Trotz unzureichender schulischer Qualifikation beruflich qualifizieren

Guten Morgen,

ich möchte in diesem Thema mit euch erörtern, welche Möglichkeiten Menschen mit unzureichender schulischer Qualifikation zu Verfügung stehen, einen unbestimmten Beruf, der grundsätzlich an höherer schulischer Qualifikation verlangt, auszuüben respektive eine Ausbildung für diesen zu erlangen.

Da dies nur möglich ist, wenn sich auf bestimmte Berufe bezogen wird, bitte ich euch entsprechende Beispielberufe zu nennen. Wie kann sich beispielsweise ein Mensch mit erworbenen Realschulabschluss für einen Beruf qualifizieren, der laut Arbeitgeber zur Ausführung mindestens dem Abitur bedarf?

Bestünden beispielsweise Möglichkeiten einem Arbeitgeber, den autodidaktischen Erwerb von Abitur entsprechendem Wissen, zu dessen Zufriedenheit und Sicherheit nachzuweisen?

@Dr.Precht

Dr.Precht schrieb:Wie kann sich beispielsweise ein Mensch mit erworbenen Realschulabschluss für einen Beruf qualifizieren, der laut Arbeitgeber zur Ausführung mindestens dem Abitur bedarf?

Gibt es so einen Beruf? Abitur ist doch nur die Allgemeine Hochschulreife.
Also Uni geht schon mal nicht.
Aber jeder Ausbildungsberuf nach dem dualem System sollte Dir eigentlich offen Stehen.

Dr.Precht schrieb:Wie kann sich beispielsweise ein Mensch mit erworbenen Realschulabschluss für einen Beruf qualifizieren, der laut Arbeitgeber zur Ausführung mindestens dem Abitur bedarf?

??? Das ist Dann eine Anforderung des Arbeitgebers, da kann man sich außer dem personlichem Gespräch und/oder eventuellen Praktika nicht anders qualifizieren.

Gruß Dete

@Dr.Precht
man kann doch sein Abi nachmachen, wenn es denn so wichtig sein sollte für den Beruf, den man ausüben möchte......in der Regel ist es aber tatsächlich so, dass man im Bewerbungsgespräch überzeugen könnte, dass man ausreichend qualifiziert ist, auch ohne Abi, ist nur die Frage, ob man überhaupt eingeladen wird.

Nichts gegen die abiturienten, bin ja selber einer, aber heutzutage ist es doch so das der begriff "abitur" im beruf doch nur ein aussiebverfahren ist. Berufe bei denen es meiner meinung nach unnötig ist ein abitur zu haben, stellen aufeinmal dieses kriterium, warum? Letztendlich dient das abitur dazu auf ein studium vorbereitend zu wirken und nicht anders.
Manchmal glaube ich das die arbeitgeber denken das ein niedriger bildungsabschluss auch einen niedrigen intelligenzquotienten vorraussetzt.


@Dr.Precht
Du könntest wie Tussinelda gesagt hat dein abi nachholen oder aber durch teilnahme an fortbildungen (sofern es die gibt) punkten. Ich denke mal wenn man einsatz zeigt und überzeugend genug ist kann man so einen job auch bekommen. Dämlich ist immer nur wenn einen der Arbeitgeber schon nicht ernst nimmt und nicht zuhört wenn man sagt das man kein abitur hat.

Kiiwii schrieb:Berufe bei denen es meiner meinung nach unnötig ist ein abitur zu haben, stellen aufeinmal dieses kriterium, warum?

Um die Spreu vom Weizen zu trennen. Und danach wird weiter ausgegrenzt. Ich hatte in einer repräsentativen Umfrage mal gelesen, dass es dem Arbeitgeber in erster Linie um die Persönlichkeit des Bewerbers handelt. Schulische Noten kamen erst an vierter Stelle. Aber ich denke, um erst mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, muss man eben die "benötigte Qualifikation" mitbringen.

Abschließend lässt sich sagen das Softskills entscheidender sind als gute Noten. Was will man mit einem Vollpfosten der gut in der Schule war aber im Arbeitsleben/richtigen Leben nichts auf die Reihe kriegt? ^^

aussagekräftig ist heute leider die Berufserfahrung, denn die meissten Arbeitgeber wollen Ihre Mitarbeiter nicht noch lange einarbeiten.
Da spielt es auch kaum ne Rolle ob Hauptschule oder Abi vorliegt ...
Ich hab nen Hauptschulabschluss und hab dann irgendwann nach Jahren ne Umschulung gemacht und die Erfahrung vorher gesammelt.
Also geht immer irgendwie :)

@Tuskam
Ich weiß nicht,für welche Region Du sprichst,hier ist es wichtiger nen Zettel mit einem Abschluß zu haben,als Erfahrungen.Ob man es kann ist unwichtig,der Zettel mit dem Abschluß ist aussagekräftig genug.Das sind meine Erfahrungen damit und das in mehreren Bundesländern.

@Badbrain

ist sicherlich in jedem Beruf unterschiedlich ... also ich bin Verfahrensmechaniker Kunstoff Kautschuktechnik, da ist Berufserfahrung ein muss ... also ich möchte damit sagen das wenn jemand nach der Ausbildung gleich auf die Straße gesetzt wird schauts schlecht aus

@Dr.Precht

Du kannst eigentlich immer höhere, schulische Qualifikationen erwerben, wenn du die Anforderungen dafür schaffst.

Abendschulen zum Beispiel, dort kannst du sowohl Realschulabschluss als auch Abitur machen.

Zudem:

Grundsätzlich haben Arbeitgeber weitgehend die Wahl, wen sie einstellen.

