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Mindestlohn - Ziele, Sinn und Auswirkungen

105 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Wirtschaft, Mindestlohn ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mindestlohn - Ziele, Sinn und Auswirkungen

28.04.2020 um 04:16
Zitat von YaaCoolYaaCool schrieb am 24.04.2020:Also wenn du 2000€ netto raus bekommst kannst du dir schon so einiges an Luxus leisten.
Als Einzelperson mit einer kleinen Wohnung kommt man gut klar.

Als Familie sieht es schon anders aus. Mehr Personen Haushalte benötigen größeren Wohnraum und wenn man berufstätig ist, zahlt man viel für Kinderbetreuung.
Bei niedrigem Einkommen bekommt man überall Beihilfen, aber sobald man über eine bestimmte Grenze drüber bist (die ist nicht hoch), darfst Du alles selbst bezahlen.

Dann kommen hoch die Freizeitbeschäftigungen der Kids dazu. Meine machen zB Kampfsport und (wenn keine Krise ist) gibt es Wochenendausflüge.

Wenn Du dann noch auf Urlaub fahren willst (mit mehreren Personen) und auch monatlich etwas Geld zur Seite legen willst, wird das ganz schön eng.
Ich müsste mit € 2.000,00 netto den Kids einiges streichen und sparsamer beim Alltagseinkauf sein. Damit meine ich keine Luxusartikel, sondern zB hochwertige Bauernmarktprodukte. Bei mehreren Personen spürt man einen höheren Preis es finanziell deutlich.

Weiterbildung ist wichtig, wenn man sein Einkommen verbessern möchte.
Ich finde aber auch, dass Fleiß, Motivation und Einsatz auch belohnt gehören. Das wird beim Gehalt aber selten berücksichtigt.


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Mindestlohn - Ziele, Sinn und Auswirkungen

26.02.2025 um 22:34
Zitat von Cthulhus_callCthulhus_call schrieb:Warum gönnst du also der Reinigungskraft in Düsseldorf nicht die Butter auf dem Brot, nur weil in deinem Dorf die Mieten günstig sind?
Das wurde doch so gar nicht gesagt. Vielmehr ging es doch um regionale Unterschiede und das wäre doch die Idee dazu:
Zitat von goldenerReitergoldenerReiter schrieb:eine regelung fürs ganze Land kann es nicht geben also warum nicht eine Art Selbsterklärung der Betriebe in den Städten....



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Mindestlohn - Ziele, Sinn und Auswirkungen

15.03.2025 um 23:04
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 28.04.2020:Als Einzelperson mit einer kleinen Wohnung kommt man gut klar.
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Bei uns ist es so, dass es insgesamt zu wenige Wohnungen gibt, aber kleine Wohnungen gibt es schon gar nicht auf dem Markt. Das liegt daran, dass die potentiellen Mieter, die sich nur kleinen Wohnraum leisten können, oft unterhalb der Pfändungsgrenze liegen, was sie für gewerbliche Mieter uninteressant macht und private Vermieter, wenn sie sich einmal die Finger verbrannt haben, den Wohnraum auch lieber leer stehen lassen.

Daher steigen bei uns die Mieten für 1-2 Zimmerwohnungen überdurchschnittlich. Für eine Zweizimmerwohnung zahlt man schon 700€ kalt, es ist quadratmetermäßig günstiger, sich eine 3-Zimmer-Wohnung zu leisten. Jetzt ist das wieder zur Marktlücke geworden, auch wegen solventen Studenten und es wurde ein Apartmentblock nur mit 1-Zimmer-Wohnungen hochgezogen, die dann aber zwischen 700 und 800€ warm kosten, was auch eine Stange Geld kostet. Da wohnen inzwischen auch viele "Nicht-Studenten", dass die glücklich sind auf 25qm inmitten von Studis kann ich mir nicht wirklich vorstellen.


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Mindestlohn - Ziele, Sinn und Auswirkungen

16.03.2025 um 14:40
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Da bin ich mir gar nicht so sicher. Bei uns ist es so, dass es insgesamt zu wenige Wohnungen gibt, aber kleine Wohnungen gibt es schon gar nicht auf dem Markt. Das liegt daran, dass die potentiellen Mieter, die sich nur kleinen Wohnraum leisten können, oft unterhalb der Pfändungsgrenze liegen, was sie für gewerbliche Mieter uninteressant macht und private Vermieter, wenn sie sich einmal die Finger verbrannt haben, den Wohnraum auch lieber leer stehen lassen.
Das stimmt leider größtenteils auch für die Region hier. Die Mieten steigen immer weiter und man muss sich überlegen: Zahle ich für den Quadratmeter deutlich mehr, aber für die kleinere Wohnung insgesamt weniger oder gehe ich in die Vollen und bekomme dafür zumindest "mehr für mein Geld". Hier in der Vorortlage in einer unattraktiven Stadt geht es noch irgendwie, der durchschnittliche Quadratmeter kostet ca. 12,30 € im Vergleich zu 9,80 € vor fünf Jahren. Das geht zentraler und in hübscheren Städten der Region aber natürlich noch deutlich teurer.

