menevado schrieb:Jemand der so unreflektiert bis zum heutigen Tage, alle Schuld ständig von sich weißt, alle anderen für sein "Pech" verantwortlich macht, lügt dass sich die Balken biegen und dem Größenwahn anheim gefallen zu sein scheint, sollte dort verbleiben wo er sich zur Zeit befindet.
So sehe ich es auch. Ich versuche gerade, den Radiobeitrag zu finden, den
@ElvisP erwähnt hat und bin gerade bei
Das Versprechen (5/7) Der Verdacht (Archiv-Version vom 20.10.2021). Dort erwähnt Söring ab Minute 00:04:00, dass er das erste Mal zum Gefängnispsychologen gehe (womit auch die Frage nach einer Therapie geklärt wäre), weil die Vorsitzende des Bewährungsausschusses sich Sorgen mache, dass Söring nach seiner Rückkehr nach Deutschland "etwas anstellen" könne. Söring vereinbarte also einen Termin beim Psychologen, um sich eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen zu lassen.
Vor ein paar Tagen bin ich
beim "bösen Blog" über eine Aussage gestolpert, die Haysom 1987 beim Psychiater gemacht haben soll. Sie unterstellt Söring Folterphantasien:
As part of the psychiatric report of 2 October 1987, following his and his team’s assessment of Elizabeth Haysom, psychiatrist Dr Robert Showalter records her as saying –
“Mr. Soering began “getting into violence as a way of life”…. Mr. Soering tried to make this attitude a part of her as well, his fantasy being that she “would enjoy killing people too and that [they] could go out in the world together.” She recalled that it was “very frightening…. very upsetting, pathetic” to watch Mr. Soering moving in this direction.
During this time (traveling all over Europe), Mr. Soering “really got into this idea of torturing and killing people,” and “wanted to do something to his grandmother.” Furthermore, he was “becoming more adamant and more graphic in his fantasies and angry (at her) for not participating in them.” Ms. Haysom reported that Mr. Soering also wanted “to torture women… particularly very pretty, pouting sort of sex kitten type creatures” with his favorite fantasy being that he would take a soldering iron to them.”
Das ist jetzt 30 Jahre her, und die Glaubwürdigkeit unseres Verbrecherpärchens ist uns mittlerweile auch wohlbekannt. Haysom hat bei mir allerdings ein Stück weit Kredit für solche Aussagen, weil sie in der Lage war, Gardners Wohnsituation zu beschreiben, den man zeitweise auch töten wollte.
Sörings Folterphantasien sind -- sollten sie stimmen -- ziemlich harter Tobak. Bedenkt man aber, zu was für einem Mord Söring fähig war, seine kriminelle Energie nach der Tat (wer Söring für "unschuldig" hält, der möge das Decken einer Doppelmörderin einpreisen), seine schon vorher wenig gelungene Sozialisation, seine mangelnde Aufarbeitung der Tat (er verleugnet und verleumdet und verharmlost, bis nichts mehr übrig bleibt als "ein Vergehen wie mehrfaches Falschparken"), dann wird mir angst und bange, wenn ich an eine mögliche Freilassung denke. Gefahr sehe ich hier für das schöne Geschlecht. Wie Söring mit Partnerschaftskonflikten, Frust und seinem Sexualtrieb umgehen wird, das ist schlicht nicht absehbar.
ligala schrieb:3. Ich bin absolut der Meinung, dass jeder Verurteilte (bis auf diejenigen sehr wenigen, die in Sicherheitsverwahrung sind) nach 32 Jahren die Möglichkeit haben sollte, den Rest des Lebens in Freiheit zu verbringen. Das ist meine Rechtsauffassung. Und damit stehe ich nicht allein. Auch wenn dies in den USA anders gesehen wird.
Ja, eine ähnliche Ansicht vertrete ich auch. Aber für diese Chance auf einen Neuanfang kann man m.E. Reue, Entgegenkommen und Kooperation erwarten.
Einen Doppelmörder wie Söring einfach auf die Straße zu setzen, "mach Dich vom Acker und have fun", damit hätte ich ein riesiges Problem.