@yoyoNeue Wortschöpfungen finden z.T. auch noch statt. Das Problem ist wohl, daß soetwas kaum auffällt und man solche Dinge schnell integriert. Nehmen wir z.B. googeln. Da haben wir ein völlig neues Verb ohne Sinnverwandte Wurzeln.
Die eigentliche Sprache ist natürlich auch von den Lauten abhängig die man fähig ist hervorzubringen. Ein lang gerolltes russisches "R" oder ein Schweizer "ch" ist als Laut in vielen Sprachen nicht unterzubringen.
Was jedenfalls zur Zeit mehr und mehr den Bach runtergeht ist die Begriffsdefinition oder der verstandene Sinn hinter den Worten.
Beispiel: Kommen zwei alte Damen oder zwei junge Mädels aus dem Kino und sagen: "Der Film war Irre" hat dies zwei ganz unterschiedliche Gewichtungen. Die alte Generation war sicher nicht begeistert wogegen der Begriff "Irre" in der jungen Generation bereits einen Wandel ins Gegenteil erfahren hat.
Zu beobachten ist generell daß sich Begriffe sehr oft in den Gegenteiligen Sinn verwandeln. Nehmen wir das Wort "schlecht", was abgeleitet ist von "schlicht". Schlicht ist einfach, (geschliffen) gradlinig, eben. Die Wandlung ins negative hat ist erst kurz nach Goethes Zeit passiert. Ein schlechter Mensch war jemand der einfach gestrickt war, ein neutrales Urteil. Heut ist ein schlechter Mensch eben selbstverständlich ein böser Mensch. Also negativ.
Die Sprache ist schon immer im Wandel gewesen und wirds wohl auch immer bleiben. Es ist nur manchmal traurig zu sehen, wie es immer mehr Menschen gibt, die unter denselben Wörtern völlig andere Begrifflichkeiten und Sinngebungen verstehen. Das macht so manches mal sehr viel mehr Wörter nötig um einander zu verstehen.
Lieben Gruß
Gondolfino