Der Mensch Jens Söring
17.03.2015 um 07:59Guten Morgen. Um die Diskussion hier mal wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen, poste ich (mit Copy und Paste :) ) eine bereits bekannte Liste, die ich noch etwas modifiziere.
Vielleicht ergeben sich hier einige konstruktive Diskussionsansätze. Die Liste ist eine Antwort auf ein Posting von Jessica am 12.03. in dem sie alles, was sie für JS entlastend hält auflistete. Es gibt noch eine Liste, die auf andere Ungereimtheiten eingeht, die es im Fall JS unserer Meinung nach gibt. Diese kann bei Bedarf auch nochmals gepostet werden. Wichtig ist zu wissen, dass diese Liste hier die Aspekte "Weigerung der Kooperation mit der Polizei", "Flucht" etc. berücksichtig, die meiner Meinung nach durchaus noch viele Verdachtsmomente gegen JS beinhalten.
1. Ja, die Kinokarten waren im Besitz von JS. Die Beschreibung des Kinos war im Besitz von EH.
2. EH hatte ein Motiv. JS hatte jedoch auch ein Motiv.
3. Es ist unklar, ob der Täter einen Overkill begangen hat. DH hat sich massiv gewehrt und dabei auch sehr viel Blut verloren. Eventuell musste der Täter so oft auf ihn einstechen, damit er stirbt. NH wies ja "nur" sieben Messerstiche und eine durchschnittene Kehle auf. Neben der Overkill Theorie ist auch denkbar, dass die Opfer nicht sofort verstarben (bei Messerattacken nicht unüblich) und der Täter auf Nummer sicher gehen wollte, dass sie wirklich tot waren = durchtrennen der Kehlen.
4. Sowohl EH als auch JS wurden vom Gerichtspsychiater als geistig nicht gesund befunden. Hast du Informationen, wie sehr EH Haysoms Drogensucht ausgeprägt war? Informationen hierzu gibt es ja nur von JS. EH war eine Frau, die es trotz Drogenkonsum schaffte, im Alltag zu funktionieren und beispielsweise auch hervorragende schulische Leistungen zu erzielen. Zwar schließt das eine das andere nicht aus, dennoch ist es schwer zu glauben, dass sie so schwer drogenabhängig war, dass sie nicht mehr wusste, was sie tut. Wäre es beispielsweise möglich gewesen, in einem derartigen Drogenrausch 4 Stunden lang konzentriert Auto zu fahren?
5. Es stimmt m.E. so nicht
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Sollte diese Szene so stattgefunden haben (mit großem Fragezeichen): Wäre EH Alleintäterin, dann wüsste sie, dass das ihr Abdruck ist und sie müsste keinen Vergleich anstellen. Die andere Frage in dem Zusammenhang ist: Warum gibt sie dann so bereitwillig Finger- und Fußabdrücke (und bleibt danach noch wochenlang in den USA) während JS dies vehement verweigert und dann flüchtet?
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Jedoch hat auch JS von beiden Psychatern eine "Diagnose" verpasst bekommen - Folie de deux. Dies ist eine wahnhafte Störung, die durch einen psychisch kranken Menschen im Umfeld ausgelöst wird. Diesen Menschen hatte JS in seinem Umfeld. Daher kann man meiner Meinung nach nicht die eine Diagnose als "Pro EH als Täterin" werten und die andere gänzlich unter den Tisch fallen lassen. JS gestand gegenüber den Psychiatern in England zweimal. Beide kamen (vermutlich unabhängig voneinander) zu der gleichen Diagnose.
Passt meiner Meinung nach auch gut zum Verhalten des sonst so bedachten JS, der sein gesamtes bürgerliches Umfeld und seinen voll bezahlten Studienplatz verlässt um als Kleinkrimineller auf eine abenteuerliche und letztendlich auch aussichtslose Flucht durch Europa zu gehen.
