Deutsche Sprache - einige Eigenartigkeiten
16.08.2005 um 16:45
@ reaktor,
vom Fach ?
Hm, bin nur ein Mensch mit vielen Interessen, offenen Augen und Ohren (zumindest versuche ich Dinge zu verstehen) und Freude an Geschichte.
Lg Sis
Gegensätze müssen sich nicht abstossen, vielmehr gewinnt man, wenn man andere Ansichten zulässt, sich selbst erkennt und wertfrei überlegt ob nicht beide Seiten ihre Berechtigung haben...
Sis
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Deutsche Sprache - einige Eigenartigkeiten
16.08.2005 um 16:52
Hi reaktor,
ein interessantes Thema hast du dir da ausgesucht, über das man sicherlich sehr viel sagen kann.
Ich will mich kurz fassen, was du hier erkennst oder zumindest auf dieses Erkennen hinsteuerst, wurde von Freud anno dazumal als "Gegensinn der Urworte" bezeichnet.
Was sind diese Urworte?
Jedes Wort hat bei uns heutzutage auch seinen Gegenpol, wie z.B. gut-böse, hell-dunkel, usw., das heisst, es entspringt der Polarität und wird in dieser unweigerlich aufgeteilt.
Offensichtlich war es früheren Kulturen jedoch eher möglich als uns in in unserer heutigen technisierten Welt, hinter diesen Polaritäten eine Einheit zu sehen, was man daran erkennen kann, dass sich in vielen Niederschriften bestimmte Worte selber in der Polarität befinden, sprich, sie benötigen keinen Gegenpol, sondern tragen beide Bedeutung gleichzeitig in sich. Das klingt zuerst verwirrend, zeigt aber auf, dass hinter jeder Polarität eigentlich eine Einheit stehen muss.
So heisst noch heute das Wort "Pharmacon" im Griechischen sowohl Gift, als auch Heilmittel; betrachtet man lateinische Worte, lässt sich auch bei einigen dieser Sprache unschwer eine gemeinsame Wurzel erkennen, man schaue sich als Beispiel einmal das Wort "clamare" an, was soviel wie "schreien" heisst, wobei ein Teil dieses Wortes, nämlich "clam" das Gegenteil bedeutet, nämlich "still". Es gibt noch viele solcher Beispiele, eines möchte ich noch nennen, das auch im Deutschen vorkommt: Die Worte "Stimme" und "stumm" sind eindeutig miteinander verwandt, obwohl sie doch jeweils gegenpolar sind. Oder man nehme das Wort "bös", welches in Verwandtschaft zu dem althochdeutschen Wort "baß" steht, welches das genaue Gegenteil meint, nämlich "gut".
Dieses sprachliche Phänomen, dass ursprünglich für Gegenpole wie z.B. gut und böse nur EIN GEMEINSAMES Wort verwendet wurde, zeigt recht deutlich die Gemeinsamkeit, die doch hinter jeder Polarität steht.
Ich hoffe, du hast den Grundgedanken verstanden, denn würde man noch weiterschürfen, glitte das Thema zu sehr in's metaphysische und somit vom eigentlich Thema ab.
Gruss
Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in Acht nehmen.
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Deutsche Sprache - einige Eigenartigkeiten
16.08.2005 um 17:04
@ All
Elegro hat recht
Handy ist z.B. auch ein deutsches Wort.Im englischen wird das Wort mobilphone gebraucht.Aber das Wort Handy bedeutet in der englischen Sprache praktisch,handlich.
Gott ist groß,
aber ich bin größer.
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