Tach zusamen liebe Forengemeinschaft!
Durch die weiten des Internets bin ich heute auf euer Forum gestoßen. Hab mir bisschen die Themen angeschaut und bin bei dem Thema "Was ist nur mit den deutschrussen los?" welches von Jesusliebtdich gestartet wurde stehen geblieben.
Da ihr sehr viel drauf anlegt zu erfahren wer sich hinter dem Tread verbirgt hier ein paar einzelheiten über mich:
Bin ein Spätausiedler und ein "Russlanddeutscher", wie es in den Medien immer gesagt wird und kein "Deutschrusse". (Da merkt man schon das der Verfasser sich mit dem Hintergrund gar nicht auseinander gesetzt hat und einfach drauf los geschrieben hat.) Bin 21 jahre alt und passe somit auch in dieses klischee des :
- > Zitat:" ...insbesondere bei der jüngeren generation, sowie deren für jeden wahrzunehmenden Umgang und Konsum bzgl. Alkohols nimmt langsam erschreckende Ausmaße an ..."
Aber er macht am ende ja noch drauf aufmerksam: "...Ich möchte betonen, daß ich hier nicht alle über einen Kamm schere, aber es ist nun mal auffällig."
Desweiteren wie ich spätere antworten gelesen hab sind ja fast alle "Russlanddeutsche" ungebildet wollen sich nicht integrieren... und so weiter.
Ich bin zur Zeit Student im 5tem Semester der Fachrichtung Maschinenbau.
Wer sich also Schlau machen möchte über uns kann sich in Wikipedia informieren:
Wikipedia: Geschichte der Russlanddeutschen Dort wird beschrieben wie die Deutschen Siedler in Russland Jahrhunderte lang verfolgt wurden, für zwangsarbeiten verpflichtet wurden und ihre eigene Kultur und Bräuche nicht mehr Leben durften.
Wenn man diese Informationen erst mal hat kann man jetzt vllt ansatzweise verstehen wie es dazu kommt. Das sich diese vorallem jugendlichen Russlanddeutsche isolieren.
Viele haben die Deutsche sprache nicht lernen dürfen und haben es von ihren Eltern/Großeltern auch nicht lernen können, weil diese zu viel Angst vor der Sowjetischen Regierung hatten. Das Problem heute ist das die wenigsten von diesen jügendlichen überhaupt die Geschichte ihrer Vorfahren kennen. Diese Generation wurde nicht mehr verfolgt in Russland, viele hatten auch teilweise russische Nachnamen und wurden als vollwertige Russen behandelt.
Die Eltern allerdings entscheiden sich auszuwandern bzw. auszusiedeln nach Deutschland um den Kindern eine bessere Zukunft anbieten zu können.
Den jugendlichen hat es nicht besonders gefallen, da sie ihre ganzen Freunde, Bekannte und Verwandte zurück lassen sollten.
Hier angekommen wurden diese oft wegen ihrer Aussprache von den Mitschülern fertig gemacht. Diese wurden auch beschimpft als scheiß Russen verpisst euch in euer Land wieder und so weiter...
Da hat es dann angefangen das sich diese jugendlichen zusammen geschloßen haben und sich gegen das alles zu wehren. Nur wenige haben es üer sich ergehen lassen und dran fest gehalten die Deutschesprache zu lernen.
Bei mir in der Familie ist es so, dass mein Vater ein Russe ist und meine Mutter eine Russlanddeutsche. Mein Opa redet Hochdeutsch und meine Oma schwäbisch. Meine Mutter konnte nur sehr wenig Deutsch reden als wir in den 90ger Jahren hier nach Deutschland rübergesiedelt sind.
Ich könnte hier ewig weiter machen und ein ganzes Buch darüber schreiben... Zum Bespiel, dass der Vater von meiner Mutter an der Deutschen Seite im 2ten Weltkrieg gekämpft hat und der Vater von meinem Dad an der Seite der Russen bzw der Sowjets.
Ich mein wir sind in Russland ungewohlt und in Deutschalnd auch... Sollen wir uns auf dem Mond schießen und da unsere Minderheits nation "Russlanddeutsche" gründen??
Ganz ehrlich weil der größte teil der Deutschen uns nicht aktzeptiert. Versucht die NPD aus diesem einen Nutzen zu ziehen und fischt sich Wählerstimmen raus. Hier der Beleg dafür:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,650151,00.html (Archiv-Version vom 04.03.2010)https://www.youtube.com/watch?v=48F2gwCTNpI Die Menschen wollen einfach nur aktzeptiert werden und nicht mehr verfolgt werden. Naja wenn sich wirklich immer mehr von den Russlanddeutschen entscheiden werden die NPD zu wählen, dann werden hier auch die anderen Ausländischenminderheiten bald wirkliche Probleme bekommen.
Lieben Gruß: Niko
P.s. Auch wenn ich selber in Kasachstan geboren bin und meine Eltern zwei verschiedenen Nationen angehöhren, bin ich der Beweiß das es sowas wie "Multikulti" wirklich klappen kann. Man muss nur ein wenig Verständnis den Mitmenschen bringen und die Integration klappt nur dann wenn beide Seiten aufeinander zu kommen!