck an der Rezeption ein. Die beiden nutzten den Roomservice. Dann fuhr auf jeden Fall Jens ins Kino zu „Stranger than Paradise“ um 22.15 Uhr, wobei er die Karten entweder schon um kurz vor 20.00 Uhr oder sehr frühzeitig vor Beginn der Spätvorstellung kaufte.
Für die Rocky Horror Picture Show kaufte Jens dann nur noch eine Karte und guckte diesen Film (vermutlich ebenfalls) allein. Elizabeth war irgendwann bei einem dieser Kinos und machte eine Zeichnung, um auch ihre Anwesenheit beweisen zu können. Evtl. hat sie gar keinen der Filme mitgeguckt und ist nach der Rückkehr vom Mord im Hotel geblieben.
Jens bewahrte die Karten auf, denn er hatte sie auch alle gekauft. Er hat sie erstaunlicherweise nicht Elizabeth ausgehändigt, obwohl er sie ja schützen wollte und ihr damit ein tolles Alibi hätte verschaffen können.
An dieser Stelle versetzen wir uns noch einmal in die beiden zum Zeitpunkt von Elizabeths Rückkehr, als Jens ihr verspricht, sie zu schützen,
unter der Prämisse, dass seine Geschichte wahr ist:
E. kommt also zurück vom Doppelmord und die beiden überlegen, was zu tun ist. Jens hat ja durch Zufall für ein Alibi gesorgt und das fällt ihm natürlich, intelligent wie er ist, auch prompt ein. Er händigt Elizabeth also ihre Kinokarten inklusive der Einzelkarte für den dritten Film aus, denn das Drogenfahrtalibi kann ja nun glücklicherweise für den Mord herhalten. Und die Karten braucht E. viel dringender als er. Er braucht diese Karten überhaupt nicht, erstens ist er unschuldig und zweitens will er die Tat ja auch noch auf sich nehmen. Warum also behält
er die Kinokarten? Als Erinnerung an das schöne Wochenende in DC? Wohl kaum. Warum schreibt er, sie habe nicht gewusst, dass er die Karten aufbewahrt hat? Sie hatte ihn doch überhaupt beauftragt, die Karten zu besorgen. Hat er ihr erzählt, er habe die Karten weggeworfen? Hat er sie also angelogen? Wenn ja, warum?
Elizabeth, die den ganzen zeitlichen Ablauf und die Kinovorstellungen, für die sie keine Karten gekauft hat und die sie auch nicht besucht hat, nicht so auf dem Schirm hatte wie Jens, wusste nur noch, dass sie für 14.00 Uhr ein Alibi brauchen, weil sie da bei ihren Eltern waren, und hat deswegen die Kinokarten auf eine (nicht existierende) 14.00-Vorstellung datiert. Nicht weil (nur) sie lügt, sondern weil Jens die Planung und Durchführung übernommen hat.