@Venice2009 Danke für den Trailer. Konnte ihn mit dem Handy nicht abrufen.Der Trailer ist na ja ... medientechnisch gut gemacht und vielschichtig. Einerseits verdeutlicht er, wie lange das alles zurückliegt, andererseits wird der narzistische JS gleich ins Weltgeschehen gebeamt. Was mich an dem Trailer extrem stört ist die Verwendung des Bildes des toten DH. Ich empfinde das als Störung seiner Totenwürde. Es muss ja für DHs Angehörige ein extremer Schlag sein, den eigenen Vater bzw. Bruder nochmals in diesem Zustand zu sehen. Als Angehöriger würde ich hier einschreiten und die Verbreitung gerichtlich verbieten lassen (falls möglich). Hier ist meiner Meinung nach der Opferschutz nicht gegeben.
Jessica- schrieb:Das hatten wir hier doch schon alles etliche male, sein Geständnis ist nichts wert, ebensowenig wie sein, ihm von Elizabeth mitgeteiltes Täterwissen.
Warum hältst du fünf (!) Geständnisse für wertlose, einen ironischen Halbsatz von EH jedoch für glaubhaft? Falls dieser jemals so fiel ... Die einz
Jessica- schrieb:Und eine Verurteilung durch eine Jury, die nicht (!) selbständig ermitteln konnte, sondern nur Zuschauer war, ist kein Beweis für die Schuld.
Eine Verurteilung in jedem demokratischen Rechtssystem fusst darauf, dass eine oder mehrere Personen, die berechtigt sind, ein Urteil zu fällen, dieses auch tun. Da ermittelt niemand selbst. JS hatte ja einen Verteidiger, der alle Entlastungspunkte einbringen konnte. Auch ein
Jessica- schrieb:neutraler Richter hierzulande
ermittelt nicht selbstständig. Er bekommt Fakten von Staatsanwaltschaft und Verteidigung präsentiert. Die Jury hätte duchaus die Möglichkeit gehabt zu sagen "sorry, auf dieser Grundlage können wir keinen Schuldspruch fällen". Da reicht in Virginia schon einer von zwölf, da das Urteil einstimmig sein muss. Das ist aber nicht passiert. Die zwölf waren nach sehr kurzer Zeit (vier Stunden) davon überzeugt, dass hier eindeutlich eine Schuld vorlag.
Jessica- schrieb:...wieso ist für dich die Anzahl der Geständnisse wichtig - das hat er doch zich mal erklärt, warum er in England gestehen mußte und zwar mehrfach, auch nochmal gegenüber einem deutschen Staatsanwalt.
Das ist leider nicht korrekt. Er hat sich durch die Geständnisse in einen Rechtsraum begeben, wo er, als die Auslieferung lief, das Geständnis nicht einfach zurückziehen konnte, da er sich sonst in aktuer Lebensgefahr befunden hätte. Das ist korrekt. Nicht korrekt ist jedoch, dass er überhaupt gestehen musste. Er hätte die Möglichkeit gehabt:
(1) Nichts zu sagen und es auf einen Indizienprozess ankommen lassen. Es lagen jedoch so viele Indizien gegen ihn
vor (Fußspur, Blutspur, kein Alibi, Meilen auf dem Mietauto, Belügen der Polizei, Weigerung der Abgabe von Vergleichsabdrücken, Flucht, Hinterlassung eigener schriftlicher Unterlagen wie Tagebücher und Briefe) - dass er vermutlich sowieso ausgeliefert worden wäre - gemeinsam mit EH. Das war ihm klar.
(2) Zu gestehen.
Aus dem Tagebucheintrag von EH geht ja hervor, dass die beiden davon ausgingen, dass er anhand von Spuren am Tatort ohnehin überführt wurde.
Zum Zeitpunkt des Geständnisses ging er davon aus
(1) dass er diplomatische Immunität habe
(2) nach Deutschland ausgeliefert werden würde und dort schlimmstenfalls nach Jugendstrafe verurteilt werden würde
(3) EH ihn dauerhaft liebte und die Beziehung die kurze Haftstrafe überleben würde.
