@Paka @Lilly1636 Jugend zerfiel immer in miteinander konkurrierende Subkulturen, die ihren eigenen Habit, ihren eigenen Slang, eben ihre eigene Kultur hatten, die sich von der welt der Erwachsenen ohnehin, aber auch von der anderer Subkulturen unterschieden.
Im 20. Jahrhundert gab es die völkischen Wandervögel
und die proletarisch-revolutionäre Arbeiterjugend, die HJ
und die Swingjugend, die Rocker
und die Exis, die Hippies
und die K-Gruppen, die Punks
und die Popper, die Technos
und die Metaller, die HipHopper
und die Skinheads - um nur ein paar historisch bekanntere Hauptströmungen zu benennen.
Jede dieser Subkulturen kleidete sich anders und sprach anders. Manchmal meinten sogar die selben Begriffe unterschiedliche Dinge. Jugend zerfiel und zerfällt in Stämme mit eigenen Göttern, eigenen Kulten und eigenen Ritualen, zu denen auch immer das gesprochene, gesungene und geschriebene Wort gehörte und gehört.
Mit dem Ende der Stammeszugehörigkeit, die mit beruflicher Bildung und Karriere, Paar- und Familiengründung, Existenzaufbau und Verbürgerlichung einher geht, legen sich Stammessprachen und Stammesrituale. So wirkt dann der bebauchte und beglatzte Mittfünfziger höchst seltsam, wenn er zu seinesgleichen oder auch nur zu jüngeren sagt: Ey, Alda, isch schwör, ich mach deine Auto platt, wenn du nisch gleisch Behindertenparkplatz räumen tust.