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EH hat in den USA ausgesagt und wurde zu 90 (!) Jahren wegen Beihilfe verurteilt. Hier hat ein User (weiß nicht mehr, wer es war, war es @roidecologne ? darauf hingewiesen, dass das schon eine Menge ist und dass sie (ohne Geständnis, ohne belastende Papiere) vermutlich nicht so schwer verurteilt worden wäre. EH hat sich durch ihr Geständnis selbst sehr schwer belastet, da zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung JS ja noch die gesamte Schuld auf sich nahm.
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Vielleicht ergeben sich hier einige konstruktive Diskussionsansätze. Die Liste ist eine Antwort auf ein Posting von Jessica am 12.03. in dem sie alles, was sie für JS entlastend hält auflistete. Es gibt noch eine Liste, die auf andere Ungereimtheiten eingeht, die es im Fall JS unserer Meinung nach gibt. Diese kann bei Bedarf auch nochmals gepostet werden. Wichtig ist zu wissen, dass diese Liste hier die Aspekte "Weigerung der Kooperation mit der Polizei", "Flucht" etc. berücksichtig, die meiner Meinung nach durchaus noch viele Verdachtsmomente gegen JS beinhalten.
1. Ja, die Kinokarten waren im Besitz von JS. Die Beschreibung des Kinos war im Besitz von EH.
2. EH hatte ein Motiv. JS hatte jedoch auch ein Motiv.
3. Es ist unklar, ob der Täter einen Overkill begangen hat. DH hat sich massiv gewehrt und dabei auch sehr viel Blut verloren. Eventuell musste der Täter so oft auf ihn einstechen, damit er stirbt. NH wies ja "nur" sieben Messerstiche und eine durchschnittene Kehle auf. Neben der Overkill Theorie ist auch denkbar, dass die Opfer nicht sofort verstarben (bei Messerattacken nicht unüblich) und der Täter auf Nummer sicher gehen wollte, dass sie wirklich tot waren = durchtrennen der Kehlen.
4. Sowohl EH als auch JS wurden vom Gerichtspsychiater als geistig nicht gesund befunden. Hast du Informationen, wie sehr EH Haysoms Drogensucht ausgeprägt war? Informationen hierzu gibt es ja nur von JS. EH war eine Frau, die es trotz Drogenkonsum schaffte, im Alltag zu funktionieren und beispielsweise auch hervorragende schulische Leistungen zu erzielen. Zwar schließt das eine das andere nicht aus, dennoch ist es schwer zu glauben, dass sie so schwer drogenabhängig war, dass sie nicht mehr wusste, was sie tut. Wäre es beispielsweise möglich gewesen, in einem derartigen Drogenrausch 4 Stunden lang konzentriert Auto zu fahren?
5. Es stimmt m.E. so nicht
Jens konnte nicht wissen, daß Elizabeth am Tattag vorhatte, die Eltern zu ermorden, was erklärt, daß er sich für ein Alibi aufgrund ihrer vermeintlichen Drogenkurierfahrt überhaupt bereit erklärt hatteDem Aufenthalt in Washington gingen die Weihnachtsferien voran, in denen es den Briefwechsel gab, aus dem hervorging, dass EH den Eltern den Tod wünschte. Ob JS damit rechnete, dass sie sie ermorden würde, weiß man nicht (falls er es nicht war). Dass das Alibi an sich sehr fragwürdig ist, da die Haysoms es nicht gutgeheißen hätten, dass EH mit JS in Washington ist und dort ein Hotelzimmer teilt wurde hier ja schon lange diskutiert. Dazu noch, warum die Drogenfahrt denn Samstagabends stattfinden musste, wenn EH und JS am nächsten Abend ohnehin gemeinsam wieder in die Richtung gefahren wären. Daher ist das gesamte Alibi eine sehr schwammige Sache, die logisch betrachtet aus diesen beiden Gründen schon keinen Sinn macht.
