Jessica- schrieb:Und es stimmt auch nicht, daß es bis heute ein ungeklärter Mord gewesen wäre, da Elizabeth von Anfang an im Visier des damaligen Ermittlers Chuck Raid stand und nicht nur aufgrund des FBI täterprofils, daß er persönlich damals in Auftrag gegeben hatte, sondern auch aufgrund der Tatortbefunde.
Welche Tatortbefunde sprechen denn für EHs Anwesenheit am Tatort?
Du hast ja das Buch "nicht schuldig" gelesen und dort steht u.a. auch, daß bereits ganz zu Beginn der Ermittlungen einer der Halbbrüder von Elizabeth eine Familienkonferenz in einem Hotel einberufen hat, wo er dann verkündet hat, daß die Ermittler, also Chuck Raid und sein Ermittlerteam von Elizabeth als Täterin ausgingen.
Sorry, aber für mich ist das Buch keine zuverlässige Quelle. Es war doch eher so, dass der Bruder sowie die Freundin der Mutter und dieser Familienfreund, der auch Journalist ist (komme nicht auf den Namen) sich gleichermaßen über das Verhalten von EH wunderten. Und diese Verwunderung an die Polizei weitergaben.
EH wurde verhört - und lenkte den Verdacht auf Jane. Diese hatte ein Motiv, kein Alibi, hatte wenige Tage vor der Tat jemandem Messer mitgegeben, da sie sich zu einem Mord hingerissen sah ... und bestand den Lügendetektortest nicht. Das schien die heiße Spur zu sein. Die zerschlug sich aber wieder ....
So sah man EH und ihr Umfeld erneut an, eventuell, weil man ab da schon von der zwei Täter Theorie ausging .... Und stieß auf JS, der zunächst gar nicht bei der Polizei erschien und sich dadurch verdächtig machte. Und dann seine Proben verweigerte. Da erhärtete sich der Verdacht.
Jessica- schrieb: Und in einer Kleinstadt wie Bedford, wo die Haysoms zur Lokalaristokratie gehört haben war es halt damals möglich die Ermittler mit Hilfe eines prominenten Anwalts einzuschüchtern.
Wo waren die Ermittler denn eingeschüchert? Sie haben ja nicht von Elizabeth abgelassen, vielmehr gerieten EH und JS in den Fokus der Ermittler.
Jessica- schrieb: Und in einer Kleinstadt wie Bedford, wo die Haysoms zur Lokalaristokratie gehört haben war es halt damals möglich die Ermittler mit Hilfe eines prominenten Anwalts einzuschüchtern.
DH war Südafrikaner, er hatte keinerlei Wurzeln nach Virginia. Seine erste Frau war Kanadiern, soweit ich weiß. Nancy Haysom wuchs in Lynchburg auf, gut 50km von Bedford County, wo sie sich zur Ruhe setzten. Fahrzeit ca. 45 Minuten. Die Haysoms waren vermutlich gar nicht so sehr in Bedford County verwurzelt, weil:
(1) sie relativ spät dorthin zogen
(2) NH große Teile ihrer Jugend gar nicht dort verbrachte
(3) Sie erst hinzogen,als DH in Rente ging
(4) Sie es z.B.vorzogen, sich am Samstagabend zu bester Zeit zu Hause zu betrinken, statt irgendwo hinzugehen
(5) Die Leichen erst nach einem Anruf von EH gefunden wurden - niemand scheint sie vermisst zu haben, auch wenn es andere Darstellungen gibt, dass sie wohl die wöchentliche Bridge Runde verpasst haben
(6) Es auch den ländlichen Nachbarn nicht auffiel, dass das "porch light" über Tage brannte - und die teilten ja
die Auffahrt mit jemandem
Beautiful as well as intelligent and adventuresome, Nancy Astor Benedict Haysom was raised in Lynchburg among privileged family. She had been all over the world with her father, a geologist, before marrying Derek Haysom in South Africa in 1960.
http://murderpedia.org/female.H/h/haysom-elizabeth.htmEs meldet sich auch "nur" der Freund der Haysoms zu Wort, der Journalist. Und der Bruder von NH. Der Rest schweigt ....
Da kam dann später (mit seinem später zurückgenommenen falschen Geständnis) ein Sündenbock aus Deutschland, dem man die Sache anhängen konnte gerade recht, um den Ruf von Elizabeth, als Sprößling einer der berühmtesten Familien von Lynburg gerade recht, nicht beschmutzen zu müssen, wenn diese als Mörderin in die Schlagzeilen geraten wäre.
JS ist nicht der "Sündenbock" - es gibt Tatortspuren, die in seine Richtung weisen. Es gibt eben das Geständnis mit Täterwissen. Er selbst hat auch einen Haufen Indizien produziert (die Briefe, Tagebücher, die Flucht) ... aber das hatten wir ja schon zu Genüge. Du hörst einfach nicht gerne, dass JS nicht das Opfer ist. Er hat sich selbst ans Messer geliefert. Heute ärgert ihn das maßlos, da die Indizienlage viel dünner war, als er bei seinem Geständnis vermutete.
Jessica- schrieb:Man sagt nicht ohne Grund "Small town USA" - also die Seilschaften in solchen Kleinstädten mit Lokalaristokratie, die sogar die Macht haben, Behörden einzuschüchtern. Und der spätere Ermittler Gardner war in seinem Ehrgeiz gerade der richtige.
EH ist zu 90 (!) Jahren verurteilt und sitzt 29 Jahre später auch immer noch. Erklär mir doch mal, wo da die Justiz nicht richtig funktioniert hat? Sie ist nicht mal wegen Mord verurteilt, sondern wegen Beihilfe.
Und erkläre doch bitte mal, wie Gardner "Karriere auf Kosten von JS machte". Als er in den Fall einstieg, war JS bereits geflüchtet, die Polizei in England hatte ihn bereits wegen systematischer Scheckbetrügerei verhaftet und festgesetzt und bei einer routinemäßigen Untersuchung Tagebucheinträge und Briefe gefunden, die gut zu seiner Darstellung (die er freiwillig und fünfmal von sich gab) passten. Dabei war Täterwissen (Socke, Licht). Im Haus fanden sich Spuren, die auch in seine Richtung deuteten. Er hatte kein sicheres Alibi, aber einen Mietwagen gemietet, auf dem genau die Kilometer Differenz fehlte, die man brauchte und keine Erklärung "habe mich acht Stunden lang verfahren ....". Wenn das keine erdrückenden Beweise sind ... was sonst?