SeiraButterfly schrieb am 16.07.2023:Hoffe so ein Thema gibt es noch nicht, habe zumindest keins gefunden.
Mich beschäftigt dieses Thema schon eine Weile und ich traue mich jetzt einfach mal einen Thread zu erstellen.
Vorab: ich möchte niemanden diskriminieren oder Schubladen öffnen sondern es geht mir hier eher um den Erfahrungsaustausch.
Also: ich habe jetzt schon extrem häufig die Erfahrung gemacht, dass man mit Menschen 50+ einfach nicht diskutieren kann und sie oft in ihren Meinungen eingefahren sind und keine Bereitschaft zeigen, ihre Ansicht (nichtmal nach Vorlage von Beweisen) zu ändern. Da heißt es dann meist nur "ach zu meiner Zeit war das aber so und das wird heute nicht anders sein" oder ähnliches.
Ich kann ja Mal ein Beispiel geben:
Habe mit einer Frau, 70, diskutiert. Sie kommt aus dem Handel und mich hat es einfach hart getriggert, dass sie ständig, wenn sie über Kunden sprach, anfing mit "Frauen kaufen ja anders ein, als Männer". Ich habe dazwischen gegrätscht und ihr gesagt, dass das heutzutage absoluter Schwachfug ist und man das nicht einfach so verallgemeinern kann. Ihre Antwort "da gibt es aber Statistiken" woraufhin ich sie fragte, aus welchem Jahr diese denn stammen und da sagte sie "ja man hat eben Statistiken aufgestellt und da kam das eben bei raus" also der Frage nach dem Wann schön ausgewichen. Dann erzählte ich ihr von diversen Beispielen die genau das widerlegen, und wieder fing sie an mit "ja aber die meisten und Statistik und bla". (Als ob Statistiken halt alle Menschen mit einbeziehen..)
Ein anderes Mal ging es um Präsentkörbe.. natürlich "einer für Männer, einer für Frauen" und ich versuchte ziemlich lange ihr zu erklären, dass dieses Konzept heute komplett veraltet ist weil keiner mehr irgendwelche Rollenklischees erfüllen muss. Sie blieb immer dabei "ja aber es ist doch nunmal so das Frauen lieber das mögen und Männer lieber jenes" und fing an aus ihrem Bekanntenkreis zu erzählen wo die ja angeblich alle diese Klischees erfüllen. Es war einfach unmöglich ihr klar zu machen, warum so eine Männer-Frauen Denkweise heutzutage nicht mehr geht.
Auch wenn es um Technik geht sagt sie immer noch "das ist jetzt was für die Männer" obwohl ich ihr mehrmals vorgeführt habe, dass ich als Frau teilweise da mehr kann als so mancher Mann.
Und es war wohl auch schwer ihr zu erklären warum sie nicht mehr als 3 Tage bei uns "unterrichten" kann (bin in einer Maßnahme und es ist je ein Tag für Jobsuche/Unterstützung und einer für psychologische Gruppenaktivität vorgesehen, aber sie wollte eben mehr Tage haben und war hinterher richtig angepieselt, dass ihr das nicht genehmigt wurde und hat das nicht verstanden).
Ähnliche Schwierigkeiten hatte ich auch mit anderen ü50-jährigen. Meine Mutter zb sagt "es gibt nur zwei Geschlechter und fertig", mein Vater sagt "alles außer arbeiten ist sinnlose Zeitverschwendung".. andere haben mir auch ähnliches berichtet und ich höre immer wieder den Satz "von deutschen Rentnern kann man keine Änderung mehr erwarten".
Aber wie seht ihr das? Wie sind eure Erfahrungen? Sind es wirklich überwiegend 50+ Leute mit denen Diskussion unmöglich ist, sind sie tatsächlich weniger offen für neues als jüngere oder habt ihr es sogar vielleicht genau andersrum erlebt? Mich würde da einfach mal interessieren was andere so erleben, gerade weil es ja auch immer viele Regionale Unterschiede in den Mentalitäten gibt.
Ich hoffe, das kommt nicht zu Schubladenmäßig rüber, ich weiß natürlich, dass nicht alle gleich sind. Gerade deshalb interessiert mich ja auch, was andere dahingehend erlebt haben.
@SeiraButterflyIch kann das Erlebte nur bedingt unterschreiben, da ich dies leider sowohl bei jungen als auch bei älteren Menschen erlebt habe.
Meine Erfahrung bzgl. älterer Zeitgenossen war dahingehend erstaunlich, dass diese sich generell nicht auf eine Diskussion eingelassen haben, da diese Personen dies und jenes schon immer so gemacht haben und weder "sich" noch "Verhalten" ändern. Man hat x schon x Dekaden so gemacht und man ändert sich und/oder das nicht. Egal, ob man Beweise vorlegt, konstruktiv erklärt, vorlebt und zeigt. Gepaart ist die Ablehnung zumeist mit Sturheit/Altersstarrsinn, Aggressivität, fehlender Kritikfähigkeit/Einsicht/Selbstreflektion usw.