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Jens hat zwischen den drei Kinovorstellungen immer wieder im Hotel angerufen, um sich zu erkundigen ob Elizabeth zwischenzeitlich wieder im Hotel eingetroffen ist, da er sich ungefähr ausgerechnet hat, um welche Uhrzeit die "Drogenkurierfahrt" beendet sein müsse.Woher weiß man von den Anrufen? Gibt es hierfür gesicherte Belege? Kann sich jemand in dem Hotel daran erinnern? Das müsste doch jemand im Gedächtnis geblieben sein? Machte er sich denn keine Sorgen? Die Sache, warum er um Mitternacht noch die 101 minütige Vorstellung der Rocky Horror Picture Show besuchte, macht weder mit der "Alibi" Geschichte noch mit der "er war sauer" Geschichte Sinn. Wenn ein Partner nicht zur verabredeten Zeit zu Hause ist, macht man sich doch zunächst einmal Sorgen. Gerade wenn es um Drogen etc geht. Eigentlich hätte EH gegen 22 Uhr wieder im Hotel sein müssen.
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Jens hat im Hotel ein Abendessen für zwei bestellt und bekam dafür auch eine Quittung vom Zimmerservice. Jens konnte diese Quittung im Prozeß auch vorlegen und auch angeben, was genau er zum Abendessen bestellt hat. Elizabeth hat im Prozeß behauptet, daß sie im Hotel auch noch eine Falsche Schnaps bestellt hätte. Das Hotel hat dann darauf hingewiesen, daß das nicht stimmen könne, da die Rechnung auf der Quittung des Zimmerservice dafür viel zu niedrig gewesen wäre.Hierzu weiß ich zu wenig. Ich weiß aber, dass JS irgendwo in einem Interview etwas dazu sagt. Vielleicht kann sich noch jemand anders erinnern. Ich weiß, dass es im Hotel niemand mehr gibt, der wirklich sagen kann, wer das Essen entgegengenommen hat. Das könnte genausogut ein Entlastungsbeweis für EH sein. Es könnte aber auch "gar nichts" sein ... da auf der Quittung meines Wissens keine Uhrzeit vermerkt ist.
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Der später aufgetauchte Zeuge Tony Buchanan hat in eidesstattlichen Versicherungen ausgesagt, daß er seine Beobachtung bereits zeitnah der Polizei mitteilen wollte, aber immer abgewimmelt wurde, u.a. von dem Ermittler Gardner. Der genaue Inhalt der Aussage von Buchanan ist online sogar per YouTube Video einsehbar.An dieser Aussage sind m.E. vier Dinge problematisch: (1) sie fand erst Jahrzehnte später statt (2) sie ist an sich sehr abenteuerlich (z.B. warum sollte ein anderes Auto verwendet worden sein) (3) EH hat angeblich mit Kreditkarte bezahlt, dafür gibt es keinen Beweis. (4) Der Zeitpunkt ... zu dem von Buchanan angegebenen Zeitpunkt "few weeks/ months later" waren sie ggf. gar nicht mehr auf US Staatsgebiet. Zudem spricht Buchanan davon, dass sich auch die blutige Tatwaffe im Auto befunden hat. Das wäre doch sehr ungewöhnlich.
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Der erste Kriminaltechniker Rick Johnson hat bereits festgestellt, daß die Länge des Sockenabdrucks einer Schuhgröße 38 entspricht, also der von Elizabeth, dies wurde später im Jahre 1995 nochmal von zwei weiteren Experten bestätigt. Aber grundsätzlich ist ein Sockenabdruck kein Beweis, wie etwa ein Fingerabdruck - er war aber der maßgebliche "Beweis" für die Verurteilung von JS.Es gibt jedoch Experten (z.B. der FBI Experte Hallet, die klar aussagen und zeigen, dass die Abdrücke auch sehr gut zu JS passen. Der Sockenabdruck wird also kontrovers diskutiert, er ist nicht per se entkräftigt. Er wird in der Fernsehserie Autopsie gezeigt und über den Abdruck von JS gelegt. Für mich als Laie sieht das sehr nach Schuhgröße 42 aus. Schuhgröße 39 wäre 2cm kleiner. Für mich persönlich sieht es nicht so aus, als ob es da ein Spiel gäbe - es passt - perfekt. Daher frage ich mich, wie Experten zum Schluss kommen können, dass die Schuhgröße des Abdrucks 39 ist.
