Sterntänzerin schrieb: Das stimmt leider größtenteils auch für die Region hier. Die Mieten steigen immer weiter und man muss sich überlegen: Zahle ich für den Quadratmeter deutlich mehr, aber für die kleinere Wohnung insgesamt weniger oder gehe ich in die Vollen und bekomme dafür zumindest "mehr für mein Geld". Hier in der Vorortlage in einer unattraktiven Stadt geht es noch irgendwie, der durchschnittliche Quadratmeter kostet ca. 12,30 € im Vergleich zu 9,80 € vor fünf Jahren. Das geht zentraler und in hübscheren Städten der Region aber natürlich noch deutlich teurer.
Ich glaube, das ist inzwischen in jeder Region so, die nicht extrem strukturschwach ist. Wir besitzen inzwischen ein Haus, aber auch da ist es so, dass die Kosten steigen, so hat sich dieses Jahr alleine die Grundsteuer verdoppelt. Jede Sanierung, die man nicht selbst machen kann, kostet enorm viel. Das kommt dann auch beim Mieter an. Wenn ich sehe, was für Preise hier für Neubauten aufgerufen werden - das kann man nicht einmal so vermieten, dass die Rendite passt. Das rechnen sich die Leute natürlich durch und der verfügbare Wohnraum schmilzt, was den Preis wieder treibt.
Sterntänzerin schrieb:Nun verdiene ich deutlich mehr als den Mindestlohn, lebe aber alleine. Irgendwie würde ich die größere 3-Zimmer-Wohnung also schon finanziert bekommen, aber eng würde es dann schon werden. Also zahle ich den durchschnittlich höheren Preis für meine 2-Zimmer-Wohnung. Die kostet mich mit Nebenkosten und Strom aktuell ca. 950 €. Das ist eine Summe, die man vermutlich auch mit 2000€ netto irgendwie packt. Wenn nicht zu viel kaputt geht, man sich mit Urlaub ganz stark einschränkt und auf ein Auto verzichtet man eventuell lieber auch.
Wenn man zu den "populären" Mietern gehört, dann geht das. Wir haben vor einigen Jahren in unserem Haus nach vielen Jahren eine Eigenbedarfskündigung bekommen - damals wohnten noch alle drei Kinder in unserem Haushalt. Unsere erste Überlegung war, nicht zu kaufen, sondern für 5-10 Jahre ein Haus zu mieten und uns dann deutlich zu verkleinern. Da winkten die ersten Makler ab, da sie meinten, wir könnten in der Konstellation gar nicht mieten, da wir für Vermieter zu unattraktiv sind. Wir konnten dann kaufen - aber was machen Leute, die das nicht können? Die ziehen dann eben in überteuerte Angebote jwd und müssen dann mindestens zwei Autos unterhalten.
Sterntänzerin schrieb:Und da bringt es mir leider auch nichts, wenn die Miete in Hintertupfingen nur einen Appel und ein Ei kostet und ich dort für die gleiche Quadratmeteranzahl am Ende mit 500-600 € raus komme. Ich hab ja hier meinen Job und kann nicht davon ausgehen, dass ich in jedem x-beliebigen Kaff einen ähnlich gut bezahlten bekomme.
Vor allem brauchst du dann wieder ein Auto bzw. belastest das mit einer höheren Kilometerzahl - neben viel unnötiger Zeit bleibt dann auch viel, viel Geld auf der Strecke. Meine Kollegin hat z.B. eine Anfahrt von 50km in unsere Schule, wenn es droht zu schneien oder Blitzeis angesagt ist, schläft sie sogar manchmal heimlich im Sanitätsraum. Das ist echt schwierig, was sie Geld in Autos bzw. Reparaturen steckt, ist enorm. So geht es den Leuten dann eben auch.