Wenn der Bewerber den Arbeitgeber überzeugen kann, dass er der passende Mann für den angebotenen Job ist, dann kann der Bewerber wohl auch ein völlig ungelernter ohne Abschluss sein.

Ist ja meine Sache als Arbeitgeber, wem ich einen Job gebe.

Kc schrieb:Ist ja meine Sache als Arbeitgeber, wem ich einen Job gebe

genau, und wer die nötige Erfahrung... am bessten noch aus einem ähnlichen Betrieb mitbringt hat klar bessere Chancen als ein frisch ausgelernter

Can schrieb:Um die Spreu vom Weizen zu trennen. Und danach wird weiter ausgegrenzt. Ich hatte in einer repräsentativen Umfrage mal gelesen, dass es dem Arbeitgeber in erster Linie um die Persönlichkeit des Bewerbers handelt. Schulische Noten kamen erst an vierter Stelle. Aber ich denke, um erst mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden, muss man eben die "benötigte Qualifikation" mitbringen.

Abschließend lässt sich sagen das Softskills entscheidender sind als gute Noten. Was will man mit einem Vollpfosten der gut in der Schule war aber im Arbeitsleben/richtigen Leben nichts auf die Reihe kriegt? ^^

Stimmt, da hast du auf jeden Fall recht!

Hatte ich auch schon häufiger, dass ich rein aufgrund der Noten eigentlich gar nicht hätte zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden dürfen. Oder rein aufgrund von Noten gar nicht in die engere Wahl gekommen wäre.

Was so in den Anforderungen für Berufe steht, ist oft auch einfach dafür gedacht, den Personalleitern die Arbeit etwas zu erleichtern, damit sie nicht so viele Bewerbungen durchsehen müssen.

Hinzu kommt, dass es einem wohl auch schon was sagt, wenn der Bewerber trotz einer oder zwei fehlender Qualifikationen sagt:,,Ich probier es einfach mal!"
Das zeigt Elan und Einsatzfreudigkeit.

@Kc
@Tuskam
Ein bisschen zu positiv gedacht das Ganze.Ich komme aus dem Werkzeugmaschinenbau ud kann nur sagen,dass selbst wenn man es vormacht,sie einen nehmen,der den Wisch sein eigen nennt.Selbst meine Weiterbildung zum Techniker(also Fachhochschulreife) hilft da nicht viel.
Wo gibts diese Arbeitgeber,die Ihr hier so darstellt?Würde gern mal dort nachfragen wollen.

@Badbrain

Wieviele das jetzt wirklich so handhaben, weiss ich leider nicht.

Wollte nur drauf hinweisen, dass der Arbeitgeber grundsätzlich die Freiheit hat, einzustellen, wen er möchte, unabhängig von Qualifikationen.
Klar gibt es dann noch solche besonderen Situationen, wo er z.B. aufgrund von Behinderung einen Bewerber vorziehen MUSS, weil das gesetzlich so festgelegt wurde.

Aber im Prinzip kann es auch so laufen, dass ein ungelernter Arbeitsloser ohne Schulabschluss in eine Managerposition gelangen KÖNNTE, wenn er aus irgendeinem Grund den einstellenden Personalmenschen davon überzeugen kann, dass er diesen Job gut erledigen wird.

Sehr unwahrscheinlich,aber möglich klar.

@Badbrain

klar, ist positiv gedacht aber halt meine Erfahrung.
Kommt nat. auch auf die jeweiligen personaler an ... hatte mich im selben Betrieb 2 mal mit 2 versch. Personalern vorgestellt und beim 2ten termin hatts funktioniert

@Badbrain

Es lag daran das die Firma Ihr Schichtsystem von 3 auf 4 geändert hat und die somit gezwungen waren neue Leute einzustellen.

letztendlich kommts dann neben Schulnoten, Abschluss, Gesellenbrief und anderen Qualifikationen auch auf die Situation der Firma an

Dr.Precht schrieb:Wie kann sich beispielsweise ein Mensch mit erworbenen Realschulabschluss für einen Beruf qualifizieren, der laut Arbeitgeber zur Ausführung mindestens dem Abitur bedarf?

In dem er sich sein Wissen selber aneignet. Viele haben in der Schulzeit einfach nicht die Motivation, obwohl sie durchaus in der Lage wären Abi zu machen.
Wenn man sich dann später autodidaktisch weiterbildet oder auf Abendschule geht, kann man vieles kompensieren.

Es ist meiner Meinung nach ein Trugschluß zu glauben, jemand mit Abi kann intellektuell mehr leisten, als jemand mit Realschulabschluss.

Zudem hat Glück und Zufriedenheit im späteren Leben sei es privat oder im Arbeitsleben (auch monetär ausgedrückt) wenig mit dem IQ zutuen. Ich kann mich an eine Harvardstudie erinnern, die einen bestimmten Jahrgang nach einer gewissen Zeit befragt bzw. untersucht hat. Es kam dabei raus, dass die mittelmäßigen Studenten im Nachhinein ein erfüllteres Leben hatten, privat als auch beruflich gesehen, als diejenigen die besonders gut waren. Sie waren verheiratet, hatten Kinder und führten Jobs aus, die ihnen lagen und dementsprechend gut bezahlt waren.

Emotionale Intelligenz ist da ein Stichwort.

Am liebsten wäre ihnen, super qualifiziert, 25, mit 10 Jahren Berufserfahrung ;-)

darkylein schrieb:Am liebsten wäre ihnen, super qualifiziert, 25, mit 10 Jahren Berufserfahrung ;-)

Der wichtigste Punkt fehlt:

Zufrieden mit dem Gehalt eines Quereinseigers^^