Nun verdiene ich deutlich mehr als den Mindestlohn, lebe aber alleine. Irgendwie würde ich die größere 3-Zimmer-Wohnung also schon finanziert bekommen, aber eng würde es dann schon werden. Also zahle ich den durchschnittlich höheren Preis für meine 2-Zimmer-Wohnung. Die kostet mich mit Nebenkosten und Strom aktuell ca. 950 €. Das ist eine Summe, die man vermutlich auch mit 2000€ netto irgendwie packt. Wenn nicht zu viel kaputt geht, man sich mit Urlaub ganz stark einschränkt und auf ein Auto verzichtet man eventuell lieber auch.

Und da bringt es mir leider auch nichts, wenn die Miete in Hintertupfingen nur einen Appel und ein Ei kostet und ich dort für die gleiche Quadratmeteranzahl am Ende mit 500-600 € raus komme. Ich hab ja hier meinen Job und kann nicht davon ausgehen, dass ich in jedem x-beliebigen Kaff einen ähnlich gut bezahlten bekomme.


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Mindestlohn - Ziele, Sinn und Auswirkungen

16.03.2025 um 15:12
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Das stimmt leider größtenteils auch für die Region hier. Die Mieten steigen immer weiter und man muss sich überlegen: Zahle ich für den Quadratmeter deutlich mehr, aber für die kleinere Wohnung insgesamt weniger oder gehe ich in die Vollen und bekomme dafür zumindest "mehr für mein Geld". Hier in der Vorortlage in einer unattraktiven Stadt geht es noch irgendwie, der durchschnittliche Quadratmeter kostet ca. 12,30 € im Vergleich zu 9,80 € vor fünf Jahren. Das geht zentraler und in hübscheren Städten der Region aber natürlich noch deutlich teurer.
Ich glaube, das ist inzwischen in jeder Region so, die nicht extrem strukturschwach ist. Wir besitzen inzwischen ein Haus, aber auch da ist es so, dass die Kosten steigen, so hat sich dieses Jahr alleine die Grundsteuer verdoppelt. Jede Sanierung, die man nicht selbst machen kann, kostet enorm viel. Das kommt dann auch beim Mieter an. Wenn ich sehe, was für Preise hier für Neubauten aufgerufen werden - das kann man nicht einmal so vermieten, dass die Rendite passt. Das rechnen sich die Leute natürlich durch und der verfügbare Wohnraum schmilzt, was den Preis wieder treibt.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Nun verdiene ich deutlich mehr als den Mindestlohn, lebe aber alleine. Irgendwie würde ich die größere 3-Zimmer-Wohnung also schon finanziert bekommen, aber eng würde es dann schon werden. Also zahle ich den durchschnittlich höheren Preis für meine 2-Zimmer-Wohnung. Die kostet mich mit Nebenkosten und Strom aktuell ca. 950 €. Das ist eine Summe, die man vermutlich auch mit 2000€ netto irgendwie packt. Wenn nicht zu viel kaputt geht, man sich mit Urlaub ganz stark einschränkt und auf ein Auto verzichtet man eventuell lieber auch.
Wenn man zu den "populären" Mietern gehört, dann geht das. Wir haben vor einigen Jahren in unserem Haus nach vielen Jahren eine Eigenbedarfskündigung bekommen - damals wohnten noch alle drei Kinder in unserem Haushalt. Unsere erste Überlegung war, nicht zu kaufen, sondern für 5-10 Jahre ein Haus zu mieten und uns dann deutlich zu verkleinern. Da winkten die ersten Makler ab, da sie meinten, wir könnten in der Konstellation gar nicht mieten, da wir für Vermieter zu unattraktiv sind. Wir konnten dann kaufen - aber was machen Leute, die das nicht können? Die ziehen dann eben in überteuerte Angebote jwd und müssen dann mindestens zwei Autos unterhalten.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Und da bringt es mir leider auch nichts, wenn die Miete in Hintertupfingen nur einen Appel und ein Ei kostet und ich dort für die gleiche Quadratmeteranzahl am Ende mit 500-600 € raus komme. Ich hab ja hier meinen Job und kann nicht davon ausgehen, dass ich in jedem x-beliebigen Kaff einen ähnlich gut bezahlten bekomme.
Vor allem brauchst du dann wieder ein Auto bzw. belastest das mit einer höheren Kilometerzahl - neben viel unnötiger Zeit bleibt dann auch viel, viel Geld auf der Strecke. Meine Kollegin hat z.B. eine Anfahrt von 50km in unsere Schule, wenn es droht zu schneien oder Blitzeis angesagt ist, schläft sie sogar manchmal heimlich im Sanitätsraum. Das ist echt schwierig, was sie Geld in Autos bzw. Reparaturen steckt, ist enorm. So geht es den Leuten dann eben auch.


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