Würde er nicht gestehen, dann wäre die Möglichkeit gegeben:
(1) dass er nach Deutschland kommt und dort eine kurze Haftstrafe erhält
(2) EH jedoch in die USA ausgeliefert wird und für das gleiche Verbrechen die Todesstrafe erhält.
Das wollte er verhindern, sein Ziel war ja ein Leben mit EH, nicht ohne. Für sie hatte er ja schon sein gesamtes bürgerliches Leben geopfert. Also beschließt er einen Schritt weiterzugehen und gesteht freiwillig.
Dann passiert aber das, mit dem er nicht gerechnet hat
(1) Er hat gar keinen diplomatischen Schutzstatus - zwar hat ihm der Diplomatenpass auf der Flucht geholfen, aber nun ist dieser Schutzstatus versiegt
(2) EH zeigt Reue (echt oder gespielt) und beendet die Beziehung
Und er erkennt, dass er nun die Megaarschkarte hat. Deshalb widerruft er .... als geklärt ist, dass er nicht der Todesstrafe ausgesetzt ist. Denn mit dem Geständnis + allen Indizien wäre er ein guter Todesstrafekandidat gewesen.
Jessica- schrieb: Hinzu kommt noch, daß er in seinem falschen Geständnis etliche Fehler gemacht hat, die der wahre Täter nicht gemacht hätte, da der wahre Täter die Tatortbefunde kannte und keine Fehler in einem Geständnis gemacht hätte.
Er machte sieben Fehler. In zwei Stunden. Er kannte viele Details. Er machte z.T. sehr grobe Fehler (z.B. Kleidung der Mutter). Das kann neben "er hat die Tat gar nicht verübt" jedoch noch andere Gründe haben:
(1) Er hat die Tat wirklich nicht verübt
(2) Er wusste, dass er in einer nahezu ausweglosen Situation ist und wusste selbst nicht, ob Schweigen oder
Gestehen richtig ist. Daher baute er "das Hintertürchen" ein
(3) Er hat sich das einfach nicht gemerkt. Er war (z.B. was die Kleidung anging) ein normaler 18 Jähriger Junge.
Was eine 52 Jährige beim Mord trug, war ihm vielleicht auch einfach egal.
Jessica- schrieb: Auch der Spruch der Jury auf den du immer herumreitest beweist nicht seine Schuld, da die Jury nur das bewerten kann, was ihr als Zuschauer im Prozeß vorgelegt wird.
Nein, das ist falsch. Die Jury bewertet, was die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft vorlegt. Im vorliegenden Fall hatte die Staatsanwaltschaft ein Geständnis + Indizien. Der Anwalt von JS hatte eine Räubergeschichte, warum das Geständnis nun doch nicht gilt und leider überhaupt keine Entlastungszeugen. Niemand der 100.000 Menschen, der in Washington lebt, konnte sich an JS an dem Abend im Kino erinnern. Daher ist das einfach ein voides Alibi. Du kannst auch in einem Kino dafür Sorgen, dass sich Leute an dich erinnern, beispielsweise kippst du deinem Nachbarn einfach eine Cola über die Jacke, entschuldigst dich 1000 Male, gibst ihm Geld und tauscht wegen der Haftpflicht Adressen aus. Es gibt 1.000nde Möglichkeiten. JS nutzte davon ... keine ....
Jessica- schrieb:In Deutschland ist die Jury ein neutraler Richter, der selbständig ermittelt und sich nicht auf die Angaben der Staatsanwaltschaft verläßt.
Ehh ... in Deutschland verlässt der Richter - mal abgesehen von Ortsterminen, das Gerichtsgebäude auch nicht. Es ermittelt (auch zum 1.000 Mal) die Polizei. Der Staatsanwalt erhebt Anklage. Der Verteidiger bringt entlastende Punkte. Einziger Unterschied ... hier entscheidet der Richter. Oder ggf. Richter und Schöffen. In den USA die Jury.
