Ist es gerecht für Wasser Geld zu bezahlen?

Gegen Kosten für Leitungswasser habe ich nix, immerhin bekomme ich für nach wie vor relativ wenig Geld sehr gutes Wasser. Lächerlich ist es hingegen, Wasser in Flaschen zu kaufen ;)

@snowmoon

snowmoon schrieb:Eigentlich müsste man ja dann auch für Luft Geld nehmen.

Schreib das mal nicht so laut, ehe du noch irgendwen auf dumme Ideen bringst.

Eine Steuer aufs Atmen oder so fehlt dem Bundesbürger grad noch :}

@annabea
Richtig, Leitungswasser ist das in Deutschland am Besten kontrollierte Lebensmittel und hochwertiger als einige Mineralwässer.
Mir ist Wasser aus dem Hahn auch lieber, als italienische oder französische Edelwässerchen, die schon einige wenig umweltfreundliche Kilometer in LKW oder Flugzeug hinter sich haben.
Darüber hinaus erspart man sich das Kistenschleppen und wer es sprudelig mag, findet auch dafür ein passendes Gerät.

Jeder Atemzug wird mit einer Steuer von 0,5 cent berechnet. ;)

@kayleigh
Psst, wahrscheinlich hört Herr Schäuble mit und wenn er das dem Herrn Steinbrück erzählt. Ohoh! ;-)

Aber irgendwie scheint das bei vielen nicht angekommen zu sein, dass Leitungswasser so streng kontrolliert wird und entsprechende Qualität aufweist. Ich kann es mir nicht anders erklären, warum so viele Leute ein hundertfaches (!!!) bezahlen, um Wasser in Flaschen zu kaufen. In vielen anderen Ländern ist es absolut normal Wasser nicht extra im Supermarkt zu kaufen, so z.B. in Frankreich oder Großbritannien. Dort habe ich im Umgang mit Einheimischen immer die Erfahrung gemacht, dass einfach Leitungswasser zu den Mahlzeiten gereicht wird, möglicherweise noch gekühlt (gerade in Südfrankreich ;) )

"liest" wäre wohl angebrachter gewesen. :-)

@annabea
Das liegt vielleicht daran, dass Wasserversorger, verglichen mit Mineralwasserproduzenten, sehr wenig Eigenwerbung betreiben.
Das haben sie ja auch nicht nötig, da es für Leitungswasser es in der Regel keine Konkurrenz gibt. Um den örtlichen Wasserversorger kommt man nur schwer herum.

Mittlerweile fangen einige ja damit an, Leitungswasser auch als Getränk zu bewerben.

Dass gerade in Deutschland mit dem sehr guten Leitungswasser hauptsächlich Mineralwasser konsumiert wird, ist schon verrückt.
Es ist teurer und macht mehr Mühe.

wasser ist ein grundlegendes menschenrecht!

eine riesen schweinerei ist das:

Nestlé waters ist der Bereich von Nestlé, wo das Wasser in Flaschen produziert und verkauft wird. Ws hat ein skrupelloses Aufkaufen von Firmen in der ganzen Welt stattgefunden, die solches Trinkwasser verkaufen. Zudem hat Nestlé waters in verschiedenen Ländern Wasserrechte aufgekauft. Diese Rechte ermöglichen es der Firma Quellen anzuzapfen und in Flaschen abzufüllen.

http://www.wiedenmeier.ch/wordpress/2006/06/nestle-waters/
da hilft nur noch boykott aller produkte dieser abzocker-spastennazis....

trinkwasseraufbereitung in mitteleuropa ist ein anderes thema, wo es durchaus legitim ist, für den aufwand einen gewissen betrag zu fordern...

ich finds ok, die filtern das wasser und das kostet geld.

@Dude

Dude schrieb:wasser ist ein grundlegendes menschenrecht!

Word !!

Die Entwicklung zur Privatisierungewelle bei den Wasserrechten ist folgendermaßen im Stenogrammstil zu beschreiben.

