Negev schrieb:Ich kann jetzt nur von mir sprechen: Ich verstehe nichts. Schon bei den ersten Sätzen, vergeht mir absolut die Lust, weiterzuleiten und ich bekomm Krämpfe. Leider ist es so, dass wenn man mit dieser Sprache konfrontiert wird; es sehr schnell sehr wichtig wird. Wieso in drei Teufels Namen setzt man nicht Verträge so auf, dass sie von einem Durchschnittsbürger gelesen werden können?
Hier muss man etwas differenzieren.
Grundsätzlich ist eine Fachsprache schon wichtig, um möglichst wenige Missverständnisse in der Auslegung des Gesagten entstehen zu lassen. Der Chirurg spricht anders als der Jurist oder der Seemann. In Fachsprachen haben bestimmte Begriffe meist bestimmte eindeutige Bedeutungen, die in der Alltagssprache auch mal synonym zu anderen Begriffen oder mit anderer Bedeutung verwendet werden.
In der "Amtssprache" kommt aber leider hinzu, dass hier viel unnötig verschachtelt wird. Und es werden viele Substantivierungen verwendet, was es holprig klingen lässt. So etwas lässt sich vermeiden, ohne der Genauigkeit zu schaden. Das ist vermutlich schlicht eine Tradition.
Negev schrieb:Brauch ich im eigenen Land einen Übersetzter?
Na ja, wenn Du mit einem Seemann auf einem Schiff sprichst, wirst du sicher nicht alles verstehen. In einem Text von Juristen für Juristen auch nicht. Gleiches bei Ärzten.
Ein Vertrag soll möglichst genau eine bestimmte Situation beschreiben und möglichst wenig Spielraum für Interpretation bieten. Das lässt sich mit einer Alltagssprache nur bedingt erreichen.
Kurz: Ja, manchmal braucht man auch für grundsätzlich deutsche Texte jemanden, der sich damit auskennt, um sie richtig zu verstehen.