Mr.Stielz schrieb:Söring war in Losse Chippings und hat zugestochen, daran gibt es keinen Zweifel.
Das sehe ich genauso.
(1) Söring wusste, dass die Polizei Fußabdrucke vom Täter und andere Spuren hatte.
(2) Söring wusste (angebl.) dass Elizabeth am Tatort war.
(3) Söring wusste, dass Elizabeth Fußabdrücke abgeben sollte und abgegeben hat.
(4) Söring wusste, dass der Polizei schon im April 85 die Kilometerdifferenz bekannt war.
Frage: Wieso schaut er nur zu und lässt Elizabeth (scheinbar) ins offene Messer rennen?
Chuck Reid sagte, dass Elizabeths Fussabdrücke ausgewertet wurden und nicht gepasst haben.
Hätten sie aber gepasst (wovon Söring bei seiner Story ausgehen musste), dann wäre EH verhaftet worden und er hätte sie nicht mit einem Geständnis retten können, da er schlecht seine Füße passend machen konnte. (damals konnte er nicht wissen, dass seine Abdrücke vllt. auch irgendwie hätten passen können oder dass die Auswertung 2 Monate dauert)
Es gibt nur einen plausiblen Grund, wieso Söring bei ihren Blutproben und Abdrücken ruhig blieb und vor Abgabe seiner Identifikationsmerkmale eilig nach Europa geflohen ist: Er rechnete damit, dass seine Merkmale passen und er daraufhin in Virginia festgenommen wird.
Das zeigt, dass Söring am Tatort war und EH entweder in DC, außerhalb des direkten Tatorts oder nicht auf Socken am Tatort. Außerdem kann sie sich nicht bei einem Kampf verletzt und Blutspuren hinterlassen haben.
Andernfalls (als Unschuldiger) wäre ihm Elizabeth scheixxegal gewesen. Söring hatte aber offenbar die Sicherheit, dass EH nicht gefährdet war, mit bekannten und spezifischen Tatort-(Blut-)Spuren in Verbindung gebracht zu werden ...
"Unschuldig" (before the facts) ist bei dieser Betrachtungsweise ausgeschlossen. Und mMn. ist diese Betrachtungsweise (aus damaliger Tätersicht) die einzig lebensnahe und wahrscheinliche.
Alleine die Tatsache, dass EH ihre Blutproben und Abdrücke - im Gegensatz zu Söring - bereitwillig (und sicher mit Sörings Wissen / Einverständnis) abgegeben hat, unterstreicht diese Betrachtungsweise doppelt.
Hinzu kommt noch das panische Verwischen seiner Fingerabdrücke in Wohnung und Auto und die Angst vor der Kaffeetasse. Denn wer auf der Flucht Briefe mitnimmt, wo die Real-Namen draufstehen sowie die Namen der Polizisten, die ihn des Doppelmordes verdächtigen, außerdem die bereits erkennungsdienstlich behandelte EH dabei hat und mit der VISA des Vaters zahlt, der braucht sich um Fingerabdrücke keine Sorgen zu machen, außer es geht ihm um den Doppelmord. Auch dieses Verhalten impliziert mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass Söring am Tatort war.
Sörings inkonsistente DC-Story (Drogenkurierfahrt lt. JS bzw. EH-Lüge erst am Sonntag mit ihm zusammen und eine völlig unpassende und sinnlose Alibi-Story dazu) beseitigt bei mir dann auch den letzten Zweifel an seiner Täterschaft.
Obendrauf kommen noch die Geständnisse (Länge bis zu 3-4 Stunden), die er 4 Jahre ggü. allen aufrecht hielt, auch seinen Eltern und Anwälten. Für mich ist er auch heute noch auf dem unreifen, unsicheren und uneinsichtigen Entwicklungsstand von 1985, da hilft alle Intelligenz und Rhetorik nix.