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Auch die Fingerabdrücke von Elizabeth wurden am Tatort gefunden - in der Nähe der Leiche ihres Vaters an einer Schnapsflasche - der Vater hatte einen hohen Alkoholspiegel im Blut, der der zweifachen zulässigen Promillegrenze für Autofahrer enthielt.Meines Wissens nach wurden die Fingerabdrücke auf einer Vodkaflasche gefunden, die mit anderen Flaschen im Küchenschrank stand. Die Eltern tranken an dem Abend Gin und Bourbon. Auffällig war, dass der Rest der Flasche saubergewischt war. Diese Fingerabdrücke können, müssen aber nicht mit der Tat in Zusammenhang stehen. "Beweis" "Indiz" oder "Zufall"? Es wurden noch Fingerabdrücke auf einem Schnapsglas gefunden, die nicht identifiziert wurden.
11.
Auch ihre seltene Blutgruppe B wurde am Tatort gefunden.Es gab lediglich eine Blutspur der Gruppe B, die auf einem Lappen in der Waschmaschine gefunden wurde. Die Frage ist, ob die Täter ihr Wischmaterial wirklich in die Waschmaschine entsorgt hätten und ob das daher als "Beweis" "Indiz" oder "Zufall" zu werten ist. Wie siehst du das? Ansonsten waren der Täter/ die Täter ja sehr bedacht darauf, alle Spuren zu verwischen. Daher würde es meiner Meinung nach keinen Sinn machen, den Lappen, wenn ein Tatzusammenhang besteht, in die Waschmaschine zu werfen.
12.
Elizabeth hat während einer Putzaktion im Haus ihrer Eltern unter Anwesenheit von den Zeugen Mrs. Massie und ihres Halbbruders Howard Haysom ihren Schuh ausgezogen und ihren Fußabdruck mit einem Abdruck am Tatort verglichen. Dies wurde von den beiden o.g. Zeugen auch bei der Polizei zu Protokoll gegeben, woraufhin Elizabeth ihre Bußabdrücke bei der Polizei abgeben mußte.Ich kenne diesen Bericht nur aus dem Englade Buch, wobei mir hier das Verständnis fehlt, wie es zu dieser Szene gekommen sein kann, da sich der Fußabdruck ausgesägt in der Asservatenkammer befindet. Wir haben ja bereits gesagt, dass es extrem unlogisch wäre, dass die Polizei den Tatort zur Reinigung frei gibt und dann erst den Abdruck sichert. Zumal er ja dann nicht mehr erhalten wäre. Hast du hierzu nähere Informationen?
Sollte diese Szene so stattgefunden haben (mit großem Fragezeichen): Wäre EH Alleintäterin, dann wüsste sie, dass das ihr Abdruck ist und sie müsste keinen Vergleich anstellen. Die andere Frage in dem Zusammenhang ist: Warum gibt sie dann so bereitwillig Finger- und Fußabdrücke (und bleibt danach noch wochenlang in den USA) während JS dies vehement verweigert und dann flüchtet?
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Aus dem Untersuchungsbericht des Herrn Watson geht unter Ziffer 6 unter Bezeichnung der genauen Quellen hervor, daß Elizabeth schon in ihrem eigenen Prozeß ständig gelogen hätte und der Staatsanwalt sie sogar dazu aufgefordert hatte, ihre Verlorgenheit zuzugeben.JS hat auch mehrfach gelogen (siehe Geständnis und Zurückziehung des Geständnisses. Zudem hat er auch in "Taten" gelogen - Scheckbetrug ist ja auch eine Lüge). Herr Watson ist zudem ja kein unabhängiger Gutachter, sondern wurde von JS dafür bezahlt, das maximale für ihn aus dem Fall herauszuholen. Weder EH noch JS sagten die Wahrheit.
