Pseudowissenschaft Psychiatrie
24.08.2014 um 16:03Ich lasse es unkommentiert stehenDer Mann leugnet den Zusammenhang zwischen HIV und AIDS und gilt als Impfgegner.
Er war Mitglied der Beraterkommission, die den Präsidenten von Südafrika Mbeki bewog, die Aidsprävention im land jahrelang zu vernachlässigen, was dort zu sehr viel höheren Ansteckungsraten als in anderen afrikanischen Ländern (besonders bei Negebohrenen) führte.
Da behauptet er, dass die HIV-positiven Babys durchweg drogenabhängige Mütter hätten ... ehrlich? Zigtausende Mütter in den Townships?
Und wie kann Drogenmissbrauch und Fehlernährung dasselbe Krankheitsbild erzeugen, und einhergehen mit demselben Virus?
AIDS äussert sich nicht nur in einzelnen Krankheiten, die man auch auf andere Infektionsquellen zurückführen könnte, sondern darin, dass (ohne Therapie!) seltene Krankheiten in Serie bei Patienten auftreten, die eine offensichtliche (nachweisbare) Immunschwäche aufweisen.
Bei Patienten, die nicht positiv getestet werden, treten diese Krankheiten nicht oder nur extrem selten auf - bei positiv Getesteten führen sie früher oder später zum Tod (ausser in sehr, sehr seltenen Fällen, von denen ich auch einen kannte - aber alle seine Freunde und einige Freundinnen waren daran gestorben).
Man könnte AIDS auf Drogenkonsum zurückführen ... wenn alle Drogenkonsumenten daran sterben würden, und niemand anders.
Die Sterblichkeit bei AIDS ohne Therapie hätte Köhnlein in Südafrika beobachten können. Aber er hält sich wohl nicht so häufig in den Krankenhäusern der Townships auf.
Bei den Blutern verschweigt der "Auskenner", dass 70% der Ehefrauen ebenfalls HIV-positiv getestet wurden und AIDS bekamen.
Es mag Fälle wie die Deiner Freundin geben (Brustkrebs ist übrigends nicht leicht zu diagnostizieren, deshalb gibt es dafür heute extra Zentren in Kliniken, wo Onkologen, Radiologen und soweiter zusammenarbeiten.), es gibt auch Fälle wie meinen besten Kumpel, der ohne Therapie an Speiseröhrenkrebs gestorben wäre. (Liess sich von Chemo zu Chemo genau verfolgen, wie der Krebs eingedämmt und sogar zum Schrumpfen gebracht wurde, bis die OP erfolgen konnte.)
Mediziner sind nicht unfehlbar, aber aufgrund der modernen Medizin haben wir eine doppelt so hohe Lebenerwartung als unseren Vorfahren.
Dass eine Therapie für eine Immunschwäche, die man an geschwächten Organismen vornimmt, nicht auf Anhieb erfolgreich ist, erscheint mir logisch. Auch andere Medikamente erweisen sich erst nach Jahren als erfolgreich oder mit tückischen Nebenwirkungen einhergehend, wie Contergan.
Ähnlich kann man mit psychischen Krankheiten umgehen: Man kann sie leugnen. Bloss gibt es Erfahrungswerte im Umgang und auch solche mit dem Ignorieren.
Eine schwere Depression geht nicht durch Kräutertee und "Lächele doch mal ein bisschen!" weg.
PS: AIDS-Leugnung führt normalerweise zur Sperrung, AIDS-leugnende Videos werden gelöscht.