Jessica- schrieb: In den USA ermittelt kein Richter und auch keine Jury, sondern lediglich der Staatsanwalt, der natürlich im Gegensatz zu einem Richter nicht neutral ist und da auch tief in die Trickkiste greift, nur um einen Schuldigen präsentieren zu können und den Fall abschließen zu können, damit er Karriere machen kann und wieder gewählt wird.
Es wird dadurch nicht wahrer, dass man es gebetsmühlenartig wiederholt. Nein. Und Nein. Und nochmals Nein. Antwort siehe oben. Der Staatsanwalt handelt im Namen des Staates und der Opfer. NH und DH waren ja tot und konnten nicht mehr klagen.
In den USA werden Staatsanwälte gewählt und stehen viel mehr unter ERfolgsdruck irgendjemanden als Schuldigen präsentieren zu können.e
. Hier musste niemand "präsentiert" werden. JS hatte sich durch Handlungen, Geständnisse und Indizien selbst zweifelsfrei als Täter präsentiert. Wo siehst du denn das Verschulden des Staatsanwaltes?
Jessica- schrieb: Da in den USA kein neutraler Richter, der wirklich neutral ermittelt und ein neutrales Interesse daran hat, nicht nur irgendjemanden als Sündenbock, sondern den wahren Täter zu präsentieren,
Wann verstehst du, dass die Jury jemanden schuldig spricht und nicht der Richter? Wenn die 12 Mitglieder der Jury JS als unschuldig gesehen hätten, hätte der Richter nichts tun können. Wo siehst du das Verschulden des Richters? Er war ein Schulfreund von NHs Bruder - warum war er denn sonst nicht geeignet?
Jessica- schrieb: ist in den USA das einzige Gegenmittel in einem STrafprozeß ein fähiger Verteidiger gewesen, den Jens aber nicht hatte, was sein Verteidiger später selber zugegeben hat, da er unter einer psychischen Störung litt und ihn garnicht hätte vertreten dürfen.
So schlecht war die Verteidigung gar nicht ... der Anwalt hatte einfach die Arschkarte .... das Kind war schon vor seiner Verpflichtung in den Brunnen gefallen. Glaubhafte Geständnisse zu widerrufen klappt vor Gericht selten ;-), v.a., wenn die Indizienlage gut passt und der Angeklagte kein Alibi hat.
Jessica- schrieb:Alle Experten, die sich mit seinem Fall befaßt haben und die im Gegensatz zu den usern hier, auf ALLE Gerichtsakten, Protokolle, Expertengutachten, Beweismittel, Zeugenaussagen etc...etc.... Zugriff haben, sind der Überzeugung, daß er unschuldig ist.
Nenn doch mal "alle Experten" namentlich, auf die das zutrifft - die NICHT auf JS Paylist stehen. Der Richter, der Staatsanwalt, die Polizei und die Jury sind in dem Fall auch Experten. die waren aber anderer Meinung. Daher ist diese Aussage einfach irreführend. Alle Berufungsanträge wurden von weiteren Experten abgelehnt.
Jessica- schrieb:und auf alle sonstigen Unterlagen hatten und sich ein neutrales Bild über die Sache machen konnten, anhand von Unterlage, auf die hier kein user Zugriff hat.
Nenn doch mal bitte einen Journalisten, der von seiner Unschuld überzeugt ist. Meine ausgiebige Googlesuche hat nicht einen (!) Artikel zutage gebracht, der für JS spricht. Es gibt also jede Menge Journalisten, die neutral waren, aber glauben, dass er schuldig ist.
Jessica- schrieb:die Fakten werden ignoriert und nur weil eine Jury ihn damals verurteilt hat, ist er natürlich schuldig.
Alle Fakten, die für JS als Täter sprechen, werden von den JS Supportern auch großzügig ignoriert. Da kommt dann immer pauschal ... "wenn du die Fakten kennen würdest".