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Weiter geht aus dem o.g. Untersuchungsbericht des Herrn Watson, unter Bezeichnung der genauen Quellen hervor, daß Elizabeth in ihrem eigenen Prozeß ausgesagt hatte, daß Jens nach der Tat von oben bis unten blutverschmiert war und nur in einem weißen Laken bekleidet wieder in Washington eintraf. Diese o.g. Aussage von Elizabeth war nachweislich falsch, da im Mietwagen, wo Jens angeblich blutverschmiert gesessen hatte, keinerlei Blutspuren gefunden worden sind.Das erscheint mir auch sehr unlogisch, er wäre sonst mit Sicherheit anderen Verkehrsteilnehmern aufgefallen. Da stimme ich dir zu. Die Frage ist jedoch auch, warum EH derartige "Räuberpistolen" erzählt. Gibt meiner Meinung nach mehrere Gründe: (1) Sie ist diagnostiziert Borderlinerin und das ist ein Beweis für ihre Krankheit (2) Sie ist in die Tat involvierter, als man denkt (zwei Täter?) und sie lenkt hiermit von anderen Punkten ab.
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Aber der Zeuge Buchanan hatte in der oben bereits erwähnten eidesstattlichen Versicherung ausgesagt, daß er Elizabeth mit einem jungen Mann, der nicht Jens war und einem blutverschmierten Wagen später in seiner Werkstatt gesehen hatte.Dieser Punkt kommt zweimal vor. Der Täter hat sich ja im oberen Badezimmer gesäubert (Luminol). Buchanan sagt aus, dass auch die Tatwaffe (blutig) im Auto lag. Das erscheint mir persönlich sehr unlogisch und nicht nachvollziehbar. Der Täter hat sich nach der Tat ja noch eine ganze Weile am Tatort aufgehalten. Er verwischte Spuren, machte sauber, wusch sich ... die Frage ist, wie viel Blutanhaftungen wirklich in ein Auto gelangt wären. Da der Täter (ob JS oder EH oder beide) ja eine vierstündige Fahrt vor sich hatten, bei der sie nciht auffallen durften, macht das keinen Sinn. Zudem waren ja genug Ersatzkleidungsstücke im Haus verfügbar, dass diese Szene nicht stattfinden musste. Spätestens das Aussteigen im Hotel wäre ein unkalkulierbares Risiko gewesen.
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Der Psychiater Showalter hat im Prozeß gegen Elizabeth u.a. ausgesagt, daß er ihre Geschichte des Tathergangs für falsch hält und daß er aufgrund der von ihm durchgeführten psychiatrischen Untersuchungen davon ausgeht, daß tatsächlich eine sexuelle Beziehung zwischen Elizabeth und ihrer Mutter vorlag.Die gesamte Mißbrauchsgeschichte kann nicht mehr nachvollzogen worden. Dafür spricht, dass die Mutter ein Nacktfoto ihrer Tochter besaß. Jedoch war sie Malerin und könnte dieses aus künstlerischen Gründen gegeben haben. Der Hass von EH muss ja irgendwo herkommen ... daher denke ich auch, dass Missbrauch durchaus im Rahmen der Möglichkeiten gewesen ist. Wir hatten ja bereits gesagt, dass EHs Kindheit z.T. etwas "seltsam" war und sich hier -gemeinsam mit ihrer psychischen Disposition- einige Gründe für den späteren Hass finden lassen.
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Auch zwei Psychiater in England haben bei Elizabeth eine Borderline Störung und pathologisches Lügen diagnostiziert.
Jedoch hat auch JS von beiden Psychatern eine "Diagnose" verpasst bekommen - Folie de deux. Dies ist eine wahnhafte Störung, die durch einen psychisch kranken Menschen im Umfeld ausgelöst wird. Diesen Menschen hatte JS in seinem Umfeld. Daher kann man meiner Meinung nach nicht die eine Diagnose als "Pro EH als Täterin" werten und die andere gänzlich unter den Tisch fallen lassen. JS gestand gegenüber den Psychiatern in England zweimal. Beide kamen (vermutlich unabhängig voneinander) zu der gleichen Diagnose.
Passt meiner Meinung nach auch gut zum Verhalten des sonst so bedachten JS, der sein gesamtes bürgerliches Umfeld und seinen voll bezahlten Studienplatz verlässt um als Kleinkrimineller auf eine abenteuerliche und letztendlich auch aussichtslose Flucht durch Europa zu gehen.