Insbesondere bei Corona ist mir das aufgefallen. Da hat sich eine betagte Person aufgeregt, warum ich 5mm zu nah war. Dann wollte ich mein ganzes Fachwissen zwecks Studien, Menschenverstand, Logik, Intelligenz usw. ausbreiten, aber die Person hat mich nicht zu Wort kommen lassen. Wild mit den Händen herumgefuchtelt und mich angegangen. Man merkt den Bildungsgrad nebst Intelligenz schon an so einem Verhalten.
Warum dann genau "diese" Menschen immer zur RushHour U-Bahn fahren oder einkaufen gehen, wundert mich dann doch sehr. Wenn alles so schlimm wegen Corona war, dann muss man eigenes Verhalten überdenken und wenn man höllisch Angst hat, eben Strategien ändern. Dann darf man sich vor Ort nicht beschweren oder andere Menschen angehen. Zumal 99,99% der Masse eh keine Ahnung hat, über kein Fachwissen diesbezüglich verfügt usw., aber dann den Experten raushängen lassen.
Auch nach/vor Corona und wegen anderer Themen ist mir aufgefallen, dass eben bestimmte Menschen generell den Anstand verloren bzw. nie hatten und eher pampig reagieren. Im Alter x wird nicht mehr diskutiert und diverse Menschen sind gleich pampig, engstirnig und festgefahren.
Leider habe ich eine gewisse Diskussionsunfähigkeit auch bei jüngeren Menschen feststellen müssen. Woke Bubble, medienhörig, systemtreu, nicht mehr selbst nachdenken und keine Logik an den Tag setzen. Da kann man nicht einmal wissenschaftlich fundiert diskutieren, da dem Gegenüber das Fachwissen und die Kompetenz fehlen.
Da wird sich pauschal auf irgendwelche Medienaussagen, Textpassagen oder Aussagen Dritter bezogen, um dann seine Meinung (irrelevant bei Recht und Logik!) damit zu untermauern. Selbst "nachdenken" und "hinterfragen" ist nicht mehr. Auch vermisste ich stets bei den "Test-Studien" diverse Schlagwörter bzw. Konjunktive. Zumeist wurden eindeutige Wörter benutzt, obwohl Person xyz es eben nicht wusste oder gar belegen konnte. Wenn diverse Leute zumindest "...ich denke...", "...ich bin der Meinung...", "...ich vermute...", "...wahrscheinlich kann man davon ausgehen, dass..." usw. benutzt hätten, wäre es gut gewesen, aber das tut fast kein Mensch mehr.
Insofern ist ja die Grundlage schon nicht vorhanden, sodass eine saubere Diskussion gar nicht entstehen konnte. Kommt man dann mit Fakten, Gesetzen, Fachwissen usw., was nicht der Norm entspricht oder durch die Meiden breitgetreten wird, dann wird man schnell als Rechter, Querdenker usw. abgestempelt und anderweitig beleidigt.
Mit ganz wenig "gebildeten" und "intelligenten" Menschen (unterschiedliche Altersklassen) konnte ich sachlich diskutieren. Nicht immer gibt es nur eine richtige Antwort/Meinung. Oftmals gibt es unterschiedliche Ansätze & Blickwinkel, die im Kern dann doch korrekt sind.
Die meisten Menschen haben auch verlernt, zuzuhören, anzunehmen und sich einzulassen!
Und einmal ganz ehrlich, bei manchen Menschen & Themen diskutiere ich gar nicht herum. Bei manchen Menschen ist wahrlich Hopfen und Malz verloren. Bei manchen Themen gibt es nichts zu diskutieren.
Ich denke bzgl. meiner Erfahung, dass es bei diversen Altersklassen diskussionsunfähige Menschen gibt. Allenfalls die Art und die Begründung unterscheiden sich. Bei betagten Menschen habe ich zumeist festgestellt, dass diverse Menschen sich nicht ändern und an alten Sachen festhalten wollen, sich gegen Neues stellen oder Angst davor haben. Bei den jüngeren Personenkreisen ist mir die Systemhörigkeit und Medientreue aufgefallen. Kaum ein junger Mensch hinterfragt oder macht sich selbst einmal Gedanken. Was Spiegel, Stern, Bild usw. schreiben und was im TV gesendet wird, entspricht der Wahrheit ;-)
Oder wenn etwas ist, wird schnell gegoogelt und der erste unseriöse Eintrag bei Google als "Fakt" zitiert. Und wenn man dann nicht zustimmt oder mit in dieser Bubble ist, wird schnell beleidigt.
Man sollte auch einmal einen anderen Blickwinkel annehmen, prüfen oder die SIchtweise des Gegenüber einnehmen. Das tun auch die wenigsten Menschen.