Lobby-Arbeit der Wirtschaft, sorgte für Steuerschlupflöcher ... Kommunen erhielten in der Folge weniger Finanzmittel ... Gemeindeeigene Firmen u. a. auch die Wasseraufbereitung wurden wg. "klammer Kassenlage" privatisiert ... Die vorrausschauende Planung der großen Lebensmittelhersteller - aber nicht nur die - griffen zu und sicherten sich die Pfründe...

leider immer wieder das gleiche alte lied.. das ganze würde auch gut in den kapitalismus-thread passen ;/

Man bezahlt ja nicht das Wasser an sich, sondern die Aufbereitung und die anfallenden Gebühren für Arbeiter, Inspektion des Werkes usw.

In dem Sinne, finde ich es auch gerecht.




(In der DDR musste man kein Wasser bezahlen, das war in der Miete schon drinne, und es gab in dem Sinne keine Grenze zum Verbrauch! ---> Wieder zeigt sich mal die Gerechtigkeit in der DDR!
Wollte ich mal gesagt haben)

@petrograd
Dafür waren die Mieten dann vermutlich höher.
Also nicht im Vergleich zum Westen sondern höher als wenn Trink- und Abwasser getrennt verrechnet werden.

Eine Kostentransparenz ist mir da schon lieber. Schließlich möchte ich wissen, warum und wohin mein Geld geht.

@petrograd

petrograd schrieb:In der DDR musste man kein Wasser bezahlen, das war in der Miete schon drinne, und es gab in dem Sinne keine Grenze zum Verbrauch! ---> Wieder zeigt sich mal die Gerechtigkeit in der DDR!

Gerecht finde ich, wenn Leute die mehr Wasser verbrauchen/verschwenden auch mehr dafür zahlen müssen. Eine "Wasser-Flatrate" ist also sicher nicht gerecht. Aber wahrscheinlich findest du in jeder Diskussion hier grad durch Wortverdreher Gelegenheit die DDR zu preisen ;)

@petrograd


In der DDR musste man auch für Heizung "nichts" bezahlen. Dummerweise führte das zur Verschwendung. Ich war in Wohnungen zu Gast, in denen die (Fern)Heizung auf Anschlag bollerte - auch, weil es keine Thermostaten gab - und man einfach das Fenster aufmachte, wenn es zu heiss wurde.
Das ist der Nachteil der Tonnen-Ideologie: Der eine übererfüllt das Braunkohle-Fördersoll, der nächste übererfüllt das Fernwärme-Liefersoll, und der Dritte macht das Fenster auf und heizt die Umwelt. Alles auf Kosten des Volkseigentums. Ist ja nicht mein Geld!

das mit der wasseraufbereitung ist alles naja wie soll man sagen brauch man das? wenn ja warum brauch man das?

es soll ja naturvölker geben die für ihre langlebigkeit bekannt sind und die haben bombiges wasser und werden deswegen so alt hab ich mal gehört.

warum wir bei uns kein so bombiges wasser haben ist mir schleierhaft. keine ahnung wie die das schaffen das die ganzen schadstoffe ins wasser kommen.

Das wir für Wasser geringe Summen zahlen ist eine gute Sache. Bei völliger Kostenfreiheit droht Übernutzung aufgrund von Trittbrettfahrerverhalten.

Wikipedia: Trittbrettfahrerproblem

Menschen nutzen nunmal Güter die umsonst sind, proportional stärker als Güter für die sie was bezahlen würden. Man könnte auch den Preis von Wasser hochtreiben, die Menschen würden es dennoch kaufen, alternativen gibt es nicht. Von daher sollte man sich wegen dem erschwinglichen Preis nicht beschweren.

@Can
Sag mal, muss man bei euch im Restaurant für ein Glas Leitungswasser bezahlen?
In Österreich wird gerade darüber diskutiert, ob Gastwirte für ein Glas Leitungswasser den Preis für ein halbes Mineralwasser rechnen dürfen.

Gerade wo du es sagst. Ich habe erst gestern zu einem Kaffee Leitungswasser im Alex getrunken. Ich musste für das Leitungswasser nichts bezahlen. Aber wäre ich Besitzer des Cafes würde ich den Kunden nicht Leitungswasser oder Sprudelwasser als Alternative anbieten.

Da das Wasser nur als eine kleine Erfrischung dienen sollte, damit ich den Kaffee besser runterkriege, bezahl ich natürlich nicht extra für, vor allem wenn mir eine kostenlose Alternative angeboten wird.

@DeepThought