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Auch der Bruder Howard Haysom und Mrs. Massie haben im Prozeß ausgesagt, daß sie überzeugt sind, daß Elizabeth während der Tat am Tatort warIch kann mir das durchaus vorstellen, dass EH mit dort war. Wie gesagt, ich finde, dass EH dabei zu gut wegkam. Mich würden auch die Gründe des Bruders interessieren, das zu sagen. Jedoch waren weder Howard Haysom noch Mrs. Massie mit dabei. Würdest du das nun als Indiz oder Beweis werten - da du ja einen sehr engen Indizienbegriff anlegst? Es ist meiner Meinung nach eine private Meinung von Menschen, die persönlich involviert sind und für die die die Ereignisse ja absolut traumatisch sein müssen.
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Der erste Ermittler von Bedford Couty, Chuck Raid war von der Unschuld von Jens überzeugt und er sagt dies auch bis heute. (s. auch der Trailer zu dem neuen Kinofilm, der hier weiter oben verlinkt wurde).Das stimmt so nicht. Dazu habe ich dir ausführlich geantwortet und dir auch das Zitat aus dem Trailer herausgeschrieben. Chuck Reid wurde da sehr unglücklich zitiert. Dazu habe ich dir auch einen Link gepostet. Watson bezieht sich auf das gleiche Interview, in dem Reid zum Thema Täterprofil interviewt wird.
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Er hat damals auch ein FBI täterprofil in Auftrag gegeben, aus dem hervorgeht, daß der Täter eine weibliche Person sei, die in einer persönlichen Beziehung zu den Opfern stand.Wie ist dann die Anwesenheit von Blutgruppe 0 am Tatort zu erklären? Diese stammt nicht von EH.
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Im Prozeß gegen Jens wurde das o.g. Täterprofil unterschlagen, damit kein Verdacht auf Elizabeth gelenkt wird.Dazu hast du ja eine lange Antwort bekommen. Täterprofile müssen nicht zwangsläufig mit der Realität übereinstimmen. Zudem ist es nicht der Job eines Staatsanwaltes, entlastendes Material in die Verhandlung einzubringen. Daher würde ich nicht von "unterschlagen" sprechen. Das Täterprofil entsprach nicht der Spurenlage am Tatort.
Watson hat in seinem Untersuchungsbericht das parole board dazu aufgefordert, dieses bis heute unterschlagenen Täterprofil anzufordern.Profiling scheint heute wieder etwas aus der Mode gekommen zu sein, wegen der auftretenenden Fehler. Interessant wäre eine Veröffentlichung. Aber @menevado war es glaube ich, die gezeigt haben, dass solche Profile nicht immer akurat zutreffen müssen.
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Außerdem hat Watson in seinem Untersuchungsbericht das parole board dazu aufgefordert, bisher unidentifizierte Fingerabdrücke auf einem Schnapsglas in der Nähe der Leichen, noch nachzuidentifizieren.Das wäre mit Sicherheit eine gute Idee.
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Elizabeth hat in England die Tat zunächst gestanden und auch erwähnt, daß es ihr Spaß gemacht hätte (I got off on it - kenne den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr).Sie hat das in einem Halbsatz gesagt - der zudem noch eine sexuelle Konnotation enthielt. JS hat fünfmal gestanden. Warum wertest du das eine als Geständnis und das andere nicht? Das ist keine Provokation. Es würde mich wirklich interessieren. Wertest du das als "Beweis" oder "Indiz"?
EH hat in den USA ausgesagt und wurde zu 90 (!) Jahren wegen Beihilfe verurteilt. Hier hat ein User (weiß nicht mehr, wer es war, war es @roidecologne ? darauf hingewiesen, dass das schon eine Menge ist und dass sie (ohne Geständnis, ohne belastende Papiere) vermutlich nicht so schwer verurteilt worden wäre. EH hat sich durch ihr Geständnis selbst sehr schwer belastet, da zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung JS ja noch die gesamte Schuld auf sich nahm.
