@muscaria Was ich auch gegen ihn werte ist, dass er sich zum Zeitpunkt des Mordes ja gar nicht selbst in einer Notlage befunden hat. Er schreibt ja selbst, dass zwar seine Eltern Eheprobleme hatten, dass der Vater sich aber dreimal hintereinander in die USA schicken ließ, um den Kindern einen häufigen Wohnortwechsel zu ersparen. Die Familie trennte sich sogar für ein Jahr um zu verhindern, dass er im letzten Jahr noch die High School wechseln muss.
Er spricht ja auch davon, dass zumindest der Mutter das Problem bewusst war, dass er keine Freunde hatte und sie sich für ihn bemühte, Parties zu organisieren und Freunde einzuladen. Und der Vater saß jeden Tag im Gerichtssaal - und das, obwohl durch das Handeln seines Sohnes die diplomatische Karriere im Eimer war. Jahrelang flog der Vater um seinen Sohn im Gefängnis zu besuchen... so handeln keine Eltern, die ihr Kind nicht lieben. Er war auf den besten Schulen, bekam noch ein Stipendium und er schreibt selbst, dass seine Eltern weiterhin alle Studienmaterialien etc. bezahlten und er sein Geld dann in EH und Mietwagen etc. investierte.
Es ist ja auch nicht so, dass hier ein Totschlag im Affekt vorliegt... die Tat wurde über Monate geplant, das Alibiwochenende wurde geplant und - und da hat EH völlig Recht- es lag eine vierstündige Fahrtzeit zwischen Washington und Virginia. Fragt man sich dann nicht "was tue ich gerade?". Er stand ja da zwei Menschen gegenüber, die er nach eigener Darstellung nur einmal 30 Minuten zu einem Mittagessen getroffen hat und die ihn erst einmal hereinbaten und ihm einen Platz anboten.
Und er hat nach der Tat den Nerv, fast alle Spuren zu verwischen, die Tatwaffen zu entsorgen, nochmals an den Tatort zurückzukehren und zu versuchen, das Licht auszumachen. Da muss er ja unweigerlich nochmals an der Szene vorbeigekommen sein .... Mir selbst geht das Bild schon nach, wie DH da liegt, mit den ganzen Abwehrwunden, in der Blutlache, mit offenen Augen... Er war ja bei diesem Todeskampf dabei und musste immer wieder zustechen - insgesamt 37 Mal. Und er schafft es, sich im oberen Bad sauber zu machen, zurück nach Washington zu fahren, am nächsten Tag zurück nach Charlottesville und dort den fleißigen Studenten zu mimen und seine Prüfungen zu schreiben... die Nerven flattern da erst, als es ihm an die Proben geht. Da gerät er in Panik und flüchtet... in ein Drittland. Und dort nimmt er drei verschiedene Identitäten an und zieht einen Scheckbetrug im größeren Stil auf ... weil die normalen Studentenjobs nicht schick genug sind.
Ich frage mich auch, was passiert wäre, wenn er nach Deutschland geflüchtet wäre. Wäre er ausgeliefert worden? Vielleicht war der Punkt GsD einfach nicht gut recherchiert.