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Elizabeth findet ihre Strafe im Gefägnis aus berechtigt und hat in ihrem letzten Interview vor einigen Jahren sogar erwähnt, daß sie dort, also im Gefägnis ein bessere Leben führt, als sie eigentlich verdient hätte. Geht man davon aus, daß sie die Täterin war, wofür ALLES spricht und sie ihre Eltern grausaum im Drogenrausch ermordert hat, sind ihre o.g. Worten durchaus nachvollziehbar.Im gleichen Interview sagte sie auch, dass sie es sagen würde, wenn JS unschuldig wäre. Aber dass es nicht so sei. Was wieder ein anderes Licht auf die Sache wirft. Hier werden Tatsachen bewusst verdreht bzw. Zitate verändert, damit es so aussieht wie eine Entlastung. Tatsache ist, dass sie ihn, auch im Jahr 2015 und selbst sehr geläutert, weiterhin belastet und an der Version, er sei der Mörder, festhält.
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Ebenso ist es nachvollziehbar, daß Jens, wenn man davon ausgeht, daß er nicht der Täter ist, bis heute für seine Freilassung kämpft und sich nicht so einfach mit seinem Gefägnisdasein abfindet, wie Elizabeth, dies als mutmaßlich wahre Täterin tut.Es ist für mich durchaus nachvollziehbar, dass er in Freiheit möchte. Denkbar ist jedoch auch die Variante, dass er seine Tat gut verdrängt hat und nun einfach aus diesem Grund von seiner Unschuld überzeugt ist. Jedoch seinen "Kampf" und ihre "Resignation" als -ja, als was? Beweis? Indiz? - aufzuführen, finde ich nicht zielführend. Hier hat nun - 29 Jahre nach der Tat - jeder seine eigene Wahrheit. Was wirklich geschehen ist, wissen maximal vier Menschen - davon sind zwei tot.
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Da die Haysoms Jens nicht kannten, hätten sie ihn so spät Abends garnicht alleine ins Haus gelassen, geschweige denn, daß sie sich mit ihm an den Abendbrottisch gesetzt hätten. Auch der Halbbruder von Elizabeth, Howard Haysom hat im Prozeß ausgesagt, daß seine Eltern Jens garnicht allein ins Haus gelassen hätten, da sie ihn garnicht kannten.Das wurde ja erst in den letzten Tagen diskutiert. Es stimmt nicht, dass die Haysoms JS nicht kannten. JS selbst hat sogar eine Stelle auf seiner Homepage, wo er das Treffen beschreibt. Howard Haysom sagte aus, dass seine Eltern JS nicht mochten. JS sagt hingegen, dass er Schwiegersohnfragen gefragt wurde. Da sie sich flüchtig kannten und es auch nicht "später Abend war", sondern ca. 20 Uhr verstehe ich nicht ganz, warum gänzlich ausgeschlossen werden kann, dass die Haysoms (die zudem stark betrunken waren) den Überraschungsbesucher nicht hereinbitten, der um 20.00 vor ihrer Haustür steht. Sie ahnen ja von den Mordabsichten ihrer Tochter nichts, zumindest gibt es keine Aussage, die darauf hindeutet, dass die Haysoms EH als Gefahr ansahen.
27.
Auch die Sockenabdrücke am Tatort zeigen, daß der Täter im Hause vertraut war und auf Socken dort herumgelaufen ist, was ein völlig Fremder, der dort nicht vertraut ist, schon mal nicht gemacht hätte.NH trug in ihrem eigenen Haus (viel Holz- und Fliesenboden) Schnürschuhe. Es war bei den Haysoms also nicht üblich, in Socken herumzulaufen. Dazu war es März und daher der Boden vermutlich entsprechend kalt (so kalt es halt in den Südstaaten ist). Hier passt doch die Aussage von JS, er sei ins Haus zurückgekehrt und wäre auf Socken (!) herumgelaufen, um keine Spuren zu hinterlassen, da er das Außenlicht gesucht habe.